Politik | EU-Wahl Österreich

Rechter Vormarsch

Nach den ersten Prognosen landet die FPÖ auf Platz 1. ÖVP und SPÖ Kopf an Kopf. Die Grünen verlieren und liegen mit den NEOS gleichauf.
Parlament Wien
Foto: Pixabay
  • In Österreich haben die Wahllokale um 17 Uhr geschlossen. Wenige Minuten später veröffentlicht der ORF bereits die ersten Trendprognosen. Laut diesen Prognosen landet die FPÖ mit 27 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz. ÖVP mit 23,5 Prozent und SPÖ mit 23 Prozent liefern sich ein Kopf an Kopf-Rennen um Platz 2. Dahinter scheinen die Grünen und die NEOS mit 10,5 Prozent gleichauf zu liegen. Die KPÖ kommt auf 3 Prozent und die Corona kritische Liste DNA auf 2,5 Prozent.
    Es handelt sich bei diesen Prognosen noch um Wahlbefragungen. Demnach könnte es noch zu leichten Verschiebungen kommen. Doch alle Politikbeobachter gehen davon aus, dass die FPÖ der Wahlsieger in Österreich sein wird. 

  • Foto: ORF
  • Werden diese Ergebnisse bestätigt, so verliert die ÖVP im Vergleich zu den EU-Wahlen 2019 11,1 Prozentpunkte, Die SPÖ muss ein Minus von 0,9 Prozentpunkten verzeichnen, die Grünen verlieren 3,6 Prozentpunkte.
    Deutliche zulegen kann hingegen die FPÖ mit einem Plus von 9,8 Prozentpunkten. Ebenso können sich. die NEOS über ein Plus von 2,1 Prozentpunkten freuen. Deutlich zulegen konnte auch die KPÖ mit einem Plus von 2,2 Prozentpunkten. Sie wird den Sprung ins EU-Parlament aber nicht schaffen.
    Nach diesen Ergebnissen werden die 20 österreichischen Sitze im EU-Parlament wie folgt verteilt.

  • Foto: ORF
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Manfred Klotz Di., 11.06.2024 - 06:30

Es gibt diesen sarkastischen Witz "Über Südtirol (oder jedes x-beliebige Land) lacht die Sonne, über Österreich die ganze Welt". Zu Lachen gibt es da aber nichts mehr.

Di., 11.06.2024 - 06:30 Permalink
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Stefan S Di., 11.06.2024 - 10:25

Ist schon sehr bedenklich die Entwicklung aber bei 56% Wahlbeteiligung und 25% für die FPÖ besteht ja noch Grund zur Hoffnung.
Wenn ich aber den Bierzelt Wahlkampf von Kickl betrachte fällt mir nur noch ein Wort ein... Nazi, es wäre da auch schon angebracht weiter hoch auf der Begrifflichkeitsskala zu greifen. Das so ein Wahlkampf heutzutage noch verfängt lässt schon tief blicken

Di., 11.06.2024 - 10:25 Permalink
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Peter Gasser Di., 11.06.2024 - 14:08

Antwort auf von Christian I

Wenn jemand rechtsradikal wählt, dann bleibt die Verantwortung bei diesem selbst.

Diese immer wieder billig vorgebrachte Täter-Opfer-Umkehr erscheint lästig bis übergriffig.

(übrigens: der Zuwachs der “Rechtsextremen” im EU-Parlament beschränkt sich bei dieser Wahl auf +2,3 % und ist geringer als 2009 und 2014)

Di., 11.06.2024 - 14:08 Permalink
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Salto User
Milo Tschurtsch Di., 11.06.2024 - 19:52

Antwort auf von Peter Gasser

Bei Wahlen gibt es keine Täter und keine Opfer, also ist eines Ihrer Lieblingszuschreibungen hier völlig fehl am Platz.
Die Leute wählen nach INTERESSEN. Jene Politik die den Interessen der Wähler am nächsten kommt, wird gewählt. Erfüllen sich die Erwartungen nicht, kommen andere zum Zug.
Da geht es vordergründig nicht um "rechts-oder linksextrem ??", oder andere ideologische Zuschreibungen sondern knallhart um Sachthemen.
Bei dieser Wahl kann man eindeutig sehen, dass links-grün (besonders grün) erhebliche Verluste zu verzeichnen hatte, da deren Themen mehrheitlich die Leute nicht ansprachen. Die Menschen wollen LÖSUNGEN für ihre Probleme, die da sind: Inflation, Wohnungsnot ,Sicherheit, Lösung für illegale Migration, weniger Übergriffe durch den Staat und Frieden. Das alles sehen sie durch grüne Politik europaweit nicht mehr erfüllbar. Vor allem junge Leute sehen ihre Zukunft durch links-grüne Agenden bedroht.
Der springende Punkt sind aber die Nichtwähler, wenn mehr als 50 Prozent der Wähler nicht mehr zur Wahl gehen (nicht nur bei dieser Wahl) so hat das zunächst einmal keine Auswirkungen. Längerfrisitg gesehen ist es aber so dass, wenn mehr als die Hälfte der Wähler die derzeitige Politik nicht mehr legitimieren, es also zunehmend zu parallelen Gesellschaften kommt und der Gemeinsinn abhanden kommt.
Da wird zunehmend das System zu überdenken sein, bzw. die Fehler in der näheren Vergangenheit aufzuarbeiten sein, etwa dass es das "System" zulässt, dass Verfassung, Menschenrechte und Menschenwürde evidenzlos so EINFACH über Bord geworfen werden können. Die das erlebt haben, werden dieses System nicht mehr wählen. Wer "bei den Leuten" draußen ist und ihnen zuhört, weiß das. Ein anderer Punkt ist, dass die Menschen zunehmend das Gefühl haben, dass Politiker nur auf ihre Pfründe schauen und nicht in erster Linie idealistisch zum Wohl der Menschen arbeiten.
Das sollten die Verantwortlichen bedenken (wie man diese Leute wieder zurückholt).

Di., 11.06.2024 - 19:52 Permalink