Es war mein Rekord. Erstes Schwimmen ohne exzessives Luftanhalten schon am 21. April in Wolfsgruben, auf 1.200 Metern Meereshöhe und Temperaturen, die es zulassen, im nassen Bikini zu bleiben. Unten in der Stadt eine Fast-Tropennacht.
Zuerst hört der Winter nicht auf, danach schlägt der Sommer ein wie ein Blitz. Die einen reden vom Golfstrom, der beidreht, vom Kontinentalklima, das kommt, andere verkünden aus klimatisierten Räumen, dass alles immer schon so war. Nix dabei, sagen Trump oder die alten Männer von EIKE, dem selbsternannten Europäischen Institut für Klima&Energie. „Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit“, lautet der Slogan der alten Männer, die eh nicht mehr lange haben. Leugnen ist komfortabler als sich zu fürchten, etwas zu verändern unbequem.
Südafrika ist erst im März knapp dem Day Zero entgangen, der Wasserlosigkeit mit Rationierung auf 25 Liter pro Tag. Klo spülen höchstens beim großen Geschäft, kein langes Duschen, baden gar nicht, Wellness-Geplätscher undenkbar.
Keine Ahnung, was zu tun wäre. Ich zumindest. Kleine, private Schritten kann ich setzen und schauen, dass nicht noch mehr von denen das Sagen bekommen, die „nach mir die Sintflut“ oder „nach mir die Wüste“ denken. Unbehaglich bleibt's.