Die Attraktivität rechter Parolen
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„Demokratie in Gefahr | Was macht den Rechtsextremismus so verführerisch?“, lautet das Thema bei „start.klar. im UFO Bruneck“. Zu Gast bei Moderator Markus Lobis sind die Wiener Politologin und Extremismusexpertin Natascha Strobl und der Sozialpädagoge und OstWestClub-Macher Thomas Kobler aus Meran.
Auf SALTO könnt ihr den Abend im UFO im Live-Stream mitverfolgen. Anmeldung und Passwort sind nicht erforderlich.
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SALTO change im Oktober
„Die Demokratie und die Gefahr von rechts“ lautet das Thema von SALTO change im Oktober:
Alle Artikel der Reihe SALTO change findet ihr unter www.salto.bz/change
Wenn ihr Ideen für weitere SALTO-change-Themen habt, schickt uns eure Vorschläge und Anregungen an [email protected].
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Die Gäste bei „startklar“
Natascha Strobl hat mit ihrem Buch „Radikalisierter Konservativismus“ ein wissenschaftliches Standardwerk zu aktuellen politischen Entwicklungen geschrieben, Politikwissenschaftler und Sozialpädagoge Thomas Kobler kennt und beobachtet die (politische) Kultur Südtirols mit kritischem Auge und pointierten Äußerungen und arbeitet an Südtiroler Schulen zum Thema politische Bildung.
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Die Veranstaltung
Bei „start.klar. im UFO Bruneck“ handelt es sich um eine Reihe von Dialog-Abenden, deren Ziel es ist, die Debattenkultur in Südtirol zu fördern, aktuelle Themen aufzubereiten und den Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik mitzugestalten. „UFO | start.klar.“ wird vom UFO gemeinsam mit dem KVW-Bezirk Pustertal und Zigori LAB in Zusammenarbeit mit SALTO change organisiert.
Natürlich kann man den Abend nicht nur im Live-Stream, sondern auch vor Ort mitverfolgen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erwünscht, aber nicht verpflichtend.
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Society | SALTO changeDemokratie in Gefahr?
Wahrscheinlich haben die…
Wahrscheinlich haben die Veranstalter das Buch von Frau Strobl nicht gelesen, denn es wäre bemerkenswert, wenn sie bewusst so einen pseudointellektuellen und einseitigen Autor einladen würden.
Laut ihr war es rassistisch von Sebastian Kurz zu sagen, dass während der Pandemie 30 % der Neuinfektionen aus dem Ausland stammen.
Ein Zitat aus ihrem Buch:
„Wenn wir auf den Sommer zurückblicken, dann wissen wir, dass ein Drittel unserer Neuinfektionen […] aus dem Ausland eingeschleppt wurde. […] Es war ein wesentlicher Beitrag dazu, dass die Infektionen ab September kontinuierlich gestiegen sind.“ Kurz nutzte also wieder einmal eine rassistische Provokation, um davon abzulenken, dass die Regierung im Herbst bei der Bekämpfung der Pandemie versagt hatte.
Antwort auf Wahrscheinlich haben die… von gorilla
Ihr Versuch die Autorin -…
Ihr Versuch die Autorin - Sie dürfen getrost die weibliche Form benutzen - zu diskreditieren und damit die Veranstaltung in ein schiefes Licht zu rücken, scheitert genau an der Aussage von Kurz selbst, die Sie natürlich nicht wiedergeben: "durch Reiserückkehrer und insbesondere durch Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben, [sind] uns Ansteckungen wieder ins Land hereingeschleppt" worden
Der damalige Koalitionspartner SPÖ dazu: Die Aussagen von Kurz, wonach Österreicher mit Migrationsbiografien das Virus ins Land eingeschleppt hätten, seien verwerflich und abzulehnen.
Wie Sie vielleicht daran erkennen können, ist die Definition als rassistische Provokation nicht aus den Fingern gesogen.
Antwort auf Ihr Versuch die Autorin -… von Manfred Klotz
Man muss Natascha Strobl…
Man muss Natascha Strobl nicht in ein schiefes Licht rücken. Dass Natascha Strobl parteipolitisch stark mit der SPÖ verbandelt ist, (finanziell und privat) ist ein Fakt. Dass Natascha Strobl einen stark "linken" Einschlag hat, ist ebenso ein Fakt. Daher haben Aussagen von ihr über rechte Bewegungen einfach deutlich weniger Gewicht. Sie ist schlicht und einfach befangen - aus persönlichen, familiären und finanziellen Gründen.
Das Problem der Veranstaltung ist auch, dass alle eingeladenen Redner eindeutig aus dem linken Spektrum kommen. Es täte der Veranstaltung und ihrem Gewicht gut, wenn man sich bemüht hätte, das Podium politisch breiter aufzustellen.
Antwort auf Man muss Natascha Strobl… von Oliver Hopfgartner
Wenn links von einem nur…
Wenn links von einem nur mehr die Wand ist und jeder der einen Millimeter weiter rechts steht nicht mehr diskussionswürdig ist, dann wird's mit der Ausgewogenheit schwer.
Antwort auf Man muss Natascha Strobl… von Oliver Hopfgartner
Der rechte…
Der rechte Rechtsextremismusforscher, den wir mal für ein äußerst kurzes imaginäres Gastspiel aus dem Kabinett der Unwahrscheinlichkeiten herauspräparieren wollen, würde, so ist zu erwarten, zuerst einmal weitschweifend die Kategorien "links" und "rechts" in Frage stellen, habe doch schon der NationalSOZIALIST Hitler selbst bekannterweise und folgerichtig einen eindeutigen Linksdrall aufgewiesen. Mit ähnlich sendungsbewusster Verve würde daran anschließend wohl eine etymologische Durchleuchtung des Begriffs "Extremismus" ausgebreitet, um Selbigen mit derart aufgeladener rechtschaffener Entrüstung zurückweisen zu können. Und zuletzt würde die ergriffen lauschende Hörerschaft einmal mehr erfahren, dass die vorgeblich "rechte", in Wahrheit aber punktgenau mittig-zentralkonservative Politik aus dem schlichten Grund so gut bei den rechtschaffenden Stimmbürgern ankomme, weil sie sich eben die Sache des "wirklichen Volkes" zueigen mache und nicht wie die abgehobenen Eliten, Ideologen und Wokeianer... usw. usf.
Vielleicht sollten wir heute einfach gut zuhören und (eventuell auch durch aktive Teilnahme) überprüfen, ob das SALTO Change-Podium weniger auf repräsentative Breite als auf inhaltliche Tiefe setzt. Die Thematik würde es auf jeden Fall ob ihrer Virulenz verdienen.
Antwort auf Man muss Natascha Strobl… von Oliver Hopfgartner
Befangen ist Strobl nur in…
Befangen ist Strobl nur in den Augen derer, die sie mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit triggert. Erkennt man auch an einigen Kommentaren hier.
Mit dem letzten Absatz hast du allerdings nicht Unrecht, aber es ist nicht einfach einen Vertreter des rechten Spektrums zu finden, der nicht mit Gemeinplätzen zu argumentieren versucht und ergebnisoffen diskutiert. Das macht eben auch einen Teil des radikalisierten Konservativismus aus.
Ganz sicher kann man das nicht mit den Personen, die du in einem anderen Artikel zum Them erwähnt hast.
Antwort auf Befangen ist Strobl nur in… von Manfred Klotz
Manfred, ich es gibt ganz…
Manfred, ich es gibt ganz klare Interessenskonflikte auf parteipolitischer Ebene, die logischerweise dazu führen, dass Natascha Strobl das das politische rechte Lage und dessen metapolitisches Vorfeld negativ sehen muss. Man kann es auch umdrehen und sagen, dass diese Befangenheit von jenen geleugnet wird, denen sie nach dem Mund redet. Ich sehe das jetzt auch ganz unabhängig vom wissenschaftlichen Wert gewisser ihrer Arbeiten. In der Wissenschaft ist aber auch entscheidend, welche Fragen man bearbeitet. Im Endeffekt kann man den Vorschlag von Strobl und Kobler in einem Satz zusammenfassen: sie glauben man könne mit mehr politischer Bildung in Schulen gegensteuern.
Kurios ist, dass Lobis eine sehr entscheidende Frage gestellt hat, nämlich ob rechte Wähler/Aktivisten wissen, wofür sie sich einspannen lassen. Auf die Frage was konkret diese Bewegungen so attraktiv macht, hatten Kobler und Strobl keine Antwort. Warum? Weil in ihrem eigenen Weltbild eine "rechte" Sichtweise schlicht nicht vorstellbar ist und auch harmlosen rechten Positionen bereits die Legitimität abgesprochen wird, z.B. der Sympathie für monarchistische Staatsformen wie z.B. einer konstitutionellen Monarchie mit einem Fürsten. Gerade in diesem Punkt widersprach sich Strobl. Sie bezeichnete nämlich eingangs als wesentliches Erkennungsmerkmal des Faschismus die Durchsetzung politischer Vorstellungen mittels Gewalt. Später bezeichnete sie (aus meiner Sicht sehr pauschal) Monarchien als faschistisch. Rein von der Staatsform und den Kompetenzen her ist die Durchsetzung politischer Ideen mittels Gewalt ein Phänomen das völlig unabhängig von der Staatsform her entstehen kann. Sind die konstitutionellen Monarchien Großbritannien oder Liechtenstein faschistischer als das republikanisch verfasste Italien, wo Postfaschisten den Ministerpräsidenten stellen und seit Jahren regieren? Ich denke nicht, dass das der Fall ist.
Wenn also ein wesentliches Element des Antifaschismus (laut Definition von Natascha Strobl) das Eintreten gegen die Umsetzung politischer Ideen mittels Gewalt ist, dann wäre ich einer der größten Antifaschisten (was ich auch bin), weil ich schon seit Jahren die Position vertrete, dass man politische Ideen Anderen nicht aufzwingen sollte.
Antwort auf Manfred, ich es gibt ganz… von Oliver Hopfgartner
Da weder Strobl noch Kobler…
Da weder Strobl noch Kobler rechtes Gedankengut pflegen, könnten sie keine Antwort auf die Frage haben, ob rechte Wähler/Aktivisten wissen, wofür sie sich einspannen lassen. Das müsste man schon rechte Wähler/Aktivisten fragen und die wissen es häufig auch nicht wirklich. Bei der Frage von Lobis ging es aber schon um rechte Extrempositionen, nicht um herkömmliche konservative Einstellung.
Antwort auf Wahrscheinlich haben die… von gorilla
"Attenti al gori-i-i-i-la!" …
"Attenti al gori-i-i-i-la!" (Fabrizio De André) E attenti al Dakota, too. (Aloisius von Gonzaga)
Ich habe die Aussage genau…
Ich habe die Aussage genau so wiedergegeben, wie sie im Buch steht. Wenn sie falsch oder aus dem Kontext gerissen ist, wäre das ein weiterer Beweis für die Inkompetenz der Autorin.
Könnten Sie mir bitte erklären, was an dieser Aussage rassistisch ist? Die Aussage könnte genauso auf Südtiroler Studenten zutreffen, die nach der Sommerpause zurück nach Österreich zum Studieren gehen. Was genau ist daran rassistisch? Haben Sie oder die SPÖ irgendwelche Daten, die zurzeit beweisen konnten, dass das nicht zutrifft?
Antwort auf Ich habe die Aussage genau… von dakota
Weil Kurz sich ausdrücklich…
Weil Kurz sich ausdrücklich auf Menschen mit Migrationshintergrund (Balkan) bezogen hat. Das hat sogar der damalige Koalitionspartner kritisiert.
Ich weiß nicht ob diejenigen…
Ich weiß nicht ob diejenigen die da in überheblicher Weise über "rechte Parolen" diskutieren an Wahrnehmungsstörungen leiden . Ist es doch die Linke die keine Gelegenheit auslässt um über politisch-Andersdenkende herzufahren uns sie nicht inhaltlich sondern verbal anzugreifen.
Im Extremfall verhindert man freien Meinungsaustausch, Parteitage und Diskurse durch teils gewaltsame Methoden indem man die Diskutierenden als moralisch minderwertig abtut und somit in "logischer Konsequenz" deren Diskurse zu verhindern wären.
Diese Art, durch eine sprachliche oder symbolische Herabwürdigung, politische Gegner oder Andersdenkende zu diffamieren, hat Methode. Seit vielen Jahren kann man beobachten , wie viele Politiker und Medien auf diese Weise versuchen, einen fairen Diskurs zu verunmöglichen, indem sie sich über die Gegner moralisch und rhetorisch erheben und diese auf etwas reduzieren, das weder Respekt noch Würde verdient.
„Nazi-Schlampe“, „Nazis keulen“, „Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht“, „Blinddarm der Gesellschaft“, „Was die Ratten in der Zeit der Pest waren, sind Kinder zurzeit“, Faschos, Schwurbel-Minister, Aluhüte – die Terminologie aus dem linken Kochtopf ist bekannt. Diese benutzen gerade diejenigen, die sich am lautesten wegen „Hass und Hetze“ beschweren und Toleranz predigen.
Entmenschlichung und Herabwürdigung haben tiefe Wurzeln in Ideologien und Propaganda.
Im Nationalsozialismus war die Sprache systematisch gelenkt, Gegner wurden als „Ungeziefer“ und „Schädlinge“ bezeichnet. Sprachlenkung und Entmenschlichung dienten der Durchsetzung der Herrschaft einer Gruppe über andere.
Und wenn ein Gegner moralisch minderwertig dargestellt wird, dann wird er nicht mehr als diskussionswürdig angesehen. Sind kritische Stimmen als „Blinddarm der Gesellschaft“ abgetan, dann ist es auch viel leichter, ihre gegnerischen Standpunkte nicht mehr als legitim anzuerkennen. Sind AfD-Mitglieder als Faschos und die AfD selbst als ein Kothaufen abgetan, dann ist es viel leichter, sie als solche zu behandeln: Ohne Respekt, ohne Würde und ohne Sachlichkeit.
Werden im Mainstream-Diskurs die Gegner entwertet, so sind sie als Wähler oder Anhänger ebenfalls entwertet.
Doch das eigentliche Problem liegt nicht in der Herabwürdigung selbst, sondern in ihrer Normalisierung. Was früher als Ausrutscher galt, wird heute als " Haltung“ verkauft.
Eine stabile und reife Demokratie kann Meinungsunterschiede im öffentlichen Diskurs ertragen – unabhängig davon, wie man zur Gegnerseite steht.
Möchte man meinen.
Vielleicht DARÜBER einmal nachdenken.
Antwort auf Ich weiß nicht ob diejenigen… von Milo Tschurtsch
Kommen diese Zitate von…
Kommen diese Zitate von linken Parlamentariern oder irgendwelchen Kaspern, die dann von den Medien hochgejazzt werden?
Antwort auf Ich weiß nicht ob diejenigen… von Milo Tschurtsch
Krass. Sie beschreiben als…
Krass. Sie beschreiben als linke Attitüde, was rechte Regierungen gerade in die Tat umsetzen. Ist ihnen das aufgefallen? Apropos Wahrnehmungsstörungen.
Im Artikel oben geht es…
Im Artikel oben geht es bekanntlich um "rechte Parolen". also um die TERMINOLOGIE.
Die von mir genannte Beispiele stammen ausnahmslos von Politikern der linker Parteien oder sogar aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Böhmermann, Bosetti...)
So hat z.B. die SPD in einem Balkendiagramm über soziale Gerechtigkeit die Partei AFD als Kothaufen-Emoji dargestellt. Dieses Diagramm wurde dann bei der ARD veröffentlicht und somit für die breite Öffentlichkeit sichtbar.
Diese Zuschreibung trifft eben auch wie gesagt, deren Wähler .
Und dass nahezu bei jeder Versammlung, Parteitag oder Diskussion irgendwelche militante Gruppen versuchen diese zu stören und zu verunmöglichen ist mittlerweile schon "normal" . Denn man zeigt "Haltung", was heißt der politische Gegner hat keine Haltung, wird durch entsprechendes Vokabular entmenschlicht und in logischer Konsequenz muss verhindert werden, dass diese Leute ihre Ansichten austauschen.
So läuft es in "unserer demokratischen Gesellschaft" .
Aber Ausgrenzung und Ausschluss derjeniger die anders denken als das was das Kollektiv vorgibt (eine Vorgangsweise die totalitär ist) ist seit geraumer Zeit........ salonfähig geworden. Das fällt nicht nur mir auf.
Nur mehr eine Schande.