Chronicle | Spiele mit dem Feuer

Ist Südtirol noch sicher Anno 2019?

Über eine medial aufgebauschte Sicherheitsdebatte, die Sirenengesänge von Herrn Mair und warum 400 Südtiroler verhaftet wurden.
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eingeschlagene Scheibe
Foto: Pixabay

Es ist sicher bei uns, sage ich, so sicher wie auf Südtirols Straßen. Amtsdirektor Philipp Sicher – sein Namen ist Programm – kann die Sicherheitlage bestätigen. Durch das Verkehrsaufkommen verwundern tägliche Unfälle nicht (Einzelfälle). Mich der-cazzt es, wenn Medien Schlagzeilen der Quoten wegen produzieren. Neulich bei Pro&Contra (Rai Südtirol) fragte Christian Bassani: „Wie sicher ist es noch in Südtirol?“ Ein Blick in die aktuellen Statistiken hätte genügt. Aber nein, auch Rai Südtirol will Quote und beglückt uns mit populistischer Quacksalberei à la (Herr) Ulli Mair. Ihm interessieren die Zahlen des Innenministeriums einen feuchten Käse [sic]. Ich an seiner stelle würde für mehr Sicherheit am Zebrastreifen brüllen. Notorischen nicht Bremser am Zebrastreifen konsequent aus dem Verkehr ziehen (brauner Sprachduktus). Weniger Verletze und Tote bei der Südtioler-zuerst-Bevölkerung.

Die Sicherheit ist wohl nie so gering gewesen wie jetzt

Südtirol ist so (un)sicher wie es immer schon war. Immer schon wurde gestohlen und gemordet. Diebe besuchen Reiche. Wir sollten uns geehrt fühlen, bei allem Respekt für Opfer von Verbrechen. Diebe besuchen uns nicht erst seit den „Folgeerscheinungen einer unkontrollierten und ungebremsten Masseneinwanderung“, wie Herr Mair gebetsmühlenartig leiert. Kein Wort verliert, dass auch Südtiroler stehlen, pöbeln, vergewaltigen, morden. Mit Suchtmittel handeln. Jeder Weinbauer ist Dealer eines legalen Rauschmittels. Klammer geschlossen. „Kickl ist der erste Innenminister, der jede Woche sagt: Meine Erkenntnis ist, Österreich ist unsicher.” Coole Masche von Rechtspopulisten, auf die Wähler und Medien abfahren. In Deutschland sollen 400 Südtiroler „verhaftet worden sein. Dieses Gesindel, das abgewandert ist, wollte von Arbeit nicht wissen, und in den Pensionen, wo sie untergebracht waren, stahlen und stehlen sie noch die Wäsche, und bringen so die Südtiroler in Verruf. Überhaupt eine eigentumgefährliche Zeit. Von Reischach, St. Georgen, Olang kommen Nachrichten über Einbrüche. In Kiens wurde in der Nacht vom 8. - 9. im Geschäft eingebrochen und 20 kg Fett, 20 kg Zucker, ein Käselaib entwendet. Am Kronplatz wurde etwa am Tag hernach eingebrochen und arg gehaust. Beim Wirt in St. Lorenzen ein großer Diebstahl von Wäsche, Schmuck“. Die Carabinieri meinten, „sie hätten niemanden hinauszuschicken, alle seien im Dienst".

"Die Sicherheit ist wohl nie so gering gewesen wie jetzt“. So die Einschätzung von Paul Tschurtschenthaler Anno 1939. Toll!

NB: Alle angeführten Fakten sind mit Quellen belegbar. Sollten Fakten nicht richtig wieder gegeben sein, bitte ich um Benachrichtigung. Den einen oder anderen Tippfelher möge man mir legasthenisch nachsehen.