Umwelt | Interview

Apfelrebellen in Südtirol?

Der Regisseur Berndt Welz spricht über seinen Dokumentarfilm zum intensiven Apfelanbau in Südtirol. Eine Vorgeschmack auf die Fernsehpremiere am heutigen Abend.
Welz
Foto: Berndt Welz

Südtirol gilt als größtes zusammenhängendes Apfelanbaugebiet in Europa. Zehn Prozent der gesamten Apfelernte in der EU kommen von dort. Das sind fast eine Million *Tonnen Äpfel pro Jahr mit einem Umsatz von etwa 600 Millionen Euro. Zugleich steht das Land an der Spitze des Pestizideinsatzes in Europa: Bis zu 20-mal im Jahr werden die Plantagen bespritzt – natürlich nicht ohne Abdrift.

Ein Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Berndt Welz beleuchtet heute, am 9. November um 22:25 Uhr auf 3sat die Gefahren dieses intensiven Apfelanbaus und einen Streit, der – zum Schrecken der Südtiroler Tourismusmanager – Wellen in ganz Europa schlägt: Der Film "Südtirols Apfelrebellen – Zoff in Europas Obstgarten" erzählt vom großen Geschäft mit Äpfeln und dem Widerstand einer kleinen Bürgerbewegung. Salto.bz hat vorab mit dem Regisseur Berndt Welz gesprochen.

 

Salto.bz: Ihr Film dreht sich um den intensiven Apfelanbau in Südtirol. Wie sind Sie auf das Thema gestoßen?

Berndt Welz: Viele meiner Filme drehen sich um die Landwirtschaft und den Gebrauch von Pestiziden; vor allem in Bezug auf das Bienensterben habe ich hier einige Filme zum Thema gedreht. Die Südtiroler Intensivlandwirtschaft kommt natürlich ohne Pestizide nicht aus und häufig werden Dinge gespritzt, ohne, dass es ein Bewusstsein dafür gibt, wie diese Pestizide in die Umwelt eingreifen. Genau das versuche ich in meinen Filmen aufzuzeigen.

Stellt Südtirol diesbezüglich eine Ausnahme dar?

Nein. Alle EU-Länder sind betroffen. Aber Südtirol ist ein Beispiel dafür, wie hochintensiv Landwirtschaft sein kann. Pro Hektar werden in Südtirol rund 50 Tonnen Äpfel geerntet. In Deutschland liegt der Schnitt bei etwa 30 Tonnen pro Hektar. Und Deutschland ist sicher kein Klassenprimus, wenn es um den Einsatz von Pestiziden geht. Aber in Südtirol hat sich die ganze Sache so entwickelt, dass die Pestizide eine Garantie dafür sind, dass es kaum Ausfälle wegen irgendwelchen Schädlingen geben wird, dass sich die Bauern also eigentlich auf eine 100%ige Ernten verlassen können.

 

Pro Hektar werden in Südtirol rund 50 Tonnen Äpfel geerntet. In Deutschland liegt der Schnitt bei etwa 30 Tonnen pro Hektar.

 

Warum hat sich die Landwirtschaft in Südtirol so stark in diese Richtung entwickelt?

Das hat vor allem mit der Geschichte zu tun. Noch vor einigen Jahrzehnten war es durchaus legitim, die Bergbauern zu unterstützen. Die Landwirtschaft ist hoch oben in den Steilhängen natürlich schwieriger und die Erträge weit geringer. Den Menschen ging es wirtschaftlich tatsächlich nicht so gut. Durch den intensiven Apfelanbau, der sich Ender der 1980er-Jahre entwickelt hat, hat man eine Möglichkeit gefunden, dieses Problem zu lösen. Und das Genossenschaftssystem hat zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Gleichzeitig hat es aber auch dazu geführt, dass die Apfelbauern selbst zu den Opfern dieser Genossenschaften wurden: Sie müssen die Sorten anpflanzen, die die Genossenschaften vorgeben. Zudem habe ich das Gefühl, dass weite Teile der Bevölkerung hier nicht wirklich aufgeklärt sind, was die Gefahren in einer intensiv geführten Apfelplantage betrifft.

 

Können Sie hier einige dieser Gefahren skizzieren?

Man muss wissen, dass die Zulassungsverfahren von Pestiziden in der EU in weiten Teilen völlig intransparent sind. Beispielsweise dürfen die Hersteller ihre eigenen Wirkstoffe in Studien für die Zulassung testen und nicht ein neutrales Forschungsinstitut oder eine Behörde. In den so genannten Datenblättern stehen dann die potentiellen Gefahren. Das heißt, ob sie für Bienen gefährlich sind, karzinogene Stoffe enthalten, zu Hautausschlägen führen können, Atembeschwerden hervorrufen… Bei richtiger Anwendung sollte – laut Zulassungsbehörden – nichts passieren. Mittlerweile gibt es aber hunderte von Studien über zugelassenen Pestizidwirkstoffe, die zu ganz anderen Schlüssen über deren Gefahr für Mensch und Umwelt kommen. Die Pestizide werden dann erst nach vielen Jahren vom Markt genommen, weil sich herausstellt, dass man ihre Wirkung auf den Menschen, auf Insekten oder auf Bodenlebewesen unterschätzt hat. Auch in Südtirol wurden Gifte jahrelang versprüht, die heute verboten sind. Hier wohnen die Menschen ganz in der Nähe, touristische Radwege gehen durch die Plantagen und die gespritzten Gifte stauen sich in den engen Tälern. Wegen der geografischen Lage Südtirols sind die Gefahren, die durch den Einsatz von Pestiziden entstehen, also potenziert.

Und zwar nicht nur für Menschen…

Genau. Auch deshalb, weil sich Bienen und andere Tierarten nicht daranhalten, dass am soundsovielten Tag das Spritzverbot – das sie eigentlich schützen sollte – aufgehoben wird. Wenn die Bauern also am Tag, nachdem das Verbot aufgehoben wurde, aufs Feld fahren und heftig sprühen, dann befinden sich immer noch Millionen von Bienen zwischen den Bäumen. Der Obmann der Südtiroler Imker, Erich Larcher, ist vor Kurzem zum ersten Mal vor unsere Kamera getreten und hat gesagt: Wir wollen das nicht mehr, wir machen nicht mehr mit.

Und die Pestizid-Rückstände auf den Äpfeln selbst?

Die Äpfel haben selbst nur sehr wenige Rückstände. Man kann also nicht sagen, dass das, was wir essen, hochgiftig sei. Aber auch hier gibt es mittlerweile Studien, die vor einer Akkumulation chemischer Stoffe im Körper warnen.

 

Die Pestizide werden erst nach vielen Jahren vom Markt genommen, weil sich herausstellt, dass man ihre Wirkung unterschätzt hat.

 

Der Schwerpunkt des Films soll der finanzielle Hintergrund des intensiven Apfelanbaus sein; das heißt, Steuerbefreiungen, EU-Subventionen…

Genau. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU verteilt auch nach der Reform Milliarden an Subventionen auch an Betriebe, die einerseits die Umwelt und das Klima schädigen und andererseits diese Gelder vielfach auch gar nicht nötig haben. Weder bei der Förderung des ländlichen Raums noch bei den Flächenprämien wird hintergefragt, ob die Empfänger die Förderungen tatsächlich brauchen. Ich habe den Eindruck, dass die Genossenschaften in Südtirol mit dem Apfelanbau so viel Geld verdienen, dass sie die zweistellige Millionensumme, die sie an EU-Subventionen bekommen, gar nicht nötig haben. Sie nutzen aber natürlich das System aus. Das ist ja auch nicht illegal, aber es ist ein falsches System.

 

Was müsste getan werden, um hier einen Wandel zu bewirken? 

Zuallererst müsste ein Anreiz geschaffen werden, um auf einen ökologischen Anbau umzusteigen. Eine der Bäuerinnen, die im Film gezeigt wird, bringt die Sache auf den Punkt: Wenn sie Geld dafür bekommen könnte, eine Blumenwiese anzupflanzen, dann würde sie das auch machen. Natürlich gibt es auch die unverbesserlichen Landwirte, aber ich glaube, dass viele von ihnen mitmachen würden. Allein deshalb, weil viele selbst gerne darauf verzichten würden, Gift auf ihren Boden zu sprühen. Die europäische Agrarpolitik muss eine klimafreundliche, ökologische und nachhaltige Finanzierung der Bauern bewirken.

 

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Laurin Kofler Di., 09.11.2021 - 10:52

"Das sind fast eine Million Äpfel pro Jahr mit einem Umsatz von etwa 600 Millionen Euro."
Ein Apfel generiert 60 € Umsatz? Neeeet schlecht!

Di., 09.11.2021 - 10:52 Permalink
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Karl Trojer Di., 09.11.2021 - 11:30

"Die europäische Agrarpolitik muss eine klimafreundliche, ökologische und nachhaltige Finanzierung der Bauern bewirken." Dem stimme ich voll zu !
Nicht stimmig ist die Behauptung, dass der Obstbau das Problem der niedrigen Einkommen der südtiroler Bergbauern gelöst hat. Die Täler sind nicht die Berge... Bergbauern leben im wesentlichen von Milch-u.Viehwirtschaft, die in flachen Landen, wie den meisten deutschen, mit viel weniger Aufwand betrieben wird.
Unfair finde ich die Beschimpfung der Genossenschaften, weil sie den Bauern die Sortenwahl vorgeben; zumal dies mit dem Thema der Umweltbelastung nichts zu tun hat.
Würde man die Mengen an Pestiziden, die in den großflächigen Landwirtschaften der Ebenen versprüht werden, untersuchen, so würde man wahrscheinlich feststellen, dass deren Umweltbelastung je Hektar (insbesondere das Grundwassre betreffend) nicht viel geringer ist als jene in Südtirol.
Die Aussage, dass die Gesundheitsbelastung der engen Tälet wegen größer ist (als in den Ebenen), vergisst, dass die von den Berghängen erzeugte Thermik die Durchlüftung der Täler fördert.

Di., 09.11.2021 - 11:30 Permalink
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Günther Mayr Mi., 10.11.2021 - 15:48

Alles in allem: ein Lobbyfilm für Bär, Gasser und co.!
Drusch von Allgemeinplätzen, Verfestigung von oberflächlichem Fake - auf Kosten von Klein- und Kleinstbetrieben!
Erstaunlich wie wenig man eigentlich von der Sache wissen will ... - egal, das Ding läuft: noch eins drauf!
mit minimalen Aufwand. Sch... darauf!

Mi., 10.11.2021 - 15:48 Permalink
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Thomas Wüst Mi., 10.11.2021 - 21:09

Antwort auf von Günther Mayr

Sicher nicht. Wenn der Südtiroler Apfel so hochwertig wäre, dann würde er hier in München nicht regelmäßig der billigste aller Äpfel im Supermarkt oder beim Discounter sein und dazu noch aufwändig verpackt.
Sehe ich die "Südtirol" Verpackung weiß ich als Verbraucher zumindest gleich, der Apfel ist billig und entsprechend "billig" produziert.
Ein gutes Produkt hat seinen Preis.

Mi., 10.11.2021 - 21:09 Permalink
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Günther Mayr Do., 11.11.2021 - 07:35

Antwort auf von Thomas Wüst

Mehr Tagschichten & Handarbeit/ha - wo gibts das?
Hab mit meiner Familie jedenfalls auf meinem Kleinstbetrieb das ganze! Jahr über alle Hände voll zu tun: Die meisten der anfallenden Arbeiten lassen sich nicht! maschinell durchführen (pflanzen, schneiden, binden, zupfen, klauben, roden, .. da capo)
Preis und Markt - ist ein anderes Kapitel.

Do., 11.11.2021 - 07:35 Permalink
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Peter Gasser Fr., 12.11.2021 - 07:44

Antwort auf von Thomas Wüst

Zitat: “ ... der Apfel ist billig und entsprechend "billig" produziert”.
Da liegen Sie einer umfassenden Fehlinformation auf:
Kaum irgendwo auf der Welt wird der Apfel so aufwändig und kontrolliert erzeugt als in Südtirol. “Billig produziert” wird, das ist ja bei allen Lebensmitteln bekannt, im europäischen Ausland, im früheren Ostblock, auch im Süden Italiens, in Spanien, Portugal - Tomaten, Avocados, Bananen...
Zudem: die Sorte, Art, Qualität des Produktes wird nicht vom Bauern bestimmt, sondern vom Einkäufer vorgegeben.
Abschließend: Sie sagen es: da der Konsumenten keinen guten Preis für Lebensmittel zahlen will, sind ein Großteil der Lebensmittel - und hier vor allem die VERARBEITETEN - “billig”. Auf ein nicht verarbeitetes Produkt wie den Apfel trifft dies nicht zu.

Fr., 12.11.2021 - 07:44 Permalink
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Stefan S Mi., 17.11.2021 - 17:26

Antwort auf von Peter Gasser

Zitat: “ ... der Apfel ist billig und entsprechend "billig" produziert”.
Da liegen Sie einer umfassenden Fehlinformation auf:"
Massenhafte Produktion mit stark industriellen Strukturen endet meist in einem billigen Produkt und diese abwärts Preisspirale macht auch vor dem Südtiroler Apfel nicht halt, der Preisdruck spiegelt sich dann auch leider in der Produktqualität und vor allem in den Produktionabläufen wieder. Und es ist leider so das der Südtiroler Apfel meist der billigste in der Obstregal ist, da hilft dann auch die schöne recyclingsfähige Verpackung nicht mehr.
Man darf, nein man muss es einfach nochmal sagen, Südtirol hat die besten regionalen Voraussetzungen für eine Biodynasche Vorzeigeregion und mit dem Corona EU Aufbaufound die einmalige Chance dieses auch umzusetzen. Leider fehlen sowohl in der Politik wie auch in den Verbänden und Genossenschaften die mutigen Visionäre. Schade drum...

Mi., 17.11.2021 - 17:26 Permalink
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Peter Gasser Mi., 17.11.2021 - 17:40

Antwort auf von Stefan S

... der günstigere Preis hat vielleicht mit der Effizienz von Produktion und Vertrieb zu tun.
Nennen Sie doch bitte das Apfel-Produktionsgebiet, in welchem die Äpfel, welche Sie im Supermarkt finden, umweltschonender, "ungiftiger" und besser kontrolliert erzeugt und bearbeitet werden: da bin ich jetzt richtig neugierig...

zudem: die Gesellschaft hat es in der Hand, diese Materie zu regeln.
Erinnern Sie sich an den Artikel hier über die kürzlich Volksbefragung in der Schweiz, ob Pflanzenschutzmittel für Lebensmittel erlaubt sein sollen?
Wissen sie, wie der Konsument abgestimmt hat?
Und warum er abgestimmt hat, wie er abgestimmt hat?
.
Nota bene: ich bin für ein Verbot des Verkaufes von Pflanzenschutzmitteln und von mit diesen behandelten Produkten. Sie auch?

Mi., 17.11.2021 - 17:40 Permalink
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Stefan S Do., 18.11.2021 - 12:20

Antwort auf von Peter Gasser

"Supermarkt finden, umweltschonender, "ungiftiger" und besser kontrolliert erzeugt und bearbeitet werden"
In einem gewöhnlichen Supermarkt wird es sehr schwierig einen Apfel od. auch anderes Obst zu finden welches einen hohen Biostandard liefert. Meist wird Obst mit dem EU Biozertifikat angeboten welches aus meiner Sicht den Namen Bio nicht verdient hat und ausschließlich Marketingzwecken dient. Mir sind im Moment nur 2 Biozertifikate bekannt welche den Namen Bio verdient haben und diese Qualität gibt es dann auch teilweise und immer mehr in den Anbaugebieten Bodensee und Altes Land. Werden aber meist über eigene Vertriebsweg vermarktet um nicht bei den großen Supermarktketten in einen Preisdruck zu geraten.
Zum Thema Schweiz Volksabstimmung kann und will ich nicht urteilen ohne mir diese Abstimmungskampange genau anzuschauen. Nur das pure Ergebnis hat für mich keine Aussagekraft.
Für mich liegt der Ball einer nachhaltigen Agrarpolitik zu sorgen ganz klar bei der Politik welche immer noch nicht fähig ist die richtigen Rahmenbedingungen dafür bereitzustellen und das liegt überwiegend an Lobbyverbänden und den jetzigen Subventionsempfängern welche nicht müde werden diesen unbedingt nötigen Richtungswechsel zu verhindern.

Do., 18.11.2021 - 12:20 Permalink
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Ludwig Thoma Mi., 17.11.2021 - 18:24

Antwort auf von Peter Gasser

Entschuldigen Sie wenn ich mich einbringe, Sie schreiben, "die Gesellschaft hat es in der Hand, diese Materie zu regeln.", ganz richtig. Aber so lange es Leute gibt, die (wie Sie) meinen, im eigenen Garten chemisch-synthetische Agrargifte einsetzen zu müssen, weil Sie sonst die "Früchte nicht mal verschenken" könnten, bleibt das sehr sehr schwierig.

Mi., 17.11.2021 - 18:24 Permalink
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Peter Gasser Mi., 17.11.2021 - 18:38

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie unterstellen - wie Sie es gerne tun - Sachverhalte, welche Sie nicht wissen können, und welche - in diesem konkreten Fall - falsch sind.
Abgesehen davon, dass diese „Gifte“, wie Sie es nennen, bei 95% der Lebensmittel, die Sie selber kaufen, verwendet werden, in botanischen Gärten, im Haushalt, in Parks, in der Lebensmittelhygiene, verwende ich diese in meinem Garten nicht ( mit einer Ausnahme beim Austrieb im Frühjahr).
Ihre Behauptung ist also neben bösartig auch falsch.
Das Problem bin also nicht ich, auch nicht unbedingt der Produzent: sondern der Konsument, der das so will (siehe Volksbefragung Schweiz!), dann aber - scheinheilig - sagt, dass er es anders wolle.
Die typische Diskrepanz zwischen „reden“ und „handeln“.
Konsumieren Sie selbst nur Lebensmittel, welche ohne Pflanzenschutzmittel hergestellt worden sind?: bitte sagen Sie jetzt ja - oder schweigen Sie, bis Sie selbst konsequent zu handeln entschlossen sind.

Mi., 17.11.2021 - 18:38 Permalink
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Ludwig Thoma Mi., 17.11.2021 - 18:49

Antwort auf von Peter Gasser

Nein, die Behauptung ist nicht falsch. Sie hatten das hier so geschrieben. Sie müssten das Zeug verwenden, (nennen wir es meinetwegen chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel), weil Sie sonst die Früchte nicht mal verschenken könnten, oder sich nicht trauten das zu tun (an den genauen Wortlaut kann ich mich nicht erinnern). Da Sie inzwischen Zilliarden Kommentare geschrieben haben, wird sich niemand finden der ihn sucht.

Mi., 17.11.2021 - 18:49 Permalink
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Peter Gasser Mi., 17.11.2021 - 20:11

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ihre Behauptung ist falsch.
Ich verarbeite mein (wurmiges) Obst. Eben deshalb.
Bevor man Behauptungen erfindet, geböte es der Respekt, dass man recherchiert oder nachfragt.
Ist aber nicht jedermanns Sache, sic.
.
Anregung: lesen Sie einfach nicht - Sie tragen freiwillig Steine und beklagen sich, dass Sie Steine tragen müssen.
Verstehe das wer will.

Mi., 17.11.2021 - 20:11 Permalink
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Peter Gasser Do., 18.11.2021 - 08:22

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ja, danke für die Bestätigung meiner Kommentare oben, und der Bestätigung, dass Sie Unwahres behaupten:
Zitat aus Ihrem Link:
„Die Wirklichkeit ist viel härter: ich habe zuhause einen kleinen Hobby-Obstgarten mit hoher Sortenvielfalt, auch alte Kultursorten: ohne biologisches oder chemisches „Spritzen“ (**auf das ich weitgehendst verzichte**) ergibt dies eben zu über 90% kein Obst, das ich verkaufen, ja nicht einmal verschenken könnte: **wird halt Saft oder Marmelade**.“
.
Sehr freundlich von Ihnen. Danke.
nota bene: „ohne ... chemisches Spritzen ergibt dies kein Obst“ ist eine presente Faktenbeschreibung.

Do., 18.11.2021 - 08:22 Permalink
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Ludwig Thoma Do., 18.11.2021 - 18:37

Antwort auf von Peter Gasser

Sie haben Recht, ich habe Sie falsch zitiert. Es ändert zwar inhaltlich nichts, aber Ihnen zuliebe hier nochmal mein obiger Kommentar mit dem richtigen Zitat: Sie schreiben, "die Gesellschaft hat es in der Hand, diese Materie zu regeln.", ganz richtig. Aber so lange es Leute gibt, die (wie Sie) meinen, im eigenen Garten chemisch-synthetische Agrargifte einsetzen zu müssen, "weil ohne biologisches oder chemisches „Spritzen“ [...] ergibt dies eben zu über 90% kein Obst, das ich verkaufen, ja nicht einmal verschenken könnte" bleibt das sehr sehr schwierig.

Do., 18.11.2021 - 18:37 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Mi., 17.11.2021 - 19:43

Antwort auf von Stefan S

@ Stefan S. :“ ... der Apfel ist billig und entsprechend "billig" produziert”. Das kann für Deutschland stimmen, aber nicht für Südtirol. Dass der Apfel billig produziert wird, das kann stimmen. Im Regal ist der Apfel aber eine der teuersten Früchte. Ich habe den Eindruck, dass die Äpfel nur deswegen billig in den Export gehen können, weil man bei den einheimischen Verbrauchern zu viel verlangt. Nahe liegend wäre ja, dass in Südtirol die Äpfel die billigsten Früchte wären!

Mi., 17.11.2021 - 19:43 Permalink
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Herta Abram Mi., 10.11.2021 - 19:55

Zusammenfassung des Dokumentarfilms, weil es eine dringende ökologische Veränderung braucht!
Tief im Westen Südtirols, im Vinschgau, liegt die Gemeinde Mals. Sie ist das alpenländische Pendant zum kleinen, gallischen Dorf, das die wichtigste Exportbranche Südtirols zu Zorneswallungen reizt.

Stein des Anstoßes ist eine Volksabstimmung aus dem Jahr 2014, in der 75 Prozent der Malser chemische Pflanzenschutzmittel aus dem Gemeindegebiet verbannten. Ein herber Schlag gegen die expansionshungrige Apfelindustrie.

Gegen Gift

Einer der Initiatoren ist Johannes Fragner-Unterpertinger. Der Apotheker kennt sich aus mit der Wirkung von Giften. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Captan, ein Wirkstoff gegen Pilzkrankheiten, der in großen Mengen gegen Apfelschorf eingesetzt wird, gehört in seinen Augen verboten.

Der örtliche Tierarzt, Peter Gasser, fürchtet vor allem einen Verlust an Biodiversität. Auch die Verschandelung der Landschaft, die "einfach unter Plastikfolien, Hagelschutznetzen, Betonsäulen, Maschendrahtzäunen verschwindet", ist ihm ein Graus. Und was ihn gewaltig störe, ergänzt er noch, sei das Micro-Land-Grabbing, also "wenn Investoren von auswärts kommen und uns das Land unterm Arsch wegkaufen!"

Wichtigste Exportbranche

Doch die Apfelplantagen sind ein zentraler Wirtschaftsfaktor: Mit 18.000 Hektar ist Südtirol, das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. In der Vinschgauer Obstgenossenschaft und anderen Verarbeitungszentren starten fast eine Million Tonnen Äpfel jedes Jahr ihre Reise auf den Weltmarkt. Auf 700 Mio. Euro Umsatz kam Südtirols Apfelindustrie zuletzt.

Der Apfelertrag pro Hektar ist weltweit spitze. Dabei organisieren die großen Obstgenossenschaften die Geschäfte für viele, meist kleine Obstbauern. Walter Pardatscher, Direktor des einflussreichen Verbands der Südtiroler Obstgenossenschaften, lobt die Qualität der Äpfel und wehrt sich gegen den Vorwurf, es werde zuviel gespritzt. Fragt man ihn, wieviel denn gespritzt werde, weicht er aus: "Ich geh davon aus, dass es diese Zahlen gibt, man kann die auch rückrechnen, aber ich selbst weiß die nicht."

Streit um die Spritzhefte

Seit Jahren weichen die Obstgenossenschaften der Forderung nach Veröffentlichung der Spritzzahlen aus. Beim Ausweichen bleibt es jedoch nicht, auch der Klageweg ist ein vielfach genutztes Instrument, Kritiker in die Schranken zu weisen. Ulrich Veith, der Bürgermeister von Mals, bekam das zu spüren. Karl Bär vom Umweltinstitut München steht wegen übler Nachrede und Markenschutzverletzung in Bozen vor Gericht. Mehr als 1370 Apfelbauern haben Klage gegen ihn eingereicht.

Das Ganze könnte aber noch zum Bumerang für die Apfelbranche werden. Durch den Prozess bekommt Bär nämlich offiziell Einsicht in die sogenannten Spritzhefte - Tagebücher über den Einsatz von Pestiziden, die die Justiz bei Bauern beschlagnahmt hat. In diesen Dokumenten sei, erklärt uns der Umweltaktivist, "aufs Gramm genau, auf Flurnummern genau, tagesgenau aufgeschrieben, was im Jahr 2017 die Leute, die mich angezeigt haben, an Pestiziden eingesetzt haben".

EU-Subventionen zementieren den Status quo

Dass so angebaut wird, wie angebaut wird, ist auch dem EU-Subventionsregime geschuldet. 2020 erhielten die beiden großen Obstgenossenschaften Südtirols und weitere Empfänger aus der Apfelbranche zusammen über 34 Millionen Euro an Agrarsubventionen.

Der Apfelbauernhof von Andrea Ladurner liegt in Goldrain. Sie würden 15 Mal im Jahr spritzen. Bei der Förderung einer umweltgerechteren Landwirtschaft wäre sie sofort dabei. Sie ist, wie viele Apfelbauern, in der Zwickmühle: Viele wollen weniger Chemie, doch die eigenen Verbände, die mächtigen Einzelhandelsketten und auch die Verbraucher zwingen oft in eine andere Richtung.

Mi., 10.11.2021 - 19:55 Permalink
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Profil für Benutzer Herta Abram
Herta Abram Mi., 10.11.2021 - 19:57

Zusammenfassung des aufschlussreichen Dokumentarfilms: Tief im Westen Südtirols, im Vinschgau, liegt die Gemeinde Mals. Sie ist das alpenländische Pendant zum kleinen, gallischen Dorf, das die wichtigste Exportbranche Südtirols zu Zorneswallungen reizt.

Stein des Anstoßes ist eine Volksabstimmung aus dem Jahr 2014, in der 75 Prozent der Malser chemische Pflanzenschutzmittel aus dem Gemeindegebiet verbannten. Ein herber Schlag gegen die expansionshungrige Apfelindustrie.

Gegen Gift

Einer der Initiatoren ist Johannes Fragner-Unterpertinger. Der Apotheker kennt sich aus mit der Wirkung von Giften. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Captan, ein Wirkstoff gegen Pilzkrankheiten, der in großen Mengen gegen Apfelschorf eingesetzt wird, gehört in seinen Augen verboten.

Der örtliche Tierarzt, Peter Gasser, fürchtet vor allem einen Verlust an Biodiversität. Auch die Verschandelung der Landschaft, die "einfach unter Plastikfolien, Hagelschutznetzen, Betonsäulen, Maschendrahtzäunen verschwindet", ist ihm ein Graus. Und was ihn gewaltig störe, ergänzt er noch, sei das Micro-Land-Grabbing, also "wenn Investoren von auswärts kommen und uns das Land unterm Arsch wegkaufen!"

Wichtigste Exportbranche

Doch die Apfelplantagen sind ein zentraler Wirtschaftsfaktor: Mit 18.000 Hektar ist Südtirol, das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. In der Vinschgauer Obstgenossenschaft und anderen Verarbeitungszentren starten fast eine Million Tonnen Äpfel jedes Jahr ihre Reise auf den Weltmarkt. Auf 700 Mio. Euro Umsatz kam Südtirols Apfelindustrie zuletzt.

Der Apfelertrag pro Hektar ist weltweit spitze. Dabei organisieren die großen Obstgenossenschaften die Geschäfte für viele, meist kleine Obstbauern. Walter Pardatscher, Direktor des einflussreichen Verbands der Südtiroler Obstgenossenschaften, lobt die Qualität der Äpfel und wehrt sich gegen den Vorwurf, es werde zuviel gespritzt. Fragt man ihn, wieviel denn gespritzt werde, weicht er aus: "Ich geh davon aus, dass es diese Zahlen gibt, man kann die auch rückrechnen, aber ich selbst weiß die nicht."

Streit um die Spritzhefte

Seit Jahren weichen die Obstgenossenschaften der Forderung nach Veröffentlichung der Spritzzahlen aus. Beim Ausweichen bleibt es jedoch nicht, auch der Klageweg ist ein vielfach genutztes Instrument, Kritiker in die Schranken zu weisen. Ulrich Veith, der Bürgermeister von Mals, bekam das zu spüren. Karl Bär vom Umweltinstitut München steht wegen übler Nachrede und Markenschutzverletzung in Bozen vor Gericht. Mehr als 1370 Apfelbauern haben Klage gegen ihn eingereicht.

Das Ganze könnte aber noch zum Bumerang für die Apfelbranche werden. Durch den Prozess bekommt Bär nämlich offiziell Einsicht in die sogenannten Spritzhefte - Tagebücher über den Einsatz von Pestiziden, die die Justiz bei Bauern beschlagnahmt hat. In diesen Dokumenten sei, erklärt uns der Umweltaktivist, "aufs Gramm genau, auf Flurnummern genau, tagesgenau aufgeschrieben, was im Jahr 2017 die Leute, die mich angezeigt haben, an Pestiziden eingesetzt haben".

EU-Subventionen zementieren den Status quo

Dass so angebaut wird, wie angebaut wird, ist auch dem EU-Subventionsregime geschuldet. 2020 erhielten die beiden großen Obstgenossenschaften Südtirols und weitere Empfänger aus der Apfelbranche zusammen über 34 Millionen Euro an Agrarsubventionen.

Der Apfelbauernhof von Andrea Ladurner liegt in Goldrain. Sie würden 15 Mal im Jahr spritzen. Bei der Förderung einer umweltgerechteren Landwirtschaft wäre sie sofort dabei. Sie ist, wie viele Apfelbauern, in der Zwickmühle: Viele wollen weniger Chemie, doch die eigenen Verbände, die mächtigen Einzelhandelsketten und auch die Verbraucher zwingen oft in eine andere

Mi., 10.11.2021 - 19:57 Permalink
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Profil für Benutzer Herta Abram
Herta Abram Fr., 12.11.2021 - 08:53

Antwort auf von Günther Mayr

Günther Mayr
Nein Schimpfen, andere niedermachen oder verhindern dringender Umweltschutzregelungen rettet das Ökosystem nicht. Tatsache ist, dass die Zeit knapp wird, in der wir die ökologische Apokalypse noch abwenden könnten! Wir haben acht Jahre, um einen radikalen Systemwechsel zu vollziehen, der alle Bereiche unseres individuellen und gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens betrifft.
Deshalb:
Dialog und Kritik haben für mich den Sinn, dringende „Dinge“ in Umwelt- Natur- und Gesundheitsschutz einzufordern um zu verbessern. Und bedeutet nicht, Ihre Arbeit - Günther Mayr - als Landwirt nicht anzuerkennen und wertzuschätzen!
Wenn Sie Kritik grundsätzlich, als haltlos oder lästig empfinden wollen, ist das Ihre Entscheidung.

Fr., 12.11.2021 - 08:53 Permalink
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Profil für Benutzer Günther Mayr
Günther Mayr Fr., 12.11.2021 - 12:23

Antwort auf von Herta Abram

Kritik zum Selbstzweck?
Geht amend Alles an Allem vorbei?
Hab fast ein Leben lang tägliche Entscheidungen mit der "ökologischen" Apothekerwaage abgewogen und getroffen.
Bei Gott nicht immer das Richtige gemacht. Wie sich oft herausstellte: das "bio-Proklamierte" war oft ein Fehler!
Nicht sich in die Heimeligkeit eines Bio-Zertifikates flüchten und meinen seine Schuldigkeit getan zu haben.
Die Realität ist eben real, das Leben auch: da ist die Stärke eines Blatt Papier eines Zertifikates nicht wirklich hilfreich.
Ebenda zeigt die Realität andere Blumen.
Was soll ich anfangen mit dauernder und u.T. wirklich abgehobener Kritik, basierend auf entkoppeltem Verständnis der Dinge?
Reden, verstehen bzw. tun wir das Gleiche, wenn wir das Gleiche sagen?

Fr., 12.11.2021 - 12:23 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Gruber
Ludwig Gruber Di., 16.11.2021 - 08:02

Antwort auf von Günther Mayr

Und du meinst, die Interessen von Investoren in Labore oder Handelsunternehmen, oder auch die Interessen der Unternehmen, die weltweit Agrarchemie zulassen, produzieren und vertreiben haben die Erhaltung der Südtiroler Böden und von bäuerlichen Strukturen als Ziel?
Weil sie nicht abgehoben und entkoppelt davon sind, sondern quasi der Förderung von Land und Leuten verbunden?

Di., 16.11.2021 - 08:02 Permalink
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Profil für Benutzer Günther Mayr
Günther Mayr Di., 16.11.2021 - 13:18

Antwort auf von Ludwig Gruber

In erster Linie haben die Bauern selbst die "Erhaltung der Südtiroler Böden und von bäuerlichen Strukturen als Ziel".
"abgehoben und entkoppelt" sind meist jene, welche gerne anschaffen und einen Stall eher aus einem Hochglanzmedium (dort stinkt es nicht) kennen, denn aus der realen Nachbarschaft.
Schlußendlich sollte vorwiegend aus der erarbeiteten! Erwirtschaftung gelebt werden, und nicht aus der Abholung von Subventionsgeld.
Pardon, mein Traktor läuft mit Diesel, den weltweit agierende Unternehmen erzeugen...

Di., 16.11.2021 - 13:18 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Gruber
Ludwig Gruber Mi., 17.11.2021 - 15:51

Antwort auf von Günther Mayr

Und da sind wir an einem Punkt, der eben sichtbar macht, welche Rahmenbedingungen wir haben: Wertschöpfungsketten mit fossilen Energieträgern werden von der Gesellschaft hoch subventioniert. Und die Betroffenen reagieren fast immer verständnislos bzw sprechen jedem die Berechtigung ab das Problem aufzuzeigen.
Quelle: https://www.theguardian.com/environment/2021/oct/06/fossil-fuel-industr…

Mi., 17.11.2021 - 15:51 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Griesser
Klaus Griesser Di., 16.11.2021 - 21:25

Danke Frau Abram, für Ihr Bemühen um einen sachlichen Beitrag. Vor lauter Gift- und Gallespritzern könnte man vergessen, worum es eigentlich geht: um den ökologischen Fußabdruck des Apfels in seiner Monokultur- Landwirtschaft, als EINEM Maß für den Beitrag zur Erderwärmung und zur Verringerung der Artenvielfalt. Ein naturwissenschaftliches Faktum, keine abstruse Phantasien eines gallischen Dorfes sondern vorausschauende, berechtigte Gegnerschaft zum bisherigen "Weiter so!"- Marsch. Falls der so weitergeht, werden uns unsere Nachfahren noch verfluchen: warum habt ihr nichts getan gegen die systematische Vergiftung der Bienen, der Bodenlebewesen und des Trinkwassers, gegen das Schwinden der Artenvielfalt, und gegen immer heftigere, unberechenbarere, katastrophenartigere Wetterereignisse?
Das Interview scheint mir sachlich zu sein, zu ruhigem Nachdenken über viele Aspekte anzuregen. Sich darüber zu informieren, wovor das Pariser Klimaabkommen warnte, was die Regierungen in Glasgow zum Thema Landwirtschaft beschlossen haben, ist sinnvoller als Gift zu verspritzen.

Di., 16.11.2021 - 21:25 Permalink
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Kurt Resch Do., 18.11.2021 - 19:33

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Leider ist auch der Südtiroler nicht in der Lage, oder nicht gewillt, in die Zukunft zu schauen. Der Dokumentarfilm ist gut und motivierend, wir brauchen mehr davon, unbedingt. Das Pariser Klimaabkommen sollte für uns ein Spiegel sein, in dem man sehen kann was man zu ändern hat. Dabei ist es doch recht einfach, wir müssen den CO2 Ausstoß deutlich reduzieren, was in der Praxis nur mit Verzicht gehen wird und hier fängt es an schwierig zu werden. Niemand will verzichten, außer das Wasser steht uns bis zum Hals...

Do., 18.11.2021 - 19:33 Permalink
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Klaus Griesser Fr., 19.11.2021 - 11:52

Antwort auf von Kurt Resch

Verzichten worauf? Um beim Thema Apfel zu bleiben: ich verzichte schon seit Jahren auf den Kauf glänzender, knackiger, billiger Äpfel im Kaufhaus, weil ich nicht die dort enthaltenen Pestizidreste essen und in meinen Organen speichern will. Außerdem weil ich weiß, dass die synthetischen Düngemittel und die Pestizide in den Böden die Mikroorganismen und Regenwürmer langsam aber sicher abmurcksen. Das vermindert die Bodenfruchtbarkeit in krassem Gegensatz zur "Bodenerhaltung für die Enkel", sehr zur Freude der Agrochemie und zur Glorie des "Pflanzenschutzes". Damit verzichte ich gerne auf die industrialisierte Monokulturproduktion für konkurrenzfähige Südtiroler Äpfel für den Weltmarkt. Stattdessen esse und verschenke ich die wurm- und chemiefreien Äpfel aus meinem Obstgarten ohne Transport ins Magazin, muss allerdings nicht vom Verkauf leben.
Mir ist insgesamt klar, dass die Landwirtschaft von der chemiebasierten, industrialisierten Produktionsweise weggehen wird müssen zugunsten einer vielfältigen, chemiefreien Kleinproduktionsweise auf regionaler Basis. Das bedeutet sicher Preisanstiege welche durch Subventionen an die ökologischen Kleinproduzenten gedämpft werden können. Ich träume von einer vielfältigen, üppigen Landwirtschaft Südtirols, kann gerne auf die öden Apfel-Monokulturlandschaften mit den riesigen Obstmagazintempeln verzichten. Und auf die zweifelhafte Markt-Ehre vom Südtiroler Weltapfel-Export.

Fr., 19.11.2021 - 11:52 Permalink
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Klaus Griesser Fr., 19.11.2021 - 11:52

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Verzichten worauf? Um beim Thema Apfel zu bleiben: ich verzichte schon seit Jahren auf den Kauf glänzender, knackiger, billiger Äpfel im Kaufhaus, weil ich nicht die dort enthaltenen Pestizidreste essen und in meinen Organen speichern will. Außerdem weil ich weiß, dass die synthetischen Düngemittel und die Pestizide in den Böden die Mikroorganismen und Regenwürmer langsam aber sicher abmurcksen. Das vermindert die Bodenfruchtbarkeit in krassem Gegensatz zur "Bodenerhaltung für die Enkel", sehr zur Freude der Agrochemie und zur Glorie des "Pflanzenschutzes". Damit verzichte ich gerne auf die industrialisierte Monokulturproduktion für konkurrenzfähige Südtiroler Äpfel für den Weltmarkt. Stattdessen esse und verschenke ich die wurm- und chemiefreien Äpfel aus meinem Obstgarten ohne Transport ins Magazin, muss allerdings nicht vom Verkauf leben.
Mir ist insgesamt klar, dass die Landwirtschaft von der chemiebasierten, industrialisierten Produktionsweise weggehen wird müssen zugunsten einer vielfältigen, chemiefreien Kleinproduktionsweise auf regionaler Basis. Das bedeutet sicher Preisanstiege welche durch Subventionen an die ökologischen Kleinproduzenten gedämpft werden können. Ich träume von einer vielfältigen, üppigen Landwirtschaft Südtirols, kann gerne auf die öden Apfel-Monokulturlandschaften mit den riesigen Obstmagazintempeln verzichten. Und auf die zweifelhafte Markt-Ehre vom Südtiroler Weltapfel-Export.

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