Politik | Landtag

Politische Bildung

Das Team Köllensperger hat einen Beschlussantrag für die Einführung des Fachs „Politischen Bildung“ in den Schulen vorgelegt. Der Vorschlag wurde heute vorgestellt.
book-4126481_1920.jpg
Foto: upi
Die Bildung verantwortungsbewusster Bürger und Bürgerinnen mit kritischem Ansatz sollte ein vorrangiges Ziel der Schule sein“, sagt Paul Köllensperger. Der Kopf der stärksten Südtiroler Oppositionspartei hat am Dienstag zusammen mit der gesamtem Landtagsfraktion einen Beschlussantrag vorgestellt, der noch diese Woche im Landtag behandelt wird.
Der Kern des Antrages: In den Südtiroler Schulen soll der politischen Bildung deutlich mehr Raum gegeben werden. Dazu solle die Rolle der Lehrpersonen der Fächer Recht und Wirtschaft aufgewertet werden. Ihnen soll das Fach „politische Bildung“ zugeordnet werden. 
Mit einer minimalen Anpassung der Lehrpläne sollte es möglich sein, die Stunden im Fach „Recht und Wirtschaft“ zu erhöhen oder einzuführen. „Es geht darum viele theoretische, aber auch praktische Themen anzugehen, die unseren Kindern im weiteren Leben dienlich sind“, erklärte Maria Elisabeth Rieder auf der Pressekonferenz.
In vielen Oberschulen seien Themen der politischen Bildung bereits im Lehrplan des Faches Recht und Wirtschaftskunde bereits enthalten. Doch meisten beschränkt sich dieser Fachbereich auf die ersten zwei Jahren bzw. das Biennium (Schüler zwischen 14-16 Jahren). Das Team Köllensperger schlägt jetzt vor, die Zielgruppe der politischen Bildung deutlich auszubauen und den Unterricht über den Zeitraum aller 5 Schuljahre auszudehnen. „In den oberen Klassen ist das Interesse und die Reife höher und gleichzeitig der Wunsch nach Einführung des Fachs stärker“, hieß es bei der Vorstellung.
Zudem sei es ohnehin notwendig, die Lehrpläne an die jüngsten Veränderungen anzupassen, die nach der Einführung des Fachs „Staat und Verfassung“ bei der staatlichen Abschlussprüfung der Oberstufe entstanden sind.
 
 
Inhaltlich soll das Fach „Politische Bildung“ verschiedenste Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens behandeln. Auf der Pressekonferenz wurden: Institutionen von internationalen Gremien, der EU, des Staates, der Autonomen Provinz Bozen und der Gemeinden, politische Aktualität im Inland und Ausland, Arbeitsrecht, Datenschutz, Umgang mit digitalen Medien, Umweltrecht, Klimaschutz, Nachhaltigkeit angeführt. Aber auch Recht auf gesunde Umwelt und Leben, Verkehrserziehung, Vereinstätigkeiten und freiwillige Arbeit in wohltätigen Vereinen. 
Paul Köllensperger hat bereits 2015 einen ähnlichen Beschlussantrag im Landtag eingebracht. Jetzt soll die Landesregierung vom Landtag verpflichtet werden, das neue Fach in den Südtiroler Schulen einzuführen. „Es gibt dazu nicht nur eine parteiübergreifenden Konsens, sondern auch einen starken Druck und Wunsch von Seiten den Jugendlichen selbst gibt“, sagt Köllensperger. Die jungen Menschen bemängeln eine Auseinandersetzung mit diesen wichtigen Gesellschaftsthemen im Schulalltag. Auch verschiedene Schüler- und Elternvertretungen, sowie Jugendorganisationen, arbeiten seit Jahren an diesem Ziel.  
Köllensperger: „Wir hoffen nun, dass jetzt der Zeitpunkt reif ist, um diesen Konsens in eine echte und nachhaltige Bildungsinvestition zugunsten unserer Kinder umzusetzen.