salto.music | Musiker & Wahlen 23

David Frank, SVP

Die Veröffentlichung seines zweiten Albums hat er auf das Frühjahr verschoben, die Kandidatur für den Landtag ist ihm dazwischengekommen: David Frank, Jugendkandidat für die SVP, setzt sich für leistbares Wohnen, mehr Kultur und eine bessere Mobilität ein.
David Frank (2023)_1
Foto: rhd /salto.music
  • David Frank und die Musik

    Im Sommer ist die Video-Single „Hopi“ erschienen, in etwa zeitgleich mit dem Song „Venosta“. In seiner Zeit in Wien, wo er an der Universität für Bodenkultur studiert hat, ist sein Debüt-Album „Amazia“ (2019) entstanden . Der aus dem kleinen Vinschgauer Ort Matsch stammende David Frank nannte seine Musik damals noch „Blues trifft alpin Folk“. Die erwähnten neuen Songs sind freier, offener, wenn sie auch vom Klangbild seines Instrumentes, der steirischen Harmonika, naturgemäß geprägt sind.

    Frank: „Musik spielt in meinem Leben eine sehr große Rolle, sie ist meine große Leidenschaft, der ich seit meiner Kindheit folge und der ich sehr viel Zeit widme. Die Musik ist mein ständiger Wegbegleiter und das werde ich auch beibehalten.“

    „Hopi“ und „Venosta“ sind Teil des Materials, das Frank für sein zweites Album bereit hatte und das diesen Herbst hätte erscheinen sollen, wäre nicht „die Landtagskandidatur dazwischen gekommen.“ Die Veröffentlichung des zweiten Albums hat sich dadurch auf das Frühjahr 2024 verschoben. „Ich bin jemand, der sich sehr auf gewisse Ziele und Projekte fokussiert und ich wollte meine Kandidatur und meine Musik nicht zu sehr vermischen“, begründet er diesen Aufschub.

    „Musik ist ein Teil meiner Identität, den ich nicht einfach aufgeben kann.“

    Sollte er es in den Landtag schaffen, wird er seine Musik wieder etwas intensiver aufnehmen und Konzerte spielen. Frank macht sich über dieses nicht ganz so einfach umzusetzende Unterfangen durchaus seine Gedanken: „Ich denke in der Tat manchmal über diesen Aspekt nach, aber im Grunde ist es ja genau das, was uns Menschen ausmacht. Ich bin unter anderem deshalb der, der ich bin, weil ich eben auch Musiker bin. Das ist ein Teil meiner Identität, den ich nicht einfach aufgeben kann. Und gerade weil man neue herausfordernde Wege einschlägt, braucht man Dinge, die einem Halt geben. Darüberhinaus: Je mehr in meinem Leben passiert, desto mehr Stoff habe ich für meine Musik. Beides miteinander zu vereinen wird schwierig sein, aber es wird sich ein Weg finden.“

    Dass er es schafft, eine Trennlinie zwischen seiner Musik und seinem politischen Engagement zu ziehen, hat er im September gezeigt, als er auf Schloss Goldrain ein Konzert mit Marc Perin und Magdalena Oberstaller gespielt hatte: „Es ist etwas völlig anderes, ob ich ein Konzert mit Eintritt spiele, oder ob ich hin und wieder mit der Steirischen ein, zwei Stücke aufspiele. Anfangs war es eine Herausforderung, aber mittlerweile habe ich einen Weg gefunden und fühle mich wohl damit.“

    Die Musik hat David Frank auch in seinen Claim für diesen Wahlkampf eingebunden: „Ich will Zukunftsmusik. Jetzt!“. Heißt das vielleicht, dass Südtirol retro ist? Frank lacht zuerst, und erklärt: „In gewisser Weise schon. Ich glaube, wir müssen die Grundlagen für eine gute Zukunft jetzt festlegen. Vor allem die jungen Leute müssen jetzt aktiv werden, müssen sich jetzt beteiligen, müssen jetzt mitreden und mitentscheiden. In gewissen Bereichen funktioniert es gut, aber in anderen Bereichen hinken wir hinterher und da braucht es Veränderung und Verbesserung.“

    „Zukunftsmusik ist für mich Rahmenbedingungen zu schaffen, durch die die Abwanderung junger Leute aufgehalten wird.“

    Frank führt aus: „Konkret heißt Zukunftsmusik für mich Rahmenbedingungen zu schaffen, durch die die Abwanderung junger Leute aufgehalten wird. Dazu zählt zum Beispiel eine effiziente Mobilität. Ich wohne in Glurns und brauche zwei Stunden um nach Bozen zu kommen. Das ist untragbar. Zukunftsmusik heißt für mich auch eine lebendige Kulturszene und ein intaktes Nachtleben mit Begegnungsmöglichkeiten. Der Vinschgau ist diesbezüglich ziemlich leergefegt, sieht man von einigen Strukturen wie der BASIS ab. Und der dritte Aspekt ist das Thema Wohnen. Ich habe in Wien weniger Miete gezahlt als hier. Die jungen Leute können sich das Wohnen nicht mehr leisten. Die Wohnungen und oft auch ganze geschlossene Höfe, werden von nicht-Südtirolern gekauft, es gibt 14.000 Zweitwohnsitze, Wohnungen in den besten Lagen werden über Plattformen wie Airbnb vermietet ... das müssen wir ändern, damit die jungen Leute gerne wieder zurückkommen.“

    Womit wir beim Thema Politik und dem kurzen Interview zu einigen seiner Themen wären.

  • David Frank: „Hopi“ (Official Music Video)
    (c) David Frank

  • Zum politischen Selbstverständnis von David Frank

    salto.music: Du führst einen sehr professionellen, intensiven Wahlkampf und wirst von der JG unterstützt. Wie stressig ist das und hast du dir das alles so vorgestellt?

    David Frank: Ich habe von Anfang an versucht, meine Erwartungen nicht zu hoch anzusetzen. Dass es heftig weden würde, habe ich gewusst, und so ist es auch gekommen. Es gab also keine Überraschungen diesbezüglich. Ich bin jemand, der sein Ziel im Fokus behält und darauf hinarbeitet. Meine Motivation war immer schon, dass sich junge Leute einbringen müssen. Mein Ziel ist es in den Landtag zu kommen und darauf arbeite ich seit einigen Monaten hin und gebe 100%.

    salto.music: Du bist im April zur SVP gekommen, warst vorher noch nie in einer Partei. Wie sieht die SVP von innen aus? Was konntest du bereits sehen?

    David Frank: Es stimmt, ich war bislang noch bei keiner Partei. Aber ich denke, als Politikneuling und als Jugendkandidat ist das kein Nachteil, weil ich in keinem Denkmuster gefangen bin. Neue Ideen und neue Perspektiven kann ich dadurch sogar besser einbringen.

    Die SVP ist für mich eine Sammelpartei, in der verschiedene Meinungen und Inhalte – von links bis rechts – Platz finden. Das wurde mir zu Beginn meiner Kandidatur gesagt und das hat sich auch bestätigt. Es finden sich wirklich Leute mit sehr unterschiedlichen Meinungen, natürlich Meinungen, in denen ich mich wiederfinde, und Meinungen, in denen ich mich nicht wiederfinde, aber das ist so üblich in einer Sammelpartei. Ich finde, ich habe mit der SVP die richtige Entscheidung getroffen und fühle mich wohl.

    salto.music: Es wird ja nicht nur Gutes von der SVP erzählt ... Intrigen, Neid, Ellbogen-Drängelei, Haifischbecken ... hast du Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht?

    David Frank: Es ist zu sagen, dass der größte Teil der 35 Kandidaten und Kandidatinnen auf der Liste in den Landtag kommen will. Wenn also jeder diese Motivation hat, ist der Druck, dieses Ziel zu erreichen, entsprechend groß. Das finde ich aber nicht schlimm, Konkurrenz belebt den Markt und jeder treibt den anderen damit auch an. Zu sagen bleibt, dass wie in jedem Wahlkampf, die Kandidaten aus unterschiedlichen Positionen heraus starten: Neueinsteiger sind hier klar im Nachteil, da ihnen etablierte Strukturen und Kommunikationswege verwehrt bleiben.

  • Schafft es, Musik und politisches Engagement zu verbinden: Der junge Vinschgauer David Frank, stammt aus Matsch, lebt in Glurns und kandidiert für die SVP. Foto: rhd / salto.music
  • salto.music: Eines deiner politischen Ziele ist der „kleine Kreislauf“ für die Landwirtschaft und die Kultur. Du forderst mehr Kulturzentren, mehr Austauschmöglichkeiten, mehr kulturelle Veranstaltungen auch (und gerne) nachts und außerhalb der Städte. Wie willst du das konkret machen?

    David Frank: Es braucht viel mehr Diversität in allen unterschiedlichen Lebenslagen und -situationen, in der Landwirtschaft, in der Politik auf den Anteil und die Teilnahme von Frauen und junger Menschen, und eben auch in der Kultur. In der Kultur müssen wir versuchen ein vielfältiges Angebot zu schaffen, weil sich jeder irgendwo anders wiederfindet. Das kann man u.a. dadurch erreichen, indem man Strukturen wie beispielsweise die BASIS in Schlanders fördert, die ein kulturelles Angebot haben, aber auch, indem man nach Möglichkeiten sucht, vor allem junge Menschen viel früher in die Entscheidungsprozesse einzubinden, die darüber entscheiden, wann, wie und wo Kultur gefördert werden soll.

    In Mals gab es einmal einen so genannten Bürgerhaushalt, zu dem alle Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Mals Projekte einreichen konnten. Aus dem Gemeindetopf wurden dann ca. 200.000 Euro zur Finanzierung und Umsetzung der bestplatzierten Projekte verwendet. Dadurch hatten auch die jungen Bürger und Bürgerinnen, kulturinteressierte Bürger und Bürgerinnen, die Erfahrung der konkreten Mitsprache gemacht. Diesen Weg müssen wir gehen, wir müssen den jungen Menschen die Möglichkeit der Mitsprache gewähren und erleichtern, ohne sie gleich an Institutionen und Strukturen verzweifeln zu lassen.

    „Ein sicheres Hinkommen und ein sicheres Heimkommen sind dabei extrem wichtig, damit so etwas funktioniert, sprich, dass ein Nightliner kontinuierlich fährt, auch in die Seitentäler.“

    Auch was die Clubs betrifft, die in der Regel von Privaten betrieben werden, gibt es Möglichkeiten, dass die öffentliche Hand Anreize schafft, dass jemand einen solchen eröffnet und ein kontinuierliches Programm bietet. Wichtig sind hierbei nicht nur die Öffnungszeiten und das Angebot, eine leicht zugängliche und zeitunabhängige Mobilität zu und von diesen Orten: Ein sicheres Hinkommen und ein sicheres Heimkommen sind dabei extrem wichtig, damit so etwas funktioniert, sprich, dass ein Nightliner kontinuierlich fährt, auch in die Seitentäler. Es wird immer betont wie wichtig die Peripherie ist, der regionale Raum, deswegen müssen wir schauen, dass die Menschen die dort wohnen, vom kulturellen Angebot nicht ausgeschlossen werden.

    salto.music: Ein weiterer wichtiger Punkt für den du eintrittst ist, wie du schon erwähnt hast, das leistbare Wohnen. Solange Südtirol Richtung Schicki-Micki- und Porsche-Tourismus geht, wird sich die Situation aber eher verschlimmern als verbessern. Zu viel Tourismus ist aus meiner Sicht ja das eigentliche Problem das Südtirol hat. Was glaubst du kannst du dagegen tun?

    David Frank: Ich möchte hier differenzieren: Südtirol hat an gewissen Orten und zu gewissen Zeiten zu viele Touristen. Das kann man mit intelligentem Hotspot-Management gut lösen. Fakt ist aber auch, dass sehr viele Menschen in Südtirol vom Tourismus direkt und indirekt gut leben. Dass  Tourismus sich nicht sein eigenes Produkt vernichtet, da müssen wir aufpassen und darauf achten, dass Landschaft und Bewohner nicht zur bloßen Kulissen verkommen, sozusagen als beliebig einsetzbare Produktionsfaktoren. Ich glaube, dass sehr viele Touristiker erkannt haben, dass es in Zukunft etwas ruhiger werden muss, dass die jährlichen Steigerungen von Ankünften und Nächtigungen nicht mehr die Messlatte für eine erfolgreiche Zukunft sein können. 

    Mit 14.000 Zweitwohnsitzen, die Dunkelziffer kennen wir nicht, weil es auch Hauptwohnsitze gibt, die als Zweitwohnsitz oder Ferienresidenz genutzt werden und wo keine Kontrollen gemacht werden, fehlen dem Wohnungsmarkt für Einheimische. Auch beim Wobi, beim Wohnbauinstitut, müsste man ansetzen, weil ein Drittel der Wohnungen leer stehen. Und es gibt wie gesagt Wohnungen in den Städten aber zunehmend auch in der Peripherie, die über Buchungsplattformen wie Airbnb – nur um eine zu nennen – vermietet werden. Wie können wir dieses Problem in den Griff bekommen? 

    Eine Möglichkeit dazu wäre, dass wir in den gemeinnützigen Bau investieren. Wien hat vor langer Zeit entschieden, dass der Wohnungsmarkt eine soziale Marktwirtschaft sein muss, weil das Wohnen für den Menschen ein Grundbedürfnis ist und nicht dem freien Markt überlassen werden sollte. Genau das haben wir gemacht und wir sehen, dass das nicht funktioniert.

    Wir müssen den Zugang zu Sozialwohnungen erleichtern, vor allem für die jungen Leute sollten die Voraussetzungen erleichtert werden. Wie für die Senioren, sollte es eine Rangordnungsliste für junge Menschen geben. Wer jung ist, konnte ja noch kein Geld zur Seite legen.

    Wir sollten also in die Richtung des sozialen Wohnungsmarktes gehen und zweitens sollte die Konventionierung weiter ausgebaut und die Regeln dahingehend angepasst werden und dann auch kontrolliert werden.

    Die Gemeinden sollten die GIS für Leerstände erhöhen können und der Mehrerlös, der sich daraus ergibt, sollte in einem zweiten Moment wieder für leistbares Wohnen verwendet werden.

    „Damit erhältst du als junger Mensch die Chance, im Alter von 30 oder 40 Jahren eine relativ günstige Wohnung zu erwerben.“

    Eine dritte Möglichkeit wäre, dass wir versuchen, neue Wohnmodelle nach Südtirol zu holen, in dieser Hinsicht sind wir zu starr, zu festgefahren. Ein Beispiel dafür währen Genossenschaftswohnungen mit Mietkauf-Option: Du wohnst zum Beispiel in einer Mietwohnung und, weil du vielleicht eine Familie gründen willst, entscheidest du dich, die Wohnung zu kaufen. Dabei wird dir die bis dahin bezahlte Miete vom Kaufpreis abgezogen. Damit erhältst du als junger Mensch die Chance, im Alter von 30 oder 40 Jahren eine relativ günstige Wohnung zu erwerben.

    „Wir haben eine Abwanderung von 1.000 Menschen jährlich. Die Gründe: Wohnen, Kultur und Mobilität.“

    salto.music: Du bist diesbezüglich nicht hoffungslos?

    David Frank: Nein, den Wohnungsmarkt kann die Politik steuern, davon bin ich überzeugt. Wir müssen hier auch etwas tun. Als ich gefragt wurde, ob ich kandidieren würde, habe ich mich mit jungen Leuten ausgetauscht, weil ich wissen wollte warum sie gehen. Wir haben jedes Jahr 1.000 Menschen, die entscheiden, nicht mehr nach Südtirol zurückzukommen. Die Hauptgründe: Wohnen, Kultur und Mobilität. Wenn wir also die Abwanderung der jungen Leute aufhalten wollen, dann müssen wir den Wohnungsmarkt in den Griff bekommen.

  • Seit Claim für diesen Wahlkampf steht auch auf seinem T-Shirt: „Ich will Zukunftsmusik. Jetzt!“ Foto: rhd / salto.music
  • Staccato: Kurze, schnelle Antworten zu zehn Topics

    Was sagst du zu folgendem Statement: 75 Jahre SVP sind genug. Es ist endlich Zeit für einen Wandel in der Landessregierung.

    Wir haben 16 Parteien, 488 Kandidatinnen und Kandidaten ... genau jetzt brauchen wir Stabilität und deswegen brauchen wir weiterhin die SVP, mit neuen Köpfen!

    Bedingungsloses Grundeinkommen (= 1.500 € monatlich für jede/n, bedingungslos)

    Ich müsste mich in das Thema einlesen, aber ich wäre dafür offen. Wo ich es auf der Stelle einführen würde, wäre in der Berglandwirtschaft und bei den Kulturschaffenden.

    Pro und Contra von Kleinstparteien

    Eher Contra... Ich habe das Gefühl, dass sie nur im Landtag sitzen und bremsen werden. Wir sind innerhalb des italienischen Staates nach wie vor eine Minderheit, und der Zusammenhalt war immer noch unsere Stärke. Die Autonomie muss noch ausgebaut werden und es macht für mich nicht viel Sinn, dass eine einzelne Person im Landtag sitzt und ihre eigenen Interessen verfolgt.

    Michl Ebner

    Athesia

    LGBTQ+

    Hat natürlich seine Berechtigung.

    „Ich würde einen Universitätsstandort aus dem Areal der BASIS machen.“

    Die BASIS Vinschgau in Schlanders ist ein großes Projekt, oder anders gesagt, ein Projekt mit großem Potential. Was würdest du damit machen?

    Ich finde, das Areal hat großes Potential und der Campus, den wir dort haben, ist für mich das Herzstück. Ich würde einen Universitätsstandort, ein Labor wie Südtirols Peripherie in der Zukunft ausschauen könnte, daraus machen. Ich würde einen Studienzweig der Universität dort ansiedeln. Das wäre meine Vision und dafür würde ich mich auch einsetzen. Das Areal bietet die Möglichkeit für leistbares Wohnen, für kulturelles Angebot durch die BASIS und, warum nicht, für einen Studienzweig Landwirtschaft? Der Vinschgau hat eine vielfältige Landwirtschaft, vom Obstbau bis zum Beerenanbau, vom Gemüse bis zur Tierzucht...

    Nightliner

    Unumgänglich, auf den Hauptachsen und für die Seitentäler.

    Die Provinz: Fluch oder Segen?

    Wenn mit Provinz der ländliche Raum gemeint ist, dann Segen, weil es das Herzstück von Südtirol ist.

    Flughafen Bozen: schließen oder erweitern?

    Nachhaltig erweitern. Ich habe gehört, dass angestrebt wird, Elektro-Flugzeuge einzuführen. Touristen können über den Flughafen nach Südtirol kommen, die Straßen werden entlastet und die Anreise ist nachhaltig. Und für Südtiroler und Südtirolerinnen sollen die Preise erschwinglich werden.

    Europa als Idee

    Ich bin für Europa und Europa soll weiterentwickelt werden, indem man junge Leute beteiligt. Wenn du auf die Umfragen zum Brexit schaust, wer war für den Austritt von Großbritannien? Die alte Generation. Wer war gegen den Austritt und für Europa? Die junge Generation. Durch den demographischen Wandel ist die Anzahl der älteren Wähler zudem höher als die der jungen Wähler. Diesen Sachverhalt sieht man immer wieder: Mit den Entscheidungen der Politik von heute müssen die jungen Menschen am längsten leben. Brexit ist das beste Beispiel dafür. Deswegen ist es umso wichtiger, das wir jungen Leute auch am Tisch sitzen und am Entscheidungsprozess teilnehmen.

    Was heißt jung für dich?

    Das ist eine gute Frage, darüber denke ich auch immer wieder nach. Muss man das auf das Alter beschränken? Ich denke, manchmal ist auch so etwas wie junges Denken wichtig, das man bekommt, wenn man vielleicht eine Zeit lang im Ausland verbracht hat, bestimmte Erfahrungen macht und alles wieder zurück ins Land bringt. Aber ich würde sagen bis 35 ist man jung und kann sich gut in die jungen Köpfe hineinversetzen.

  • Möchte, dass die jungen Leute nach Südtirol zurückkommen und in Südtirol bleiben: Leistbares Wohnen, Kultur und Mobilität sind für David Frank die diesbezüglich ausschlaggebenden Punkte. Foto: rhd / salto.music
  • Bisher in dieser Reihe:

     

    Disclaimer: Die Interviews bzw. Gespräche mit den Musikerinnen und Musikern, die bei der diesjährigen Landtagswahl kandidieren, sind nicht so angelegt, wie es vielleicht Polit-Profis tun würden. Wir möchten zwar herausfinden wofür sie stehen, wofür sie sich einsetzen, aber versuchen gleichzeitig den Alltag einer politisch interessierten Person ins Spiel bringen, mit Begriffen, Themen und Fragen, die in der Luft liegen.

Bild
Profil für Benutzer Sigmund Kripp
Sigmund Kripp Mi., 18.10.2023 - 10:42

Also bei aller Liebe zu dem engagierten Kandidaten: Einen "nachhaltigen" Flughafen wird es nie geben! Die Energie, die es braucht, um ein Flugzeug in die Luft zu bringen, bleibt immer dieselbe. Und pro Personenkilometer ist und bleibt sie die höchste im Vergleich.
Wer dem Flughafen das Wort redet, um Autobahnstaus zu vermeiden, hat von Verkehrspolitik recht wenig Ahnung.

Auch Franks Wunsch nach einem Zug, der in nur einer Stunde von Mals nach Bozen fährt (hat er an anderer Stelle "gefordert") ist absolut unrealisitisch: Die Strecke ist ca. 90 km lang. D.h. der Zug müsste eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h fahren! Das ist theoretisch zwar möglich, aber wenn er in den Dörfern anhält - was ja notwendig ist, um Zugfahren zu erleichtern - dann geht diese Zeit einfach nicht!
Insofern wendet selbst er, der junge und unverbrauchte Kandidat, Slogans an, die unerfüllbar sind!

Mi., 18.10.2023 - 10:42 Permalink