Heute Morgen (13. November) haben Vertreter des Movimento Cinque Stelle (M5S) und einer Tierschutzorganisation aus dem Trentino einen Protestkundgebung vor dem Südtiroler Landtag in Bozen veranstaltet. „Es gibt bereits ausreichend Regelungen und ein weiteres Zugeständnis an die Provinz geht aus unserer Sicht zu weit“, erklärt Franco Pizzini (5MS). 

Es geht um die von SVP-Senator Meinhard Durnwalder vorgeschlagene Gesetzesänderung zum Entwurf, den Regionenminister Roberto Calderoli dem Senat zur Abstimmung vorgelegt hat. Die Gesetzesänderung soll die Entnahme von Wölfen in Südtirol erleichtern und wird von seiner Parteikollegin und Senatorin Julia Unterberger sowie PD-Senator Luigi Spagnolli unterstützt. Der Senat hat den Gesetzesentwurf zu Bergregionen Ende Oktober verabschiedet, der Kammer wird er voraussichtlich im Dezember oder Jänner zur Abstimmung vorgelegt. 

„Der Wolfsbestand ist in Südtirol in Anbetracht der Größe des Territoriums noch nicht übermäßig groß“, so Pizzini. „Wolf und Bär sind von der Europäischen Union (EU) noch als vor dem Aussterben bedrohte Arten gekennzeichnet, deshalb genießen sie einen besonderen Schutzstatus“, betont Marco Ianes, Sekretär des Vereins Bearsandothers mit Sitz in Trient. „Wir verstehen die Interessen der Berglandwirtschaft, aber die bestehenden Schutzmaßnahmen für Bauernhöfe müssen korrekt umgesetzt werden, schließlich erhalten die Betriebe dafür auch hohe Beiträge, beispielsweise für Herdenschutzhunde.“

Seine Organisation hat auf Change.org eine Petition gegen die Lockerung des Wolfsschutzes auf EU-Ebene gestartet, mehr als 38.000 Personen haben bereits unterschrieben. Die Entscheidung zum Schutzstatus fiel Ende September im Europäischen Rat, wo die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder zusammenkommen. Die Gesetzesänderung erfordert nun einen längeren Prozess: Gibt der EU-Ministerrat grünes Licht, kann die EU die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs beim sogenannten Ständigen Ausschuss der Berner Konvention beantragen.