Wirtschaft | Arbeitskräftemangel

Duale Ausbildung stärken

Das Pensionsalter für Landesangestellte steigt auf 67 Jahre – das alleine wird nicht reichen: Stefan Luther vom Arbeitsmarktservice will junge Menschen früher ins Arbeitsleben einbinden.
Schüler, Student
Foto: Compare Fibre/Unsplash
  • Die Landesregierung hat diese Woche das Pensionsalter für Landesangestellte von 65 auf 67 Jahren angehoben, das hat der italienische Staat vorgegeben. Wenn die Landesverwaltung den Bedarf anmeldet, können Angestellte auch bis zum 70. Lebensjahr weiterarbeiten. In den nächsten 15 Jahren wird in Südtirol eine große Pensionierungswelle erwartet: Bis zu 70.000 Südtirolerinnen und Südtiroler werden ihren Ruhestand antreten – bei derzeit knapp 263.000 Erwerbstätigen ist das rund jede vierte Person in Lohnarbeit. 

    Durch die Folgen des demografischen Wandels hat die Politik großes Interesse daran, dass Bürgerinnen und Bürger im Laufe ihres Lebens möglichst lange erwerbstätig sind. Der Direktor des Arbeitsmarktservice, Stefan Luther, plädiert deshalb dafür, junge Menschen früh in den Arbeitsmarkt einzubinden und älteren Fachkräften Anreize zu bieten, erst später den Ruhestand anzutreten. 

  • Neue Ansätze gefragt

    Stefan Luther: „Wir sollten uns ein bisschen mehr an der Schweiz orientieren.“ Foto: LPA/Greta Stuefer

    „Einer von mehreren Ansätzen könnte hier in der Verstärkung der dualen Ausbildung liegen“, erklärt Luther. „Wir sollten uns ein bisschen mehr an der Schweiz orientieren, wo wesentlich mehr Berufe dual erlernt werden.“ Bei uns sind es vor allem Handwerksberufe, in der Schweiz ist die Palette breiter. Dort gibt es die duale Ausbildung bei 230 Berufen, in Südtirol bei 113 und in Italien gibt es das System der dualen Ausbildung in dieser Form überhaupt nicht. „Nach dem Ende der obligatorischen Schule wählen in der Schweiz rund zwei Drittel der Jugendlichen eine berufliche Grundbildung, sprich eine Lehre im dualen System.“

    Der Direktor des Arbeitsmarktservice spricht sich zudem dafür aus, starke Anreize, auch finanzieller oder steuerlicher Natur zu schaffen, um das Weiterarbeiten nach der Rente zu fördern„Es muss sich für ältere Arbeitskräfte finanziell lohnen, länger zu arbeiten. Steuerfreibeträge bis zu 2.000 Euro monatlich, wie in Deutschland geplant, sind ein interessantes Modell.“

Bild
Profil für Benutzer Andrea Terrigno
Andrea Terrigno Do., 24.07.2025 - 11:08

länger arbeiten, damit weniger das Pensionsalter erreichen.
sollte es nicht lauten: lavorare tutti, lavorare meno?
aber nein: siamo polli da spennare!
das wissen die in den Palästen schon lange: wenn das Volk verdummt, kann man es gut hinters Licht führen...

Do., 24.07.2025 - 11:08 Permalink
Bild
Salto User
Josef Fulterer Fr., 25.07.2025 - 05:54

Aller-höchste Zeit, ein Entlohnugs-Modell zu refinden, das auch die viele Zeit die von der NEO-LIBERALEN-BANDE ganz unschniert unent-"GELD"-lich eingefordert wird, angemessen zu bewerten!
... + nicht nach Modellen zu suchen, wie man die Arbeitnehmer noch besser + günstiger "-a u f b r a u c h e n - k a n n-!"

Fr., 25.07.2025 - 05:54 Permalink