Wirtschaft | Valbruna

Gewerkschaften fürchten um Arbeitsplätze

Weil das Land die Ausschreibung der Stahlwerke in Bozen nicht zurückgezogen hat, laufen die Gewerkschaften Sturm: Hunderte Arbeitsplätze seien so in Gefahr.
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Foto: Seehauserfoto
  • Die Gewerkschaften äußern große Besorgnis über die Situation der Stahlwerke Valbruna in Bozen, nachdem die Provinz beschlossen hat, eine neue öffentliche Ausschreibung für die Vergabe der Grundstücke, auf denen das Werk steht, durchzuführen. Das teilen die Gewerkschaften FIM CISL, FIOM CGIL und UIL UILM in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. 

  • Heftige Kritik an Ausschreibung

    Die Ausschreibung verstoße gegen die zuvor zwischen der Provinz und der Familie Amenduni, Eigentümerin der Stahlwerke, unterzeichnete Vereinbarung, die eine automatische Verlängerung der Konzession um 30 Jahre vorsah. Die Gewerkschaften halten die Bedingungen der Ausschreibung – darunter eine Miete von 150 Millionen Euro für 50 Jahre, eine ungünstige Bewertung für den Erhalt der Stahlindustrie am Standort und zu kurze Fristen für den eventuellen Abbau der Anlage – für „benachteiligend und unsicher, sodass die Kontinuität der Produktion und der Beschäftigung gefährdet ist”.

  • Die Gewerkschaftsvertreter v.l.: Giuseppe Pelella, Marco Bernardoni, Riccardo Conte; Foto: CGIL AGB
  • Wie die Sekretäre der Metallarbeitergewerkschaften Riccardo Conte (FIM CISL), Marco Bernardoni (FIOM CGIL) und Giuseppe Pelella (UIL UILM) in einer gemeinsamen Pressekonferenz betonen, wären die Auswirkungen auf die Beschäftigung sehr schwerwiegend: 580 Arbeitnehmer in Bozen und über 1.200 in Vicenza wären von direkten Folgen betroffen, sollte der Standort in Südtirol geschlossen oder verkleinert werden. Aus diesem Grund haben die Gewerkschaften die Provinz nachdrücklich aufgefordert, die Ausschreibung unverzüglich zurückzuziehen und einen konstruktiven Dialog zwischen Institutionen, Unternehmen und Sozialpartnern aufzunehmen.