Die Welt der Nüsse

-
Nüsse begleiten den Menschen seit Jahrtausenden – als Energiespender, Heilmittel und symbolische Gabe. In der Antike galten Walnüsse als "Speise der Götter", in Asien veredeln Mandeln und Cashews bis heute Süßspeisen und Currys. Auch in der bäuerlichen Küche Südtirols sind Nüsse fest verwurzelt – im Strudel, im Brot oder ganz schlicht zur Marende. Der selbstgemachte Nussschnaps besticht durch seine dunkle Farbe, seine würzige Tiefe und das charakteristische Aroma grüner Walnüsse – kräftig und leicht bitter.
-
Zum Autor
Hanno Innerhofer ist Kochlehrer, Mietkoch und Buchautor. Er veranstaltet regelmäßig Kochkurse zu den Schwerpunkten Thai-Küche und Sushi.
-
Trends und kreative Küchenideen
Nüsse verleihen Bowls eine herzhafte Tiefe, bringen Biss in cremige Currys und liefern pflanzliche Power für die vegane Küche.
Mandelmus als cremige Sauce, geröstete Haselnüsse als Crunch im Salat oder Walnüsse im Haferbrei: Wer einmal anfängt, Nüsse kreativ zu nutzen, kommt schnell auf den Geschmack.
Im Trend liegen gerade: selbstgemachte Nussmilch, fermentierter Cashew-Käse oder Gewürzmischungen wie Dukkah – eine orientalische Komposition aus Nüssen, Sesam und Gewürzen. Ideal zum Dippen, Streuen oder Verschenken.
-
Praktische Kochtipps & Küchenhacks
- Rösten für mehr Aroma: Kurz in einer heißen Pfanne – natürlich ohne Fett. Dabei entfalten sich die natürlichen Öle und intensivieren den Geschmack.
- Einweichen für Cremigkeit: Cashews, Mandeln oder Haselnüsse in Wasser einlegen – am besten über Nacht. Perfekt für Saucen, Dips und pflanzliche „Käse“-Alternativen.
- Richtig lagern: Kühl, trocken und dunkel – am besten luftdicht im Kühlschrank. So bleiben Nüsse, vor allem Walnüsse und Macadamias, wochenlang frisch.
- Reste verwerten: Nussbruch? Nicht wegwerfen! Granola, Pesto, Nussbutter oder eine aromatische Kruste für Fisch oder Ofengemüse daraus machen.
- Gewürznüsse selbst machen: Mit Öl, Salz und Gewürzen wie Ras el Hanout, Curry oder Paprikapulver im Ofen rösten – ideal als Snack oder Geschenk.
- Nussmilch selber machen: Nüsse einweichen, pürieren, abseihen – fertig. Den Trester kannst du für Müslis oder zum Backen weiterverwenden.
- Knusper-Topping: Grob gehackte, geröstete Nüsse mit Kräutern und Zitronenabrieb in Butter oder Öl schwenken – ein simple Aufwertung für Salate und Suppen.
- Süße Ideen: Mit Zucker und Zimt karamellisieren oder mit Honig und Meersalz rösten – herrlich auf Joghurt, Eis oder einfach pur.
-
Studien belegen: Wer regelmäßig Nüsse isst, tut Herz, Gehirn und Stoffwechsel etwas Gutes – vorausgesetzt, man genießt sie in Maßen.
-
Walnuss
Geschmack: Herzhaft, leicht bitter, mit erdiger Tiefe.
Gesundheit: Reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und gut für Gehirn und Herz.
Verwendung:- In Brot und Strudel (z. B. Südtiroler Nussstrudel, Nussbrot)
- Als Topping auf Salaten mit Birne, Roter Bete oder Käse
- Geröstet im Pesto oder karamellisiert für Desserts
- Gehackt in Teigen, Müslis oder Pasta mit Pilzen
- In Kombination mit Ziegenkäse, Honig oder Trauben
-
Erdnuss
Geschmack: Kräftig-nussig mit typischem Röstaroma.
Gesundheit: Gute pflanzliche Eiweißquelle, energiereich, hoher Magnesiumgehalt.
Verwendung:- Als Erdnussbutter oder geröstet in Currys, Satay-Spießen, asiatischen Saucen
- In Nudelgerichten, Sommerrollen, Wokgemüse
- Geröstet und gesalzen als Snack oder Crumble für herzhafte Gerichte
- In Erdnuss-Karamell, Cookies oder selbstgemachten Müsliriegeln
- In pikanten Dips mit Chili, Limette und Koriander
-
Mandel
Geschmack: Mild-süßlich mit feiner Textur.
Gesundheit: reich an Vitamin-E, Magnesium und sekundären Pflanzenstoffen.
Verwendung:- In Kuchen, Marzipan, Mandelmilch, Cantuccini oder Granola
- In orientalischen Reis- und Gemüsegerichten mit Rosinen und Zimt
- In Pestos (z. B. mit Bärlauch oder getrockneten Tomaten)
- Geröstet als Crunch auf Ofengemüse oder Fisch
- In der indischen Küche für Saucenbasis (z. B. Korma) oder Süßspeisen wie Halva
-
Hasselnuss
Geschmack: Aromatisch, leicht rauchig nach dem Rösten.
Gesundheit: Liefert Vitamin E, B-Vitamine und Ballaststoffe.
Verwendung:- Klassisch in Nougat, Nusskuchen, Weihnachtsgebäck
- In Nussmus, Aufstrichen oder veganem „Käse“
- Gehackt auf Kürbissuppe oder karamellisiert als Dessert-Dekor
- In selbstgemachtem Nuss-Granola, Crêpes oder Porridge
- Harmoniert hervorragend mit Apfel, dunkler Schokolade und Kaffee
-
Cashew
Geschmack: Mild, sahnig, leicht süßlich – sehr cremig.
Gesundheit: Gute Quelle für Magnesium, Zink und Eisen.
Verwendung:- Eingeweicht als Basis für vegane „Käse“, Dips und Saucen
- In cremigen Currys, asiatischen Pfannen oder als Nussbutter
- In Süßspeisen wie Raw Cakes, Energy Balls oder Cashewcremes
- Geröstet auf Gemüsepfannen oder Salaten
-
Pistazie
Geschmack: Süßlich-mild mit edler, leicht herber Note.
Gesundheit: Reich an Kalium, B-Vitaminen und Antioxidantien.
Verwendung:- In Baklava (traditionelles Dessert aus der orientalischen und südosteuropäischen Küche), Pistazien-Eis, Pralinen oder als Kuchen-Topping
- In Pesto (z. B. mit Minze oder Basilikum)
- Als grüne Kruste für Lamm, Fisch oder Tofu
- Gehackt über Joghurt, Porridge oder Couscous
- Mit Granatapfel, Feta und Honig in orientalischen Salaten
-
Macadamia
Geschmack: Zart, fast buttrig-cremig, leicht süßlich.
Gesundheit: Reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und Kupfer.
Verwendung:- In weißen Schoko-Desserts, Eiscreme oder Buttercremes
- Geröstet mit Meersalz als Snack oder Salattopping
- In feinen Gebäcken, Cookies oder als nussige Füllung
- Als nussige Beilage zu tropischen Gerichten mit Ananas oder Kokos
- In veganer Küche als Ersatz für Parmesan oder Butter
-
Pekannuss
Geschmack: Mild, süßlich-nussig, weich im Biss.
Gesundheit: Zinklieferant, reich an Vitamin B1 und Antioxidantien.
Verwendung:- Im klassischen Pecan Pie oder karamellisiert in Desserts
- Als Butterersatz in Gebäck oder in Frühstücksmischungen
- Auf geröstetem Gemüse wie Kürbis oder Süßkartoffel
- Mit Ahornsirup, Banane oder in Apfelkuchen kombiniert
- In Nusscrumble oder Granola für herbstliche Aromen
-
Paranuss
Geschmack: Erdiger, leicht öliger Geschmack mit weichem Biss.
Gesundheit: Extrem selenreich – 1–2 Nüsse decken den Tagesbedarf.
Verwendung:- In Müslis, Keksen oder pur als Snack
- Gehackt über Bananenbrot, Porridge oder geröstetem Gemüse
- In Schokoladentrüffeln oder Energy Balls
- Mit Kakao, Kaffee oder Dattelcreme kombiniert
- Eignet sich auch zur Herstellung von Paranussmilch
-
Pinienkerne
Geschmack: Zart-nussig, buttrig, mit harziger Note.
Gesundheit: Enthalten hochwertiges Eiweiß, Eisen und Magnesium.
Verwendung:- Klassiker im Pesto Genovese
- Geröstet über Pasta, Gnocchi, Ofengemüse oder Fisch
- In Füllungen für Gemüse, Strudel oder Geflügel
- In orientalischen Reispilaws oder süßem Milchreis
- In Kombination mit Rosinen, Spinat oder Ricotta
-
Esskastanie
Geschmack: Süßlich, mehlig-nussig, besonders aromatisch im Herbst.
Gesundheit: Vitamin-C-reich, fettarm und glutenfrei.
Verwendung:- Als Püree in Gnocchi, Füllungen oder Pasta
- In Kastanienreis, Strudel oder Wildgerichten
- Als Süßspeise: kandiert (Marrons glacés), im Kuchen oder als Creme
- Gegrillt auf dem Weihnachtsmarkt oder im Ofen
- Kombiniert mit Rotkohl, Wild oder Pilzen ein saisonales Highlight
-
Das Rezept: Cremiges Gemüse-Nuss-Curry, perfekt für Fans der vegetarischen indischen Küche.
Zutaten (für 4 Personen):
Für das Curry:
2 EL Erdnussöl oder Ghee
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 daumengroßes Stück Ingwer, gerieben
1 TL Kreuzkümmel (ganz)
2 TL Kurkuma
2 TL Garam Masala
½ TL Chiliflocken (nach Geschmack)
450 g Gemüse nach Wahl (z. B. Süßkartoffeln, Karotten, Blumenkohl, grüne Bohnen, Paprika, Zucchini, Kichererbsen oder Linsen )
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
150 ml Gemüsebrühe
70 g Cashewkerne
2 EL Mandelmus oder Erdnussmus
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Saft einer halben Limette
Zum Garnieren & Servieren:
Frischer Koriander oder Petersilie
Geröstete Mandelblättchen
Basmati-Reis oder Naan-Brot
Zubereitung:
- Cashewkerne vorbereiten: Cashewkerne in warmen Wasser über Nacht einweichen. Danach abgießen.
- Aromabasis anbraten: Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln darin glasig braten. Knoblauch, Ingwer und Kreuzkümmel dazugeben und kurz mitrösten, bis es duftet. Kurkuma, Garam Masala und Chili einrühren.
- Gemüse hinzufügen: Das klein geschnittene Gemüse in den Topf geben, mit Kokosmilch und Brühe ablöschen. Alles aufkochen lassen und dann bei mittlerer Hitze 10–15 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
- Curry verfeinern: Die eingeweichten Cashews mit dem Mandelmus und 3–4 EL Brühe in einem Mixer oder mit dem Stabmixer pürieren. Die cremige Mischung ins Curry rühren, alles nochmals aufkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Limettensaft abschmecken.
- Servieren: Mit frisch gehackten Kräutern und gerösteten Mandelblättchen bestreuen. Dazu passt Basmati-Reis.
-
Weitere Artikel zum Thema
Free Time | Holi-FestivalDer Geschmack des Holi-Festivals
Free Time | GenusseckeFermentieren – Superfood für den Darm
Free Time | FrühlingFrühjahrskur – Der Körper macht Halt!
ACHTUNG!
Meinungsvielfalt in Gefahr!
Wenn wir die Anforderungen der Medienförderung akzeptieren würden, könntest du die Kommentare ohne
Registrierung nicht sehen.