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“Sattelberg non è stata una vittoria di Pirro"

I Verdi altoatesini commentano la notizia che il parco eolico del Brennero, bocciato in Italia, forse verrà realizzato sul versante austriaco.

Ha suscitato scalpore l’articolo pubblicato su Salto a firma di Christoph Franceschini in cui si annuncia la beffa che starebbe per colpire ambientalisti ed abitanti del Brennero

In sintesi: il progetto del parco eolico sul Sattelberg bocciato dalla giustizia e amministrativa in Italia, verrebbe realizzato invece a breve a pochi metri di distanza in territorio austriaco dai ‘cugini nordtirolesi’. Sulla scia di uno studio che ‘consiglia’ - il danno oltre alla beffa - di piazzare addirittura il doppio delle pale eoliche originariamente previste nel progetto ‘italiano’.

La notizia ha provocato l’immediata reazione dei Verdi altoatesini, impegnati a spiegare per quale motivo la bocciatura del progetto altoatesino non sarebbe stata una vittoria di Pirro (cioè inutile), come scritto nell’articolo su Salto.

La consigliera provinciale Brigitte Foppa ha precisato di essere “a favore dell’energia eolica in quanto energia rinnovabile e di ritenere le pale persino esteticamente piacevoli”
I Verdi hanno però sollevato delle riserve nello specifico del progetto del parco eolico sul Sattelberg. 
Foppa ha innanzitutto affermato la 1) non necessità del parco, ricordando che “tuttora la provincia di Bolzano produce già il doppio dell’energia necessaria sul posto”. Ergo: “il progetto sul passo non aveva il carattere di ‘interesse pubblico’, ma era semplicemente business per un privato”

A darle manforte è intervenuto il collega Riccardo Dello Sbarba, ricordando che per Sattelberg 2) non si è trattato di una questione del ‘se’, ma piuttosto del “cosa, dove e come”
Insomma: dal punto di vista dei Verdi un parco eolico in quella posizione avrebbe avuto più svantaggi che vantaggi, nel necessario “bilanciamento dei diversi valori quali la rinnovabilità delle fonti d’energia, la protezione della natura, la tutela del paesaggio ed i diversi interessi economici in gioco”.
In più: l’ente pubblico (Provincia) avrebbe forzato la mano affinché il progetto venisse realizzato. Venendo meno al suo compito di promuovere, per l’appunto, “il bilanciamento tra i diversi valori”.

Dello Sbarba ha anche ricordato che, nella vicenda altoatesina del parco eolico di Sattelberg “la società civile ha fatto, ciascuno nel proprio ruolo, la sua parte".

“La WPP UNO (sinergia tra la WPP del gruppo Leitner e Azienda Energetica) aveva tutto il diritto di proporre il parco eolico nel quadro dello sviluppo delle energie rinnovabili. Le associazioni ambientaliste, il comune di Gries am Brenner e l'Alpenverein avevano tutto il diritto di presentare ricorso contro una procedura a dir poco contraddittoria.”

Un aspetto cruciale di tutta la vicenda a suo tempo fu la sconfessione da parte della (precedente) giunta provinciale, del parere negativo alla realizzazione del progetto espresso dalla commissione VIA (Valutazione Impatto Ambientale) della provincia stessa. Il ribaltamento del parere negativo della VIA - ricordano i Verdi - “venne successivamente annullato sia dal TAR che dal Consiglio di Stato”.

La vicenda, naturalmente, è tutt’altro che chiusa. In Nordtirolo con ogni probabilità sia i Verdi locali che il forte Alpenverein faranno sentire presto la loro voce. 

Intanto i Verdi altoatesini invitano i cittadini a dare un’occhiata ai dati - ancora una volta forniti dalla provincia - che dimostrano come in Alto Adige venga già prodotto il doppio dell’energia necessaria a livello locale.

A questo punto alcune domande sorgono spontanee. L’energia in più, così fortemente voluta non solo con le pale ma soprattutto con le centrali idroelettriche a livello locale, dove va a finire? Se viene venduta chi la compra? E, soprattutto, dei proventi ne beneficiano tutti oppure pochi ‘privilegiati’

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Alfonse Zanardi Di., 14.10.2014 - 17:48

Sorry, das ist jetzt kein wissenschaftlicher Kommentar, aber was wollen die Grünen? Windkraft geht nicht, Wasserkraft auch nicht. Was wollt ihr dann? Atomstrom aus Frankreich, Shale Gas aus Kanada?
Ist es nicht vollkommen Wurscht was in der Pampa auf 2000 Meter am Brenner passiert: Ja, ist es, auf jeden Fall, ist meine Meinung.

Di., 14.10.2014 - 17:48 Permalink
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Christoph Moar Di., 14.10.2014 - 19:02

Antwort auf von Alfonse Zanardi

Wenn du das Ökosystem, das auf über 2000hm Quote liegt, "Pampa" nennst, sagt das viel über Deine Kenntnisse und deine Wertschätzung darüber aus. Dir ist bestimmt bewusst, dass laut unserer eigenen Gesetzgebung alle Berggebiete über 1600hm einem besonderen Schutz unterstellt sind, und zwar bereits seit dem ersten Landschaftsschutzgesetz von 1970. Das ist kein Zufall, sondern ein bewusster Respekt darüber, dass unsere einzigartige Landschaft in Höhenregionen über 1600hm extrem sensibel ist. Der Südtiroler und der Österreichische Alpenverein sind seit Generationen in diesen Höhenmetern unterwegs, sie bezeichnen diese Gebiete nicht als "Pampa" sondern als einen unermesslichen Reichtum, den wir hegen und pflegen sollten, und sie waren es, die gegen den unrechtmäßigen Beschluss der Landesregierung rekurriert haben. Warum sie das getan haben? Weil ihnen, im Interesse der gesamten Bevölkerung, nicht "wurscht" ist, was auf dieser "Pampa auf 2000 Meter" geschieht. Unter diesem Lichte betrachtet, kann ich den Argumenten von Dello Sbarba plötzlich doch einiges abgewinnen.

Di., 14.10.2014 - 19:02 Permalink
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Alfonse Zanardi Di., 14.10.2014 - 23:21

Antwort auf von Christoph Moar

Ich respektiere deine Sichtweise und teile sie zum Grossteil auch (deswegen hatte ich meinen Beitrag auch präemptiv als "polemisch" gekennzeichnet). Aber ich BIN für die Energiewende und irgendwo muss sie auch stattfinden. Zu sagen "Ja gern, aber bitte bitte nicht bei uns" kann's ja auch nicht sein.
Und auch der Hinweis von Frau Foppa "Wir produzieren schon genug Energie für uns." ist erschreckend kurzsichtig. Wer ist "wir"? Im Ernst, vom Brenner bis Salurn? Und alle anderen sollen Erdöl und Kohle verbrennen? OMG.
Und dann noch – Gnade – der Hinweis, das sei ja ein privates Business. Na und, ist das schlecht? Dem Ökosystem ist es sicher egal ob es private Anbieter sind die für niederere Emissionen sorgen. Oder höre ich da eine masochistische Sehnsucht nach Laimer und Rainer heraus?

Di., 14.10.2014 - 23:21 Permalink
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Christoph Moar Mi., 15.10.2014 - 07:37

Antwort auf von Alfonse Zanardi

Schon ok, das mit der Polemik. Meine Antwort sollte auch entsprechend sein ;)
Zu dem "Und dann noch – Gnade – der Hinweis, das sei ja ein privates Business..." sei nur folgendes gesagt: Bin selbst Unternehmer, und einer privaten Wertschöpfung durchaus offen. Aber: es muss uns klar sein, dass wir in Südtirol an die 1000 Wasserkraftwerkskonzessionen vergeben haben. Nur ein verschwindend geringer Teil davon ist - in Form von lokalen Genossenschaften - in Bürgerhand, noch ein paar sind in Gemeindehand. Die allermeisten Südtiroler zahlen für ihren Stromverbrauch völlig marktübliche Preise. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Wir - das sind die BürgerInnen - verzichten im Prinzip bei jeder Konzession (Wasser, Wind, was auch immer) auf Lebensqualität oder unversehre Umwelt oder Erholungs- bzw. Landschaftswert. Umgekehrt sollten wir aber achten, dass dieser Verzicht nicht nur ausschliesslich, oder mehrheitlich, Privaten zugute kommt, da es sich letztlich sonst um externalisierte Kosten handelt, die die Allgemeinheit trägt, das einzelne Unternehmen aber davon profitiert. Damit will ich nicht laut schreien, dass keine Konzession mehr an Private zu vergeben ist, das wäre Schwachsinn. Ich möchte aber ausdrücken, dass bei jedem Projekt eine Abwägung stattfinden muss, wieviel Verzicht die Allgemeinheit für welche Gegenleistung erbringen muss. Die Gegenleistung in einem solchen Projekt ist die des "internationalen" Aufbaus von regenerativen Energien, eine Stärkung des Standort Südtirols, weit betrachtet meinetwegen auch die Einleitung der Energiewende. Alles legitim. Bei der Abwägung hilft dann aber auch der Hinweis von Foppa: Wir produzieren schon 2x soviel Strom wie wir selbst brauchen. Paraphrasiert bedeutet das schlicht: Wir tun schon unser Teil.

Versteh mich nicht falsch, mir gehts nicht um Verbote, mir ist nur Abwägung wichtig. Wenn wir immer nur die übergeordneten - und nicht die lokalen - Auswirkungen betrachten, dann werden wir verlieren. Wenn wir nur übergeordnete Interessen verfolgen, dann haben wir, wie im Eisacktal, Wasserläufe die zur Stromproduktion und nicht der Erholung dienen, Verkehrswege die Lärm, Dreck und Gifte produzieren, Bahnverkehrstrassen die Lärm und Belastung für die Bevölkerung bedeuten, Brennerbasistunnelbaustellen die Investitionen binden und eine zeitlang (oder noch schlimmer: möglicherweise auch später) keine Entlastung, sondern weitere Belastungen bedeuten, usw. Wenn wir mehr Ökostrom produzieren, darf woanders in Italien mehr Atomstrom aus Frankreich gekauft werden, da der Nationale Energiemix zählt, das dürfte uns allen klar sein. Damit ist aufzupassen. Nur Fortschritt- oder Investitionsglaube allein, damit "andere" ihren Vorteil davon haben geht zu Lasten unserer Bevölkerung. Mir scheint, die Alpenvereine, und in diesem Kontext Dello Sbarba und Foppa, wollen das aufzeigen. Dann bleibt, auf der anderen Seite der Abwägung, natürlich die Tatsache dass Windkraft ökologisch ist, und sich manche auch landschaftlich dafür begeistern können. Das darf mit auf die Waagschale gelegt werden.

Mi., 15.10.2014 - 07:37 Permalink
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Brigitte Foppa Mi., 15.10.2014 - 08:29

Antwort auf von Alfonse Zanardi

Privates Business ist überhaupt nicht schlecht, aber wenn es im Gegensatz zum öffentlichen Interesse ist, dann sollte man doch abwägen dürfen, was genau für das von Dir zitierte Ökosystem besser und was schlechter ist. Kurzsichtig ist, nur den einen Teil zu sehen, der gerade ins Konzept passt. Auch Atomenergie ist rein von der CO2-Bilanz her phantastisch, hat aber vielleicht ein paar andere Nachteile. Deshalb war mein Fazit: Nichts ist eindeutig. Bequem hat's der, der's anders sieht.

Mi., 15.10.2014 - 08:29 Permalink
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Riccardo Dello… Di., 14.10.2014 - 18:44

L'articolo riprende una discussione che si è svolta ieri sulla pagina FB che rilanciava l'articolo di Franceschini, quindi penso che sia opportuno incollare qui sotto il mio intervento in forma integrale:
" L'importanza dell'energia rinnovabile, eolico compreso, per me non è in discussione. Non è un problema ideologico. Non è il problema del “se”, ma del “cosa, dove e come”. Vanno bilanciati diversi valori: energia rinnovabile, protezione della natura, tutela del paesaggio, diversi interessi economici ecc... Fare questo “bilanciamento” era compito dell'ente pubblico e qui c'è stato il problema.
La società civile ha fatto, ciascuno nel proprio ruolo, la sua parte: la WPP UNO (sinergia tra la WPP del gruppo Leitner e Azienda Energetica) aveva tutto il diritto di proporre il parco eolico nel quadro dello sviluppo delle energie rinnovabili. Le associazioni ambientaliste, il comune di Gries am Brenner e l'Alpenverein avevano tutto il diritto di presentare ricorso contro una procedura a dir poco contraddittoria.
Il parco eolico infatti andava sottoposto a Valutazione di Impatto Ambientale e la “VIA” fatta dagli uffici della Provincia diede un parere negativo. Poco dopo la Giunta provinciale ribaltò questo parere negativo approvando il progetto (seppure lievemente ridotto) con una delibera che sia il Tar di Bolzano che il Consiglio di Stato hanno annullato sostenendo tra l'altro che un simile ribaltamento non era motivato a sufficienza.
Se il problema in questi casi è il “giusto bilanciamento”, e le corrette procedure per trovarlo, qui è la (passata) Giunta provinciale ad aver fatto un buco nell'acqua".
Fin qui l'intervento di ieri.
Aggiungo che lo stesso ragionamento vale per le centrali idroelettriche. Siamo ben contenti di averle, ma naturalmente ogni nuovo progetto va valutato attentamente perché i nostri fiumi sono saturi: solo il 7% dei fiumi e dei torrenti del Sudtirolo scorre in condizioni naturali e abbiamo quasi 1.000 concessioni idroelettriche attive. Anche la Giunta provinciale ritiene che solo in pochissimi casi ci sia ancora spazio per nuove centrali di grandi dimensioni. Invece c'è tanto spazio per ottimizzare le centrali esistenti.

Di., 14.10.2014 - 18:44 Permalink
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Brigitte Foppa Di., 14.10.2014 - 19:47

Hier der Vollständigkeit halber auch mein gesamter Kommentar (wen's interessiert):

Io sono a favore dell'energia eolica e mi piacciono pure esteticamente le pale. Ma capisco le riserve che c'erano sul Parco eolico del Brennero. Produciamo già il doppio dell'energia di cui abbiamo bisogno, per cui era un business per un privato. In un posto delicato e su una delle principali rotte di uccelli migratori. Per il resto, come detto, io sono una sostenitrice dell'eolico e nel Nord Europa sono diventati un elemento del paesaggio - anche se non si devono negare i problemi che comunque ne derivano... Insomma nulla è univoco.

Di., 14.10.2014 - 19:47 Permalink
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Roland Kofler Mi., 15.10.2014 - 08:31

Antwort auf von Brigitte Foppa

"un business per un privato" Wie von Zanardi schon gesagt: Südtiroler Firmen im Oekosektor sind gar nicht anrüchig sondern zukunftsweisend und förderungswert. Vorurteile dass die Grünen unreflektiert wirtschaftsfeindlich sind, werden hier leicht bestätigt, auch bei der Seilbahn Brixen gabs da nur die Reaktion: Da könnt ja wer was verdienen. Alpen unter eine Glasglocke statt integratives Umweltkonzept.

Mi., 15.10.2014 - 08:31 Permalink
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Waltraud Astner Mi., 15.10.2014 - 09:59

Die Grünen sind lustig. Was die sich alles für Argumente ausdenken um ihrem Image als Verhindererpartei gerecht zu werden. Glaubt man endlich einmal ein Projekt gefunden zu haben, das den ökologischen Ansprüchen gerecht wird, wird man gleich eines Besseren belehrt. Kleinlich bereitet man Argumente auf, die in einem größeren Zusammenhang betrachtet nicht greifen. Z. B. wer sind WIR? Sind wir nicht Teil, der europäischen Union, wo sich bestimmte Mitglieder auf den Weg des Atomkraftausstiegs gemacht haben und der mit allen Mitteln zu unterstützen ist, egal ob wir schon etwas getan haben oder nicht. Zum Projekt Sattelberg selbst: Dieser ist kein unberührtes Gebiet, vergleichbar mit anderen hochalpinen Zonen, sondern bereits von Mussolini "verschandelt" und somit nicht gerade Ausflugsziel Nummer 1. Die Windräder wären nicht von weitem sichtbar produzieren saubere Energie und sind problemlos wieder abbaubar, sollte einmal kein Bedarf mehr dafür sein. Höchstwahrscheinlich würden einheimische Unternehmen den Bau übernehmen ,was nicht nur dem Unternehmer Gewinne (die ihm nicht vergönnt sind), sondern auch den Arbeitnehmern zugute kommt. Das der Strom schlussendlich für alle günstiger werden wird, ist Aufgabe der Politik und weil dieser Umstand gerade (noch) nicht gegeben ist , ist dies noch lange kein Grund weitere Investitionen in diesem Bereich zu verhindern. Aber wie man in Brixen gesehen hat, Projekte können umweltfreundlich sein soviel sie wollen, man findet immer Gegenargumente. In Brixen war es halt die kindische Argumentation des Standorts, als ob andere Standorte keine beeinträchtigten Personen und landschaftlichen Eingriffe hinterlassen würden. Wie andere, vor mir schon gesagt haben, es geht ums Verhindern.

Mi., 15.10.2014 - 09:59 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 15.10.2014 - 11:31

Antwort auf von Alfonse Zanardi

THUMBS UP!!
Sobald es irgendwo nach freien Markt, Kapital oder Unternehmer richt fängt bei denen das Sodbrennen an, man sehe sich nur den Fall Benko an. Ganz zu schweigen wenn es dann irgendwo nur ansatzweise um Heimatliebe oder Patriotismus geht: schon der Begriff "Lederhose" hat jetzt einen üblen Beigeschmack bekommen. Eine Weiterentwicklung wäre bitter nötig, aber für die paar Landtags-sitze genügt diese Haltung alle mal und ich glaube mehr wollen unsere Grüne auch nicht...

Mi., 15.10.2014 - 11:31 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 15.10.2014 - 12:08

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Oha - in Sachen "Benko" und in der Verbindung, die hier hergestellt wird zwischen ihm und "Realismus, Weitblick, Aufklärung" verweise ich mal auf diesen Text: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/stuttgart-immer-neue-malls-imme…. Ein Auszug: "Tilman Harlander ist Architekt und Stadtsoziologe. Im städtischen Bauausschuss hat er die Planungen der Stadt viele Jahre kritisch begleitet. „Im Grunde sind die introvertierten Malls heute nicht mehr zeitgemäß. Es bringt einer Stadt keine Urbanität, wenn die Leute mit dem Auto in die Tiefgarage der Shoppingcenter fahren, beim Einkaufen möglichst lange verweilen und dann wieder nach Hause fahren“, sagt Harlander. Wer städtebaulich etwas erreichen wolle, wer belebte Plätze und eine Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Konsum wolle, der müsse mit kleinteiligen Parzellen und mit einer Vielzahl von Bauträgern planen." So schaut Weitblick aus, im Jahre 2014 :-)

Mi., 15.10.2014 - 12:08 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 15.10.2014 - 14:19

Antwort auf von Sylvia Rier

Sie haben das Problem, oder besser die Kritik nicht richtig verstanden. Der antiquierten grünen Mentalität geht es nicht darum wie sinnvoll das Einkaufszentrum sein kann, sondern dass ein Privater durch Geschäfte mit der öffentlichen Hand was verdient: da drückt doch der Schuh wirklich! Beim Benko-Projekt ging es doch nie um Wiederbelebung einer ausgestorbenen Innenstadt, sondern um eine Aufwertung einer verwahrlosten Gegend. Ich bin auch kein großer Fan von Konsumtempeln, aber wenn ich mir die Gegend jetzt ansehe kann so ein Zentrum nur eine Verbesserung sein. Natürlich könnte man tausend andere Sachen dort machen, aber für keine ist das notwendige Geld da, im Gegenteil die öffentliche Hand sucht verzweifelt nach neuem Geld. Aber diese Diskussion hatten wir ja schon anderswo...
Beim Windpark am Brenner war ja mit Leitner ja auch das gleiche Problem, oder?

Mi., 15.10.2014 - 14:19 Permalink
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Christoph Moar Mi., 15.10.2014 - 16:00

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

"Der antiquierten grünen Mentalität geht es nicht darum wie sinnvoll das Einkaufszentrum sein kann, sondern dass ein Privater durch Geschäfte mit der öffentlichen Hand was verdient: da drückt doch der Schuh wirklich!"

Würde gerne wissen worauf sich diese Einsicht bezieht. In meinem Kommentar 15.10.2014, 07:37 versuche ich das Konzept der "externalisierten Kosten" darzulegen, die der Allgemeinheit aufgedrängt werden und den Unternehmen damit nicht zur Last fallen. Darum geht es den Grünen, und vielen anderen auch. Antiquiert ist das nicht, eigentlich sogar bahnbrechend modern. In der ganzen TTIP Diskussion, bei der der Volkszorn gerade wütet, dreht sich ebenfalls alles darum, dass die zunehmende Externalisierung von sozialen und ökologischen Kosten eingedämmt werden muss und wir uns nicht zum Spielball der Unternehmen machen dürfen. Antiquiert?

Mi., 15.10.2014 - 16:00 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 15.10.2014 - 16:43

Antwort auf von Christoph Moar

Man braucht nur die Diskussionen unter den Artikel zum Thema Benko hier auf Salto zu lesen um zu sehen worauf sich diese Einsicht bezieht. Mich würde jetzt interessieren wie man von einen Einkaufszentrum zum Freihandelsabkommen kommt, wo sind da die Gemeinsamkeiten, bzw. welche Kosten werden beim Benkoprojekt auf die Allgemeinheit externalisiert?

Mi., 15.10.2014 - 16:43 Permalink
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Christoph Moar Mi., 15.10.2014 - 17:00

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Nein, sorry, ich war da auf einem anderen Zug. Ich las deinen Kommentar als einen zum Thema Windräder, hatte nicht kapiert dass es sich nun um Benko dreht. Bitte um Nachsicht, hab den Kommentar aus dem Mail-Zugeschicke von Salto.bz geklickt und beantwortet, und habe wohl den Thread darüber nicht gelesen. Betrachte meine Antwort bitte in Bezug auf den ursprünglichen Artikel, meinen Kommentaren und den Replikaten bis zur Kritik Waltraud Astner, vielleicht verstehst du dann meine Wortmeldung besser. Oder einfach ignorieren, den Wechsel zu Benko habe ich nicht mitgekriegt und da halte ich mich erstmal raus.

Aber, übrigens, natürlich gibt es beim Benkoprojekt externalisierte Kosten: der Verlust von Teilen des Bahnhofsparks und die Nicht-Rentabilität des neuen Bahnhofsprojekts, sobald dort keine Handelskubatur mehr gefragt wird. Diese Lasten trägt dann die Res Publica.

lg

Mi., 15.10.2014 - 17:00 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 15.10.2014 - 17:43

Antwort auf von Christoph Moar

Ach so verstehe, nix für ungut ;-)
Zu den Kosten des Benkoprojekts muss man diese erst mit den Nutzen abwiegen, man hätte für die Einbuße des Parks einen neuen Busbahnhof und eine großräumige begrünte Fußgängerzone. Das Bahnhofsprojekt wird in den nächsten Jahren wohl ein Luftschloss bleiben da einfach keine Mittel da sind, bei den Preisen die in Bozen herrschen könnte man sicher auch mit Wohnkubatur auch was verdienen, aber da trifft man wieder die Interessen derer die wollen das alles so bleibt wie ist... wo kämen wir hin wenn morgen durch Neubauten Wohnungen und Geschäfte in Bozen billiger werden?
Ich bleib dabei, alles im allem hat die Allgemeinheit was davon wenn Benko baut und überhaupt kann es Gelegenheiten geben wo öffentliche Institutionen und private Unternehmer Geschäfte machen von denen alle profitieren. Man muss es sich einfach nur gut überlegen.

Mi., 15.10.2014 - 17:43 Permalink
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klemens hacht Mi., 15.10.2014 - 13:28

Antwort auf von Waltraud Astner

von der touristischen erschliessung her ist diese gegend aber sogut wie unberührt, das macht das besondere an dieser bergformation aus und das wird vorallem von vielen einheimischen wanderern und skitourengehern geschätzt. schade, dass man den eigentlichen wert einer landschaft nicht erkennt und sie für ein vermeintlich ökologisches projekt opfern will.

Mi., 15.10.2014 - 13:28 Permalink
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Profil für Benutzer klemens hacht
klemens hacht Mi., 15.10.2014 - 13:16

ich finde windräder an sich sinnvoll und auch ästhetisch, aber auf bergrücken und bergspitzen in den alpen sind sie nicht nur ein ästhetisches no-go, sie unterminieren den letzten respekt vor ursprünglichen landschaften, die in den alpen mittlerweile rar werden. gerade diese gegend am brenner hat noch eine touristisch unendeckte, ruhige und besondere austrahlung. ein windpark wäre aus formalen sowie betriebstechnischen gründen ein extremer eingriff, der die ästhetische unruhe von schiliftanlagen noch überbieten würde. vorallem wäre mit so einem projekt ein damm für weitere gebrochen, wobei ich eher glaube, dass es bei einem einzigartigen "mahnmal" als abschreckung für anderen alpenregionen bleiben würde. und damit hier nicht weitere ungute, politische polemiken kommen: ich wäre klar für die seilbahn in brixen gewesen.

Mi., 15.10.2014 - 13:16 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Egger
Klaus Egger Mi., 15.10.2014 - 16:38

Ich bin sehr lange still gewesen wenn es um solche Debatten geht, doch die Polemik um meinen Ausstieg aus der Grünen Partei ist schon fast ein Jahr her, ich denke, ich habe meine Buße getan. Deshalb hier meine Frage:

Wie „perfekt“ müssen wirtschaftliche Projekte eigentlich sein, um von den Grünen in Südtirol akzeptiert zu werden? Es wird immer wieder ein oder mehrere Argumente dagegen gefunden. Egal um was es geht.
Und für mich das Interessanteste: ich kann all diese Argumente absolut nachvollziehen. Sie sind logisch. Speziell dich bewundere ich immer wieder, Christoph. Deine Analysen sind wirklich perfekt.

Doch die einzig wahre Frage die ich mir stelle ist: wie schaffen wir es diesen verdammt großen Wirtschafts-Dampfer langsam zu drehen, hin zu einer gesunden, nachhaltigen, menschenwürdigen Wirtschaft? Machen wir das, indem wir der aktuellen Wirtschaft (hinter denen sehr oft einfache, hart arbeitende Menschen stecken die oft Angst um ihre Existenz haben) immer wieder das Gefühl geben, sie machen alles falsch, sie sind schlecht, sie schädigen, sie zerstören?

Speziell zu dieser Debatte um die Windräder fällt mir immer wieder das Zitat von Jürgen Trittin, den Ex-Vorsitzenden der Grünen im deutschen Bundestag ein, der einmal meinte: „Mir sind ein paar Windräder auf einem Gletscher lieber als gar keine Gletscher mehr.“

Mi., 15.10.2014 - 16:38 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mi., 15.10.2014 - 17:16

Antwort auf von Klaus Egger

Lieber Klaus, eine Antwort auf deine Fragestellung kann ich nicht schnell hinferkeln, und weiter oben habe ich schon einen Schwenk zu Benko verpasst, den Fehler will ich nicht nochmal machen. Deine Fragen sind legitim, und ich persönlich denke im Kleinen (wenn im Gemeinderat etwas abzustimmen ist) genauso. Manchmal heisst es dann Kompromisse eingehen, und die habe ich in den letzten 4 Jahren oft genug gemacht. Was aber nicht angeht, ist, aus pauschaler Bauch-Beschuldigung heraus (und damit meine ich nicht dich, sondern einige Wortmeldungen weiter oben) den Grünen plakatives Nein-Sagen oder unbegründetes "Dagegen" zu unterstellen.

Insbesondere glauben hier einige KommentatorInnen, die Grünen hätten den Sattelberg verhindert. Nota bene: ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass es die Alpenvereine waren, die den Rekurs angeregt und gewonnen haben. Ein Rekurs, der ihnen aus rechtsstaatlichen Prinzipien zusteht. Wenn, dann waren die Alpenvereine also die "Verhinderer". Warum tun sie das? Vielleicht, weil sie das "wir" sind, dass Frau Astner oben nicht "greifen" kann?

Festzuhalten ist eines: Der Alpenverein hat in seinen Satzungen den Schutz der Bergnatur und nicht einen politischen Energieversorgungsauftrag verankert; die Stimme der Natur ist mit Sicherheit die schwächste (oder die gar nicht existierende) im Konzert aller Interessen, die hinter einem solchen Vorhaben stehen, und die Alpenvereine sind stolz darauf, diese Stimme zu vertreten und in Einklang mit der Tätigkeit einer Vielzahl an begeisterten Mitgliedern zu bringen.

Ist damit eigentlich ganz einfach. Wenn der Alpenverein diese Ziele hat, darf er sich dafür einsetzen. Wenn dann die Gerichte entscheiden, dass der Rekurs korrekt war, weil - man höre und staune - sich die Landesregierung an ihre eigenen Gesetze nicht hält (sie haben nämlich die negative UVP ihres eigenen Amtes ignoriert) dann tu ich mir verdammt schwer, darin einen Fehler der Grünen zu finden. Vielleicht lag der Fehler doch bei den Projektbefürwortern: Ein bisschen bessere Kommunikation, bessere Überzeugung, die Behebung der Fehler die zu einer negativen UVP geführt haben, ein paar bessere Ausgleichsmaßnahmen für Umwelt und Mensch mit ins Paket, und, wer weiss, das Ganze wäre anders ausgegangen?

Bedauerlicherweise ist es meist leichter, eine vorgefasste "Verhinderermeinung" der Grünen nachzuplappern, wie ich weiter oben in den Kommentaren herauslese. Politik heisst tief ins Detail gehen, Abwägungen zwischen öffentlichen und privaten Interessen zu ziehen, Kompromisse ziehen, im Idealfall tendenziell eher zum Wohle der Bevölkerung.

Wer aber jahrzehntelang gewohnt war, keine Kompromisse eingehen zu müssen, weil die alten Seilschaften reichten, darf sich nun nicht wundern, wenn die Rechnung manchmal nicht mehr aufgeht. Offenheit, Transparenz, und schließlich das "bessere Projekt" würden aber schneller und nachhaltiger zum Erfolg führen. Und über den künftigen Umgang mit Energie müssen wir uns auch noch Gedanken machen.

Mi., 15.10.2014 - 17:16 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Mi., 15.10.2014 - 20:14

Werter Herr Moar, ich weiß nicht wie Sie daraufkommen, dass einige KommentaorInnen glauben würden, dass die Grünen das Projekt Sattelberg verhindert hätten. Ich jedenfalls bezog mich in meiner Argumentation, den Sattelberg betreffend , auf den Artikel von Luca Sticotti, worin ich beim besten Willen keine Argumente Pro-Sattelberg herauslesen konnte. Den Sattelberg "verhindert" haben bis jetzt jedenfalls weder die Grünen noch der Alpenverein. Meines Wissens ist das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen.

Mi., 15.10.2014 - 20:14 Permalink
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Christoph Moar Mi., 15.10.2014 - 21:22

Antwort auf von Waltraud Astner

Geehrte Frau Astner, in der Tat gewinne ich beim Lesen Ihres Beitrags von 09:59 tatsächlich nicht den Eindruck, dass Sie die Aussagen von Herrn Sticcotti kritisieren würden, sondern glatt die Grünen. Dieses Missverständnis sei mir aber gestattet, nicht umsonst beginnt Ihr Beitrag mit dem Satz "Die Grünen sind Lustig. Was sie sich alles für Argumente ausdenken... Kleinlich bereitet man Argumente auf...". Bedaure, wenn ich daraus eine Kritik an die Grünen gelesen habe, die Sie nicht gemeint haben, vermutlich meinten Sie dann "Herr Sticcotti ist Lustig. Was der sich alles für Argumente ausdenkt...". Ich bedaure das Missverständnis, ich hoffe Sie verstehen wo das herrührt.
Zur Sache an sich: eine ganze Reihe von Vertretern der Zivilgesellschaft, allen voran die verschiedenen Alpenvereine, aber auch eine Gemeinde am Brenner, haben gegen den unrechtmäßigen Beschluss der Landesregierung für den Windpark am Brenner im Frühjahr 2012 Rekurs eingereicht. Im November 2012 gab ein Bozner Gericht dem Rekurs statt, da der Beschluss der Landesregierung in eklatantem Widerspruch zur eigenen Gesetzgebung und den Gutachten der eigenen Behörden stand. Im September 2014 bestätigte der Staatsrat in Rom das erstinstanzliche Urteil. Im Urteil rügt der Staatsrat insbesondere, dass sich die Südtiroler Landesregierung mit unzureichenden Begründungen und Pauschalargumenten über das negative Gutachten des UVP-Beirats hinweggesetzt hat und damit ihren Ermessensspielraum missbraucht hat. Ebenso hat sich die Landesregierung nur unzureichend mit den Stellungnahmen von öffentlichen und privaten, italienischen und österreichischen Organisationen und Behörden auseinandergesetzt und deren vorgebrachte Argumente durch eigene Argumente nicht entkräften können.
Vor Gericht - nachdem wir beim Staatsrat erst in zweiter Instanz sind - ist das Letzte Wort nie gesprochen, und wenn die Landesregierung Ihre Hausaufgaben macht und das negative UVP-Gutachten der eigenen Behörde ernst nimmt, könnte sie, wer weiss, vielleicht gar ein völlig verbessertes Projekt mit vielleicht mehr Aussicht auf Erfolg einreichen (vielleicht aber auch nicht). Ob die Landesregierung mit dem nun gerichtlich aufgehobenen Erstbeschluss eine dritte gerichtliche Instanz anrufen kann oder wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Zeiten haben sich auch geändert. Vielleicht sind jetzt Leute am Werken, die Projekte nicht einfach nach Gutdünken durchboxen, sondern dem Urteil der eigenen Fachleute trauen. Dann wäre tatsächlich ein Schluss-Strich unter diesem Projekt gesetzt.
Damit Sie mich richtig einschätzen: Ich mag Windkrafträder eigentlich ganz gerne. Den Fehler in dieser Geschichte sehe ich aber nicht bei den Grünen, und auch nicht bei Herrn Sticcotti. Und es ist insbesondere jedem und jeder Frei eigene Meinungen und Einschätzungen zur Werthaftigkeit des Ökosystems einerseits, des verpfuschten Bergs andererseits, zu haben. Nur: das Gesetz ist ziemlich klar. Bei Eingriffen in geschützten Bergregionen (und alles über 1600hm ist seit 1970 bei uns geschützt, das wurde noch unter Magnago bzw. Benedikter eingeführt) sind bestimmte rechtliche Schritte vorgegeben. Sie gelten für Private, sie gelten auch für die Öffentliche Hand. Und eines dieser rechtlichen Schritte ist ein UVP-Gutachten, das Experten der Landesverwaltung ausstellen. Dummerweise waren diese vom Land beauftragen Experen sich einig, dass man dem eingereichten Projekt nur ein negatives UVP-Gutachten ausstellen konnte. Dass dann die Landesregierung mit den Achseln zuckt und "wurscht" sagt, "setzen wir uns drüber hinweg", ist der eklatante Fehler in dieser Geschichte und hat mit den Grünen, oder dem Alpenverein, oder Herrn Sticcotti reichlich wenig zu tun.

Ein ähnliches Versagen ist in Brixen passiert. Wenn man ein zukunftsträchtiges, gerne auch visionäres Projekt wie die Seilbahnanbindung voranbringen will, gibt es Befugnisse, die der Gemeinderat hat. Das Volk ist dort vertreten, und es ist Aufgabe der Regierenden, in diesem Gremium ein solches Projekt zu erarbeiten, zu überzeugen, und - notfalls mit Kompromissen - auch voranzutreiben. Wenn man keine Kompromisse einzugehen bereit ist, und die ganze Chose dann mit einer verkorksten Fragestellung, gepaart mit einer "Friß oder Stirb" Attitüde, an eine niemals im gleichen Grad wie ein Gemeinderat informierte Bevölkerung delegiert, dann darf man sich des Ausgangs nicht wundern. Der Fail, mit Verlaub, ist aber auch hier nicht bei den Bürgern geschehen. Der Fail ist viel früher, im Gemeinderat, passiert.

Mi., 15.10.2014 - 21:22 Permalink
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Waltraud Astner Do., 16.10.2014 - 00:15

Werter Herr Moar, Ihr Eindruck täuscht Sie nicht, in meinem Beitrag von 9.57 hatte ich tatsächlich die Grünen und nicht evtl. Aussagen von Herrn Sticcotti kritisiert, zumal dieser ja expliziert nicht seine Meinung zum Thema sondern die Meinung der Grünen in Reaktion auf einen von Christoph Franceschini publizierten Artikel, erwähnt hatte. Also nochmal und diesmal präziser: "Ich bezog mich auf den Artikel von Luca Sticcotti, worin die Meinung der Grünen zum Thema Sattelberg dargelegt ist (die ich in der Tat kritisiert hatte). Ich jedenfalls habe NIEMALS geglaubt und behauptet , wie Sie um 17.16 schrieben, dass die Grünen den Sattelberg verhindert hätten, sondern hatte lediglich deren Aussagen, formulieren wir es anders, die im Artikel vom 14.10.2014 dargelegt wurden, kommentiert. Für andere , die hier posten, kann ich nicht sprechen. Sinnerfassendes Lesen muss aber echt schwierig sein.
Zum Fall Brixen. Ich bin gänzlich Ihrer Meinung. Zur idiotischen Fragestellung und vor allem zur Delegierung an das Volk hätte es nie kommen dürfen. Ich bin der Meinung, dass gewählte Volksvertreter nach sorgfältiger Abwägung aller Fakten Entscheidungen zu treffen haben. Sollte das Volk seine Meinung äußern wollen, möge ein selbstverwaltetes Referendum angestrengt werden. Kritisiert hatte ich aber das Verhalten der grünen Bürgerliste. Sie hatte nämlich anhand der unseligen Fragestellung den Leuten suggeriert, bzw. vehement dafür Werbung gemacht, den (gar nicht umweltfreundlichen) Bus zu wählen um einen neuen Standort zu erzwingen. Nachdem eine Finanzierung eines neuen Standortes überhaupt nicht im Raum stand, und ein neuer Standort genauso beeinträchtigte Personen und Eingriffe in die Landschaft bedeutet hätte, war ein solches Verhalten absolut verantwortungslos, zumal ein Projekt mit damit verbundenem wirtschaftlichen Aufschwung auf Jahre blockiert wurde. Expliziert hatte ich die ganze Standortdiskussion kritisiert. Dieses Benutzen der Bevölkerung,( die in der Tat niemals im gleichen Maß informiert ist wie der Gemeinderat), um politische Ziele zu erreichen, ist schändlich. Denn, und dabei bleibe ich, wäre ein anderer Standort favorisiert worden, hätte man als grüne Bürgerliste auf den Standort Bahnhof gesetzt, wegen der Nähe zur Stadt, wegen der Anbindung an das Mobilitätszentrum, wegen des bereits vorhandenen Areals für Parkplätze und wegen der geringen Eingriffe in die Landschaft. Und genau diese Haltung des, sagen wir mal nicht immer, aber des viel zu oft Dagegenseins bei den Grünen kritisiere ich.
Zu Ihrem ausführlichen Bericht über den Stand der Dinge bez. der Zukunft des Sattelbergs : Man kann vielleicht noch hoffen.

Do., 16.10.2014 - 00:15 Permalink
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Christoph Moar Do., 16.10.2014 - 09:09

Antwort auf von Waltraud Astner

"Sinnerfassendes Lesen muss aber echt schwierig sein.".
Das hängt manchmal von der Qualität des Geschriebenen ab. Mehr als bedauern, dass ich Sie falsch interpretiert habe, und aufzuzeigen, wieso das geschehen konnte, kann ich nicht.
Sehen Sie, bei der Interpretation des Brixner Schadens sind wir zwar in vielen Teilen meinungsgleich (insbesondere dass es Aufgabe der repräsentativen Demokratie ist, sich bei visionären Projekten intensiv auseinanderzusetzen, Kompromisse zu suchen und nach Mehrheiten zu streben; zur erpresserischen "Friß-oder-stirb" und der schändlichen Fragestellung dito), bei der Lokalisierung des "Fails" einzig bei der GBL teile ich Ihre Meinung nicht. Die gesamte Regierungsmannschaft liegt in der Pflicht, ein Projekt so zu konzipieren, gestalten, projektieren, bewerben, dass breite Mehrheiten gefunden werden können. Wenn keine Mehrheit der repräsentativen Volksvertreter von dem Projekt zu überzeugen ist, hat man seine Aufgaben nicht gemacht. Einfach sich hinter dem Verweis zu verstecken, dies sei der einzige Standort und keine andere Finanzierung möglich, dabei geheimnisumwittert Details intransparent zurückzuhalten, und letztlich nur damit zu argumentieren, man möge gefälligst dafürstimmen und basta, ist Politik von vor 30 Jahren. Man hört zum Glück jetzt schon aus Landesvertretern dass man durchaus bereit sei, die Finanzierung auch andere Standorte zu evaluieren.

Die Fragestellung zum Bus? Nun, die (Regierungs!)mehrheit im Gemeinderat - und nicht die GBL - hat einer anderen Fragestellung nicht zugestimmt. Wer also für eine Bahn ist, aber nicht den Standort Bahnhof möchte, durfte dies nicht äußern. Wenn Sie in dieser unseligen Fragestellung die "Schuld" der GBL sehen, dann teile ich diese Einschätzung nicht, ich tendiere zur umgekehrten Annahme.

Wenn Sie dann gar mutmaßen, "was wäre, wenn..." ein anderer Standort dagewesen wäre (daß dann die GBL auch dagegen gewesen wäre, gar den Standort Bahnhof dann bevorzugt hätte), nun, da sind mir doch einige hätte zuviel. Um nicht zu riskieren, jemandem Unrecht zu tun, versuche ich bei meiner Einschätzung lieber bei den Fakten zu bleiben. Was die GBL getan hätte, wenn der Standort ein anderer gewesen wäre, weiß ich schlicht nicht.

In einem schließe ich mich aber, Ihren letzten Satz paraphrasierend, gerne an. Was die Zukunft einer Seilbahnanbindung auf die Plose angeht: Man kann vielleicht noch hoffen.

Do., 16.10.2014 - 09:09 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Do., 16.10.2014 - 16:18

Werter Herr Moar, möchte Ihnen zum letzten Mal antworten. Ich glaube nicht, dass ich mich unklar ausgedrückt habe, im besagten Artikel ist NUR die Ansicht der Grünen zum Thema Sattelberg angeführt und keine andere, aber was solls, ist eh nicht der springende Punkt.
Zurück zu Brixen. In den wesentlichen Punkten sind wir der gleichen Meinung, nämlich dass es überzeugende Projekte braucht, die mehrheitsfähig sind. Und genau hier hakt es, genau über diesen Punkt habe ich in meinem ersten Kommentar und auch andere Kommentatoren geschrieben. Es gibt eben kaum Projekte, und wenn sie auch noch so umweltfreundlich sind, an dem die Grünen Gefallen finden und die sie in Gremien unterstützen um Mehrheiten zu erreichen. Warum das so Ist? Weil, und da bin ich wieder bei meiner zugegeben hypotetischen Aussage in meinem letzten Beitrag (wäre ein anderer Standort favorisiert worden, hätte die GBL den Bahnhof beworben) , es gar nicht um die sachliche Bewertung von Projekten geht, sondern nur darum politische Ziele zu erreichen. Der Standort Bahnhof hätte nämlich alle, sonst von den Grünen propagierten Vorteile gehabt (nicht autoorientiert, Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln, von den Staatsbahnen zur Verfügung gestellte Areale , Nähe zus Stadt, zu Fuß, mit Fahrrad, keine Eingriffe in Kulturgründe keine bis wenig neue Verbauung und anderes mehr. Man möchte glauben, ein idealer Standort um aus grüner Sicht dafür zu sein. Nein, man setzt auf andere Standorte, die nicht genau definiert irgendwo in Milland oder in der Industiezone angesiedelt wären. Diese hätten aber alle erhebliche Eingriffe in die Landschaft bedeutet, vom Bau von Straßen, bis hin zu Parkplätzen oder gar Schneisen in Wälder . Dagegen wäre der dämonisierte Überflug Peanuts gewesen. Und genau an solchen Argumenten zeigt sich das wahre Wesen der Grünen, man will nicht etwas umweltfreundlich Machbares, sondern immer etwas grundsätzlich Anderes (Sattelberg). Ob dabei die wirtschaftliche Zukunft ganzer Branchen und Arbeitsplätze eingebremst werden spielt dabei keine Rolle. Zudem hat man sich als Volksvertreter im Gemeinderat schon auch einmal die Frage zu stellen, was man für Aufgaben hat. Man hat die Aufgabe Projekte, die an einen herangetragen werden objektiv und vorurteilsfrei zu bewerten und entweder die urbanistischen Voraussetzungen zu schaffen oder nicht. Die Realisierung obliegt (sofern es nicht rein öffentliche Projekte sind) den Einbringern. Nachdem die Realisierung des Seilbahnprojekts Plose hauptsächlich von finanziellen Voraussetzungen abhing und -hängt, ist ein derartiges Aufbauschen des Themas, hauptsächlich von der GBL nicht nachvollziehbar. Ein Finanzierungsplan erfordert jahrelange Arbeit und davon auszugehen, dass entweder Gemeinde oder Volk beliebig Standorte auswählen können wo dann die Investore einzusteigen haben, ist mehr als naiv. Der Bevölkerung in der Beziehung Hoffnungen zu machen war mehr als fahrlässig . Investoren stecken ihr Geld nur in Projekte, von denen sie überzeugt sind, sonst investieren sie halt eben anderswo wo sich Möglichkeiten ergeben. Auch für Beiträge des Landes sind ein bestimmtes Maß an privaten Investitionen Voraussetzung. Deshalb ist klar, dass die Stadt die Seilbahn mehr braucht, als die potentiellen Investoren (z.B. Firma Leitner) die Seilbahn brauchen. Die Zukunft der Plose hängt deshalb nicht nur von den finanziellen Zuwendungen des Landes, sondern davon ab, ob Investoren für einen neuen Standort zu gewinnen sind. Bis jetzt schaut es nicht danach aus, was auch verständlich ist. Meines Wissens gibt es nirgendwo öffentliche Gründe die in absehbarer Zeit zur Verfügung stünden, und was Private davon halten Grundstücke (in bester Lage) zu veräußern weiß man ja und wenn dann nach jahrelangen Verhandlungen und für teures Geld. Warum sollten Investoren in ein schlechteres und dazu noch teureres Projekt einsteigen?
Mein Tip: Neuer Gemeinderat, neuer Bürgermeister, Seilbahn wird vielleicht an einem leicht alternativen, aber doch am Standort Bahnhof erbaut. Kosten werden bis dahin gestiegen sein, alles verzögert, aber nicht verhindert, wie halt überall. Den Grünen wird das keine Lehre sein, sie bedienen nur ihr Klientel.

Do., 16.10.2014 - 16:18 Permalink