Politik | Mobilität

Krisentreffen der SVP-Bürgermeister

Der Spaßverkehr auf Südtirols Pässen ist heute auf der Tagesordnung eines SVP-Parteitreffens mit Teilen der Landesregierung in Kardaun: Die Bürgermeister fordern Taten.
Motorrad, Passstraßen, Verkehr
Foto: Seehauserfoto
  • „Bisher wurden wir nur vertröstet“, sagt der Tierser Bürgermeister Armin Villgrattner (SVP) über die Verkehrsbelastung auf den Südtiroler Passstraßen. Bei einem schon seit längerem geplanten SVP-Treffen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Partei soll das Thema heute Abend in Kardaun bei Bozen, einer Fraktion und Sitz der Gemeinde Karneid, diskutiert werden. 

    Als Gäste angekündigt sind auch Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Landesräte Daniel Alfreider, Luis Walcher und Peter Brunner sowie eine Vertretung des Wirtschaftsdienstleisters IDM. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Verkehrsbelastung auf den Passstraßen, teilt der Bürgermeister von Karneid, Albin Kofler, mit. 

    Erst diese Woche hat Kompatscher die Position des Landes verteidigt, für die Straßenverkehrsordnung sei Rom zuständig und Südtirol habe mehrfach Änderungen gefordert. „Es ist eine sehr kleine Minderheit, die glaubt, es ist was Schönes mit dem Porsche über die Passstraßen zu rauschen“, so der Landeshauptmann. Nun wächst der Unmut auch innerhalb seiner Partei.  

  • Spritztour in den Alpen: Der Spaßverkehr in den Sommermonaten sorgt jedes Jahr für Unmut. Foto: Seehauserfoto
  • Vor allem Dörfer entlang von Passstraßen sind von den Sportwagen und Motorrädern genervt. „Gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus der lokalen Politik und dem Tourismus wird eine Begrenzung des Verkehrsaufkommens durch ein verbindliches Kontingentierungssystem in Kombination mit einer Umweltabgabe angestrebt“, erklärte kürzlich das Mobilitätszentrum Gröden in einer Medienmitteilung. Es wird von den Bürgermeistern, den Tourismusvereinen und dem Liftverband im Tal unterstützt.

    Ebenso der Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbands (HGV), Manfred Pinzger, distanziert sich von den angebotenen Spritztouren auf Südtirols Pässen. „Natürlich wirkt es irritierend, wenn man sich als nachhaltige Destination präsentiert und gleichzeitig Sportwagen-Leasingmodelle auf Hotel-Webseiten als buchbares Extra auftauchen“, so Pinzger gegenüber SALTO

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Profil für Benutzer Josef Ruffa
Josef Ruffa Do., 10.07.2025 - 10:36

Die Geister riefen wir, sie kamen ... jetzt werden wir sie nicht mehr los.
IDM und HGV schweigen und die Mandatare müssen den Lobbyisten die Stange halten.
"Bled gongen".
Restsüdtirol muss dulden und schuld sind immer die Anderen.

Do., 10.07.2025 - 10:36 Permalink
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Ampharos Do., 10.07.2025 - 11:37

Leider wieder nur ein Treffen wie viele. Ich schlage vor, es wird erst wieder berichtet, sobald es was zählbares und konkretes zu berichten gibt.

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Cicero Do., 10.07.2025 - 12:29

Eine Lösung für dieses Problem dürfte, unabhängig von den (noch) fehlenden Zuständigkeiten auf Landesebene, verdammt schwierig zu finden sein. Vielleicht wäre die Nicht-Genehmigung organisierter Ausfahrten ein erster sehr kleiner Schritt. Weiters sollte das Marketingdauerfeuer der IDM überdacht werden und der HGV könnte Teile seiner Mitglieder wesentlich bestimmter darauf hinweisen, dass die aktive Bewerbung von Autotourismus auf unseren Passstraßen im besten Fall unterbleiben sollte.

Do., 10.07.2025 - 12:29 Permalink
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hanso.sarntal@… Do., 10.07.2025 - 13:40

Alle rufen nach Lösungen in der Verkehrsordnung, diese wird es so schnell nicht geben (zumindest mit einem Verkehrsminister M. Salvini, welcher sogar die Radarkontrollen abgeschafft hat). Bewusstseinsbildung und Respekt muss eingefordert werden, dass dieser Spaßverkehr nicht mehr erwünscht ist und geduldet wird. Dies wäre auch Aufgabe des IDM-Südtirol!! Die Betroffenen "ducken" sich immer noch, wie der Heimatpflegverband richtig vermerkt hat, aber wer weiß, unverhofft kommt oft! Hat da nicht einmal der LH A. Kompatscher von Nachhaltigkeit und Klimaschutz gesprochen. . . ., aber wird mich schon täuschen, ach so, das war vor den Wahlen-2023 und kann ja passieren. Jetzt muss erst einmal das Paket richtig geschnürt werden?!

Do., 10.07.2025 - 13:40 Permalink
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Christian I Do., 10.07.2025 - 14:01

Die Lòsung wàre sehr einfach, wenn man mòchte! E werden PKWs und Motorràder produziert und verkauft, die auf den Strassen gar nichts zu suchen haben! Wie mir ein mal ein Arbeitskollege gesagt hat: "come fai a non correre quando hai sotto il culo un bolide come questo!" Die meinen alle unsere Strassen seien Rennstrecken und in der Praxis haben sie ja recht, denn die Radars sind ausgeschalten und Polizeikontrollen sind sehr selten! Also wàre es gut wenn es diese "bolidi" ùberhaupt nicht fùr den Strassenverkehr zugelassen werden!!!

Do., 10.07.2025 - 14:01 Permalink
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Capaldi Do., 10.07.2025 - 14:15

Wird schwierig. Die kommen einfach. Weils geil ist. So sagt mans wenigstens. Auf Youtube oder Insta. Gepostet vom Porscheclub Free Dentists Hinterunterhausen. Der ist natürlich schon da. Wegen dem guten Wein aus Caldaro, sagt die IDM. Und dem Geheimtipp aus dem Hotel. Passo Pordoi. Kehren eng rein, weit raus. Klingeling, was macht der Bus da?
Die Motorräder sind nicht das Problem. Nur mehr alte Säcke auf GS, große Freiheit in Goretex.
Dann wären noch die sogenannten "Wanderer". 2km 148 Hm. Fino alla baita. Wer wissen will mit was die hochfahren, bemüht die Webcam auf dem Sellajoch.
Ohne Kontingentierung wird wohl nicht gehen, betrifft dann aber alle.

Do., 10.07.2025 - 14:15 Permalink
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Hans Punter Do., 10.07.2025 - 16:46

Das Land könnte doch einmal mit Landesgesetz und mit Verweiss auf Luft, Lärm und Sicherheit eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h aus Passstrassen einführen und gegebenenfalls sich auf einen Streit beim Verfassungsgerichtshof einlassen. Was kostet das schon? Aber vielleicht nimmt man das Problem doch nicht ganz so ernst.

Do., 10.07.2025 - 16:46 Permalink
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evikeifl Do., 10.07.2025 - 18:12

Wie wärs, mit dem Naheliegendsten zu beginnen, mit ganz normalen Verkehrskontrollen? Auf jeder Passseite werden Kontrollen postiert, egal welche, Hauptsache sie strafen alle, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Also: alle, die zu schnell und zu laut sind, die in Kurven überholen, die bei Gegenverkehr überholen, die drängeln, wenn ich mich an die Regeln halte, die mitten im Sonntagsverkehr Rennen veranstalten, die mich zuerst fast umbringen um dann mitten in der Serpentine Fotos zu machen… Die praktisch das Gegenteil von allem tun, was man in der Fahrschule lernt. Um das alles zu bestrafen braucht es genau NULL neue Kompetenzen. Man braucht nur eine Straßenpolizei, Ortspolizisten, Carabinieri, Finanzer. Und den Willen, sie alle endlich auf die Horden loszulassen. Damit wäre derweill amoll viel getan, bis man dann neue Zuständigkeiten vom Salvini erbettelt hat.

Do., 10.07.2025 - 18:12 Permalink
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Capaldi Do., 10.07.2025 - 18:32

Antwort auf von evikeifl

naja, ganz so wild ist es nicht. Zwar von allem zu viel (arg zu viel), aber der Weltuntergang ist noch ein Stück entfernt. Die Sonntagsrennen gibt’s auch nicht. Es gilt ein 60er, soweit ich mich erinnere, und kontrolliert wird auch.
Außerdem gilt der allgemeine Grundsatz:
langsamer = Depp
selbst = alles richtig
schneller= Wahnsinniger

Do., 10.07.2025 - 18:32 Permalink