„Unsere Vorbereitungen reichen nicht“
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SALTO: Frau Pedde, die Folgen des Klimawandels sind durch Wetterextreme bereits spürbar. Was muss nun auf politischer Ebene passieren, um Resilienz zu erreichen?
Simona Pedde: Die Wissenschaft kann und sollte der Politik nicht vorschreiben, was sie tun muss. Sie kann lediglich Empfehlungen zu möglichen Konsequenzen auf der Grundlage gegebener Annahmen aussprechen. Beispielsweise können wir bei Betrachtung von Klimamodellen Wahrscheinlichkeiten für extreme Wetterereignisse zuordnen und sagen, dass diese häufiger auftreten werden. Allerdings können wir keine spezifischen extremen Wetterereignisse an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhersagen. Aufgrund der wahrgenommenen wirtschaftlichen Kosten, die mit der Vorbereitung unter Unsicherheit verbunden sind, neigen die meisten politischen Entscheidungsträger*innen dazu, erst zu reagieren, wenn bereits Schäden entstanden sind, wie etwa bei einer Flutkatastrophe.
„Glücklicherweise erkennen wir allmählich, dass unsere derzeitige Vorbereitung unzureichend ist.“
Sie werden zu Krisenmanager*innen und sichern sich dadurch Zustimmung in der Bevölkerung…
Es wäre tatsächlich sinnvoller, vor dem Eintreten eines Extremwetterereignisses zu handeln und sich auf das schlimmste Szenario vorzubereiten. Dies kann nicht nur Sachschäden verhindern, sondern auch Menschenleben retten. Leider ist dieser Ansatz in den EU-Ländern noch nicht weit verbreitet, weder in Italien noch in Deutschland oder den Niederlanden. Glücklicherweise erkennen wir allmählich, dass unsere derzeitige Vorbereitung unzureichend ist. Deshalb hat die EU ihre erste Klimarisikobewertung veröffentlicht, an der sowohl meine Universität als auch Eurac Research beteiligt sind.
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Zur Person
Simona Pedde arbeitet als Senior Researcher für die Wageningen Universität in den Niederlanden. Die Italienerin lebt in Stockholm, Schweden, und arbeitet interdisziplinär. Dabei beschäftigt sie sich mit der Bewertung von Klimamodellen, um Risiken abzuwägen und Strategien für Resilienz zu entwickeln. Auf Einladung von Eurac Research spricht sie diese Woche in Bozen über ihre Forschung.
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Gibt es Interessenskonflikte zwischen Klimaschutz und der Anpassung an Wetterextreme?
Das ist eine weit verbreitete Überzeugung, die aber heute nicht mehr stimmt. Die Wissenschaft ist sehr bemüht, Lösungen zu entwickeln, die sowohl dazu beitragen, Treibhausgase zu senken und die Artenvielfalt zu stärken, als auch vor Wetterextreme zu schützen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Hochwasserschutz. Wenn Flussufer nicht verbaut, sondern naturnahe gestaltet werden, schützt das vor Überschwemmungen und die heimische Fauna und Flora wird gestärkt.
„Früher hat jede Disziplin in der Wissenschaft noch eher für sich gearbeitet, heute verfolgen wir einen interdisziplinären Ansatz.“
Also Vorteile auf beiden Seiten?
Genau. Früher hat jede Disziplin in der Wissenschaft noch eher für sich gearbeitet, heute verfolgen wir einen interdisziplinären Ansatz, der Wissen aus verschiedenen Disziplinen kombiniert, in meinem Fall Natur- und Sozialwissenschaften. Leider ist es in politischen Institutionen noch eher so, dass es ein Ministerium für Umwelt und Klima und ein Ministerium für Raumordnung gibt, obwohl die Bereiche eigentlich zusammengehören.
Fachkonferenz zu Klimarisiken in BozenEurac Research lädt von 4. bis 6. Dezember zu einer Fachkonferenz nach Bozen ein. Die eingeladenen Sprecher*innen werden über die Risiken von Wetterextremen und Katastrophenereignissen sprechen, um die Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt besser zu verstehen.
Die Sprecher*innen: Veronica Casartelli, Ted Shepherd, Simona Pedde, Julia Crummy, Anna Violato;
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Mit den punktuellen…
Mit den punktuellen Regenfällen die im vergangenen Sommer
Die Un-Wetter-Ereignisse vom vergangenen Sommer, haben Südtirol mit dem zu kalten Frühjahr + der Trockenheit im Spätsommer nur ganz leicht gestreift.
Mit den Niederschlags-Mengen die in Süd-Spanien gefallen sind, würden in Südtirol alle Dörfer + Städte entlang der Fluß-Läufe überschwemmt + sehr viele Berghänge würden abbrechen + die Katastrophe in den Siedlungs-Gebieten der Täler verstärken.
Es gibt immer noch…
Es gibt immer noch Klimaleugner. Die sollte man an jenen Orten aussetzen, die untergehen.