Politik | Kritik wird immer lauter

Südtiroler Landwirtschaft - Quo vadis?

Die Privilegien zugunsten der Landwirtschaft haben schon längst ihre Existenzberechtigung verloren. Umweltprobleme und Flächenkonzentrationen fordern ein Umdenken.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Suedtirolfoto.com/Othmar Seehauser

Die Kritik an der Südtiroler Landwirtschaft wird immer lauter. Umweltprobleme, aber auch das Höfegesetz stehen im Mittelpunkt der Kontroverse.

Die Neue Südtiroler Tageszeitung von diesem Wochenende bringt einen Aufmacher, der landesweit zu Aufsehen geführt hat. Wenn das zutrifft, was hier kolportiert wird, dann ist die Südtiroler Obstwirtschaft zutiefst krank: Es wird von „detaillierten Gerüchten zu Pestizidrückständen und Verkaufsstopps“ gesprochen, von „Gerüchten, die bedenkliche Ausmaße annehmen“ und vom Ausschluss von Bauern von Versteigerungen, weil Südtiroler Ware nicht in Ordnung war“. Für die VOG ist hingegen „alles im grünen Bereich“.

Was ist wahr? Selbst wenn diese Gerüchte übertrieben sein sollten, dürfen wir uns nichts vormachen: Die Südtiroler Obstwirtschaft steuert auf eine radikale, sehr gefährliche Fehlentwicklung zu. Das kleine Land Südtirol ist das größte geschlossene Apfelanbaugebiet Europas, das viertgrößte der Welt und produziert  jährlich über eine Million Tonnen Äpfel – unter enormem Einsatz von Chemikalien, Kunstdünger, Pestiziden. Die Produktion erfolgt unter Zuhilfenahme von Arbeitskräften, die primär aus Osteuropa  geholt werden und die Ware wird dann auf einen Weltmarkt geworfen, der diese Mengen kaum mehr verkraften kann, sie im Grunde nicht braucht. Zurück bleibt ein ausgelaugtes Land mit Monokulturen, einer verarmenden Flora und Fauna und mit Rückständen in der Umwelt, deren Langzeitwirkungen nicht absehbar sind. Cui bono?

Kein Zweifel: Es gibt eine kleine – und immer kleiner werdende – Bauernkaste, die von diesem Produktionssystem enorm profitiert. Aber auf Kosten der Allgemeinheit? Die weitgehende Steuerbefreiung der Bauern ist eine Zumutung, ebenso das Förder(un)wesen, das in diesem Bereich aufgebaut wurde. Wobei schon klar unterschieden werden muss (und diese Unterscheidung wird – nicht von ungefähr – gerade an den Schaltzentralen der Bauernschaft nicht gewollt) zwischen Berg- und Obstbauern. Eine Förderung der Berglandwirtschaft ist durchaus zu rechtfertigen, jene der Obstwirtschaft im Tal – an die der Großteil der Förderungen fließt – nicht im Mindesten.

Man muss sich schon die grundsätzliche Frage stellen: Wieso sollen Einkommen von hunderttausenden von Euro jährlich steuerfrei bleiben? Es wäre ein Leichtes, die Genossenschaftsabrechnungen heranzuziehen und die unsägliche Katasterbesteuerung mit ihren lächerlichen Katasterwerten aufzugeben. Ich kenne Obstbauern, die jährlich über 100.000 € netto einnehmen und laut Kataster nicht einmal 2.000 € verdienen.

Aber das Privilegiendickicht zugunsten der Bauern reicht noch viel weiter: Weshalb sollen Bauern von den baurechtlichen Vorschriften ausgenommen sein und im Grünen Luxusvillen – mit hohen Landessubventionen – bauen dürfen, wenn sie einen Hof schließen und dort eine neue Hofstelle errichten?

Stichwort „geschlossener Hof“ (auf das ich schon andernorts eingegangen bin): Wie kann ein derartiges mittelalterliches Institut in einer modernen Rechtsordnung noch Bestand haben? Das zu einer faktischen Enterbung der „weichenden Erben“ führt (auch wenn diese Bezeichnung in einem neuen euphemistisch formulierten Höfegesetz nicht mehr verwendet wird) und damit in diametralem Gegensatz zum Gesamtsystem der italienischen Erbrechtsordnung steht, die immer mehr punktuelle Gleichbehandlung aller Erben einfordert? Man muss sich das einmal klar vor Augen führen: Die Südtiroler Landesgesetzgebung gewährt Privilegien und – mit Steuergeldern finanzierte – Zuschüsse, damit auf legalem Wege eine Enterbung durchgeführt und eine weitere Vermögenskonzentration in der Landwirtschaft erreicht werden kann. Dabei wird das genaue Gegenteil von dem erreicht, was das Höfegesetz zu fördern vorgibt, nämlich den Schutz der bäuerlichen Existenz: Die ständig wachsende Konzentration von Grund und Boden in geschlossenen Höfen führt dazu, dass es immer weniger frei handelbare Grundflächen gibt, die von tüchtigen Jungbauern mit kleineren Höfen zu erschwinglichen Preisen gekauft werden können.  Tatsächlich geht die Entwicklung hin zu Großbetrieben, die von ausländischen Arbeitskräften bewirtschaftet werden, während heimische Kleinbauern einen anderen Beruf wählen müssen. Und das hat auch weitere unmittelbare Folgen für die Umwelt: Es gibt in der Südtiroler Landwirtschaft einige Beispiele von Bauern, die auf ökologische Landwirtschaft umgestellt haben. Es sind dies überwiegend Kleinbauern, da sich ein Großbetrieb in dieser Form nicht bewirtschaften lässt. Der Großbetrieb produziert standardisierte, lange haltbare Ware für einen übersättigten Weltmarkt. Und eine professionelle PR-Maschinerie gaukelt uns vor, dass all diese Privilegien und Subventionen dem Erhalt einer die Umwelt schützenden Bauernschaft dienen. Es ist Zeit zum Aufwachen!

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F. T. Do., 22.09.2016 - 16:00

Eine Diskussion mit dem Bauenbund wird es wohl nicht geben.Diese heissen Eisen werden totgeschwiegen. Da braucht man nur die Reaktion des Herrn Kössler ansehen. Dass sich jemand überhaupt traut diesen lächerlichen "Ertragswert" zu verteidigen ist eine Schande. Der Ertragswert eines Obsthofes
is ein Bruchteil des wirklichen Ertrags. Also, Herr Kössler, erhält der Erbe jedes Jahr Hundertausend Euro fast steuerfrei, und der weichende vielleicht einmal im Leben 10.000. Das ist doch beschämend. Und wenn man gesehen hat wie die Genossenschaften gegen die eigenen Gemeinden aufgetreten sind, und die Hotelbauern um die Gemeindesteuer für die Ferien auf dem Bauernhof gefeilscht haben, dann hat das nichts mehr mit Gemeinsinn zu tun. Die hehren Sprüche sollen wohl nur die Habsucht verdecken. Dass das Höfegesetz
auch dazu da war, und ist, den Walschen den Zutritt zu den Höfen zu versperren, wissen wir alle, aber man sollte diese Absicht nicht auf dem Buckel der eigenen Leute austragen. Lasst den Bergbauern in Ruhe, und bittet die
Talbauern zur Kasse wie jeden anderen Unternehmer.

Do., 22.09.2016 - 16:00 Permalink
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Klemens Kössler Sa., 24.09.2016 - 19:45

Antwort auf von F. T.

Der Ertragswert ist das wovon ich seit 20 Jahren lebe, die Hunderttausend die Sie annehmen sind dabei der Umsatz und nicht der Ertrag.
"Lasst den Bergbauern in Ruhe, und bittet die Talbauern zur Kasse wie jeden anderen Unternehmer."
Diese Frommen Sprüche der Steuereintreiber kenne ich. Man will den Bergbauern schützen, eine faule Ausrede schlussendlich werden dann soviel Winkel gemacht bis nur noch der ohne Zufahrt und mit der Hofstelle über 2000 Meter übrig bleibt, also niemand.
Das große Problem der Lohnabhängigen scheint wohl die Verwechslung von Umsatz und Einkommen zu sein.
Zudem muss sich der Bauer mit seine Produkten einem globalen Markt stellen, der Arbeiter nicht.
Das Einkommen hängt (neben dem Wetter) vom weltweiten und ungeschützten Markt ab.
Der Arbeiter wird durch Kollektivverträge (welche auch die Besteuerung berücksichtigen) geschützt.
Der europäische Bauer hängt von den Handelspreisen auch aus Billiglohnländern ab, (damit alles für den europäischen Verbraucher billig ist).
Der Arbeiter hat ein Streikrecht.
Sollte der Bauer mit den Produkten einen Lieferstreik machen wollen so kauft der Handel sonstwo ohne dass es der Verbraucher merkt, Streik ohne Wirkung.
Würden die Produktpreise von außereuropäischer Konkurrenz durch Zölle geschützt und die Höhe wie durch Kollektivverträge im bestimmten Ryhtmus festgesetzt, dann könnte man auch Steuern verhängen und jeder Bauer würde Sie mit dem selben "Freuden" wie die Lohnabhängigen bezahlen und er könnte sogar all die Steuerabsetzbeträge nutzen.
Das Resultat wäre wohl dass die Lebensmittel welche im Europa 11% des Einkommens ausmachen auf einen Anteil von bestimmt über 30% ansteigen würde.
Dann F.T. haben Sie Ihr Ziel erreicht und die Landwirschaftt wird besteuert. Glückwunsch!

Sa., 24.09.2016 - 19:45 Permalink
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Sigmund Kripp Do., 22.09.2016 - 16:33

Ich darf als Datenquelle für diese Diskussion ein Dokument der Handelskammer Bozen einfügen, wo die Zahlen zum Südtiroler Obstbau recht gut erkennbar sind.
http://www.hk-cciaa.bz.it/sites/default/files/uploaded_files/IRE_ricerc…
Die Durchschnittsgröße liegt bei 2,5 ha. Das ergibt bei 5 Waggon/ha und derzeit etwa 35 cent/kg Auszahlungspreis 43750 € UMSATZ! Davon kann der Bauer sich dann seinen Lohnanspruch herausnehmen: z.B. 2,5 ha x 700 Akh x 12 € = 21.000 €. Da es aber immer wieder Frostverluste, Hagel etc gibt, ist dieser Umsatz kein Durchschnittswert, sondern kann auch viel tiefer liegen.

Do., 22.09.2016 - 16:33 Permalink
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Erich Frene Do., 22.09.2016 - 16:46

Antwort auf von Sigmund Kripp

Nur 5 Waggon pro ha? Schwach, der Bauer. Und dann erhält er nur 0,35 € pro Kilo? Was liefert er denn der? Golden Delicious unausgedünnt, leicht verbrannt, 3. Qualität, Industrieware? Oder wird der in der Genossenschaft reingelegt? Und Ferienwohnungen hat er auch keine? Und Rumänen, die er an die Nachbarn verleiht, auch keine? Um Subventionen hat er auch nicht angesucht? Was tut denn der? Der gehört bestraft....
Aber das wird er ja ohnehin, wie in der Bibel. Auf seine Faulheit und Unfähigkeit hinauf, zerschlägt ihm noch jedes Jahr der Hagel die Ernte.

Do., 22.09.2016 - 16:46 Permalink
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Sigmund Kripp Do., 22.09.2016 - 16:40

Was aberoft das landläufige Image vom "reichen" Obstbauern erzeugt, ist der allgemein üblich Lohnverzicht in der Familie der Landwirte: die Familienmitglieder arbeiten zwar alle irgendwie am Hof mit, der Bauer, seine Frau, die Eltern, der Onkel etc, aber kaum jemand von ihnen bekommt eine den Arbeitsstunden entsprechende Lohnauszahlung. Dadurch kann der Hof als Ganzes durchaus eine hohe Liquidität aufbauen, die dann in schöne Traktoren und neue Bauernhäuser gesteckt wird. Dass aber ein Bauernhaus aus dem Jahr 2018 anders aussieht, als eines aus dem 17. Jahrhundert, führt dann zum Begriff "Luxusvillen". Wie a.a.O. schon gesagt: Ich glaube nicht, dass die Obstbauern sehr viel Steuern zahlen müssten, wenn man die Kriterien eines normalen Betriebes/juristische Person heranziehen würde.

Do., 22.09.2016 - 16:40 Permalink
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Sepp.Bacher Do., 22.09.2016 - 21:02

Antwort auf von Sigmund Kripp

Bei Ihrer Aufzählung der mitarbeitenden Personen haben Sie wohl die jüngeren Geschwister bzw. die Kinder vergessen. Wenn es dann zum Erben kommt, werden diese helfenden genauso "enterbt" - wie bereits an anderer Stelle ausführlich dargelegt - wie jene, die gleich nach der Schule die Reißleine gezogen haben.

Do., 22.09.2016 - 21:02 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 23.09.2016 - 07:59

Antwort auf von Sepp.Bacher

@Sepp Bacher: Wie an anderer Stelle schon mehrfach gesagt worden ist: die totale Gerechtigkeit würde innerhalb einer Generation zur völligen Auflösung der lw. Höfe führen. z.B. 3 ha großer Betrieb - drei Kinder - nach Erbschaft: jeder 1 ha. Komplett unwirtschaftlich! Folge: Flächen werden verpachtet, an Betriebe die im Gegenzug durch Pacht immer größer werden. Dieser Prozess findet bereits jetzt und vermehrt statt. 10 - 15 ha-Betriebe sind keine Seltenheit mehr, aber es ist eben nicht Eigentum, sondern Pachtland. Wobei die Pachten den Grundstückspreisen entsprechend auch astronomisch hoch sind und bis zu 5.000 € pro ha und Jahr betragen. Diese hohen Pachten sind meist nur durch Lohnverzicht der illusionären Jungbauern zu tragen.

Fr., 23.09.2016 - 07:59 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 23.09.2016 - 10:29

Antwort auf von Sigmund Kripp

Ich bin nicht gegen das System des geschlossen Hofs und ein Erbrecht, das die Erhaltung des Hofs ermöglicht. Habe ich an anderer Stelle auch geschrieben. Wenn ich meine Erfahrung hier geschrieben habe, dann ohne Polemik. Ich wollte nur bestätigen, dass das was Magda Baur schreibt, der Realität entspricht. Ich glaube aber, man muss zwischen Bergbauer und Talbauer differenzieren. Außerdem geht es mir darum aufzuzeigen, dass bestimmte Privilegien auch von Steuerzahlern, welche eben nicht die armen Bauern sind, finanziert werden und dass wir ein Recht haben uns einzumischen, wie Landwirtschaft betrieben wird.

Fr., 23.09.2016 - 10:29 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 23.09.2016 - 11:24

Antwort auf von Sepp.Bacher

das ist das allgemeine Problem von Steuern: wer sie zahlt, kriegt meist nichts davon in direkter Weise zurück.... Insgesamt aber bekommt die Landwirtschaft aus dem Südtiroler Landeshaushalt etwa 4 % des Volumens, was wohl auch etwa dem Bevölkerungsanteil entspricht.

Fr., 23.09.2016 - 11:24 Permalink
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Martin Daniel Fr., 23.09.2016 - 16:02

Antwort auf von Sigmund Kripp

Dazu kommen aber noch, und das ist das Gros, die Fördermittel aus den EU-Töpfen. Ansonsten ausgezeichnet sachliche Darstellung der wirtschaftlichen Situation der Bauern in den diversen Kommentaren. Daher die Frage: Wenn von Förderung der Berglandwirtschaft die Rede ist, was wird dann wirklich bezuschusst? Es hieß einmal, alles oberhalb von 600m wird als Berggebiet eingestuft - gilt das noch und falls ja, für welche Zwecke?

Fr., 23.09.2016 - 16:02 Permalink
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Sigmund Kripp Do., 22.09.2016 - 16:45

Zum Rechtsgut des geschlossenen Hofes: den gibt es auch anderswo, wir brauchen nur nach Nordtirol gehen! Vielleicht wird dort leichter bis zur Mindestgröße herunter geteilt, das kommt mir zumindest vor; während in Südtirol eine einmal in den geschlossenen Hof inkorporierte Fläche kaum mehr in eine "walzende" (also freie) umgewandelt werden kann, auch wenn der Hof bereits größer als die Mindestfläche ist. Das ist auch aus meiner Sicht kritikwürdig, gerade bei Erbschaften oder auch Liquiditätsschwierigkeiten.

Do., 22.09.2016 - 16:45 Permalink
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Winny Felderer Do., 22.09.2016 - 19:05

Neid sprießt aus den Ohren... Bin kein Landwirt.... Aber ich frage mich warum sich die Bauern so schwer tun, eine Frau zu finden. Zu viel Geld? Wer Landwirt ist, hat das Arbeiten gelernt. Da können sich andere Berufsgruppen was davon abschneiden.

Do., 22.09.2016 - 19:05 Permalink
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magda baur Do., 22.09.2016 - 21:02

Antwort auf von Winny Felderer

Ich kenne Frauen, die jahrezehntelang auf dem geschlossenen Hof arbeiteten und am Ende hatten sie gerade mal das Wohnrecht. Andere Frauen stehen nach der Scheidung von einem Obstbauern mittellos da und leben jetzt in einer Mietwohnung, obwohl sie jahrelang ihre ganze Arbeitskraft auf dem geschlossenen Hof eingebracht haben.

Do., 22.09.2016 - 21:02 Permalink
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Klemens Kössler Sa., 24.09.2016 - 20:25

Antwort auf von magda baur

rau Bauer Sie verwechseln Scheidung und Hofübernahme. Das Wohnrecht bekommt die Mutter vom Hofübernehmer genauso wie es der Vater bekommt zusätzlich bekommen beide ein Unterhaltsgeld welches sich nach dem Ertragswert des Hofes richtet. Großer Hof großes Unterhaltsgeld kleiner Hof kleines Unterhaltsgeld.
Bei einer Scheidung läuft das anders, eingebrachte Arbeit und Kapital werden dabei hergenommen welches die vom Mann geschiedene Frau wiederum an die gemeinsamen Kinder vererbe kann sofern was davon übrig bleibt, ist natürlich eine persönliche Sache was man seinen Kindern vererben will oder nicht.

Sa., 24.09.2016 - 20:25 Permalink
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Winny Felderer Do., 22.09.2016 - 19:26

Übrigens: die durchschnittliche Betriebsgröße im Obstbau beträgt im Alten Land (bei Hamburg) 12,5 ha gegenüber den Südtiroler Betrieben mit etwas mehr als 2 ha.

Do., 22.09.2016 - 19:26 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 23.09.2016 - 07:51

Antwort auf von Winny Felderer

@Winny: eben. Das "Problem" bei uns sind die exorbitant hohen Grundstückswerte! Wäre der m²-Preis so niedrig wie im alten Land, würde sich kein weichender Erbe je um den Begriff der Ungerechtigkeit kümmern! In vielen Gegenden Deutschlands ist die Obstanlage weite mehr wert, als der Grund, auf dem sie steht! (z.B. 60.000 € Anlage zu 5.000 €/ha Grund). Bei uns ist der Grund 500.000 - 800.000 €/ha wert und da entstehen natürlich Gelüste... Ich plädiere daher für eine weit längere Nachteilungspflicht des Hofübernehmers, als sie jetzt gilt: 30 - 50 Jahre; sozusagen sein ganzes Leben lang!

Fr., 23.09.2016 - 07:51 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 23.09.2016 - 17:32

Interessant zu einigen Aspekten dieser Diskussion ist auch die Meinung des sarner und rittner Tierarztes Paolo Ciavatta. ( Siehe http://salto.bz/article/16092016/vita-e-pensieri-da-tierarzt) U. A. sagt es z.B. :“La tradizione del maso chiuso non è più così rigida come in passato”, ci dice Ciavatta riprendendo il discorso. E spiegandoci che “oggi non necessariamente il maso viene affidato al figlio più vecchio e che l’eredità non è sempre ambita per via delle energie da profondere e per l’esiguità degli introiti”. “Negli ultimi anni insieme al mondo è cambiato qualcosa anche nei masi di montagna”

Fr., 23.09.2016 - 17:32 Permalink
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magda baur Fr., 23.09.2016 - 20:36

Antwort auf von Sepp.Bacher

Mir scheint, die Praxis zum geschlossenen Hof ist jetzt schlimmer denn je. Und was die letzte Reform anbelangt: Da wurden Worte geändert, die Substanz ist dieselbe geblieben.
Es ist bekannt, dass die italienischen Untugenden nirgendwo so gelehrig aufgenommen werden, wie in Südtirol. Die Reform des Höfegesetzes erfolgte ganz im Geiste des "Gattopardo": "Wir müssen alles ändern, damit alles gleich bleibt, wie es war."

Fr., 23.09.2016 - 20:36 Permalink
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Sigmund Kripp Sa., 24.09.2016 - 10:10

Antwort auf von magda baur

@M.Naur: Sie plädieren also für das napoleonische Erbrecht in strengster Auslegung! Das heisst Herunterteilen bis zum letzten Quadratmeter! In jeder Generation! Dann wird es die schöne Landschaft nicht mehr geben. Leider. Nur mehr pachtende Großbauern. Bitte. Ist auch eine Ansicht. Ob sie einer Landschaft und ihren Menschen gut tut, bezweifle ich stark.

Sa., 24.09.2016 - 10:10 Permalink
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Erich Frene Sa., 24.09.2016 - 10:19

Antwort auf von Sigmund Kripp

Da habe ich Magda Baur aber anders verstanden. Die verlangt nur die Aufhebung der völlig anachronistischen Enterbungsregelung in der Südtiroler Landwirtschaft. Wenn der Vater eine kleines Lebensmittelgeschäft in Bozen und fünf Kinder hat, dann wird das Geschäft auch nicht auf fünf Teile aufgeteilt und damit "die schöne Geschäftslandschaft" in Bozen zerstört und am Ende gibt es nur mehr "pachtende Großläden". Da wird im Normalfall eine vernünftige Regelung gefunden (natürlich nur im Normalfall - streiten kann man immer - das gilt aber für alle Lebensbereiche) Sie sehen: Das sind alles nur vorgeschobene Argumente, um eine radikale Enterbung in der Landwirtschaft zu legitimieren und die Konzentration in der Landwirtschaft zu fördern.

Sa., 24.09.2016 - 10:19 Permalink
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Sigmund Kripp Sa., 24.09.2016 - 11:20

Antwort auf von Erich Frene

Der Unterschied ist nur, dass der Wert eines Geschäftslokal aus der Tätigkeit des Geschäftes auch erwirtschaftet werden kann. Er steht in einem"normalen" Verhältnis zum Ertrag. In der Apfelwirtschaft kann der Wert der Grundstück niemals durch die operative Tätigkeit auf ihnen erwirtschaftet werden! Daher ist eine gerechte Auszahlung - im Sinne des Vermögenswertes - nicht möglich. Dass die Grundstücke aber soviel wert sind, dafür kann der Bauer nichts. Also nochmal: den Wert eines Geschäftslokales (100 m²) von z.B. 400.000 € kann man vielleicht noch erwirtschaften. Den Wert von 2,5 ha Obstgrund in der Höhe von 2.000.000 € kann man durch Obstbau NIE erwirtschaften. Daher ist die Konsequenz bei einer "gerechten" Erbteilung die Auflösung des Hofes. Natürlich kann man einen 2,5 ha-Hof auch an alle Erben gemeinsam vererben; was dabei herauskommt, möchte ich abe rnicht miterleben... Zusammengefasst: die Werte der Obsflächen haben mit dem auf ihnen erzielbaren Umsatz nichts mehr zu tun!

Sa., 24.09.2016 - 11:20 Permalink
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Erich Frene Sa., 24.09.2016 - 11:26

Antwort auf von Sigmund Kripp

Ja, warum sind denn die Preise für Grundflächen in der Obstwirtschaft so hoch? Einmal weil es kaum mehr freie Grundflächen gibt. Der Großteil steckt in geschlossenen Höfen und ist dort nicht mehr handelbar. Gäbe es den geschlossenen Hof nicht, gäbe es viel mehr Grundstücke auf dem Markt - gerade zum Nutzen von effizient arbeitenden Bauern. Es würden sich optimale Betriebsgrößen über den Markt herausbilden: nicht zu klein und nicht zu groß.
Die Obstwiesen sind aber auch deshalb so teuer, weil die Landwirtschaft in Südtirol übersubventioniert und ausgenommen von zahlreichen baurechtlichen Regeln ist. Wer ein landwirtschaftliches Gehöft erwirbt, ist befreit von zahlreichen Regeln , die für den Normalsterblichen gelten. Und das lassen sich die Landwirte, die verkaufen wollen, zahlen.

Sa., 24.09.2016 - 11:26 Permalink
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Sigmund Kripp Sa., 24.09.2016 - 12:06

Antwort auf von Erich Frene

In Südtirol ist nur 8% der Oberfläche nutzbar. Für Landwirtschaft, Wohnen, Industrie, Straßen etc. Von diesen 8% ist ein großer Teil durch hydrogeologische oder umweltschützende Bestimmungen zur Verbauung ungeeignet. Wo sich aber Industrie- oder Wohnbauzonen in die Grünfläche fressen, wird Baulandpreis gezahlt, z.B. 400 €/m². Mit diesem Geld kann der enteignete Landwirt nun wieder auf die Suche nach Land gehen. Er kann also einen absurd hohen Preis zahlen. Denn Obstgrund kostet "nur"80 €. Es ist also nicht der geschlossene Hof Schuld an den hohen Preisen, sondern die Nichtverfügbarkeit von Fläche im Allgemeinen. Ein sogenannter "Monaco-Effekt".

Sa., 24.09.2016 - 12:06 Permalink
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Sigmund Kripp Sa., 24.09.2016 - 11:22

Antwort auf von Erich Frene

wobei die schöne Geschäftslandschaft ebenfalls am Absterben ist und durch Kettengeschäfte ersetzt worden ist. So wird es im Obstbau bei Realteilung auchpassieren. In den Lauben sind nur mehr sehr wenige eigentümergeführte Geschäfte erhalten.

Sa., 24.09.2016 - 11:22 Permalink
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Erich Frene Sa., 24.09.2016 - 11:28

Antwort auf von Sigmund Kripp

Der Einzug der internationalen Ketten (die von den Kunden im Übrigen gewünscht werden), hat nichts mit dem Erbrecht zu tun, sondern allein mit der Tatsache, dass die Laubenkönige den maximalen Profit aus ihren Immobilien schlagen wollen.

Sa., 24.09.2016 - 11:28 Permalink
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magda baur Sa., 24.09.2016 - 15:57

Antwort auf von Sigmund Kripp

Sie wissen ganz genau, dass bei den Obstbauern kein Hof gefährdet ist, auch wenn man dem zweiten oder dritten Kind ein gerechteres Erbe auszahlen muss. Bei sechs Hektar Obstwiesen ist es nicht gerechtfertigt, dass die wenigen anderen weichenden Erben (in der heutigen Zeit haben auch die Obstbauern im Durchschnitt nur zwei Kinder) einen derart geringen Auszahlungsbetrag bekommen. Herr Kripp, haben Sie nie daran gedacht, dass die weichenden Erben mit ihren Familien und Kindern durch diese ungerechte Erbregelung einen großen wirtschaftlichen Schaden erleiden, der sich auf mehrere Generationen auswirkt? Man geht gegen die eigenen Leute vor, indem man sie defacto enterbt. Dass das der Südtiroler Gesellschaft gut tut, glauben Sie wohl selbst nicht.

Sa., 24.09.2016 - 15:57 Permalink
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Sigmund Kripp Sa., 24.09.2016 - 16:42

Antwort auf von magda baur

Frau Baur, Sie haben meine Beiträge nicht genau gelesen!
1.) zur Größe der Höfe nochmals die Statistik http://www.hk-cciaa.bz.it/sites/default/files/uploaded_files/IRE_ricerc…
1671 Höfe sind größer als die Mindestgröße (22 %); gehen wir davon aus, das ein Hof einmal pro Generation vererbt wird, also alle 30 Jahre einmal. Jährlich also etwa ein Dreissigstel. Das sind dann ca. 56 Erbfälle, auf die der von Ihnen beklagte Missstand zutrifft.
2.) Weiter oben habe ich geschrieben, dass in Nordtirol die Höfekommissionen eher bis zur Mindestgröße herunter teilen lassen. Hier in Südtirol fast nie, was ich als kritikwürdig bezeichnet hatte! . Sie haben also auch den falschen Ansprechpartner gewählt. Wenden Sie sich vertrauensvoll an die Landesregierung und die Höfekommissionen.

Sa., 24.09.2016 - 16:42 Permalink
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magda baur Sa., 24.09.2016 - 21:11

Antwort auf von Sigmund Kripp

Herr Kripp, das, was Sie hier zum Nordtiroler Ansatz schreiben, finde ich sehr gut. Das könnte auch ein Weg sein, die Südtiroler Höfeproblematik zu lösen. Es wäre ein Kompromiss, mit dem vielleicht beide Seiten leben können:

Grundsätzlich fallen auch die geschlossenen Höfe in die Verteilungsmasse und werden real geteilt, aber die Mindestgröße ist geschützt. Diese könnte bspw. bei 2,5 ha liegen.

Denn das, was gegenwärtig in Südtirol passiert, ist eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen: Da gibt es Fälle, in denen der Bauer zuerst Wiesen an seinen Sohn übergibt, dieser errichtet eine neue Hofstelle, baut mit dem Geld des Vaters ein Luxushaus und am Ende bekommt er auch noch den geschlossenen Hof des Vaters mit weiteren zwei Häusern. Die Tochter geht praktisch leer aus. Die Höfekommission spielt mit.

Nun konkret: Wie könnten solche Probleme gelöst werden? Sie waren ja in der Politik und haben sicherlich noch eine besondere Affinität dazu. Könnten Sie vielleicht versuchen, diesen Ansatz öffentlich zu vertreten?

Sa., 24.09.2016 - 21:11 Permalink
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Klemens Kössler So., 25.09.2016 - 10:33

Antwort auf von magda baur

Frau Bauer ihre Äuserung:
"Da gibt es Fälle, in denen der Bauer zuerst Wiesen an seinen Sohn übergibt, dieser errichtet eine neue Hofstelle, baut mit dem Geld des Vaters ein Luxushaus und am Ende bekommt er auch noch den geschlossenen Hof des Vaters mit weiteren zwei Häusern. Die Tochter geht praktisch leer aus. Die Höfekommission spielt mit."
Wo bitte soll sich so ein Szenario abgespielt haben?
Der Verdacht es ist ein Konstrukt Ihrer Übertreibungsfantasie liegt da doch sehr nahe.
Mit solchen Behauptungen verursachen Sie aber eine Stimmung welche der Realität entbehrt.

So., 25.09.2016 - 10:33 Permalink
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Sigmund Kripp Sa., 24.09.2016 - 16:45

Antwort auf von magda baur

Wenn Sie aber von gerechter Auszahlung des Erbes sprechen, dann geht das auch bei einem 6 ha-Hof sofort in die Millionen, was kein Hof auf der hohen Kante hat. Also muss entweder verkauft oder geteilt werden. Weiters hatte ich auch geschrieben, dass eine längere Nachteilungspflicht angebracht wäre. Aber ich denke, bei so vielen Posts liest niemand mehr alle durch - wir wiederholen uns jetzt schon sehr...........

Sa., 24.09.2016 - 16:45 Permalink
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Klemens Kössler Sa., 24.09.2016 - 20:35

Antwort auf von magda baur

Frau Bauer auch die weichenden Erben sind Kinder des Bauern und der Bäuerin, sie tun geradezu als wären diese von den Eltern verstoßen. Bei sechs Hektar geben die Eltern kein Butterbrot als Erbe im Normalfall geben die Eltern oder Hofübergeber sogar weit mehr als dem weichenden Kind zusteht.
Sieht man nur den Verkaufswert dann kann ein weichender Erbe sein Leben lang beleidigt sein und sich ungerecht behandelt vorkommen das kann jeder Erbe.

Sa., 24.09.2016 - 20:35 Permalink
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F. T. Mo., 26.09.2016 - 12:14

So eine Flut von Zuschriften hat Salto wohl selten erlebt. Das sieht man dass die
Besteuerung und das Erbrecht der Bauerbündler ein Problem darstellen wenn
es auch von allen Beitragsrittern im Tal vehement geleugnet wird. Da gibt es
sogar Philippika gegen die Arbeiter, die ja bekanntlich bei 1200 Euro Monatslohn ein fürstliches Leben führen können. Und sogar noch streiken dürfen. Und wenn der Betrieb schliesst dann können sie von Landesbeträgen leben. Ich war 50 Jahre Unternehmer, und habe nie einen Beitrag beantragt.
Ich hätte mich vor meinen Mitarbeitern geschämt, wenn ich Geld von anderen Steurzahlern genommen hätte. Ich habe auch selbst die Verluste in mageren Jahren getragen. Hatte kein Netz wie die "Landschaftspfleger" , die das schöne
Etschtal ruiniert haben. Und wenn ich eine Pauschalbesterung, basierend wie in Südtirol auf längst obsoleten Daten aus vergangenen Zeiten, bekommen hätte, würde ich heute auf Hawai leben. Dann gibt es noch Leute die behaupten man könne kein gerechtes Gesetz für die Bergbauern, und eines eben für die Talbauern schaffen. Eben, die Lobby würde es verhindern. Ein Steuergesetz für alle gleich. Verdienst du was ,dann gibst du mir deinen "Zehnten", verdienst du nichts (am Berg oder im Tale egal) zahlst du nichts.
Und die Bauern sollten durch Zölle und Grenzen vor der Konkurrenz aus
den Billiglohnländern geschützt werden. Und die anderen Wirtschaftsparten auch ? Und die Leute in obigen Ländern sollen verhungern ? Unglaublich, aber
das soziale Denken ist bei manchen eindeutig zu kurz gekommen. Beschämend. Unternehmer verwechseln nie den Umsatz mit Einkommen.
Solch dumme Unternehmer wären dann bald Unternehmer gewesen. So wie man eben den Ertragswert nicht auf Grund uralter Daten errechnen sollte. Einen Mittelweg würde sich sicher finden . Herr Kripp gibt ja den Weg vor. "Sich vertrauensvoll an die Höfekommission und die Landesregierung wenden. Ich hoffe es war ironisch gemeint.

Mo., 26.09.2016 - 12:14 Permalink
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F. T. Mo., 26.09.2016 - 12:15

So eine Flut von Zuschriften hat Salto wohl selten erlebt. Das sieht man dass die
Besteuerung und das Erbrecht der Bauerbündler ein Problem darstellen wenn
es auch von allen Beitragsrittern im Tal vehement geleugnet wird. Da gibt es
sogar Philippika gegen die Arbeiter, die ja bekanntlich bei 1200 Euro Monatslohn ein fürstliches Leben führen können. Und sogar noch streiken dürfen. Und wenn der Betrieb schliesst dann können sie von Landesbeträgen leben. Ich war 50 Jahre Unternehmer, und habe nie einen Beitrag beantragt.
Ich hätte mich vor meinen Mitarbeitern geschämt, wenn ich Geld von anderen Steurzahlern genommen hätte. Ich habe auch selbst die Verluste in mageren Jahren getragen. Hatte kein Netz wie die "Landschaftspfleger" , die das schöne
Etschtal ruiniert haben. Und wenn ich eine Pauschalbesterung, basierend wie in Südtirol auf längst obsoleten Daten aus vergangenen Zeiten, bekommen hätte, würde ich heute auf Hawai leben. Dann gibt es noch Leute die behaupten man könne kein gerechtes Gesetz für die Bergbauern, und eines eben für die Talbauern schaffen. Eben, die Lobby würde es verhindern. Ein Steuergesetz für alle gleich. Verdienst du was ,dann gibst du mir deinen "Zehnten", verdienst du nichts (am Berg oder im Tale egal) zahlst du nichts.
Und die Bauern sollten durch Zölle und Grenzen vor der Konkurrenz aus
den Billiglohnländern geschützt werden. Und die anderen Wirtschaftsparten auch ? Und die Leute in obigen Ländern sollen verhungern ? Unglaublich, aber
das soziale Denken ist bei manchen eindeutig zu kurz gekommen. Beschämend. Unternehmer verwechseln nie den Umsatz mit Einkommen.
Solch dumme Unternehmer wären dann bald Unternehmer gewesen. So wie man eben den Ertragswert nicht auf Grund uralter Daten errechnen sollte. Einen Mittelweg würde sich sicher finden . Herr Kripp gibt ja den Weg vor. "Sich vertrauensvoll an die Höfekommission und die Landesregierung wenden. Ich hoffe es war ironisch gemeint.

Mo., 26.09.2016 - 12:15 Permalink
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Klemens Kössler Di., 27.09.2016 - 12:40

Antwort auf von F. T.

Herr Frau F.T. Wenn Sie 50 Jahre keinen Beitrag beantragt haben dann haben Sie vielleicht auch einen bekommen ohne davon zu wissen oder auch wirklich keinen bekommen, damit haben Sie Ihrer Konkurrenz einen Vorteil überlassen und diesen nicht selbst genutzt Ihren Betrieb gibt es auch sicherlich nicht mehr.
Kritisiert werden die bauern in erster Linie von Lohnabhängigen und diese sind gut geschützt vor Ausländischen Arbeiterlöhnen. Waren dürfen in Europa frei zirkulieren (ausgenommen Schweiz) sollten Sie nur innerhalb Europas zu tun gehabt haben haben Sie aber auch in 50 Jahren sehr viel mit Zöllen zu tun gehabt andernfalls muss ich annehmen sie hatten Uhr Geschäftsfeld nur provinzbezogen.
Ich mag keine Beiträge und auch keine Steuern wie sie in Italien üblich sind ich mag keine Verschwendung, wenn sie nach Deutschland gehen und sich über Steuern informieren werden Sie überrascht sein wie niedrig dort die Steuerlast ist auch Beiträge gibt es nicht so viel aber eben weniger Steuern deshalb ist das Tun und Schaffen viel direkter spürbar., es gibt wenige öffentliche Prunkbauten und die Verwaltungskosten in Deutschland betragen ein Vierte, Beamte sind viel rarer weil es weniger Bürokratie gibt. In südtirol ist man dafür dem Bauern um seinen Traktor neidisch ( den der Obstbauer Beitragsfrei zu kaufen kriegt) und murxt an Dingen rum die Außenstehende nicht verstehen anstatt endlich weniger Verwaltung weniger Verschwendung bei öffentlichen Bauten und Zuschüssen und dadurch für weniger Steuern für alle zu sorgen. Noch ganz wichtig Auch der Bauer zahlt Steuern auch wenn die Berechnung anders ist und wir stehen auf dem selben globalen Markt wie der Bauer aus dem Billiglohnland wo der geizige Europäer einkauft und der dortigen Bevölkerung auch das letzte Reiskorn vom Teller nimmt um dem Afrikaner die Heizung und den Grönländer den Kühlschrank Made in Europa zu verkaufen.

Di., 27.09.2016 - 12:40 Permalink
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F. T. Di., 27.09.2016 - 14:20

Antwort auf von Klemens Kössler

Na, na Herr Kössler, warum rasten sie so aus? Glauben Sie wirklich dass ich mich von Ihnen mit ihren Plattitüden, die sie da mit tra-ra verkünden, belehren lassen muss ? Ich habe jahrzehntelang sogar in Ländern gearbeitet die sie erst auf der Landkarte suchen müssen. Das "Bei uns in Deutschland " Syndrom hat auch Sie erwischt, und glauben der einzige zu sein der weiss wie es hinterm Brenner zugeht. Nun, Bescheidenheit ist bei den "Mir sein mir" Jüngern, wie sie, nie anzutreffen.
Aber wenn Sie ihren Betrieb nur erhalten weil Sie sich als Beitragsritter hervortun, dann spricht es nicht gerade für ihre
Leistung als Unternehmer, ganz im Gegensatz zu mir. Beruhigen Sie sich. Ich vergönne Ihnen das Steuergeld das andere für Sie gezahlt haben. Hoffentlich fällt Ihnen auf wenn Sie Beiträge bekommen. Sie denken ja diese könnten unbemerkt
reinschneien. Das ist eben der Unterschied zu einem gut geführten Betrieb mit Buchhaltung und einem sozialen Gewissen.

Di., 27.09.2016 - 14:20 Permalink
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Klemens Kössler Mi., 28.09.2016 - 07:59

Antwort auf von F. T.

Ich bin Bauer, welches Unternehmen welches Gewerbe führen Sie? Es wäre angebracht dies anzubringen anstatt platt zu behaupten Sie wären ein Unternehmer ohne Förderungen.
Eine gut geführte Buchhaltung gehört auch zu einem gut geführten Hof, bis jetzt haben sie wenig erkennen lassen dass Sie wüssten wie es außerhalb Europas aussieht.
Was das soziale Gewissen betrifft brauche ich mir dies von niemandem absprechen lassen schon gar nicht wenn er seine anfallenden Steuern den Kunden in Rechnung stellen kann und den Rest der steuern mit Steuerabsetzmöglichkeiten nutzen kann.
Ich lass mich gern belehren aber bitte nicht die Weisheit für sich beanspruchen wie Sie es in obigem Kommentar getan haben.
Das Thema Steuern und Befreiungen ist gigantisch wenn Sie Unternehmer sind dann wissen Sie es, in Italien blicken dabei schon viele Wirtschaftsberater nicht gut durch geschweige denn der Bürger. Kritisiert werden die Bauern auch immer gern von den Lohnabhängigen welche heutzutage die eigene Steuererklärung oft gar nicht mehr kennen weil Sie der Arbeitgeber für sie verfasst, der Steuerdruck liegt bei den Unternehmen welche in dieser Rolle wenig öffentliches Gehör finden.
Bei der italienischen Verschwendung und den Haushaltslöchern ist aber um jeden Euro schade der an die Verwaltung geht.

Mi., 28.09.2016 - 07:59 Permalink
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Erich Frene Mi., 28.09.2016 - 08:27

Antwort auf von Klemens Kössler

"Es ist um jeden Euro schade, der angesichts der italienischen Verschwendung an den Staat geht."

Nur um den Euro des Bauern (der ihn nicht zahlt) und der Euro (die vielen Tausend Euro) der Arbeitnehmer und der Unternehmer, um die ist es nicht schade?

Im Übrigen bleiben unsere Steuergelder ja (weitgehend) im Land und dienen u.a. der großzügigen Förderung der Landwirtschaft.

Mi., 28.09.2016 - 08:27 Permalink
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Klemens Kössler Do., 29.09.2016 - 11:17

Antwort auf von Erich Frene

Um jeden Euro der an den Staat geht ist schade. Die Förderungen an die Landwirtschaft bräuchte es nicht würde der Verbraucher nicht einfach Lebensmittel aus Fernistan und Billigland bekommen aber der hiesige Bauer den gerechten Preis für seine Arbeit.
Wann werden Sie endlich verstehen dass Förderungen an die Landwirtschaft Förderungen sind um die Landwirtschaft zu erhalten und den Bürgern Lebensmittel zur Verfügung zu stellen die nun nur mehr 11% seiner Lebenshaltungskosten ausmachen während der Bürger über 20% für Mobilität (sprich Auto) ausgibt.

Do., 29.09.2016 - 11:17 Permalink