Drehkreuz auf der Seceda reaktiviert

-
Wieder klappert das Drehkreuz und der Wanderweg zur Seceda wird erneut zum ticketpflichtigen Durchgang. Grundbesitzer Georg Rabanser betont, dass der Hilferuf der Grundbesitzer, die unter dem Druck der Touristenmassen leiden, von der Provinz unbeantwortet blieb. Gäste müssen nun fünf Euro für den Durchgang zahlen – ausgenommen sind Kinder und Einheimische. Die Verantwortlichen aus Politik, Tourismus sowie die Liftbetreiber seien aufgerufen, mit den Betroffenen in Diskurs zu treten, so die Grundbesitzer.
-
Nächste Runde für das Drehkreuz
Tag für Tag strömen die Massen auf den beliebten Fotospot mit Blick auf die Geislergruppe. Während die Besitzer der Aufstiegsanlagen Umsatz machen, entstehen dabei laut den betroffenen Grundbesitzern erhebliche Schäden an Weideflächen sowie Müllprobleme, ohne dass ihnen eine finanzielle Entschädigung zusteht. Bereits im Juli war das Drehkreuz für kurze Zeit installiert worden, damals als symbolische Geste. Da jedoch keine Einigung mit Tourismusakteuren oder der Politik erzielt wurde, wurde das Drehkreuz nun wieder dauerhaft aktiviert. Zusätzlich wurden Hinweisschilder angebracht und eine Person ist vor Ort, um zu informieren und zu kontrollieren.
„Weder ein Anruf noch ein Treffen. Nichts. Seit 04. Juli 2025 herrscht völlige Funkstille, obwohl von verschiedenen Seiten wiederholt Gesprächsbereitschaft beteuert wurde. Die Eigentümer fühlen sich dadurch in ihrer Rolle als Bewirtschafter, aber auch als Dialogpartner, nicht ernst genommen", heißt es in der dreisprachigen Pressemitteilung der Grundbesitzer Rabanser und Dorfmann. In der letzten Woche schimmerten zudem Bemühungen der Seilbahnbetreiber durch, ihre Kapazitäten massiv auszubauen. Im Land wurde der Antrag eingereicht, im Zuge von Erneuerungen der Seilbahn, die Beförderungskapazität von 800 auf 2.360 Personen pro Stunde zu verdreifachen. Weitere Scheite, die ins Feuer der aktuellen Tourismusdebatte gelegt werden.
-
Die Debatte bleibt hitzig
Auf politischer Ebene ist die rechtliche Grundlage für die Ticketpflicht nach wie vor umstritten. Die Provinz Bozen hatte bereits zuvor klargestellt, dass es weder baurechtliche noch juristische Voraussetzungen für die Einrichtung eines solchen Zugangssystems gebe. Auch der Tourismusverein von St. Christina zeigt sich wenig begeistert von der Aktion: Man habe bereits Maßnahmen ergriffen, um das Verhalten der Touristen zu lenken, darunter der Einsatz von vier Rangern und die Organisation von Sensibilisierungskampagnen, so Vereinspräsident Lukas Demetz gegenüber ALTO ADIGE. „Die Wahrheit ist, sie wollen nur kassieren", so Demetz. Weiterhin weigern sich Betreiber der Aufstiegsanlagen und Tourismusbüros, Abgaben an die Betroffenen zu zahlen. Antworten wollen die Grundbesitzer auf diese Äußerungen nicht, bis endlich ein Austausch mit den Verantwortlichen aus Politik, Tourismus und Liftbetreiber stattgefunden habe, so Georg Rabanser und Josef Dorfmann gegenüber SALTO.
„Ist diese Tür einmal offen, kann man sie nur schwer wieder schließen"
Parallel zur Debatte wird in Südtirol über weitere Lösungen gegen den sogenannten „Overtourism“ diskutiert. Angesichts überfüllter Berghütten schlägt Carlo Alberto Zanella, Präsident des CAI (Club Alpino Italiano) etwa vor, das temporäre Zelten in Hüttennähe zu erlauben – jedoch nur in bereitgestellten Zeltstrukturen, nachts und unter klaren Regeln, um Wildcampen und Umweltbelastung zu vermeiden. AVS-Präsident Georg Simeoni spricht sich gegenüber SALTO dagegen aus: „Ist diese Tür einmal offen, kann man sie nur schwer wieder schließen. Die provisorischen Schutzhütten bei der Stettiner Hütte sind ein Beispiel dafür. Temporäre Maßnahmen, um Zusatzandrang aufzufangen, werden schnell als langfristiges Zusatzeinkommen gesehen" . Das Zelten bzw. Nächtigen im Umkreis der Hütten bleibt für Simeoni ein „No-Go".
-
Weitere Artikel zum Thema
Environment | Turismo"Sul Seceda accessi contingentati"
Society | Tourismus„Wer Ohren hat, der höre endlich“
Environment | Il progettoTuristi sul Seceda moltiplicati per tre?
Die Grundbesitzer machen nun…
Die Grundbesitzer machen nun das was Aufstiegsanlagenbetreiber oder Tourismustreibende Land auf Land ab schon seit Jahren machen, sie nutzen eine Gelegenheit um ihren eigenen Wohlstand zu maximieren. Die Äußerung des Tourismusvereinspräsidenten Demetz die Grundeigentümer wollten in Wahrheit nur kassieren, mutet in diesem Zusammenhang fast schon ungewollt komisch an und müsste die Gegenfrage auslösen was denn seine Vereinsmitglieder denn wollten?
"das temporäre Zelten in…
"das temporäre Zelten in Hüttennähe zu erlauben"
Supi, Glamping im Hochgebirge 🤦♂️
Ribadisco come il fastidio…
Ribadisco come il fastidio di due possedenti terrieri abbia maggiore risalto al problema di 100.000 cittadini di Bolzano Bozen. Quindi se davvero si può fare quello che si vuole io domani installo un tornello in Gerbergasse. Chiaramente i residenti non pagano.
Ma scherzi a parte il Sindaco Corrarati dovrebbe imparare da questa vicenda. Non bloccare i turisti che si riversano in città, ma far pagare un ticket per chi entra in auto. Residenti e chi possiede auto elettrica esclusi. Io farei, 5€ per chi abita in provincia e 10€ per quelli fuori.