Gesellschaft | Klimabürgerrat

„Es gibt wenig Leute“

Dietmar Demichiel aus St. Lorenzen und Alessia Hinteregger aus Bozen waren Teil des Klimabürgerrats. Im Interview sprechen sie darüber, was sie gelernt haben und über ihre Hoffnungen für die Zukunft.
Dietmar Demichiel, Alessia Hinteregger
Foto: LPA/Fabio Brucculeri/SALTO
  • SALTO: Herr Demichiel, liebe Alessia, wie war die Diskussion in der Arbeitsgruppe? 

    Dietmar Demichiel: Ich war in der Arbeitsgruppe Mobilität. Der ganze Prozess war von Anfang an gut organisiert und mit Fachbeiräten sowie Moderatorin gut begleitet. Die Diskussion war offen und bis zum Schluss waren wir uns immer recht einig. 

     

    „Der schwierigste Punkt war, wie man die Leute vom Auto wegbringt.“

     

    Alessia Hinteregger: Ich war in der Arbeitsgruppe zu Ernährung und Landnutzung. Es war für mich das erste Mal, dass ich mit älteren Personen diskutieren konnte. Ich lernte neue Perspektiven kennen, die Gespräche waren vielfältig und sehr ideenreich. 

    Was ist die größte Herausforderung bei dem Thema Ihrer/deiner Arbeitsgruppe?

    Demichiel: Der schwierigste Punkt war, wie man die Leute vom Auto wegbringt hin zu einer nachhaltigen Mobilität. Die Ziele des Südtiroler Klimaplans sind hier sehr ambitioniert. In Südtirol kommen circa 44 Prozent der CO2-Äquivalente aus dem Straßenverkehr, es wäre eigentlich ein riesiger Hebel. 

    Hinteregger: Ich denke, für den Fleischkonsum und die Berglandwirtschaft war es mit Abstand am schwierigsten, Maßnahmen auszuarbeiten, weil Südtirol hier sehr traditionsverhaftet ist. 

  • Zu den Personen

    Dietmar Demichiel ist 52 Jahre alt, Gemeinderat der Freien Liste in St. Lorenzen und arbeitet als Techniker bei GKN Sinter Metals in Bruneck. Er ist einer der 50 Bürgerinnen und Bürger, die mittels Stichprobenziehung augewählt wurden.  

    Alessia Hinteregger ist 17 Jahre alt und besucht das Realgymnasium „Peter Anich“ in Bozen. Sie ist eine der sechs Jugendlichen, die sich für den Klimabürgerrat angemeldet haben und per Zufallsverfahren ausgewählt wurden. 

  • Und die größte Erkenntnis?

    Demichiel: Es handelt sich nur noch um Jahre, um die Ziele des Südtiroler Klimaplans zu erreichen, etwa sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden. Aber je mehr man mit Politikerinnen und Politikern spricht, desto mehr habe ich den Eindruck, dass viel geredet und wenig umgesetzt wird. Wir haben beim Klimabürgerrat sehr viel Zeit und Herzblut in den Prozess gesteckt, deshalb hoffen wir, dass etwas von dem umgesetzt wird, was wir erarbeitet haben. 

     

    „Ihnen ist der Klimawandel bewusst, aber sie kennen nicht die genauen Konsequenzen.“

     

    Hinteregger: Mit dem Klimabürgerrat habe ich viel theoretisches Wissen über den Klimawandel erfahren, was man machen kann und was man nicht machen kann. Es gibt wenig Leute, die bereit sind, wirklich etwas zu ändern. Wenn wir Fragen an die Expertinnen und Experten gestellt haben, waren die Antworten oft nicht so optimistisch als wir uns gewünscht hätten. Das war ein bisschen traurig, aber ansonsten habe ich viel Nützliches gelernt. 

  • Klimabürgerrat und Stakeholder Forum: Sie haben in Bozen Mitte September ihre Ergebnisse der Landesregierung vorgestellt. Foto: LPA/Fabio Brucculeri
  • Ihr/dein Wunsch für die Zukunft?

    Demichiel: Ich wünsche mir, dass die Leute das Thema wirklich ernstnehmen, denn jeder und jede kann gezielt Aktionen setzen. Für mich gibt es beim Umwelt- und Klimaschutz keine Partikularinteressen, es geht um unsere Kinder und Nachkommen. Für mich ist es bereits fünf nach zwölf und wir sitzen alle im gleichen Boot.

    Hinteregger: Ich wünsche mir, dass die Leute einfach verstehen, dass wir etwas machen müssen. Wir können es nicht in die Länge ziehen oder immer wieder auf morgen verschieben. Es ist wichtig, dass vor allem die jungen Menschen mehr darüber informiert werden. In der Schule sehe ich alltäglich, wie sich meine Klassenkameraden nicht umweltfreundlich verhalten. Ihnen ist der Klimawandel bewusst, aber sie kennen nicht die genauen Konsequenzen. Wenn bereits Kinder und Jugendliche aufgeklärt sind, dann nehmen sie das für ihr ganzes Leben mit. 

  • Der Klimabürgerrat

    Der Bürgerrat hat sich in Arbeitsgruppen mit jeweils fünf verschiedenen Themen beschäftigt: Mobilität, Wohnen, Energie, Konsum und Produktion sowie Ernährung und Landnutzung. Aufgabe des Gremiums war es, Verbesserungsvorschläge für den Südtiroler Klimaplan auszuarbeiten. Die Vorschläge wurden kürzlich sowohl vor der Landesregierung als auch im Landtag präsentiert. Die 90-tägige Frist für Landesregierung und Landesverwaltung, die Vorschläge auf die technische und rechtliche Machbarkeit zu prüfen, ist bereits verstrichen. 

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Aloisius von Gonzaga Mo., 23.12.2024 - 14:27

Die Klimapanik ist ein religiöser Wahn, und die Grün*/innen leben sehr gut davon, Kompliment für ihre Schlauheit. Gott sei Dank ist die Mehrheit aber nicht so dumm, auf sie hereinzufallen.

Mo., 23.12.2024 - 14:27 Permalink
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Milo Tschurtsch Sa., 28.12.2024 - 17:56

Ich glaube auch dass die Absichten gut sein mögen, aber die "Klimabefürworter" um sie mal so zu nennen, auf einen großen Hype hereinfallen und zwar deshalb weil es cleveren Geschäftemachern gelungen ist weite Teile der Bevölkerung glauben zu lassen, dass der Mensch das (globale !) Klima beeinflussen und gar verändern kann. Dazu bedienen sie sich ebenso cleveren Politikern die das Ganze bespielen und setzen (einmal mehr) auf die Ängste der Menschen vor einer kommenden Katastrophe.
Zur Erklärung: Es ist unbestritten dass es den Klimawandel schon immer gegeben hat und dass er selbst in der näheren Vergangenheit gewaltige Sprünge z.B. die Temperatut betreffend gemacht hat, denken wir nur am das römische Klimaoptimum, die hochmittelalterliche Warmzeit und die sog. "kleine Eiszeit" im Spätmittelalter (ca. 500 Jahre lang, bis 1850) wo die Gletscher in unserer heutigen Form entstanden sind und Europa in eine schlimme Zeit von Missernten, Hunger, Krankheiten und Kriegen bedingt durch die Kälte gegangen ist.
Dass danach die Temperaturen wieder stiegen ( 1 Grad plus-minus) war Glücksfall für die Menschen in Europa. Dieses zeitliche Zusammentreffen mit dem Einsetzen der Industrialisierung in Verbindung zu bringen ist reine Spekulation, wenn man die vorangegangenen noch intensiveren Temperaturschwankungen betrachtet.
Aber cleveren Lobbyisten ist es gelungen die sog. CO2 Theorie zu lancieren nach der die (glücklicherweise stattfindende) Erwärmung nach der kleinen Eiszeit einzig und allein darauf zurückzuführen sei und man dem zunehmenden Wohlstand der durch die Mobilität von Gütern und Personen und die günstige Energie bedingt ist, auf den Leib rücken will und Bewährtes durch etwas Neues zu ersetzen (was bestimmten Sektoren viel Geld in die Kassen spült).
Nun ist es so dass die CO2 Theorie durch die seriöse Klimawissenschaft nicht belegt ist und ständig neue Studien herauskommen, dass das Klima von sehr vielen Variablen abhängt und die Reduzierung auf ein Spurengas bei Weitem zu kurz greift.
Z.B. die kürzlich in Science erschienene Studie die von der vermehrten Sonneneinstrahlung durch verminderte Wolkenbildung und überhaupt von kosmischen Hauptursachen ausgeht:

https://www.science.org/doi/abs/10.1126/science.adq7280

Jedenfalls wäre es vermessen zu glauben das Weltklima sei erforscht und die Ursachen für den Wandel schon ausgemacht, was nämlich auch gut zum momentan vorherrschenden materialistischen Weltbild und der Hybris der Menschen, alles beeinflussen zu können, passt.
Wie gesagt die Motivation für das Meeting mag edel sein, aber mMn wird dabei ein großer Fehler gemacht: Man vermischt den durchaus wichtigen und unerlässlichen Gedanken des Natur-und Umweltschutzes mit einem dubiosen "Klimawandel" Anspruch den die Menschheit erfüllen könne. Dies SCHADET aber dem Umweltschutzanliegen, da auch eine politische Vereinnamung des Themas stattfindet.
Daher sollte man sich auch selbst vor einer solche politisch motivierten Beeinflussung schützen und wirkliche Umweltthemen verfolgen wie eine gesunde, nachhaltige regionale Nahrungsmittelproduktion wo es nicht wichtig ist was produziert wird, sondern WIE es produziert wird und die dem Menschen und seiner Biologie die durch die Evolution bedingt ist, nutzen kann.
Die EU verfolgt derzeit genau das Gegenteil mit dem sog. "green deal" der die lokalen europäischen. Bauern dazu bringen soll Ackerland zu "renaturieren" und andererseits globale Handelsabkommen unterstützt die den Import von weniger nachhaltig produzierten Lebensmittel fördert.
Zur Mobilität ist zu sagen dass für viele Menschen die Unabhängigkeit durch das eigene Auto zum persönlichen Wohlstand beiträgt und in unseren abgelegenen Berggegenden in vielen Belangen unverzichtbar ist.
Auch ist sagen dass es nicht angeht einem Großteil der Bevölkerung die Mobilität (auch durch Reisen) zu verleiden , wenn gleichzeitig ein kleiner Teil nicht daran denkt darauf zu verzichten. Ein Wohlstandsverlust für viele aber eine Beibehaltung des status quo für Privilegierte kann nicht das Ziel sein. In diesem Sinne ist die Forschung gefragt neue umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten für alle zu entwickeln und generell am Naturschutz
Jedenfalls, wie gesagt summa summarum: Die Vermengung des Natur-und Umweltschutzgedankens mit einem politisch-lobbyistisch besetzen Klima-ich würde gar sagen Fanatismus ist mMn kontraproduktiv.

Sa., 28.12.2024 - 17:56 Permalink
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Peter Gasser Sa., 28.12.2024 - 20:13

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Bezeichnen für diese Stammtisch-Melange ist, dass im beigefügten Link, der die Leugnung des menschengemachten Teiles der Klimaerwärmung belegen soll, eben diese aber bestätigt wird (Zitat): “Bisherige bestmögliche Schätzungen bekannter Treiber, einschließlich der anthropogenen Erwärmung und des Ausbruchs von El Niño...”.

Zu Wiederholung: “... bekannter Treiber, einschließlich der anthropogenen Erwärmung...”!!!

Ein Schuss voll ins Knie.

Sa., 28.12.2024 - 20:13 Permalink
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Johannes Engl So., 29.12.2024 - 18:04

Antwort auf von Aloisius von Gonzaga

@Milo
Wenn Sie die steile Kurve der CO2-Konzentration der letzten 2 Jahrzehnte betrachten, dann ist klar, dass etwas schwerwiegendes im Gang ist. Natürliche Phänomene gibt es auch, aber die spielen sich im Bereich 0.15 Grad ab.

Die von Ihnen erwähnte Sudie ist keine Entwarnung. Ganz im Gegenteil!
Sie sagt, dass der Temperaturanstieg von 0,17 Grad allein im Jahr 2023 nicht in seiner GESAMTHEIT mit den bisher bekannten Einflussgrößen menschliche Aktivitäten und El Nino zu erklären ist.
Die Studie erklärt, dass ein TEIL dieses Temperaturanstieges von 0.2 Grad auf fehlende Wolkenbildung zurückzuführen sein könnte.

Nun stellt sich die Frage: warum hat sich die Wolkenbildung verändert? Ich fürchte, dass da der bereits erfolgte Klimawandel mit starken Auswirkungen auf den Wasserhaushalt mitspielt.

So., 29.12.2024 - 18:04 Permalink
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Milo Tschurtsch Mo., 30.12.2024 - 00:03

Antwort auf von Johannes Engl

Der springende Punkt in Sachen CO2 in Korrelation mit Temperaturanstieg ist aber der, dass ab einer Sättigung von 300 ppm plus (oder 0,03 Prozent) von CO2 in der Luft in Sachen Treibhausgas kein nennenswerter Effekt mehr stattfindet. Die Sättigung also das wesentliche Element ist. Ein polnisches Forscherteam hat dazu mehrere entsprechende Studien veröffentlicht.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666496823000456

Dass es diese Sättigung gibt hat bereits 1972 Dr. Ing. Alfred Schack festgestellt und dazu ein Buch veröffentlicht . Auch gab es in früheren Zeiten wesentlich höhere CO2 Konzentrationen.

Wie dem auch sei, was man sicher sagen ist dies, dass in Sachen Klima viel geforscht wird, es immer wieder neue Erkenntnisse und eine Vielfalt an Studien gibt und man weit davon entfernt ist die genauen Zusammenhänge das Klima betreffend und die Ursachen für die verschiedenen, oft in zeitlichen Abständen wiederkehrenden Wandlungen des Klimas zu kennen.
Gerade deshalb ist es mehr als auffällig dass dermaßen aggressiv an nahezu einer einzigen Theorie verbissen festgehalten wird, nämlich einhergehend mit der Hybris des Menschen den Anspruch erheben zu wollen durch das Drehen an einer einzigen Schraubstelle das Klima (weltweit!) ändern zu können.
Das finde ich lächerlich und vermessen und dass da ein gewissen ideologisch-politischer Zusammenschluss von Akteuren dahintersteckt, die im Banne von Oligarchen und Lobbyisten das Thema pushen, ist mMn klar ersichtlich. Es geht darum das große Geld zu verdienen bzw. enorme Mengen umzuverteilen (wie wir beim letzten IPPC Gipfel gesehen haben).
Dabei wird am Wohlstand der Mittelschicht gesägt, ein wirtschaftlicher "degrowth" riskiert (wie man bereits sehen kann) und Gelder von unten nach oben geschichtet.

Gerade deshalb war mein zentrales Anliegen ja, dass man diesen ganzen Klimahype vom wirklichen Natur-und Umweltschutzgedanken abkoppeln sollte. Es reicht vollkommen aus sich auf Projekte zu konzentrieren die real diesen wichtigen Gedanken verfolgen.
Ansonsten läuft man Gefahr bald gar nicht mehr ernst genommen zu werden und dass der Naturschutzgedanken in einer bestimmten Ecke landet bzw. von Lobbyisten vereinnamt wird. Zumal diese Leute in völlig perfider Art und Weise mit den Ängsten der Menschen spielen und diese in bekannter Manier dazu nutzen die eigenen Zielen zu realisieren. Daran sollte man sich als Umweltschützer nicht beteiligen.

Mo., 30.12.2024 - 00:03 Permalink
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Peter Gasser Mo., 30.12.2024 - 09:13

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Wieder Ihr Link!

Beim letzten Mal bestätigte Ihr Link, was er leugnen sollte.

Diesmal ist die Studie Ihres Links “retracted”, oder lese nur ich dies groß und rot?

Nota bene: “ Was sind „retracted articles“? (Veröffentlicht am 30. April 2024 von UB Erfurt):
Werden in einer Publikation, z.B. in einem Aufsatz in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift, FEHLER ODER VERSTÖSSE gegen die gute wissenschaftliche Praxis festgestellt, dann werden diese Veröffentlichungen vom Autor selbst oder auch vom Herausgeber bzw. Verlag entweder korrigiert oder zurückgezogen (engl.: retracted). Solche zurückgezogenen Werke sollten NICHT MEHR zitiert bzw. für die eigene wissenschaftliche Arbeit verwendet werden. Ein Hinweis darüber erscheint meist auf der Webseite der Zeitschrift – es können auch Gründe genannt werden. Dazu gehören zum Beispiel manipulierte Daten, Fehler bei der Datenerhebung oder -auswertung, Plagiate oder Autorenstreitigkeiten”.

Zudem wird eine Methode in Ihren Kommentaren sichtbar: Sie ignorieren stets 90-95% des derzeit gesicherten Wissens und versuchen mit wenig Erfolg mit Einzelnachweisen das Gegenteil des derzeitigen Wissenskonsens zu behaupten.
Es gelingt Ihnen nicht.

Mo., 30.12.2024 - 09:13 Permalink
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Milo Tschurtsch Mo., 30.12.2024 - 14:55

Antwort auf von Peter Gasser

Herr Gasser Sie können gerne an der CO2 Theorie als einziger Ursache des seit der Entstehung der Erde festzustellenden Klimawandels festhalten und weiter annehmen dass dieser sichtbar aggressive Hype darum ausschließlich deshalb lanciert wird um die Menschheit vor der Erderhitzung zu bewahren, also die Motive ausschließlich edel seien.
Ich sehe das eben nicht, denn die Muster aus gemachten Erfahrungen (gerade in letzter Zeit) müssten hellhörig werden lassen. Aber jedem steht es frei anzunehmen was er mag.
Aber DARUM geht es nicht.
Es ging mir nur darum aufzuzeigen dass die Ursachen des Klimawandels noch lange nicht abschließend geklärt sind und es laufend dazu viele Forschungen und allerhand Publikationen dazu gibt. Es gibt kein gesichertes Wissen und der Kampf um die Deutungshoheit ist auch deshalb in diesem Bereich verschärft weil es eben wie gesagt um Profiteure verschiedenster Art, sowie um ideologisch -politische Einflussnahme geht.
Es ging mir auch nicht um eine Beweisführung (die steht mir nicht zu) sondern nur darum aufzuzeigen dass es in der Klimawissenschaft auch ein normales, allen Wissenschaften zugrundeliegendes Für -und Wider, ein Bestätigen und Revidieren, aber keine abschließende Erkenntnis gibt.
Sie brauchen auch das nicht anzunehmen und können von einem gesicherten Wissen zum Thema, natürlich auf rein menschenfreundlich motivierter Basis ausgehen. Sie können auch von DER Wissenschaft bzw. von jener die als DIE Wissenschaft deklariert wurde (Muster bekannt?) ausgehen. Sie können auch eine Erwärmung um max. 1,5 Grad als Bedrohung und nicht als Vorteil ansehen, Sie können sich auch die "kleine Eiszeit" zurückwünschen, das steht jedem frei.
Aber es gibt eben Leute die das anders sehen. Gerade diese für mich offensichtliche Vereinnamung des Themas sollte ein Anstoß für die echten Naturschützer sein, sich auf den reinen Natur-und Umweltschutz zu konzentrieren und sich vom Thema Klima abzukoppeln um längerfristig dem Anliegen nicht zu schaden.
DAS ist der wesentliche Satz meiner Stellungnahme und als gutgemeinte Anregung gemeint.
Dass diese gutgemeinte Anregung bei Leuten die häufig Dinge die lanciert werden unkritisch übernehmen und dazu vor Angst und Panikmache nicht zurückschrecken (allein das sollte aufhorchen lassen) um ein bestimmtes Verhalten (natürlich zum Wohl weniger und zum Schaden vieler ) zu erzeugen, nicht auf fruchtbaren Boden fällt, war ja schon von vorneherein klar.
Aber man versucht`s halt.

Mo., 30.12.2024 - 14:55 Permalink
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Peter Gasser Mo., 30.12.2024 - 18:31

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Zitat: “Herr Gasser Sie können gerne an der CO2 Theorie als einziger Ursache des seit der Entstehung der Erde festzustellenden Klimawandels festhalten”:

kein halbwegs schulgebildeter Mensch würde je so etwas behaupten. Wie kommen Sie nur wieder zu dieser falschen Unterstellung? Nehmen Sie das doch zurück, wenn Sie als Gesprächspartner ernst genommen werden wollen.

(Korrekt ist es, eine solche Zuschreibung auch durch ein Zitat zu belegen).

Mo., 30.12.2024 - 18:31 Permalink
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Peter Gasser Mo., 30.12.2024 - 18:41

Antwort auf von Peter Gasser

Nachtrag (Zitat): “Dass diese gutgemeinte Anregung bei Leuten die häufig Dinge die lanciert werden unkritisch übernehmen...”:

nennt sich ad personam, Überhöhung, auch Arroganz: hier Milo ein Anonymer, dort die dumme Masse...

[man könnte dann analog auch sagen, dass die “gutgemeinte Anregung bei Leuten (wie Ihnen) die häufig Dinge, die (von der Erdöl- und Erdgasindustrie) lanciert werden, unkritisch übernehmen nicht auf fruchtbaren Boden fällt, war ja schon von vorne herein klar”... Und dann überheblich anfügen: “man versuchts halt”...]

Mo., 30.12.2024 - 18:41 Permalink
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Thomas Strobl Mo., 30.12.2024 - 20:57

Antwort auf von Milo Tschurtsch

Wann, lieber Herr Tschurtsch, werden denn Ihre cleveren Profiteure des so aggressiv lancierten Klima-Hypes endlich hinter den Büschen hervorkommen? Gehört zu deren ausgebuffter Strategie auch dazu, dass sich alle irgendwie Klima-Engagierten bis zur gegenwärtentigen Stunde als gesamtgesellschaftliche Outcasts und Looser auf verlorenstem Posten fühlen müssen? Dass Donald "Fracking" Trump schon gierig seine Wurstfinger nach der "beautiful and clean American coal" spreizt, dass in Deutschland das "Verbrenner-Aus" erneut auf die längste Bank im Haus geschoben und ein um das andere globale Klimaziel krachend verfehlt wird? Dann aber alle Achtung, Top-Checker-Tschurtsch! Eine so hoch-geheime Haupt- und Staatsaktion und Sie haben selbige mit stählern-investigativem Zugriff ins gleißende Licht der Salto-Kommentarspalte gebracht! Die Nachwelt wird Ihnen und Ihresgleichen sicher ein unverbrüchliches Gedenken bewahren!

Mo., 30.12.2024 - 20:57 Permalink
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Milo Tschurtsch Mo., 30.12.2024 - 22:11

Antwort auf von Thomas Strobl

Naja Herr Strobl, eigentlich wollte ich nur den guten Rat geben den Natur-und Umweltschutz vom "Klima" Thema abzukoppeln, denn die ideologisch- politisch-medial- ökonomischen Verflechtungen der Klimabewegung gekoppelt mit wissenschaftlich bei weitem nicht geklärten Umständen und Hintergründen sind für dieses wichtige Engagement ein Pflaster auf das man sich als als seriöser Umweltschützer nicht begeben sollte, ohne darauf auszurutschen, zumal die Verflechtung Umweltschutz mit Klimawandel total überflüssig ist , weil für einschlägige Projekte dieser Zusammenhang nicht zwingend notwendig . That´s all !
Rat gehört, sonst auch egal. Jeder kann es halten wie er will.
( Man kann z.B. gegen Fracking-Gas und Kohle-Kraftwerke aus Gründen der Umweltbeeinträchtigung sein auch OHNE das Klimathema zu strapazieren, man kann z.B. für Atomkraftwerke aus Gründen der Umweltfreundlichkeit sein, ebenfalls OHNE das Klimathema zu strapazieren usw. usw.)
Manche brauchen halt eine große Ideologie als Unterbau an die sie glauben können.

Mo., 30.12.2024 - 22:11 Permalink
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Herta Abram Mo., 30.12.2024 - 22:51

Antwort auf von Milo Tschurtsch

"Manche brauchen halt eine große Ideologie als Unterbau an die sie glauben können."
Eine Ideologie ist ein Gerüst aus Werten und Ideen, die den Fakten und Sachverhalten in unserem Umfeld Sinn und Bedeutung geben. Ohne Ideologie bleibt nicht viel übrig von der Welt um uns herum. Sie ist der Fluchtpunkt, auf den alles zuläuft. Das Koordinatensystem für unser Weltbild.

Auch Sie T. werden Werte haben auf denen politischen Forderungen beruhen, genauso wie unsere Überzeugung, dass die Natur schützenswert ist. Warum fällt es so schwer, dies anzuerkennen? Scheint ein/Ihr persönliches Problem...

Mo., 30.12.2024 - 22:51 Permalink
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Peter Gasser Sa., 28.12.2024 - 20:01

Zitat: “Demichiel: Es handelt sich nur noch um Jahre, um die Ziele des Südtiroler Klimaplans zu erreichen, etwa sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden”:

Die Chance, dieses Ziel auch nur annäherungsweise zu erreichen, sehe ich bei 0,00%.

Ziele festzulegen ohne verbindliche Maßnahmen zu setzen, diese Ziele auch zu erreichen, ist Kinderkram.

(Da hilft kein Bürgerrat, der auch nur von Experten beraten wird, die ihrerseits ihr Wissen der Politik schon längst gegeben haben: ich sehe den Unterschied nicht, den es macht, wenn das Wissen derselben Experten, das die Politik bereits hat, nun durch einen Bürgerrat mit denselben Experten aufgekocht, nochmal zu denselben Politikern kommt.)

Sa., 28.12.2024 - 20:01 Permalink
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Johannes Engl So., 29.12.2024 - 11:37

Antwort auf von Peter Gasser

Ich sehe den Mehrwert dieses Bürgerrates darin, dass die Politiker sich nicht mehr hinter dem "dummen Wählervolk" verstecken können und damit ihre Mutlosigkeit zu rechtfertigen.
Die Bürger*innen verstehen schnell, was Sache ist, wenn sie sich Zeit nehmen, sich mit der Thematik zu befassen.
Also Politiker-Männer, folgt demütig euren Bürger*innen!

So., 29.12.2024 - 11:37 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Thoma
Ludwig Thoma So., 29.12.2024 - 13:54

Kim Kardashian ist von Los Angeles nach Paris geflogen um ein Stück Kuchen zu essen.
Da kann der ganze Klimabürgerrat bis zur Pensionierung mit dem Zug zur Arbeit fahren und die Co2 Bilanz bleibt negativ.
Aber schön, wenn sie sich dabei gut fühlen.

So., 29.12.2024 - 13:54 Permalink
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Profil für Benutzer Johannes Engl
Johannes Engl So., 29.12.2024 - 17:43

Antwort auf von Ludwig Thoma

Herr Thoma: Sie irren sich. Ich habe die CO2- Rechnug gemacht.

So verwerflich das Verhalten der Lady ist: ihr Käsekuchenflug von NY-Paris-NY hat der Erde 3,1 Tonnen CO2e beschert.

25 Klimabürgerräte (50% der 50 Räte gehen vielleicht zu Fuß) würden bei 10+10km Arbeitsweg mit dem Zug statt dem Dieselauto pro Jahr ca. 12 Tonnen CO2e einsparen. Das heißt: die vorbildlichen Bürger haben in 3 Monaten!! ( und nicht bis zur Pensionierung, wie von Ihnen behauptet) die 3 Tonnen CO2e der doofen Lady eingespart. Das ist nicht gerecht, aber es ist Fakt.

Sie unterschätzen um den Faktor 100 die Auswirkungen von verändertem Mobilitätsverhalten der 25 Bürger*innen.

Quelle: https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/co2-rechner-fuer-auto-flugzeug…

So., 29.12.2024 - 17:43 Permalink
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Ludwig Thoma Di., 31.12.2024 - 11:25

Antwort auf von Markus Schwärzer

Ja ich zahle meine Steuern.
Um beim Beispiel mit den Superreichen zu bleiben: Berlusconi hat sich immer gerühmt, dass er jährlich und und bei 12.000.000€ Irpef abführt. Angenommen ich zahle jährlich 40.000 €, müsste ich 300 Jahre lang Steuern zahlen um das jährliche Aufkommen Berlusconis zu erreichen. Wäre ich jetzt besonders fleißig und würde mein Aufkommen auf 45.000€ steigern, wären es immer noch 266 Jahre.
Gleich ist es beim Klima: Wenn ich im Stande bin, 10 Tonnen Co2/Jahr einzusparen, weil ich mit dem Bus fahre und die Raumtemperatur um 2 Grad absenke, klingt das erstmal sehr löblich aber gleichzeitig bläst die 10 t ein Superreicher in wenigen Minuten in die Atmosphäre und zwar ständig, das ganze Jahr lang.
Das heißt nicht, das ich nicht meinen Beitrag zu leisten versuche. Man sollte ihn aber ins richtige Verhältnis rücken.

Di., 31.12.2024 - 11:25 Permalink
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Ludwig Thoma Di., 31.12.2024 - 14:32

Antwort auf von Markus Schwärzer

Ich versuche es mit Nassim Taleb. Wenn in einem Fußballstadion 40.000 Besucher alle durchschnittlich 1,80m groß sind und einer 2,20m, dann wird sich der Durchschnitt nicht groß ändern. Wenn aber alle ein Vermögen von 100.000 haben und einer 1.000.000.000, dann ändert sich sehr wohl etwas am Durchschnitt.
Wenn nun einer die Ökosau ist, warum blamen Sie den Durchschnitt? Wie kommen Sie dazu mein "Fehlverhalten" mit dem gleichzusetzen, der ein tausendfach höheres hat?

Di., 31.12.2024 - 14:32 Permalink
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Ludwig Thoma Di., 31.12.2024 - 22:06

Antwort auf von Markus Schwärzer

Ja ich orientiere mich an besseren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe ich weniger Flugmeilen auf dem Buckel als Sie. Aber deswegen lasse ich mir nicht "Verfehlungen" vorhalten. Fragen Sie Ihren Achtjährigen wer am Ende des Tages mehr verbraucht, der der von einer Milliarde hundert Euro spart oder der, der von 50.000 hundert Euro spart.
Er versteht das.

Di., 31.12.2024 - 22:06 Permalink
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Markus Schwärzer Mo., 30.12.2024 - 10:07

„Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schön ärgern.“
Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Apokryphen

Mo., 30.12.2024 - 10:07 Permalink
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Markus Schwärzer Di., 31.12.2024 - 10:02

Antwort auf von K V

Naja, wir haben auf alle Fälle Luft nach oben. Es muss nicht das Schlaraffenland rauskommen. Mikroplastik, Verschwinden der Artenvielfalt, Verseuchung und Überdüngung, Müllproduktion, Vermüllung von Land und Meer, usw… ich meine, es gibt genug, wo wir alle und jede*r Einzelne sich verbessern kann. Das hat nichts mit links-radikal zu tun.

Di., 31.12.2024 - 10:02 Permalink
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Milo Tschurtsch Mi., 01.01.2025 - 07:50

Antwort auf von Markus Schwärzer

Den Zielen den Natur-und Umweltschutz betreffend, die Sie nennen kann man nur zustimmen.
Wozu es bei deren Verwirklichung aber eine zusätzliche Involvierung des Klimathemas braucht ist nicht nachvollziehbar.
Nachvollziehbar wird es erst wenn man tiefer blickt und klar wird worum es bestimmten ideologisch-politischen Akteuren wirklich geht.
Bloß Flüsse rein zu halten ist zu wenig, nein es geht um den Umbau der Gesellschaft , um eine Umverteilung des Vermögens von der Mittelschicht nach oben, sozusagen um einen neuen Feudalismus im Gewand eines Ökosozialismus .
Dazu soll aber ein Großteil der Gesellschaft einem Wohlstandsverlust zustimmen und damit sie dem zustimmen reicht bloße Müllvermeidung ecc. nicht aus, da muss was Größeres her.
Der Mensch wird plötzlich für’s Weltklima ?! verantwortlich gemacht und damit die ultimative Katastrophe nicht eintritt soll der Großteil der Gesellschaft sozusagen im Sinne eines höheren Ziels eben wie gesagt auf erreichten Wohlstand verzichten.
Wenn er das nicht freiwillig macht kommt die bewährte Methode der Angst- und Panikmache zum Einsatz.
Dieser Ökosozialismus verursacht längerfristig eine Verarmung von ganzen Gesellschaften, wie halt jeder Umverteilungssozialismus und jeder übergriffige Staat, der im Gewand eines Wohlfahrtsstaates daherkommt. Reiche werden immer reicher, die Mittelschicht verarmt ,was bereits sichtbar wird.
Diese ideologisch-politische Vereinnamung des Umweltschutzgedankens sollten wir nicht zulassen.
Leider ist auch hier die Gehirnwäsche wirkmächtig.
Aber es gibt auch zum Glück zunehmend mehr Leute die das durchschauen.

Mi., 01.01.2025 - 07:50 Permalink
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Profil für Benutzer Herta Abram
Herta Abram Di., 31.12.2024 - 10:06

Antwort auf von K V

Kv. Für die wichtigste Zukunftsfrage ist es doch egal, ob jemand mit einer symbolaufgeladenen Beschreibung die Klimakatastrophe ausmalt, extrem ist, konservativ, progressiv oder sonst was ist: Wenn wir unsere Lebensgrundlage nicht erhalten, kann hier niemand weiterleben. Und darauf läuft es bei der derzeitigen Entwicklung hinaus – das ist wissenschaftlich so sicher wie der Apfel, der nach unten fällt.
Wenn wir das Problem nicht in den Griff bekommen, werden Millionen Menschen hungern und fliehen. Wie sollen wir unter solchen Umständen politische Stabilität erhalten, die uns allen wichtig ist? Geht der Klimawandel noch weiter, steht der Fortbestand unserer Zivilisation auf dem Spiel.
Sind Sie/ seid ihr noch immer in der Verdrängungsphase?

Di., 31.12.2024 - 10:06 Permalink
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Profil für Benutzer K V
K V Di., 31.12.2024 - 11:05

Antwort auf von Herta Abram

Bin selbst für mehr Umweltschutz, für eine Verbesserung des Wirtschaftssystems und des sozialen Ausgleichs. Die Veränderungen, sollten sie wirklich angegangen werden, führen aber wahrscheinlich zu neuen Problemen, das wollte ich bezüglich Aussage des Kängurus sagen. Das Känguru ist ja besonders systemkritisch, subversiv, im Geist ein bekennender revolutionärer Kommunist. Jede Systemveränderung führt mE aber zu neuen Problemen und je schneller und unvorsichtiger die Transformationsprozesse, umso größer das Risiko. Nur die Diskussion darüber, treibt heute schon einen nennenswerten Anteil der Bevölkerung in die Arme der Populisten.
Deswegen bin ich da wenig zuversichtlich, der Leidensdruck wird noch steigen müssen, bis die Einsicht stärker wird.
Ich verdränge also nicht, sondern habe im Moment kaum Hoffnung. Das größte Dilemma unserer Zeit, leider.
Bin dazu übergangen mich auf Bereiche zu konzentrieren, wo ich persönlich was bewirken kann und betrachte die globale Situation mit stoischer Distanz, damit die Laune nicht in den Keller geht ;-)

Di., 31.12.2024 - 11:05 Permalink
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K V Di., 31.12.2024 - 11:54

Antwort auf von Markus Schwärzer

@Markus, gerne per Du, sowie bei unserer letzten Begegnung.
Viele Jahrzehnte wurden verschlafen, die Problematik gezielt herunter gespielt von Lobbies und Politik, du hast vollkommen Recht. Soll jetzt aber die schnelle Revolution kommen? Wie will man die Menschen zur Veränderung ihres Verhaltens bewegen? Zwingen? Ein ganzes System umkrempeln ohne Kolateralschäden? Bitte um Vorschläge.
Wie gesagt, ich konzentriere mich auf meinen Wirkungsbereich, da kann man sehr viel tun.
Das Känguru hingegen liegt den ganzen Tag in der Hängematte, sieht die Dinge schwärzer als sie sind, bewegt vor lauter Frust am System nicht viel, nervt damit sein ganzes Umfeld und träumt von der großen Revolution. Hatte die Känguru-Phase schon in meiner Jugend und keine Lust mehr darauf.

Di., 31.12.2024 - 11:54 Permalink
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Markus Schwärzer Di., 31.12.2024 - 14:14

Antwort auf von K V

Schwärzer als sie sind? Naja, die Fakten sind eindeutig. Die Wissenschaft gibt klare Handlungsvorschläge. Die Realität ist, dass immer noch global viel mehr Förderung in die Fossilen fließen als in die Nachhaltigen. Für Samthandschuhe ist es zu spät. Eine Revolution blüht, wenn weiterhin zu wenig getan wird und wissenschaftliche Erkenntnisse geleugnet werden. Das hat nichts mit links oder rechts zu tun.

Di., 31.12.2024 - 14:14 Permalink
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Oliver Hopfgartner Di., 31.12.2024 - 15:40

Antwort auf von Markus Schwärzer

Die Frage ist nicht, was die Wissenschaft sagt oder ob jemand an den Klimawandel glaubt oder nicht. Die Frage ist, welche Prioritäten man setzt. Rein wissenschaftlich betrachtet ist ungeschützter Geschlechtsverkehr auch keine gute Idee, ebenso wie Alkoholkonsum. Die Geschichte hat gezeigt, dass es nicht funktioniert, menschliche Verhaltensweisen durch Gesetze zu ändern, selbst wenn die Motivation dahinter redlich ist.

Bei der Klimapolitik ist es ähnlich: Das Problem entsteht dadurch, dass inzwischen so manche Konzepte und Maßnahmen gegen den Klimawandel für eine wachsende Anzahl an Bürgern "schlimmer" erscheinen als der Klimawandel selbst. Wenn die Medizin nicht schmeckt, kann man auch die Krankheit wählen.

Die Lösung ergibt sich aus oben beschriebenen Problemen: Ziel muss es sein, Konzepte vorzulegen, die nachhaltig und "sexy" sind. Anstatt Leuten etwas wegzunehmen, muss man den Leuten eine Alternative geben. Vielleicht spielt da meine persönliche Prägung mit, weil ich täglich in der Ordination erlebe, wie wichtig positive Motivation ist. Das mag jetzt trivial klingen, aber die meisten Leute halten es nicht durch, wenn ihnen ihr Bier und ihr Schnitzel weggenommen werden. Der neue Lebensstil darf nicht von Verzicht geprägt sein, sondern positiv konnotiert sein.
Bei Klimapolitik ist das aktuell nicht der Fall. Ich kann jeden Bürger verstehen, der sagt, dass er sicher nicht auf seinen Diesel verzichtet, wenn gleichzeitig unsere Politiker sich in um die 100.000 € kostenden Dienstwägen (egal ob elektrisch oder nicht) herumkutschieren lassen. Das klingt vielleicht populistisch, aber genau darum geht es doch: Das Volk muss von etwas überzeugt sein, wenn man will, dass die Bürger mitziehen. Anstatt das Volk umerziehen zu wollen, sollte man Konzepte vorlegen, die mehrheitsfähig sind.

Di., 31.12.2024 - 15:40 Permalink
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Herta Abram Di., 31.12.2024 - 16:28

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

O H.: Typisches "Nur Zuckerbrot, keine Peitsche" Argument!
Typische Aussage: »Wir wollen unseren Bürger:innen nichts vorschreiben oder verbieten. Stattdessen setzen wir auf Anreize und Freiwilligkeit.«

Beispiel: Menschen sollen »gefördert statt gefordert« werden. Diese Argumentationslinie lehnt zu starke Eingriffe in die Wirtschaft und den individuellen Konsum ab. Sie findet sich beispielsweise in den Positionen der rechtsrechten+ zu Klimaschutz und neuen Technologien: »Wie das Einsparziel am besten erreicht wird, soll aber nicht der Staat entscheiden, sondern sollen die Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen bestimmen."....

Fakt ist: Eine positive Vision für die Zukunft ist wichtig. Wir sollten tatsächlich viel öfter darüber nachdenken, was wir durch Klimaschutz gewinnen und nicht was wir verlieren. Dabei schließt das eine das andere nicht aus. Erst im Zusammenspiel von Fördermaßnahmen und restriktiveren Regulierungen könnten beide ihre volle Wirkung entfalten.

Di., 31.12.2024 - 16:28 Permalink
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K V Di., 31.12.2024 - 16:46

Antwort auf von Markus Schwärzer

Ich sehe bei uns keine vergifteten Flüsse, sondern Anlagen die unsere Abwässer bis nahezu Trinkwasserqualität klären und Flüsse an denen regelmäßig Fischer stehen. Die Luft kann ich in unseren Städten auch ganz gut atmen. Auch wenn sie nicht die frischeste ist, hab ich keinerlei Atembeschwerden. Das Känguru sieht die Dinge mMn zu schwarz ;-)
Kenne auch die wissenschaftlichen Ergebnisse, insbesondere die IPCC Berichte ganz gut und glaube sie aufgrund meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung zumindest ansatzweise zu verstehen.
Die ökologischen Probleme bedrohen das Leben in vielen Teilen der Erde, davon bin ich überzeugt. Meiner Meinung nach braucht es auch radikale Veränderungen: weg vom kapitalistischen Wachstumsprinzip, Verzicht auf unnützen Konsum, weniger Profitgier usw.! Aber wie willst du die Menschen dahin bringen? Ein Drittel der Bevölkerung wählt bereits radikale Populisten, die sich gar nicht um diese Themen scheren. Soll es Zwangsmaßnahmen geben, eine Art Klimadiktatur? Eine Vorgeschmack auf eine Gesundheitsdiktatur hatten wir ja schon.
Tun wir nichts, werden uns die ökologischen Probleme in Zukunft stärker bedrohen und die freien Gesellschaften auf die Probe stellen, kommt es zu stärkeren zwingenden Maßnahmen, driftet ein Großteil der Gesellschaft ab. Bisher gibt es wohlgemerkt nur Greenwashing Aktionen und viele Menschen haben schon die Nase voll. Ein Dilemma eben.
In der Zwischenzeit tue ich etwas für den Umweltschutz und hoffe, dass nicht jeder umgehend meinem Beispiel folgt. Die Welt würde dann nicht besser werden, sondern die Weltwirtschaft würde wahrscheinlich sofort zusammenbrechen, es würde auf den Schlag Millionen Arbeitslose geben, die Staaten wären innerhalb kurzer Zeit Bankrott und würden in Anarchie versinken. Mein Lebensstil ist einfach zu "nachhaltig" um das Rad am Laufen zu halten :)

Di., 31.12.2024 - 16:46 Permalink
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Markus Schwärzer Di., 31.12.2024 - 16:19

Das ist Quatsch. Von vorn bis hinten. Die Politik schreibt permanent Dinge vor. Nichtrauchen in Gaststätten z.B. Hat offensichtlich wunderbar funktioniert. Sich pers. für eine Krankheit zu entscheiden hat nichts mit kollektiver Verantwortung zu tun. Guten Rutsch, ich bin raus.

Di., 31.12.2024 - 16:19 Permalink
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Oliver Hopfgartner Di., 31.12.2024 - 17:16

Antwort auf von Markus Schwärzer

Es ist kein Quatsch. Die Prohibition hat dazu geführt, dass illegal gebrannte oder illegal importierte Produkte schwarz verkauft wurden. Das Problem wurde also nur verlagert. Auch beim Tabak erleben wir diesen Trend. Das sage nicht ich, sondern der wissenschaftliche Bericht zum Tabak- und Nikotinkonsum der GÖG (Gesundheit Österreich GmbH) im Auftrag des Bundesministeriums: https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:f0e6bb9c-fee6-4d14-9711-885e62…

Sowohl die Statistiken als auch die Beobachtungen in der täglichen Praxis zeigen, dass zwar weniger junge Leute rauchen, dafür aber mehr andere Tabakprodukte konsumiert werden, insbesondere Snus/Tabakbeutel). Bei den 15 Jährigen ist es inzwischen so, dass fast die Hälfte der Tabakonsumierenden 15-Jährigen auf diese Produkte umgestiegen ist. Die gesundheitlichen Auswirkungen aufs kardiovaskuläre Risiko sind de facto dieselben, weil das Herz-Kreislaufsystem direkt beeinflusst wird. Das Problem dieses Shifts ist sogar so eklatant, dass es sogar in der 6-zeiligen Zusammenfassung des 69-Seiten-Berichts explizit erwähnt wird.

Das Kollektiv funktioniert nur, wenn die Individuen dieses Kollektivs motiviert sind, an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Das sieht man auch im Mannschaftssport. Daher sollte man die Rolle persönlicher Motivation nicht unterschätzen und persönliche Motivation ist keine Frage der Rationalität, sondern oft irrational/emotional bedingt.

Di., 31.12.2024 - 17:16 Permalink
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Herta Abram Di., 31.12.2024 - 17:59

Antwort auf von Oliver Hopfgartner

OH: Fakt zu Klimaschutzist: Individuelle Bemühungen sind natürlich notwendig, um Wandel herbeizuführen. Allerdings sind sie nur dann effektiv, wenn sich dadurch gesellschaftliche Normen ändern. Das ist, ohne die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen, aber sehr schwer bis unmöglich in nur wenigen Jahren zu erreichen.

Di., 31.12.2024 - 17:59 Permalink
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Oliver Hopfgartner Di., 31.12.2024 - 19:35

Antwort auf von Herta Abram

Ich denke du blendest einen wesentlichen Aspekt meiner Aussage aus: Auch ich finde es sinnvoll, wenn es Visionen gibt und man nicht alles wie bisher machen will, sondern gesellschaftliche Normen ändern will. Gerade deshalb thematisiere ich, dass die besten Visionen und Ziele nichts bringen, wenn sie nicht begeistern. Deswegen muss man aus meiner Sicht Wege finden, für die breite Bevölkerungsschichten offen sind. Wenn man will, dass die Bevölkerung mitmacht und gesellschaftliche Normen sich verändern, muss die neue Norm eine gewisse Popularität haben, sonst ist so eine Aktion von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Es geht mit in meiner Argumentation also nicht um die Frage von individuellen Maßnahmen und gesellschaftlichen Maßnahmen. Das ist eine andere Diskussion. Mir geht es darum, dass gesellschaftliche Maßnahmen nur erfolgreich sein können, wenn die Gesellschaft auch mitzieht. Das macht sie nur, wenn sowohl das Ziel als auch der Weg dorthin breite Zustimmung finden und diese Zustimmung kann man nicht durch Marketing erreichen, sondern sie muss bis zu einem gewissen Maß schon in der Bevölkerung verankert sein.

Di., 31.12.2024 - 19:35 Permalink