Umwelt | Wildfallen

Datenschutz im Wald

Peter Faistnauer (Team Köllensperger) verweist im Landtag auf die bedenkliche Situation beim Wild-Monitoring. Amtsdirektor Luigi Spagnolli sieht andere Probleme.
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Foto: upi
Wir löschen alle Bilder auf denen keine Tiere zu sehen sind umgehend“, sagt Luigi Spagnolli. „hier gibt es ganz klare gesetzliche Vorgaben“. Der Direktor des Landesamtes für Jagd und Fischerei reagiert damit auf eine Landtagsanfrage und Pressemitteilung des Team Köllensperger.
Der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer hat im Landtag in einer Anfrage darauf hingewiesen, dass mehrere Bürger und Bürgerinnen sich darüber beklagt haben,  dass in Südtirol beim Wild-Monitoring nicht gemäß den staatlichen gesetzlichen Vorgaben auf die Installation von Videokameras mittels entsprechender Schilder hingewiesen wird. Der Landtagsabgeordnete fordert, dass zukünftig ein klarer Warnhinweis platziert wird, dort wo auch die 100 Videofallen vom Amt für Jagd und Fischerei installiert werden. 
 
 
Das staatliche Gesetzesdekret 196/2003 zum Schutz der persönlichen Daten muss auch bei der Videoüberwachung von Wildtieren Anwendung finden muss“, sagt Peter Faistnauer, „ da die entsprechenden Maßnahmen zwar vorrangig dem Monitoring der Wild-Fauna dienen, dabei aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass ahnungslose Dritte datentechnisch erfasst werden.“  Faistnauer ruft deshalb den Südtiroler Bauernbund und das Amt für Jagd und Fischerei auf, hier für Klarheit der aktuellen gesetzlichen Situation zu sorgen, und alle Bürger/innen zu informieren.
 

Problem: Private Kameras

 
Wir sind zum Wild-Monitoring gesetzlich verpflichtet“, sagt Luigi Spagnolli. Die Anbringung von Hinweisschildern hält der zuständige Amtsdirektor in diesem Fall für kontraproduktiv. „Die Folge wäre, dass man uns die Kameras stiehlt“, spricht er aus Erfahrung.
Für den Direktor des zuständigen Amtes gibt es eine andere Problematik, die man in Auge fassen sollte. „Unser amtlicher Auftrag der Wildfallen ist gesetzlich geregelt und kontrolliert“, sagt Spagnolli, „was aber ist mit den Hunderten privaten Kameras, die in Südtirols Wälder installiert werden?“.
 
 
Eine kleine batteriebetriebene Kamera kostet heute fast nichts mehr. Deshalb gibt es genügend Grundbesitzer, Tierschützer und Interessierte, die solche Tier-Kameras irgendwo im Wald oder Gelände anbringen. „Man schickt mir jede Woche private Aufnahmen von Tieren“, sagt Spagnolli. So ist es auch in Südtirol inzwischen Usus, dass Jäger Wildkameras anbringen, die ein Signal an das Handy senden, wenn sich Wild im Fokus bewegt. Dann rücken die Jäger zum Abschuss aus.
Diese Aufnahmen würden weder genehmigt, noch irgendwie kontrolliert.