Umwelt | Überetsch

„Keine substantiellen Änderungen“

Auf Drängen der Opposition präsentiert der Gemeindeausschuss von Kaltern das geänderte Projekt für Speicherbecken: Der neue Standort im Wald sorgt weiterhin für Kritik.
Christoph Pillon, Getraud Morandell, Stefan Vorhauser
Foto: SVP Kaltern
  • Gestern Abend hat auf Anfrage der Opposition eine außerordentliche Sitzung zu den geplanten Speicherbecken im Wald von Kaltern stattgefunden. Nach Kritik von Umweltverbänden und Zivilgesellschaft hat das zuständige Bodenverbesserungskonsortium (BVK) den Standort des größten Beckens im Altenburger Wald neben dem beliebten Friedensweg in verkleinerter Dimension weiter nach oben zum Ziegelstadel verlegt. Die Becken sollen der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen dienen und bei Bedarf auch dem Zivilschutz. 

    „Uns ist wichtig, alle Fakten sorgfältig zu bewerten und dabei den Dialog mit der Bevölkerung ernst zu nehmen“, erklären Bürgermeister Christoph Pillon sowie die Referenten Gertraud Morandell (Landwirtschaft) und Stefan Vorhauser (Umwelt und Forstwirtschaft) in einer Aussendung. „Unser Ziel ist eine Lösung, die für Kaltern langfristig tragfähig ist und von möglichst vielen mitgetragen werden kann. Deshalb lassen wir uns weder von einzelnen Interessensgruppen unter Druck setzen noch zu vorschnellen Entscheidungen drängen“, so die SVP-Mitglieder des Gemeindeausschusses. 

  • Das überarbeitete Projekt

    Die neu eingereichten Unterlagen wurden einer ersten Prüfung unterzogen und seien technisch und inhaltlich noch nicht vollständig. Aus diesem Grund werde bewusst auf eine abschließende Bewertung verzichtet. In den kommenden Wochen sollen offene Punkte geklärt und weitere Gespräche geführt werden. Vorgesehen ist derzeit die Errichtung von mehreren Speicherbecken – oberirdisch und unterirdisch – begleitet von Umweltausgleichsmaßnahmen. Nach aktueller Einschätzung reichen diese Maßnahmen noch nicht aus, um die ökologischen Auswirkungen des Projekts umfassend zu bewerten, auch im Hinblick der bestehenden Klimaschutzstrategien. 

  • Die Kritik der Opposition

    „Wir stellen fest, dass mit dem neuen Standort keine substantiellen Änderungen am Projekt gemacht wurden. Die Auflagen der Gemeindeverwaltung wurden vom Projektträger nur teilweise berücksichtigt und die allermeisten Becken befinden sich noch im Waldgebiet und nicht auf privatem Kulturgrund“, erklärt Helmuth Sinn von der neu gegründeten Bürgerliste des ehemaligen Vizebürgermeisters der SVP, Werner Atz. Außerdem habe kein konstruktiver Dialog zwischen BVK und der zuständigen Arbeitsgruppe der Gemeinde stattgefunden. Die neue Liste hatte vorgeschlagen, Alternativen außerhalb des Waldgebiets zu finden.