„Für mich war es ein Alptraum“
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Alex Schwazer ist kaum 18 Jahre alt, als er eine folgenschwere Entscheidung trifft: Game Over im Gehen.
„Meine ersten Jahre im Gehen waren eine Katastrophe, ich hatte eine extreme Kraft und eine extrem gute körperliche Verfassung“, sagt der Südtiroler Olympiasieger heute, „aber zum Anschauen war ich schrecklich“. Schwazer beschreibt seinen Gehstil als völlig unzureichend. Denn er habe seine Arme viel zu viel bewegt. „Teilweise wie ein Langläufer“, kann er heute lachen. Ihm fehlte ganz einfach die Lockerheit und die Geschmeidigkeit.
Die Folge: Trotz ausgezeichneter Trainingsleistungen wird er in dieser Zeit bei den Rennen immer wieder von den Kampfrichtern disqualifiziert. „Irgendwann habe ich gesagt, jetzt ist genug, ich mag nicht mehr“, erinnert er sich
Schwazers Trainer, der Meraner Hans Ladurner, akzeptiert seine Entscheidung, sagt aber er gleichzeitig, er müsse dann aber eine andere Ausdauersportart machen. „Das war mein Glück“, sagt Alex Schwazer im Nachhinein.
Schwazer trainierte schon als junger Mann immer wieder mit den Rennrad. Jetzt entscheidet er sich für das Radfahren. Wie alles geht er die Sache professionell an. Schon bald ist er Mitglied des professionelle Radclubs Egidio Unidelta in Saló. Der spätere Olympiasieger fährt eine Saison lang Rennen. Schwazer ist auch hier sehr gut unterwegs. Doch es gibt ein ernsthaftes Problem: Der Leichtathlet fängt viel zu spät mit dem Radsport an, ihm fehlen vor allem die Routine im engen Feld zu fahren.
„Ich war da einfach fehl am Platz“, sagt Alex Schwazer, „denn als ich zum ersten Mal in der Gruppe mit 200 Leuten gefahren bin, mit 50 Km/h und jeder geht bei dir an und will vorbeikommen, das war ein absoluter Alptraum für mich“. -
Während einer Abfahrt vom Penser Joch schneidet Schwazer im Training eine Kurve und fährt frontal gegen ein Auto. „Ich hätte tot sein können“, meint er. Er hat aber Glück. Obwohl die Ärzte ihm eine Ruhepause verschreiben, verlässt er nach zwei Tagen das Krankenhaus in Sterzing und nimmt wenig später mit seiner Mannschaft schon wieder an einem Radrennen teil.
Bei einem Rennen schafft er es wenig später an die Spitze der Gruppe zu fahren. Dann aber berührt er das Hinterrad eines Konkurrenten, Schwazer stürzt und reißt eine ganze Gruppe mit sich. Der Kalcher Geher sagt heute: „Ich war damals eine Gefahr für mich und die anderen.“ Vor allem aber fährt nach seinem Trainingssturz bei ihm die Angst mit.„Was als Abschiedsrennen geplant ist, wird der Start für eine Weltkarriere.“
Nach einem Jahr gibt Alex Schwazer den Radsport auf. Er will überhaupt seine Sportkarriere beenden. Beim Radfahren stürzt er und beim Gehen wird er disqualifiziert.
Doch sein Trainer Hans Ladurner zwingt ihn nochmals zum Gehen zurückzukehren. Alex Schwazer tritt deshalb ein letztes Mal an.
Was als Abschiedsrennen geplant ist, wird der Start für eine Weltkarriere. -
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