Ich staune über den LH, der sich im sicher wohlverdienten Urlaub befindet, aber nun mal auch in Badehose LH bleibt – das Amt lässt sich nicht abstreifen – und den Wirbel, den Zerzers Ernennung hervorruft, mit keinem Pieps bedenkt. Als gelte es, die Sache bloß auszusitzen, als wäre er nicht Vorsitzender der Landesregierung, die hier agiert, als ginge es nur darum, eigene Bequemlichkeiten (eine händelbare Abteilung) umzusetzen und nicht darum, dem Wohl des Landes zu dienen.
Ich staune weiters über einen Christian Bianchi, der sich zwar ebenso wie Mair bei der Ernennung Zerzers enthalten hat, sich für eine Würdigung von Bussadoris Verdienste stark gemacht hat, aber gleichzeitig zu Protokoll geben ließ, die Raumplanerin könne sich ja um eine Führungsposition in den noch freien Abteilungen für italienische Kultur, Vermögen und Mobilität bewerben – ganz so, als wäre alles nur ein lustiges „Bäumchen wechsel dich“-Spiel, in dem es nicht darum, geht, zum Wohl der Allgemeinheit die fähigsten Kandidaten an die richtigen Hebel zu bringen, sondern um ein Postenkarussell zur Befriedigung persönlicher Eitelkeiten und ökonomischer Interessen.
Ich staune aber auch, und endlich wird es erfreulich in dieser garstigen Geschichte, über die Entrüstung der Zivilgesellschaft, die sich diesen Schachzug nicht gefallen lassen will. Die ihrer Empörung Luft gemacht hat, in Gesprächen und in Kommentaren, die Unterschriften gesammelt hat, die, quer durch das Spektrum politischer Gesinnung, das Bedürfnis hat, ihren Unmut auszudrücken und Konsequenzen fordert. Man hat nicht auf sie gehört; man hat das Ganze durchgezogen, als ginge es nur die Landesregierung alleine etwas an, was mit unserem Land passiert. Möglicherweise hat man mit diesem Akt der Präpotenz den Bogen überspannt – und wird selbst ins Staunen kommen.