Kritik übte Bianchi auch an der Auswahl eines anderen Bewerbers mit „fragmentierter Erfahrung“ in unterschiedlichen Bereichen wie Stadtplanung, Wirtschaft, Gesundheit und IT. Dies sei zulasten eines konsistenten und spezialisierten Profils gegangen. Zudem sehe er in der Entscheidung einen Rückschritt für die Gleichstellung: So seien Grundsätze wie Gerechtigkeit, gleiche Bezahlung und die Anerkennung weiblicher Verdienste erneut untergraben worden. Die Absage an Bussadori habe laut Bianchi nicht nur berufliche Einbußen, sondern auch einen „empfindlichen Schlag für ihre berufliche Würde“ bedeutet. Er selbst habe sich bei der entscheidenden Sitzung der Landesregierung am 5. August bewusst der Stimme enthalten, um verbindliche Zusicherungen zum Schutz von Bussadori zu erwirken.

„Für mich ist ihr Eintritt in die Abteilung eine sehr gute Nachricht.“

Nach einem persönlichen Gespräch am Nachmittag des 5. August, sei der Einstieg Bussadoris in die Abteilung beschlossen worden. „Für mich ist ihr Eintritt in die Abteilung eine sehr gute Nachricht – ein Akt der Gerechtigkeit und zugleich eine konkrete Maßnahme zur Aufwertung einer hochqualifizierten Fachfrau“, erklärt Bianchi.

Bussadori werde künftig laufende und geplante Projekte im Bereich Hochbau und Vermögensbewertung begleiten und mit Abteilungsdirektor Daniel Bedin zusammenarbeiten. Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sollen insbesondere die Neugestaltung des Areals der ehemaligen Gorio-Kaserne und die städtebauliche Intervention am Grieser Platz sein.