Politik | Regionalrat

Frei von Frauen

Brigitte Foppa kann sich mit einem Gesetzentwurf, der Frauen eine Vertretung in den Gemeinderatskommissionen garantieren soll, nicht durchsetzen: “Ich bin skandalisiert.”
Frau auf Bank
Foto: Pixabay

Was ist weniger als Eins? Null. “Und genau da stehen wir: bei Null!” Brigitte Foppa ist aufgebracht und lässt ihrem Zorn freien Lauf. “Ich bin skandalisiert”, sagt die Grüne Landtagsabgeordnete am Mittwoch Nachmittag. Zuvor hat sich der I. Gesetzgebungsausschuss des Regionalrates mit ihrem Gesetzentwurf zur “Geschlechtervertretung in den Gemeinderatskommissionen” befasst. Und abgelehnt.

Dabei habe sie den Entwurf ohnehin schon “auf ein Minimum” reduziert, meint Foppa als Ersteinbringerin. Ursprünglich sah der Gesetzentwurf vor, dass in den Ratskommissionen der Gemeinden künftig beide Geschlechter “angemessen vertreten” sein müssen. Das Ziel ist klar: Den Frauen soll eine Vertretung in den Kommissionen gesetzlich garantiert werden.

Weil die Formulierung der “angemessenen Vertretung” von einigen Abgeordneten als “zu ausgedehnt empfunden” worden sei, habe sie den Entwurf abgeändert, erklärt Foppa. In der am Mittwoch im zuständigen Gesetzgebungsausschuss diskutierten Version war nur mehr davon die Rede, dass es “eine Vertretung” in den Gemeinderatskommissionen geben müsse. “Also eine Frau – weniger geht nicht!”, schnaubt Foppa.

Am Ende aber musste sie zusehen, wie ihr Gesetzentwurf versenkt wurde. Die Trentiner Lega-Abgeordneten im Gesetzgebungsausschuss stimmten dagegen, aber auch Alessandro Urzì (Alto Adige nel Cuore), Ulli Mair (Freiheitliche) und Rita Mattei (Lega). Ebenso dagegen stimmte Franz Locher (SVP), während von seinen Parteikollegen Helmut Tauber und Jasmin Ladurner ein Ja kam. Auch Riccardo Dello Sbarba (Grüne), Alex Marini (Movimento 5 Stelle) und Maria Elisabeth Rieder (Team Köllensperger) stimmten dafür. Für die Mehrheit reichten diese Ja-Stimmen aber nicht. Nun kommt der Gesetzentwurf ins Plenum. Hoffnungen, dass er dort angenommen wird, macht sich Foppa nach der Abstimmung im Gesetzgebungsausschuss keine.

“Das Signal, das hier gesendet wird, ist: Nicht einmal ein Minimum an garantierter Vertretung für Frauen ist möglich”, ärgert sich die Grüne. Sie meint: “Alle die Angst vor dem Genderwahn haben, können beruhigt sein. Es wird weiterhin frauenfreie Räume in der Politik geben – zumindest für ein Weilchen.” Auch Maria Elisabeth Rieder zeigt sich enttäuscht: “Wann werden wir verstehen, dass das Streben nach Gleichberechtigung – auch unter Festschreibung der Frauenquote – nicht einen Machtkampf der Geschlechter darstellt, sondern untrennbar mit dem Verständnis von Recht, Würde und genereller Gleichstellung verbunden ist?”, schreibt die Team-K-Abgeordnete auf Facebook. “Aber: Frau hat erst verloren, wenn sie aufgibt, und das tun wir nicht!”

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Mensch Ärgerdi… Do., 13.06.2019 - 11:13

Ideale mögen schön und gut sein, est braucht bei der Umsetzung aber auch ein gutes Maß an Hausverstand: haben denn Foppa und co. das Chaos bei der Aufstellung der letzten Landes- bzw. Regionalregierung schon vergessen? Verstehen die nicht, dass da das gleiche Tamtam für jede einzelne Kommission in jeder Gemeinde enstehen könnte? Anstatt (sich) zu skandalisieren, sollte die gute Frau Foppa mal erklären wie sie sich das vorstellt. Überhaupt hört es sich so an, als hätte man mit der Ablehnung ihres realitätsfernen Entwurfs, Frauen verboten in die Komissionen zu kommen und das stimmt sowieso nicht.

Do., 13.06.2019 - 11:13 Permalink
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Karl Trojer Do., 13.06.2019 - 11:37

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Guter Mensch der sich dauernd ärgert, der Umstand, dass es bisher zu wenige Frauen gab, die sich den Wahlen zur Verfügung stellen hängt mit unserer patriarchal arrogant geprägten Kultur zusammen, die von Frauen ganz selbstverständlich fordert, dass sie mehr leisten müssen als Männer (der Ausgleich ergibt sich erst wenn z.B. bei schlechterer Entlohnung, mehr Stunden geleistet werden); und das bei nebenbei laufendem Haushalt und Kinderbetreuung... Dabei könnten gesellschaftspolitisch faire Maßnahmen und gerechtere Männer diese Mißstände beheben und Frauen würden auch für Wahlen ausreichend verfügbar sein.

Do., 13.06.2019 - 11:37 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Do., 13.06.2019 - 12:01

Antwort auf von Karl Trojer

Ach Herr Trojer...
wenn Sie schon die Antwortfunktion nutzen um mir und allen anderen Lesern Ihre Meinung mitzuteilen, warum unterlassen Sie nicht immer mit den gleichen Spruch über meinen Nicknamen, gefolgt von immer den gleichen nichts sagenden Verallgemeinerungen zu posten? Das ist doch langweilig! Gehen Sie stattdessen doch lieber auf einen konstruktiven Dialog ein und beantworten Sie die Fragen die Sie gelesen haben. Fällt Ihnen das so schwer?

Do., 13.06.2019 - 12:01 Permalink
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Peter Gasser Do., 13.06.2019 - 17:24

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Das Chaos „bei der Aufstellung der letzten Landes- bzw. Regionalregierung“ war vor allem dem Partei-, Bezirks-, Talschafts- und Verbandsdenken geschuldet, und weniger dem Umstand bzw. dem Wunsch, der Forderung, dass AUCH Frau teilnehmen soll an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.

Do., 13.06.2019 - 17:24 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Do., 13.06.2019 - 21:36

Antwort auf von Peter Gasser

Ja lieber Herr Gasser, würden in den Parteien, Bezirken, Talschaften und Verbänden Frauen nur Frauen wählen, dann würde sich die ganze Diskussion nicht stellen, denn mathematisch machen sie zusammen mit den Männern die zwei größten Gruppen aus. Nur interessieren sich, Gott sei Dank, die meisten Wählerinnen (und Wähler) eher dafür was ein Kandidat sagt, anstatt für welches Geschlecht er hat.

Do., 13.06.2019 - 21:36 Permalink
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Karl Trojer Do., 13.06.2019 - 11:27

Erst wenn wir Männer verstanden haben werden, dass 50% der Menschen als Frauen dieselben Rechte wie die "Herren" haben, werden wir als Menschheit uns friedlicher und kooperativer weiterentwickeln. Wie gut täte es nicht zuletzt uns Männern, wenn, für eine Dauer von 20 Jahren, den Frauen die 50%-Beteiligung an allen Ämtern gesetzlich garantiert würde ! Ohne eine solche Quotenregelung ist das Jahrtausende alte Patriarchat in seinen Machtansprüchen und Eitelkeiten nicht zähmbar. Nach 20 Jahren (4 Legislaturen) dürfte sich die "Normalität" eingespielt haben.

Do., 13.06.2019 - 11:27 Permalink
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Elisabeth Garber Do., 13.06.2019 - 15:24

Antwort auf von Karl Trojer

So ist es Herr Trojer. Im Gegensatz zu anderen Kommentatoren finde ich Sie immer konstruktiv, frauen- und jugendfreundlich. Es ist mir außerdem neu, dass spezifische (rein rhetorische?) Fragen an eine bestimmte Partei ein Kommentator und nicht ein/e Parteifunktionär/in beantworten sollte/müsste.
Die Empörung von Frau Foppa ist bestens nachvollziehbar.
Die Ablehnung des Gesetzentwurfs entspricht wohl dem Aufschwung der gesammelten Rechten bzw. deren Befürwortung des traditionellen Frauenbildes. Fast ein Rückfall ins letzte Jahrhundert!

Do., 13.06.2019 - 15:24 Permalink
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gorgias Do., 13.06.2019 - 18:42

Antwort auf von Karl Trojer

>Ohne eine solche Quotenregelung ist das Jahrtausende alte Patriarchat in seinen Machtansprüchen und Eitelkeiten nicht zähmbar.<

Haben Sie von den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nichts mitbekommen?
Die Familienrechtsreform und das Recht auf Abtreibung und die Praxis, dass bei Scheidungen Frauen das Sorgerecht der Kinder erhalten ist Ihnen doch bitte nicht entgangen? Das Schulsystem ist den Bedürnissen und Anpassungsleistungen von Mädchen angepasst (Bewegungsarmut und Auswendiglernen) das dazu führt dass Hochschulabsolventen überproportional weiblich sind. Dass in einigen naturwissenschaftlichen Fächern Frauen nachstehen wird als Defizit betrachtet, dass Frauen an Hochschulen überrepräsentiert sind nicht.

Was hält Frauen davon ab, das aktive und passive Wahlrecht in Anspruch zu nehmen? Wer hält Frauen davon ab, andere Frauen zu wählen, wenn sie sich anscheinend nicht von Männern repräsentiert fühlen? Wer hält Frauen davon ab die Berufswahl selbst zu treffen?

Die Quote ist Lobbyarbeit von Berufspolitikerinnen, weil diese dann bei einer 50/50 Regelung die halben Kuchen bekommen, obwohl Sie nicht der aktiven Politiker sind.

Das Patriarchat ist das Schreckgespenst das privilegierte Frauen hervorholen, weil sie meinen sie haben ein Anspruch darauf unabhängig von der eigenen Leistungwillen und Durchsetzungsfähigkeit.

Do., 13.06.2019 - 18:42 Permalink
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Peter Gasser Do., 13.06.2019 - 19:04

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Natürlich kommt ein sachlicher Kommentar (Ihre Mitteilung suggeriert wohl nicht, dass NUR Zustimmung als „sachlich“ verstanden wird?).
Oben steht geschrieben:
„ Das Schulsystem ist den Bedürnissen und Anpassungsleistungen von Mädchen angepasst (Bewegungsarmut und Auswendiglernen) das dazu führt dass Hochschulabsolventen überproportional weiblich sind“:
logische Folgerungen daraus:
1. Kennzeichnung von jungen Mädchen: „Bewegungsarmut und Auswendiglernen“.
2. „Bewegungsarmut und Auswendiglernen“ führt zu Hochschulabschlüssen.
Dies ist meiner Ansicht nach eine altehrwürdige Schablonade und klassische Diskriminierung der Frau, womit Inhalte des Artikels real vorgelebt werden.

Do., 13.06.2019 - 19:04 Permalink
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gorgias Do., 13.06.2019 - 20:15

Antwort auf von Peter Gasser

1. Kennzeichnung von jungen Mädchen: „Bewegungsarmut und Auswendiglernen“.

Junge Mädchen kennzeichnet nicht „Bewegungsarmut und Auswendiglernen“, sondern können mit dem besser umgehen. Es geht um eine Anpassungsleistung.

2. „Bewegungsarmut und Auswendiglernen“ führt zu Hochschulabschlüssen.

Bewegungsarmut und Auswendiglernen in den Oberschulen führt dazu, dass Mädchen bessere Noten bzw. eher einen Abschluss erhalten oder sich überhaupt für ein Hochschulstudium entscheiden. Diese Vorselektion führt dazu, dass weniger junge Männer ein Hochschulstudium anfangen, was wiederum zu weniger Abschlüssen führt. Dieser Aspekt wirkt einmal unabhängig von den Voraussetzungen, die es für ein Hochschulstudium braucht.

Do., 13.06.2019 - 20:15 Permalink
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Herta Abram Do., 13.06.2019 - 20:07

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

“Geschlechtervertretung in den Gemeinderatskommissionen” wäre eine Chance gewesen, mit alten Stereotypen zu brechen! Es ist furchtbar, in – noch immer - zu vielen Köpfen, herrschen, Geschlechter-assoziierte Denkmuster, Stereotype, Angst vor Machtverlust, unselbstständige Parteiergebenheit und Vorurteile, vor!
In einem Italien, indem sich nun patriarchalische und frauenfeindliche Werte nicht nur in der offiziellen und gesellschaftlichen Sprache behaupten, sondern auch in den Gesetzen eine frauenfeindliche Entwicklung stattfindet ( z.B: Der sog. „Ddl(disegno di legge) Pillon“), müssen wir Frauen aufpassen!
Wir müssen dieser Entwicklung etwas entgegensetzen. Uns insgesamt noch mehr vernetzen und solidarisieren: feministisch, mutig und politisch.

Do., 13.06.2019 - 20:07 Permalink
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Sepp.Bacher Do., 13.06.2019 - 21:02

Antwort auf von Herta Abram

@ Herta A.
"..mit alten Stereotypen zu brechen! Es ist furchtbar, in – noch immer - zu vielen Köpfen, herrschen, Geschlechter-assoziierte Denkmuster, Stereotype, ..." Frau darf aber nicht übersehen, dass es die nicht nur auf Männerseite, sondern ebenso auch auf Frauenseite gibt.
Ich stimme mit Gorgeas überein, wenn er darauf hinweist, dass sich in Italien seit den Sechziger- und Südtirol spätestens seit den Siebziger-Jahren schon viel verändert hat und das sollte von Frau auch anerkannt werden! Mehr dazu von mir unter: https://www.salto.bz/de/article/09062019/mannsbilder

Do., 13.06.2019 - 21:02 Permalink
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Karl Trojer Fr., 14.06.2019 - 11:57

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Sehr geehrter Mensch Ärgeredichnicht, erzeihen Sie mir, die etwas plumpe, weil wiederholte Verdrehung Ihres Namens; ich werd´mich bessern. Sie erwarten von mir eine "sachliche Antwort" zu Ihrem Kommentar vom 13.06.19 / 11.13h. Bitte : Sie reden von einem "Tamtam" , nun für mich ist der Anspruch von Frauen in Kommissionen oder Gemeinderäten/-Ausschüssen durch Frauen vertreten zu sein kein Tamtam. Zu Ihrem es sei "zu erklären, wie sie sich das vorstellt..." habe ich in meinen zwei Beiträgen vom 13.06.19 durchaus Vorschläge eingebracht, mag sein für Sie zu "idealistisch".
Die Darlegungen von Frau Foppa als "realitätsfremden Entwurf" zu degradieren, kommt patriarchaler Arroganz durchaus nahe. Sie schreiben, dass "niemand den Frauen verboten hat, in die Kommissionen zu kommen", das mag zutreffen, um dieses in die Kommissionen kommen zu erschweren, bedarf es allerdings keiner Verbote, es genügen andere Hindernisse (von denen ich einige aufgezeigt habe).

Fr., 14.06.2019 - 11:57 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Fr., 14.06.2019 - 12:51

Antwort auf von Karl Trojer

Die von Ihnen dargelegten Hindernissen existieren heute nicht mehr, 1968 liegt mittlerweile ein halbes Jahrhundert zurück. Sollen wir zu wiederholten Mal Beispiel von Frauen an der Spitze machen? Bitteschön: Margaret Tatcher, Angela Merkel und Hilary Clinton. Beweisen Sie mir mal dass denen das Patriarchat verboten hat ihre Position zu erreichen. Dann reden wir weiter.

Fr., 14.06.2019 - 12:51 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 14.06.2019 - 20:46

Antwort auf von Elisabeth Garber

Müssten die Frauen überall in der Gesellschaft die von Ihnen verlangten 50% erfüllen, wären Sie genau so überfordert, wie es auch die Männer sind!
Frauen haben in vielen Berufsfeldern einen riesigen - ja fast ungesunden - Überhang, und das aus freier Wahl, sowie die Männer in anderen. Warum ist das schlimm? Und warum wollen Sie Frauen zwingen in der Politik überall die 50% zu haben, solange sie nicht aus freier Wahl und freien Stücken entscheiden, diese Positionen anzustreben?! Es gibt viele nicht verheirate und/oder kinderlose Frauen, die nicht wegen der Kinder eingeschränkt sind. In Südtirol gab es letzthin bei Landtags- und Gemeinderatswahlen sogar weniger gewählte Frauen trotz der vorgegebenen Quote bei den Kandidatinnen.

Fr., 14.06.2019 - 20:46 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Fr., 14.06.2019 - 21:27

Antwort auf von Elisabeth Garber

Was für eine Statistik Frau Garber? Eine die Belegt dass im jeden Beruf, in jeder sozialen Schicht und sonst überall gleich viele Frauen wie Männer präsent sind? So etwas gibt es nicht, weil es, wie ganz oben schon gesagt, REALITÄTSFERN ist! Und eines würde mich brennend interessieren, warum geht es bei der sogenannten Gleichberechtigung immer nur um Schlüsselpositionen? Bei Straßenarbeitern gibt es bestimmt viel weniger Frauen als in der Politik, wieso schreit da keine Henne (Hahn wäre auch nicht gendergerecht) danach?

Fr., 14.06.2019 - 21:27 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 15.06.2019 - 08:55

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

PS: Schauen sie sich u.a. die Schweizer News (Genf/Demo) an, dann sehen sie, dass die 'Realitätsferne' ihre eigene Brillenstärke ist, Mensch Ärgerdichnicht. Es geht um gleiche Bezahlung für gleiche Leistung. Nehmen wir einen typisch männlichen Handwerksberuf her und einen typisch weiblichen: Hydrauliker und Schneiderin. Verdienst des Hydraulikers = ca. ein Drittel mehr pro Stunde.

Sa., 15.06.2019 - 08:55 Permalink
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Sepp.Bacher Sa., 15.06.2019 - 10:32

Antwort auf von Elisabeth Garber

Aus meiner Berufsberatungs-Erfahrung: Wenn ein Mädchen einen Beruf wählt, dann hat sie nüchtern gesehen, beide Berufe zur Auswahl. Mädchen wählen aber mehr nach Neigung und weniger nach Prestige oder Verdienstmöglichkeiten. Und bei der Erwachsenen-Beratung: Wenn eine Frau z. B. mit 25 oder 30 Jahren das Bedürfnis hat, Beruf zu wechseln, da ihr ihre Tätigkeit z. B. in der Bank oder im Büro nicht erfüllt, dann ist sie eher geneigt z. B. in einen Kinderberuf zu wechseln, wenn das für sie auch mit gehaltmäßigen Einbußen verbunden wäre. Hauptsache der Beruf soll Sinn machen! Leider ist es als Erwachsene/r sehr schwierig sich umzuschulen. Und wenn, dann fehlt die finanzielle Unterstützung.
Ich habe immer in Berufen gearbeitet, in denen es Männer und Frauen gab, und immer haben beide gleichviel verdient!

Sa., 15.06.2019 - 10:32 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Do., 13.06.2019 - 16:45

Für mich sind funktionierende Institutionen selbstverständlich. Dumm ist es hingegen die Zusammensetzung dieser noch mehr zu verkomplizieren als sie es in Südtirol sowieso schon ist.

Do., 13.06.2019 - 16:45 Permalink
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Herta Abram Sa., 15.06.2019 - 10:46

Solcherart Werturteile und Glaubenssätze, welche MÄDN, GORGIAS ua. äußern, nützen meiner Meinung nach, der Verwirklichung der Idee: „Gleiche Chancen für alle – auf allen Ebenen“, wenig!
Wenn behauptet wird „Frauen sind bereits gleichberechtigt und brauchen keine Quoten mehr, um erfolgreich zu sein“, dann ist das, schlichtweg, falsch!
1) In Praxis u Gegenwart, braucht es nach wie vor Quoten, um vorhandene Hürden, Vorurteile und Ungleichbehandlungen von Frauen auszugleichen! Wie viele Frauen sitzen in Managementpositionen großer Unternehmen? Und wie viel in wichtigen politischen Ämtern? Noch immer viel zu wenige! Um das zu beeinflussen sind Quoten eine Option.
2) Niemand will Frauen zwingen, Karriere zu machen oder Männer zu diskriminieren. Es geht darum, die Rechte und Chancen für alle fair zu gestalten.
3) Die Idee, alle können alles schaffen, wenn sie sich nur genug anstrengen, ist falsch. Wir wachsen unter unterschiedlichen Bedingungen, mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Zugängen auf. Dabei geht es nicht nur um Einschränkungen oder Möglichkeiten aufgrund von Geschlecht, sondern u.a. auch aufgrund der finanziellen Situation des Elternhauses, des Milieus, in das frau hineingeboren wird, das Land, in dem frau aufwächst.
Das gemeinsame Ziel soll so ausschauen: "Es geht um ein gutes selbstbestimmtes Leben für alle!"

Sa., 15.06.2019 - 10:46 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 15.06.2019 - 12:13

Antwort auf von Herta Abram

Wie recht Sie haben Frau Abram! Der ausführlichen Analyse ist nichts mehr hinzuzufügen. Kann mich gut dran erinnern, als meine ambitionierte Cousine (Wirtschaftsstudium/Produkt- Marketing) vergeblich versuchte in Südtirol Fuß zu fassen und schließlich nach Deutschland ging. 'Hier' hätte sie sich irgendwann am liebsten ein Schild mit "Bin sterilisiert" umgehängt. In Deutschland konnte sie ihr Ziel (gut bezahlte Position in einem bekannten Unternehmen) Schritt für Schritt erreichen und ist auch im Ausland geblieben.

Sa., 15.06.2019 - 12:13 Permalink
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gorgias Sa., 15.06.2019 - 12:22

Antwort auf von Elisabeth Garber

Weil nur Frauen aus Südtirol im Ausland bleiben oder gehen, um Karriere zu machen. Ich kenne genug Männer die Aufgrund fehlender Beziehungen es in Südtirol nicht weiter gebracht haben, trotz Qualifikation, Talent und Ehrgeiz.
Wer Karriere machen will, muss oft auch mobil sein, nicht nur Ihre weibliche Cousine.

Sa., 15.06.2019 - 12:22 Permalink
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gorgias Sa., 15.06.2019 - 12:37

Antwort auf von Herta Abram

>Wenn behauptet wird „Frauen sind bereits gleichberechtigt <
Frauen haben die selben Rechte wie Männer. Welche gesetzlichen Bestimmungen führen in Deutschland, Österreich oder Italien dazu dass Frauen nicht gleichberechtigt wären?

>und brauchen keine Quoten mehr, um erfolgreich zu sein“, dann ist das, schlichtweg, falsch!<

Belegen Sie doch bitte Ihre Aussage. Frauen brauchen keine Quoten sondern eine Karriereorientierung. Solange Frauen bereit sind für Familie oder für die eigenen Interessen Einbusen in der Karriereentwicklung einzugehen, braucht man sich auch nicht wundern diese weniger Erfolgreich sind.

1) Wieviele Frauen streben Managementpositionen und politische Ämter an?

2) Fair ist es, wenn man nicht auf das Geschlecht schaut und nicht wenn man Geschlechterquoten einführt oder vermeindlich "ausgleichende" Geschlechterbonuse für Frauen verteilt.

>Das gemeinsame Ziel soll so ausschauen: "Es geht um ein gutes selbstbestimmtes Leben für alle!"<

Da stimme ich Ihnen gerne zu. Und das hat mit Quoten rein gar nichts zu tun.

Sa., 15.06.2019 - 12:37 Permalink
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Manfred Gasser Sa., 15.06.2019 - 19:06

Antwort auf von Herta Abram

"Dabei geht es nicht nur um Einschränkungen oder Möglichkeiten aufgrund von Geschlecht, sondern u.a. auch aufgrund der finanziellen Situation des Elternhauses, des Milieus, in das frau hineingeboren wird, das Land, in dem frau aufwächst."
Und Sie glauben wirklich, dies gilt nur für frau?

Sa., 15.06.2019 - 19:06 Permalink
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Elisabeth Garber Mo., 17.06.2019 - 18:24

NB: Auch im Kommentar-Bereich von Salto.bz wurden und werden weibliche Stimmen immer wieder niedergeschrieben und/oder dem Spott preis gegeben.
"Frei von Frauen"- das scheint auch das Motto/Credo einiger anonymer und androzentrischer Schreiber auf Salto.bz zu sein.

Mo., 17.06.2019 - 18:24 Permalink