„Mit einem blauen Auge davongekommen“

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„Gerade noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen“ – so könnte das Motto der SVP im Wipptal nach den jüngsten Gemeinderatswahlen lauten. Auf der gestern (5. Mai) abgehaltenen Pressekonferenz am Parteisitz in der Brennerstraße war von einem Sorgenkind die Rede. Während die Edelweiß-Partei in den meisten Bezirken zulegen konnte, musste sie im Wipptal Verluste hinnehmen – besonders schmerzhaft in Sterzing, wo die SVP nur noch vier Gemeinderäte (Daniel Seidner, Werner Graus, Evi Frick und Paul Eisendle) stellt.
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Franz Kompatscher: Der ehemalige SVP-Bürgermeister, der dieses Amt von 2009 bis 2020 inne hatte, hat dieses Mal für die Bürgerliste kandidiert. Foto: SVP
Auch in der Gemeinde Brenner blieb es spannend. Erst vor Kurzem hatte sich der ehemalige SVP-Bürgermeister Franz Kompatscher, der dieses Amt von 2009 bis 2020 inne hatte, entschieden, erneut für dieses Amt zu kandidieren – dieses Mal allerdings auf Seiten der Freien Liste Gemeinde Brenner. „Der Ausgang war mehr als ungewiss“, betonte Sebastian Helfer, der in Ratschings als Bürgermeister bestätigt wurde und zugleich als SVP-Bezirksobmann fungiert. Auf der Pressekonferenz sprach er offen über die angespannte Lage im Wipptal. Derzeit hält die SVP vier der sechs Gemeinden (Ratschings, Brenner, Pfitsch und Franzensfeste), während Sterzing und Freienfeld von Bürgerlisten regiert werden. „Wir hatten bereits zwei Gemeinden verloren. Im letzten Moment wechselten zwei unserer Leute – Walter Gögl in Sterzing und Franz Kompatscher in Brenner – die Seiten“, so Helfer.
Diese Manöver hätten der Partei Stimmen gekostet, ist er überzeugt. Trotz allem konnte die SVP die Gemeinde Brenner halten. Alber setzte sich dort mit 51,7 Prozent gegen Kompatscher (42,5 Prozent) durch. Verena Marcassoli (Io tu noi – Für unsere Gemeinde Brenner) kam auf 3,5 Prozent, Angelo Miele (Fratelli d’Italia) auf 2,2 Prozent. „Mit Franz Kompatscher trat ein echtes Kaliber an“, erklärte Helfer. Man sei eigentlich davon ausgegangen, dass er auf der SVP-Liste kandidieren würde. Ähnlich die Lage in Sterzing: Dort entschied sich Walter Gögl, der noch vor fünf Jahren als Bürgermeisterkandidat der SVP angetreten war, diesmal für die Bürgerliste. Und tatsächlich erreichte Gögl die drittmeisten Stimmen (302) hinter Manuel Ernandes und Heinrich Forer.
„Es hätte schlimmer kommen können.“
„Der Seitenwechsel hat unserem Ergebnis nicht geholfen“, räumte Helfer ein. Die Partei müsse daraus Lehren ziehen. Wichtig sei nun, die Ortsgruppen neu aufzustellen und zu stärken. In Freienfeld konnte die SVP keinen Bürgermeisterkandidaten aufstellen. Dennoch zeigte sich Helfer mit dem Gesamtergebnis versöhnlich: „Es hätte schlimmer kommen können.“ Ein besonders kritischer Punkt war die mögliche Machtverschiebung im Bezirksrat. Wäre auch Brenner an eine Bürgerliste gefallen, hätten diese wohl die Mehrheit übernommen. So aber bleibe die SVP ein wichtiger Akteur. Wer die Gemeinden künftig im Bezirksrat vertreten wird, ist noch offen. Bürgermeister haben zwar grundsätzlich das Vorrecht, können die Aufgabe aber delegieren. Sobald feststeht, wer entsendet wird, sollen Gespräche über den oder die künftige Bezirkspräsidentin folgen. „Wir sind mit dem Wahlausgang grundsätzlich zufrieden – es hätte deutlich schlimmer kommen können“, resümierte Helfer.
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Seid getrost SVP,bei den…
Seid getrost SVP,bei den nächsten Landtagswahlen kommt die dicke ABRECHNUNG!
Antwort auf Seid getrost SVP,bei den… von Günther Alois …
Eine Abrechnung ist wohl…
Eine Abrechnung ist wohl dringend notwendig.
Der Kompatscher Franz hat…
Der Kompatscher Franz hat geglaubt, er kann den Alber ohne Weiteres aus dem Sessel heben. Da hat er sich gewaltig getäuscht.
Antwort auf Der Kompatscher Franz hat… von Aloisius von Gonzaga
Meine Antwort hat nichts mit…
Meine Antwort hat nichts mit der Wahl zu tun,aber da Aloisius unter Fußball-Sport geschrieben hat, FCS Trainer Castori muss sofort gehen,jetzt meine Frage an Aloisius,muß Castori nach 3 Siegen und fast sicheren Verbleib in der Serie B immer noch sofort gehen?
Antwort auf Meine Antwort hat nichts mit… von Georg Markart
Meine Einschätzung war…
Meine Einschätzung war falsch, ich habe mich geirrt.