Gesellschaft | Femizid

„Bagatellisierte Gewalt gegen Frauen“

Der Femizid im Vinschgau sorgt für Diskussionen, auch Brigitte Foppa äußert sich hierzu.
Gewalt gegen Frauen
Foto: Karolina Grabowska
Die Nachrichten über Femizide in Südtirol und Italien häufen sich. Der jüngste Mord an der 21-jährigen Celine Frei Matzohl sorgt für Trauer und Bedenken. Zu diesem grausamen Verbrechen äußert sich auch Brigitte Foppa.
Brigitte Foppa äußert zu diesem Verbrechen einerseits mit Trauer, andererseits mit Zorn. Celine Frei Matzohl sei nur ein weiteres Opfer in einer Reihe von Femiziden, die in den letzten Wochen die Schlagzeilen beherrschten.
Foppa meint hierzu:
 
Das ist die traurige Wahrheit. Frauen werden immer wieder Opfer von Gewaltverbrechen und das nur weil sie Frauen sind.
 
Dabei wird oft nicht nur die Öffentlichkeit zur Gefahr auch das eigene Zuhause, was eigentlich ein Ort der Sicherheit sein sollte.
Foppa unterstreicht, dass Femizide in unserer Region keine Seltenheit sind. Trotz vieler Bemühungen ist die Zahl dieser tragischen Taten nicht rückläufig. Zudem bestätigte es sich laut Foppa wieder, dass das Gefährlichste im Leben einer Frau ist, sich von ihrem Partner zu trennten. Des Weiteren ist der gefährlichste Ort für eine Frau die eigene Wohung bzw. jene des Ex-Partners.
 
 
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Brigitte Foppa: "Der gefährlichste Ort für eine Frau ist das eigene Zuhause" (Foto: Seehauserfoto)
 
Der Fall Celine Frei Matzohl wird mit Sicherheit intensive Diskussionen in der Gesellschaft entfachen, so Foppa. Diese Debatte sollte jedoch auch als Anlass dienen, über die vielfältigen Formen von Gewalt gegen Frauen nachzudenken - sei es körperliche, psychische oder verbale Gewalt.
Foppa meint: „Wir müssen uns eingestehen, wie oft solche Gewalttaten verharmlost oder sogar toleriert werden. Solche negativen Einstellungen bilden den Nährboden für die grausamen Taten, die letztendlich zu verheerenden Verlusten wie dem von Celine Frei Matzohl führen.“
Es ist laut Foppa allerhöchste Zeit, dass gemeinsam Verantwortung übernommen wird und gesellschaftliche Probleme angegangen werden. Die Ermordung unschuldiger Frauen darf nicht länger hingenommen werden.
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△rtim post Di., 15.08.2023 - 12:08

Traurig und beschämend ist hier die unerträgliche Instrumentalisierung und Pauschalisierung der extremen Szene, aber auch einer Foppa mit ihrer Aussage zum Tatmotiv: „Männer töten Frauen, weil sie Frauen sind.“ (Vgl.
https://www.tageszeitung.it/2023/08/14/das-ist-furchtbar/ )
Die Wirklichkeit ist dann doch ein bisschen komplexer als gesinnungspolitische Engführung, wie: „Du divers/weiblich/männlich, ich töten.“
Austauschbar mit sonstiger gruppenbezogener Zugehörigkeit bzw. Zuordnung.
Dabei wird bei dieser abgeschmackten, pietätlosen Instrumentalisierung und medialen Auschlachtung bewusst ausgeblendet, dass es um (konkrete) Menschen, um Mitgefühl für Angehörige und um stille Trauer für das Opfer geht.

Di., 15.08.2023 - 12:08 Permalink
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Herta Abram Di., 15.08.2023 - 12:58

Antwort auf von △rtim post

Eben weil es um "konkrete Menschen geht". Geht es um: Wer macht was?

Der MANN tötet die Frau!

Die Personalisierung, ist hier wichtig: Wenn Leser wissen, wer etwas tut, können sie sich einfühlen, Bilder im Kopf entstehen. Das Passiv hingegen entmenschlicht.

Vorurteile bespielen, (wie ich in Ihrem Kommentar lese), ist eine Art, sich nicht aufrichtig mit dem Kernproblem (Männlichkeitsbild) auseinander setzen zu wollen! - Ist eine Strategie, sich und das eigene MenschenFrauMann- und Weltbild nicht in Frage stellen zu müssen.
Es geht genau um (persönliche) Weiterentwicklung und ein neues Männerbild, um Würde und Respekt. Jetzt!!

Di., 15.08.2023 - 12:58 Permalink
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△rtim post Di., 15.08.2023 - 17:00

Antwort auf von Herta Abram

Herta Abram, Sie haben meinen Beitrag entweder erst gar nicht gelesen bzw. zumindest nicht sinnverstehend erfasst.
Ich kritisiere abgeschmackte, pietätlose Instrumentalisierung und medialen Ausschlachtung, die bewusst ausblendet, dass es um (konkrete) Menschen, um Mitgefühl für Angehörige und um stille Trauer für das Opfer geht bzw. besonders jetzt gehen sollte und nicht um pauschale (reflexartige) Zuschreibungen, Vorverurteilungen von Männern oder wie auch Ihre persönlichen, untergriffigen Anwürfe.
Die Wirklichkeit ist komplexer. Der Mensch lässt sich auch nicht einfach als die Summe identärer Kategorien definieren — zumal Identität mehrdimensional, inklusiv, fluid... ist.
Zur Wirklichkeit gehört auch, dass mensch-in anderen gegenüber selbstkritische Reflexion offenbar nicht erzwingen kann.

Di., 15.08.2023 - 17:00 Permalink
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Herta Abram Di., 15.08.2023 - 18:00

Antwort auf von △rtim post

Freiwillige Reflexion geschieht immer noch zuwenig- da sprechen Sie was Wichtiges an. Wahrscheinlich müssten Männer "gezwungen" werden, sich für sich zu interessieren, patriarchale Denk- und Verhaltensmuster bei sich aufspüren und Bewusstsein dafür entwickeln.
Das wär der gute Anfang, das Patriarchat zu überwinden....

Di., 15.08.2023 - 18:00 Permalink
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Simonetta Lucchi Di., 15.08.2023 - 19:20

Antwort auf von △rtim post

È veramente troppo generale questo commento. Abbiamo un'infinità di casi: compagni mariti fratelli padri. Ma anche figli con tossicodipendenze che picchiano le madri Casi di donne che infieriscono su donne deboli anche psichicamente, o economicamente, o socialmente. Il problema è la difesa dei deboli dai soprusi, purtroppo spesso sono le donne in posizione di fragilità, certo, anche a causa di una società fondamentalmente patriarcale. Ma ricordiamo anche il "tutti sapevano" di -quasi - tutti i casi. Tutti sapevano da anni, donne uomini professionisti compresi. E poi concordo con il commento di Artim Post: ogni caso andrebbe analizzato a fondo perché l'essere umano è complesso. Invece, tutto è "femminicidio"e spesso strumentalizzato con esiti negativi - anche per la prevenzione -dai media.

Di., 15.08.2023 - 19:20 Permalink
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Peter Gasser Di., 15.08.2023 - 12:36

Zitat: „Foppa meint hierzu:
Das ist die traurige Wahrheit. Frauen werden immer wieder Opfer von Gewaltverbrechen und das nur weil sie Frauen sind“:
Dass die Frau umgebracht wurde, NUR WEIL SIE FRAU IST, ist doch eher unwahrscheinlich und ich glaube nicht, dass Frau Foppa dies wirklich so gesagt hat.
Irgendwie geht aus dem Artikel auch nicht eindeutig hervor, ob dies nun wörtlich so von Frau Foppa stammt, oder die Redaktion dies so formuliert hat.
Bitte die Redaktion höflich um die Quellenangabe, falls dies wirklich Frau Foppa gesagt hat.

Di., 15.08.2023 - 12:36 Permalink
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Herta Abram Di., 15.08.2023 - 13:20

Antwort auf von Peter Gasser

Der Satz beschreibt ein System!

Alle Formen von Gewalt gegen Frauen sind eingebettet in patriarchalische Kontroll- und Dominanzmuster.

ISTZustand: Wenn ich von Haus zu Haus gehen würde, um zu fragen, ob wir männlicher Gewalt gegen Frauen ein Ende setzen sollten. Wenn ich ihnen dann erzählte, dass wir männliche Gewalt gegen Frauen nur dann stoppen können, wenn wir der männlichen Dominanz ein Ende setzen, wenn wir das Patriarchat abschaffen, dann würden sie anfangen zu zögern und ihre Meinung dazu ändern. Trotz der vielen Errungenschaften der modernen Feminismusbewegung – mehr Gleichheit für Frauen am Arbeitsplatz, mehr Toleranz für den Ausstieg aus starren Geschlechterrollen – bleibt das Patriarchat als System intakt.
Ich hoffe, dass Männer, welche das Patriarchat hinter sich gelassen haben, laut werden.

Di., 15.08.2023 - 13:20 Permalink
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Elisabeth Garber Di., 15.08.2023 - 15:14

Antwort auf von veronika dapra

Besonders schlimm ist die Generation von Frauen/Müttern, welche noch in der ersten Hälfte de 19. Jahrhunderts geboren ist oder Frauen, die kritiklos die Bevorzugung männlicher Nachkommen übernehmen. Nur wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel und
unzählige Frauen und Töchter können ein gleichklingendes Lied davon singen.
Die meisten Männer bevorzugen (folgerichtig...) jene Frauen, welche die Rolle des ,Weibchens' im Patriarchat perfekt beherrschen und in Vollendung zelebrieren - auch wenn's nur Theater ist.
Die so genannte Emanzipation ist m.M.n. leider an der Oberfläche hängen geblieben: in Form von vielfältigen sexuellen Freiheiten/ Enttabuisierungen, ästhetischen Normierungen & Optimierungen sowie einer verbissenen Gender-Diskussion.
Das Internet und sein inhaltlicher Müll (Gewalt/Pornogrphie/Entblösung jeglicher Privatsphäre, öffentlich = privat) fördert vorsätzlich (!!) Aggressionen, Abgestumpftheiten und vor allem die toxische Reizschwellen-Gier.
Kurzum, einfach nur grauenhaft...

Di., 15.08.2023 - 15:14 Permalink
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Peter Gasser Di., 15.08.2023 - 14:24

Antwort auf von Herta Abram

Ich stimme Ihnen in allem zu.
Aber es macht einen Unterschied:
- In einem Beziehungsgeflecht hat ein Mann einer Frau Gewalt angetan und diese sogar getötet.
- Ein Mann hat eine Frau getötet, NUR WEIL sie eine Frau ist.
.
Und es sind mehr Männer, welche physische Gewalt anwenden, ganz klar...
(es sind mehr Frauen, welche psychische Gewalt anwenden, was weniger sichtbar ist).
.
Das Patriarchat ist noch vorhanden, das sehe ich auch so - es fehlt an Respekt, da bin ich ganz bei Ihnen.

Di., 15.08.2023 - 14:24 Permalink
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Stefan S Di., 15.08.2023 - 21:07

Antwort auf von Herta Abram

"Ich hoffe, dass Männer, welche das Patriarchat hinter sich gelassen haben, laut werden."
Nein ich werde nicht laut :-)
Wäre auch ein Werkzeug aus der Partriarchenkiste.
Muss ich auch nicht weil die Kategorie Patriarchat nie eine Rolle für mich gespielt hat. Letztendlich geht es um die Macht des Stärkeren und das ist keine Frage ob Mann oder Frau, Divers, Kind, Tier.
Gleichberechtigung ist keine Frage der Geschlechter sondern der sozialen Stellung. Für mehr Gleichberechtigung wäre es z. B. dringend erforderlich mindestens 4 der 5 Weltreligionen abzuschaffen. Oder Grundstückseigentümer zu enteignet und deren Erbschaftennehmer. Auf Grund dieser ungerechtfertigten Landnahmen und deren Ausbeutung auf Kosten der Allgemeinheit haben wir solche sozialen Verwürfnisse obwohl wir es eigentlich bereits besser wissen.

Di., 15.08.2023 - 21:07 Permalink
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David Rottensteiner Mi., 16.08.2023 - 15:34

Antwort auf von Peter Gasser

Schönen guten Tag Herr Gasser,

anbei das Originalzitat aus der Stellungnahme.
"Es ist der xte Femizid in wenigen Wochen. Seit Jahren gibt es keinen Rückgang an Femiziden in unserer Region. Männer töten Frauen, weil sie Frauen sind."

Ich hoffe dies hilft ihnen weiter. Ich möchte hiermit noch anmerken, dass die Informationen für diesen Artikel alle aus der Stellungnahme von Frau Foppa stammten. Falls Sie weitere Informationen benötigen lassen Sie mich es wissen.

David Rottensteiner

Mi., 16.08.2023 - 15:34 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 15.08.2023 - 13:59

„Wir müssen uns eingestehen, wie oft solche Gewalttaten verharmlost oder sogar toleriert werden...". sagt Frau Foppa. Ich kenne niemanden, der solche Gewalttaten verharmlost oder gar toleriert, aber Frau Foppa scheint da mehr Erfahrung zu haben. In meinem Bekanntenkreis, aber auch in unserer Tiroler Tradition, ist Gewalt gegen Frauen absolut verpönt und wird niemals verharmlost oder toleriert.

Di., 15.08.2023 - 13:59 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 15.08.2023 - 19:50

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Na dann her mit den Informationen. Meine Informationen beziehen sich nur aus Erzählungen der letzten 50 Jahre des letzten Jahrhunderts, und auch das nur vom Tschögglberg. Und da ich meinen Omas und Tanten Glauben schenke, ergibt sich für mich leider ein ganz anderes Bild.

Di., 15.08.2023 - 19:50 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Di., 15.08.2023 - 22:38

Antwort auf von Manfred Gasser

Ich weiß aus der intensiven Durchforstung von alten Schriften und Zeitungen sowie aus persönlicher Erfahrung als Lokalberichterstatter über viele Jahrzehnte, dass Frauenmorde nicht zur Tiroler Tradition gehören. Anscheinend haben sie andere Informationen. Natürlich hat es auch einige seltene Ausnahmen gegeben wie z.B. im Jahr 1825 die Ermordung der Elisabeth Parrigger durch Simon Gschnell, der dafür in Brixen am Galgen hingerichtet wurde. Der Vorfall erregte großes Aufsehen und beschäftige für viele Jahrzehnte immer wieder die Öffentlichkeit.

Di., 15.08.2023 - 22:38 Permalink
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Manfred Klotz Do., 17.08.2023 - 14:06

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Der eigentliche Grund für den Gewaltexzess ist gerade in der bäuerlichen Kultur verbreitet. Der Grund ist die vermeintliche Überlegenheit oder größere Bedeutung des Mannes gegenüber der Frau und das Bild der Frau als Gebrauchsgegenstand oder Dienstmagd. Zu behaupten, dass die Tiroler Tradition sich da abhebt ist ein Trugschluss.

Do., 17.08.2023 - 14:06 Permalink
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Elisabeth Garber Mi., 16.08.2023 - 09:46

Antwort auf von Dietmar Nußbaumer

Richtig. Allein die Tatsache, dass in der gestrigen Tagesschau gebeten wurde, keine Mitschuld beim Opfer (in diesem Falle noch ein halbes Kind) zu suchen, sagt alles über die Südtiroler Mentalität.
NB: Das ist ein grausamer Mord aus niedrigsten Beweggründen, ein kulturübergreifendes Phänomen und das häufigste Tatmotiv.

Mi., 16.08.2023 - 09:46 Permalink
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G. P. Di., 15.08.2023 - 19:00

Kompletter Quatsch, was Frau Foppa hier von sich gibt.
Zunächst befürworten die Grünen Südtirols die Einwanderung und jetzt kämpfen sie gegen "Gewalt an Frauen" und bezeichnen Männer allgemein als Gewalttäter. Und vor allem, was soll das: "Männer töten Frauen!" Das ist Populismus pur.
"Zudem bestätigte es sich laut Foppa wieder, dass das Gefährlichste im Leben einer Frau ist, sich von ihrem Partner zu trennten."
Also bitte, auch das ist reinster Populismus!

Di., 15.08.2023 - 19:00 Permalink
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Brigitte Foppa Mi., 16.08.2023 - 08:29

In meinem Statement habe ich klar gesagt, dass ich nicht generalisiere. Von einem Generalverdacht will ich bewusst absehen, denn er ist immer wirkungslos.
Ich habe eigentlich nur die Definition von Femizid wiedergegeben, um daran zu erinnern, worum es sich hier handelt. Die emotionale Reaktion auf allen sozialen Medien und auch hier auf salto ist bemerkenswert und kann uns bei der Analyse helfen.
Die Gründe für Femizide sind klar in einem Patriarchat angelegt, das es allen schwer macht, gleichwertige Beziehung und auch einseitiges Beziehungsende zu leben, Trauer, Verlust und Machtverlust zu verarbeiten und insgesamt mit Schwäche und Bedürftigkeit umzugehen. Meine Betroffenheit rührt aus alldem, und aus der Tatsache, dass eine junge Frau ihr Leben lassen musste, weil unsere Gesellschaft hierzu so wenig zu helfen vermag.
Ich arbeite schon mein ganzes Leben lang an der Veränderung dieser Situation, oft auch in erster Person und indem ich meinen Kopf herhalte. Dies zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen habe ich schlicht nicht nötig.

Mi., 16.08.2023 - 08:29 Permalink
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Simonetta Lucchi Mi., 16.08.2023 - 09:22

Antwort auf von Brigitte Foppa

Sig ra Foppa, per favore, tenete conto: ci sono tante persone che si offrono come volontarie per associazioni o comitati per aiuto- donne, ma non vengono chiamate, mentre invece servirebbe; bisogna dare un supporto anche psicologico e legale a chi vuole denunciare, oggi possibile solo in casi limitati; bisogna sostenere le persone vittime di stalking e violenza e capire i motivi per cui tante denunce vengono archiviate. Bisogna riflettere molto seriamente sul "tutti sapevano dei maltrattamenti". Tante cose vanno fatte tra cui anche affrontare il problema dei costi altissimi della vita per cui le donne rimarranno sempre più vittime e legate all'" obbligo di cura" di figli, fratelli e parenti. E assolutamente intervenire sul problema del disagio psichico e tenere conto che nel caso di maltrattamenti da parte di compagni e mariti un po' di possibilità c'è, ma per le madri con figli violenti o sorelle nulla. I motivi per le uccisioni di donne sono molti e non solo legati ai pregiudizi patriarcali. Voi potete fare qualcosa.

Mi., 16.08.2023 - 09:22 Permalink
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Am Pere Mi., 16.08.2023 - 09:48

Antwort auf von Brigitte Foppa

Frau Foppa, es ist klar, dass Sie im Wahlkampf sind. Trotzdem sollten Sie nicht Richterin spielen, sondern dies Personen überlassen, die dies professionell handhaben.
Lassen Sie die Ermittlungen und das ordentliche Gerichtsverfahren vorüber gehen, auch wenn es erst nach der Wahl sein wird, dann wird das Gericht klären, was tatsächlich passiert ist und warum. Alles andere ist Vorverurteilung auf unterstem Niveau.

Mi., 16.08.2023 - 09:48 Permalink
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Manfred Klotz Do., 17.08.2023 - 14:09

Antwort auf von Am Pere

Gerade von einer Vorverurteilung nimmt Frau Foppa doch Abstand! Die Vorverurteilung fängt schon damit an, dass man das Problem der Gewalt gegen Frauen nur bei den Ausländern verortet, was ganz klar falsch ist. Das sieht man ja hier im Kommentarstrang an einigen Kommentaren leider nur zu gut.
Es geht nur darum das eigentliche Problem für diese Form der Gewalt anzusprechen und das tut sie. Mehr nicht.

Do., 17.08.2023 - 14:09 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Tarshito
Martin Tarshito Mi., 16.08.2023 - 09:38

Falls Frau Foppa diese "Gewalttat" gegen eine namentlich bekannte junge Frau nicht "verharmlosen" oder "tolerieren" möchte, dann hört man/frau nebst diesen verallgemeinernden Worten sicherlich auch bald klare Worte zum "Gewalttäter" [?!].

Mi., 16.08.2023 - 09:38 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Mi., 16.08.2023 - 23:13

Frau Foppa hat vollkommen recht, wenn sie das Patriarchat kritisiert, das auch in Südtirol in der Vergangenheit zu Demütigungen und Diskriminierungen von Frauen geführt hat. Die (selbst äußerst patriarchalisch organisierte) katholische Kirche war daran nicht ganz unbeteiligt. Allerdings hat diese Geringschätzung der Frau in der Vergangenheit nur in ganz seltenen Ausnahmefällen zu Gewalttaten mit Todesfällen geführt. Die Häufung der "Femizide" auch in Südtirol ist eine Erscheinung der jüngeren Geschichte, wobei man nicht übersehen darf, aus welchen Kulturkreisen die Täter kommen, ohne deswegen einen Generalverdacht auszusprechen. Es ist aber nicht der schlüssig, "Tiroler Patriarchat" als Ursache für eine Gewalttat auszumachen, wenn der Täter gar kein Tiroler ist und von unserer gesellschaftlichen Tradition keine Ahnung hat. Und auch wenn Südtiroler zu Tätern werden, dann liegen die Ursachen nicht automatisch in tradierten Gesellschaftsnormen, sondern eher in neuzeitlichen Gesellschaftsentwicklungen. Das alles sollte ohne jegliche Vorurteile untersucht werden, damit solche tragischen Vorfälle nach Möglichkeit verhindert werden können. In diesem Wunsch dürften wir uns ja alle einig sein.

Mi., 16.08.2023 - 23:13 Permalink
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Profil für Benutzer Bruno Pasquazzo
Bruno Pasquazzo Do., 17.08.2023 - 11:17

Bei Schilderung und Kommentierung dieser Bluttat bereiten mir zwei Dinge Probleme.
Erstens der "erklärende" Schnellschuß von seiten der Politik, da sei eine Frau getötet (sic!) worden, weil sie eine Frau sei. Von Politikern muß man schon erwarten dürfen, daß sie sich etwas mehr Mühe geben bei der Suche nach Erklärungen, sonst droht mit Recht der Populismusvorwurf. Mir ist vollkommen unverständlich, wie man auf eine derart banale Begründung kommen kann, ein Mann ermorde eine Frau u m i h r e r b a r e n E x i s t e n z willen. Wer würde annehmen, Neumair habe seine Eltern umgebracht, weil sie Eltern sind? Gretchen hat ihr Neugeborenes umgebracht, weil es ein Neugeborenes ist? Lady MacBeth ihren Gatten, weil es ihr Gatte war? Othello erwürgt seine Frau, weil sie eine Frau ist?? Man negiert -aus welchen Gründen auch immer- daß eine solche Tat selbstverständlich eine Vorgeschichte, eine Entwicklung hat. Solche Taten mögen aus Eifersucht, Geldgier, bloßer Grausamkeit, Mordlust, wegen psychischer Erkrankung, zur Verschleierung eines Verbrechens oder ja, ob es nun paßt oder nicht, auch wegen kultureller Eigenheiten ("Ehrenmorde") geschehen. Aber sie haben ein Motiv. Dieses lediglich im Geschlecht des Opfers zu sehen halte ich für falsch und das Bemühen von aktuellen Schlagwörtern wie "toxische Männlichkeit" und "Patriarchat" ist mir als Begründung zu dürftig. Mich würde viel mehr interessieren, woran es liegen mag, daß diese Unglücklichen nicht aus ihren Beziehungen (in denen sich das katastrophale Ende oft genug angekündigt hatte) herausfinden, daß sie, für den Unbeteiligten völlig unverständlich, aus scheinbar freien Stücken in ihre Hölle zurückkehren.
Zweitens habe ich ein großes Problem mit dem Begriff "Femizid". Die Sprache unserer Tage wird immer steriler, vor allem die Politik ist bestrebt, Sprache gewissermaßen zu ent-emotionalisieren (Entwicklungshilfe wird -zusammenarbeit, man ist nicht mehr arbeitslos sondern arbeitssuchend, nicht mehr alleinstehend sondern alleinerziehend u.s.f.). Da scheint ein Begriff wie "Mord" mit all seinen unbewußten Konnotationen nicht mehr so recht ins Konzept zu passen; und es gibt doch so viele -zide: Herbizide, Microbizide, Fungizide, Viruzide, Spermizide. Nur: dem emeritierten Frauenarzt widerstrebt es zutiefst, Frauen auch nur sprachlich in der Nähe unerwünschter Organismen
postiert zu sehen. Ein Frauenmord ist und bleibt eine Mordtat, ein Mord, punctum.

Do., 17.08.2023 - 11:17 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Do., 17.08.2023 - 14:25

Antwort auf von Martin Tarshito

Nur, wenn man die Aussage missverstanden hat. Die Aussage "Männer töten Frauen, weil sie Frauen sind" wird in Deutschland schon seit mindestens 2018 benutzt, um diese besondere Form der Gewalt prägnant zu beschreiben. Die Motivation in diesem Fall ist sicher nicht Geld oder sonstiger Besitz, sondern die Angst vor Kontrollverlust, die Angst davor die dominierende Rolle zu verlieren. Daher gibt es auch einen bestimmten Begriff dür Gewaltverbrechen aus dieser Motivation heraus. Ein Femizid ist nur dann ein "gewöhnlicher" Mord, wie Bruno Pasquazzo meint, wenn man diese psychologische Komponente ausblendet. Dabei ist sie aber der einzige Beweggrund.

Do., 17.08.2023 - 14:25 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Do., 17.08.2023 - 14:16

Antwort auf von Bruno Pasquazzo

Sie haben offenbar die Aussage nicht verstanden. Männer töten Frauen, weil sie Frauen sind = Männer töten Frauen, weil sie sie als deren Besitz erachten/weil sie sie als minderwertig erachten/weil sie deren Recht auf Selbstbestimmtheit nicht anerkennen (suchen Sie sich etwas aus). Das sind die Motivationen, die zu Gewalt führen. Es geht um das Bild der Frau, das manche Männer haben, nicht um die geschlechtliche Gattung. Daher ist die Aussage vollkommen schlüssig

Do., 17.08.2023 - 14:16 Permalink
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Profil für Benutzer Simonetta Lucchi
Simonetta Lucchi Do., 17.08.2023 - 15:49

Antwort auf von Bruno Pasquazzo

Quanto scrive, Sig. Pasquazzo, mi ricorda una bella lettera al giornale Alto Adige ai tempi del processo contro Marco Bergamo. Quante cose potevamo già discutere allora: droga e alcoolismo, disagio psichico, assenza di assistenza medico/psichiatrica, violenza e solitudine in città come nei masi di montagna, ruolo assolutamente negativo dei media, famiglie disperate e conflittuali...ma i titoli per Benno erano gli stessi " Il mostro è in gabbia, adesso siamo tranquilli". Tranquilli mica tanto...poi ripeto, certamente le donne sono le più esposte per molti motivi.

Do., 17.08.2023 - 15:49 Permalink
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Profil für Benutzer Herta Abram
Herta Abram Do., 17.08.2023 - 11:19

https://www.barfuss.it/meinung/medien-gegen-frauenmorde/
Offener Brief der SUSIs an die (Südtiroler) Medien.

Wir stehen aber immer noch bei hilflosen Veränderungsappellen.

Zu einer echten Veränderung führt: Eine echte Auseinandersetzung mit Männlichkeit.
Soll heißen, keine/r darf sich noch länger, vor der schmerzhaften Auseinandersetzung an der eigenen patriarchalen Teilhabe drücken.

Do., 17.08.2023 - 11:19 Permalink