Wirtschaft | Marktlage

Lebensmittel-Sektor wird durchgerüttelt

Krieg in der Ukraine, Inflation, Klimakrise, Fachkräftemangel und EU-Auflagen: Beim diesjährigen Südtiroler Branchentreff spricht man von herausfordernden Zeiten.
Supermarkt
Foto: Pixabay
  • Die Explosion der Energiepreise ab dem Beginn des Konflikts in der Ukraine, die hohe Inflation, die Auswirkungen der Klimakrise auf die Produktion von zahlreichen Lebensmitteln: Die Südtiroler Lebensmittelindustrie blickt auf eine sehr herausfordernde Zeit zurück. „Mit diesen Herausforderungen werden wir uns auch weiterhin messen müssen und weitere kommen dazu, wie der Fachkräftemangel, die europäische Verpackungsrichtlinie, die geopolitischen Instabilität“, sagt der Präsident der Sektion Lebensmittel im Unternehmerverband, Alexander Rieper (A. Rieper AG).

    Der Sektion gehören 39 Unternehmen mit insgesamt 4.000 Mitarbeiter*innen an. Die jährliche Vollversammlung fand vor einigen Tagen am Sitz der Siebenförcher GmbH statt. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem zwei Themen: Innovation und Nachhaltigkeit.

    „Unsere Unternehmen sind sehr stark international unterwegs und ständige Innovation ist entscheidend, um auf den globalen Märkten weiterhin erfolgreich zu sein. Die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen, dem European Digital Innovation Hub im NOI Techpark und der Fachschule bzw. dem Versuchszentrum Laimburg ist dafür sehr wichtig“, unterstrich Rieper. Besonders mit der Universität seien durch die Einführung des „International Master in Food Sciences for Innovation and Authenticity“, für den sich heuer 54 Student*innen angemeldet haben, sowie des Industriedoktorats in „Food Engineering and Biotechnology“, in den letzten Jahren zwei sehr zukunftsorientierte Projekte umgesetzt worden.

  • Die diesjährige Vollversammlung der Lebensmittelindustrie: Die Herausforderungen werden nicht kleiner. Foto: Unternehmerverband
  • Zum Thema Nachhaltigkeit und insbesondere zur Messung und Zertifizierung des CO2-Abdrucks sprach Gastreferent Andreas Karner, Senior Consultant des österreichischen Beratungsunternehmen Conplusultra. Rieper führt aus: „Das Thema bewegt unsere Mitgliedsunternehmen derzeit in besonderem Maße. Veränderungen in der Gesellschaft, internationale Klimaziele, politische Zielvorgaben und Programme, Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Produktion und Geschäftsmodelle sind alles Faktoren, die unsere Unternehmen beeinflussen. Diesen Herausforderungen müssen wir mit Innovation und Investitionen begegnen. Entscheidend werden dabei auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene sein, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu stärken.“