Politik | Schule

„Das erste Mal, dass er zu uns spricht“

Ein Onlinetreffen zu den Verhandlungen fand heute zwischen Landesrätin Magdalena Amhof und Lehrpersonen statt. Arno Kompatscher schaltete sich als Überraschungsgast dazu. Die Initiativgruppen werden aber wie geplant mit ihrer Protestaktion weitermachen.
Kompatscher Amhof Schule Klasse
Foto: Privat
  • Wir werden weitergehen und im Herbst ein klares Zeichen setzen“, so Andrea Perger, Lehrperson in Schlanders und Teil der Protestgruppe „Qualitätsmarke Bildung Südtirol“. Gemeinsam mit der Gruppe „Bildung am Abgrund“ habe man sich abgesprochen. Damit ist nun klar: Kommenden Herbst werden beinah flächendeckend alle deutschsprachigen Südtiroler Ober- und Mittelschulen Bildungsaktivitäten streichen (Die effektive Beteiligung ist schwer absehbar, man rechne aber mit einer praktisch vollständigen Teilnahme – von vereinzelten Ausnahmen abgesehen). 

    Daran änderte nun auch das heutige (Dienstag, 10. Juni) Online-Informationstreffen zwischen Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof, Lehrpersonen, Schulleitern und Überraschungsgast Arno Kompatscher – der Landeshauptmann schaltete sich aus dem Zug zu – nichts. Dass letzterer sich so direkt mit den Lehrerinnen und Lehrern auseinandersetzte – direkt mit ihnen sprach – sei neu, aber gut. „Das ist das erste Mal, dass er zu uns Lehrpersonen spricht.“ Er habe er sich klar für die Gehaltsaufbesserung positioniert. Ein Signal, dass man sich in die richtige Richtung bewege. Doch das sei alles noch mit Vorsicht zu genießen, denn Amhof lies verlauten: „Wir schauen, was wir wirtschaftlich liefern können und was wir auf der anderen Seite normativ fordern.“ Eine Mehrbezahlung sei gekoppelt an eine Mehrleistung. In solchen Aussagen schwängen nämlich Themen wie Erhöhung der Arbeitszeit mit, ein No-Go laut Perger. Das Lehrpersonal sei jetzt schon am absoluten Limit. Dazu würden sich die effektiven Reallohnerhöhungen und deren Berechnungen und dazugehörigen Verhandlungen noch über Jahre hinweg erstrecken. Bis jetzt sei noch nichts wirklich passiert und bis zum nächsten Haushalt der Landesregierung werde sich nicht viel ändern. Daher sei es nun klar: Mit Beginn des nächsten Schuljahres werde ein klares Zeichen gesetzt.

  • Zugeschalten: Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher (links; Mitte Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof) nahm am Treffen teil. Es sei das erste Mal, dass Kompatscher so direkt mit Lehrpersonen spräche. Foto: Privat
  • Inzwischen hätten sich nun auch vermehrt italienische Schulen bei den Protestgruppen gemeldet und sich darüber Gedanken gemacht, inwieweit sie sich an den Protesten beteiligen können. Denn die Thematik sei nun auch dort in Gang gekommen, womit es zu Netzwerkbildungen und raschen Verbreitungen kommen könnte. Einige Schulen könnten bereits ab Herbst in den Protest einsteigen. 

    Die Einladung zum heutigen Treffen war für alle Schulen offen und Amhof wie Kompatscher haben sich auch in italienischer Sprache zu der Thematik geäußert.