Politics | Selbstbestimmung

Offline für Süd-Tiroler Freiheit

Die Südtiroler Freiheit nimmt das System zur Volksabstimmung offline und korrigiert die eklatanten Sicherheitsmängel. Alle die bisher abgestimmt haben, müssen das nochmal tun.

Damit reagiert die Süd-Tiroler Freiheit auf die Kritik des IT-Experten Christoph Moar (Grüne) und die Artikel auf salto.bz. Für die nächsten Tage wird das System zur online-Abstimmung auf der Internet-Seite der Selbstbestimmungsbewegung schwarz, das heißt offline bleiben. Bis dahin ist es möglich, schreibt Sven Knoll in einer Aussendung, von der traditionellen Wahlkarte Gebrauch zu machen und die Stimme bei einer der vielen Informationsveranstaltungen abzugeben. Knoll missfällt der Hinweis Moars, dass es sehr wohl möglich gewesen wäre, technische Hilfestellung bei der Stimmabgabe zu geben, sodass wahre Geheimhaltung und die Sicherheit der Daten gewährleistet bleibe.

Christoph Moar, grüner Informatiker meint: „Statt sich für die Aufklärung und die freundlichen Hinweise zu bedanken, wird die Schuld dem böse Untersucher gegeben. Wie peinlich ist das?“

Und er wirft der Süd-Tiroler Freiheit wenig fairplay vor, wenn diese sagt, „es sei kaum möglich, in Gegendarstellungen diese technischen Sicherheitsstandards in einfachen Worten zu erläutern.“

Moar antwortet Sven Knoll so: „Nehmen Sie sich ein Beispiel an meiner offen publizierten Analyse auf salto.bz, die ich der kritischen Revision freigegeben habe, mit Klarnamen und einer wissenschaftlichen Untersuchung standhaltend. Wenn Sie das Rückgrat hätten, das Sie vorgeben zu haben, dann können Sie die dort belegten Fakten-Checks gerne versuchen, in einfachen oder auch gerne komplizierten Wörtern zu widerlegen. (...) Wer Fehler macht, sich windet, und die Schuld bei anderen sucht, naja. Unter einem "aufrechten Tiroler" stelle ich mir was anderes vor. 

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT startet die gesamte Online-Abstimmung daher neu, indem nicht erst wie geplant ab 30. September, sondern bereits in Kürze jedem wahlberechtigten Bürger ein eigener Wahlschlüssel-Code zugeschickt wird. Nur mit diesem persönlich zugeschickten Code wird die Online-Abstimmung wieder möglich sein.
 

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gorgias Fri, 09/06/2013 - 17:55

Herr Moar hätte sich auch vornehm zurückhalten können und nur abwarten brauchen. Denn irgend jemand wäre es spätestens in zwei, drei Wochen aufgefallen, dass das Sicherheitskonzept der "Selbstbestimmungs-Seite" nicht mit einem Fahradschlosses mit dreistelligen Zahlenkombination mithalten kann. Dann wäre der Schaden für die Aktion viel größer gewesen mit einer viel höher abgegebenen Zahl von Stimmen die annulliert werden müssten.
Undankbarkeit ist halt der Welten Lohn.
An dieser Stelle möcht ich auch noch bemerken, dass die Südtiroler Freiheit die direkte Demokratie für Ihre Sezessionsphantasien missbraucht, indem sie mit solchen verpfuchten PR-Aktionen die Aufmerksamkeit für echte Referenden wegnimmt, wo man wirklich über Gesetze abstimmen kann.
Für mich ist die STF in ihren Atkionen und in ihrer Argumentation und so reif wie ein Pubertierender, der jeden abend vom selben feuchten Traum heimgesucht wird.

Fri, 09/06/2013 - 17:55 Permalink
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Martin Geier Mon, 09/09/2013 - 07:14

@gorgias
Nun gut; die mögen versuchen das nochmal zurechtzubiegen; aber meines Wissens und meiner Ansicht bekommen die das kaum mehr gerade. Bin mal gespannt; aber von fachlicher Seite wird angemerkt daß einmal schlechtes Design sich während einer Abstimmung kaum mehr beheben lässt. Daß das System offline ist ist bereits eine schwere Niederlage für die Proponenten; mit diesem Geld(meines Wissens, lasse mich gerne korrigieren, 180.000€) müßte ein System eigentlich von Anfang an hohe Sicherheitsstanddards bieten; bin einmal gespannt ob die Verbesserungen allen(!) UN-Anforderungen einer demokratischen Abstimmung genügen; auch ob die Wahlschlüssel-Codes Rückschlüsse auf Identität des Wählenden und das Abstimmungsverhalten zulassen; mal sehen ob die von der STF hochtrabend 'Referendum' genannte Befragung diese international anerkennten Anforderungen erfüllt:
1.Die Wahl ist geheim.
2.Jede(r) kann an der Wahl teilnehmen, und jede abgegebene gültige Stimme zählt.
3.One man, one vote; Jede(r) hat nur eine Stimme.
4. Alle haben die gleich Zugangsbedingungen zum System.

Weiter recht erheiternd daß man es für nötig erachtet mit einem Gewinnspiel Teilnehmer zu ködern; internationale Beobachter werden sich das ihre denken; das ist sehr vielsagend:
http://selbstbestimmung.com/gewinnspiel/
mamma mia; mich würde wirklich interessieren wer sich bei Denen das so ausgedacht hat; wer dafür verantwortlich ist daß man eigentlich den perfekten Wahlkampf hätte haben können und nun der Lacher schlechthin ist; letztendlich hat man das ganze viele Geld wohl in den Sand gesetzt. Das Ergebnis hat nun mA den gleichen Stellenwert wie der Wetterbericht des Senders Bozen vor 30 Jahren; oder noch weniger. Das System hat mehr Tore als Mauern; man brauche sich nur den verlinkten Artikel weiter oben(von Christoph Moar) durchlesen. Und wie Sie zurecht bemerken; nichts schadet der DD mehr als die Vermischung mit den Visionen der (deutschen) Sezessionisten; die allein sorgen schon dafür daß die meisten Italiener sowie viele Südtiroler das Thema links liegen lassen; was traurig ist.

Mon, 09/09/2013 - 07:14 Permalink