Globuli
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Gesellschaft | fritto misto

Raptus homöopaticus

Wenn ich eine Apotheke betrete, brauche ich was. Zum Narren gehalten werden gehört da nicht dazu.

Ich leide. Ich leide, seit einiger Zeit schon, am raptus homöopaticus, der mich unvermittelt in den Apotheken meines Bezirks befällt. Der Ablauf ist immer der selbe: Ich betrete eine Apotheke, die sich auf den ersten Blick seriös und vertrauenserweckend gibt (keine Slot Machine im Wartebereich, keine Tarotkarten im Schaufenster), verlange an der Theke etwas gegen dies oder das und bekomme ein Präparat angeboten. Soweit, so gut. Dann der kritische Moment: Auf meine lauernde Frage, ob das meist zu einem stattlichen Preis Dargebotene homöopathisch sei, antwortet der oder die ApothekerIn mit einem arglosen „Ja!“. Ich atme ein. Nun nimmt der Raptus seinen Lauf, und zu meinem Erstaunen, trifft er die ApothekerInnen fast immer unvorbereitet. Nur um klarzustellen: Ich tobe nicht. Ich schimpfe nicht. Ich bin ein friedfertiger Mensch, auch wenn Sie als KennerIn meiner Kolumne vielleicht Einspruch erheben möchten. Aber ich verwehre mich dagegen, für ein ernstes Anliegen, das ich habe, Nutzloses angedreht zu bekommen. Nicht in einer Apotheke. Nicht von jemandem, der Pharmazie studiert hat, und genau weiß, was er oder sie da macht: Nämlich ein Präparat verkaufen, das keinen Wirkstoff enthält. In so einem Moment, liebe ApothekerInnen, unterscheidet ihr euch nämlich null vom dahergelaufenen Grander-Wasser-Vertreter oder der windigen Handauflegerin. Obwohl: Letztere glauben womöglich wirklich an ihr Produkt oder ihre „Gabe“. Ihr hingegen seid euch bewusst, dass ihr da gerade versucht habt, mir ein Fläschchen stinknormale Zuckergrallellen um zehn Euro anzuhängen.

 

Okay, der Placebo-Effekt, ich weiß es ja. Die Mittelchen, die eigentlich keine sind, also nennen wir sie beim Namen: die Scheinmedikamente wie Globuli, Bachblüten, Schüssler Salze etc., die keinen nachweisbaren Wirkstoff enthalten (nein, das tun sie wirklich nicht) „wirken“ höchstens insofern, als dass die Anwender glauben, sich selbst etwas Gutes mit ihrer Einnahme zu tun, folglich ruhiger und positiv gestimmt sind, was sich vorteilhaft auf den Genesungsprozess auswirken kann. Der Placebo-Effekt funktioniert übrigens auch stellvertretend, weshalb Eltern den Eindruck haben, das Baby schreit weniger, oder der Bauer meint, der Kuh geht’s besser (ja, was soll ich sagen), dabei sind sie es selbst, die im Vertrauen auf die Homöopathie gelassener werden und so beruhigend auf Kind und Vieh wirken. Aber sollten Apotheken mit diesem Glauben wirklich Geschäfte machen? Klar, es braucht sie und die ganze wissenschaftliche Aufmachung der Grallellen und Wasserlen, damit der Hokuspokus funktionieren kann. Der Mensch will ja dran glauben, dass es was bringt, und das wird nicht klappen, wenn er statt der Globuli im Supermarkt um ein Bruchteil des Geldes „Tic Tac“ kauft und einwirft, weil es da keine pseudowissenschaftlich verschwurbelte Geschichte drumherum gibt. Was ihre Zusammensetzung betrifft, so unterscheiden sich „Tic Tac“ und Globuli eigentlich nur dahingehend, dass Globuli zu hundert Prozent aus Saccharose, sprich gewöhnlichem Haushaltszucker bestehen, während bei den“ Tic Tac“ doch noch ein, zwei andere Inhaltsstoffe dazukommen. Ist es seriös, wenn Apotheken mir also im Grunde magische „Tic Tac“ verkaufen wollen? Ich finde nicht. Ich finde, es ist eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes.

Glauben Sie mir: Wenn die Nerven aufgrund von Schlafentzug und Stress so dünn sind, dass man kurz vor dem Halluzinieren steht, dann erscheinen einem aufgeklärten Geist auch Voodoo oder Runenwerfen als praktikable Möglichkeiten.

Dementsprechend schroff reagiere ich, wenn mir nun also ein homöopathisches Produkt angeboten wird, das erst auf Nachfrage als solches geoutet wird. So auch beim letzten Mal, was die Apothekerin irritierte und zu hastigen Konsultationen mit ihrer Kollegin im Hinterzimmer führte („Gibsch ihr holt…“ „Sell will sie net!“ - ratloses Schweigen.) Anscheinend kommt es sehr selten vor, dass jemand ausdrücklich nichts Homöopathisches haben will, was mich etwas beunruhigt. Die SüdtirolerInnen gaben 2017 900 Millionen Euro fürs Glücksspiel aus, die Meraner 3.400 Euro a testa. Summen, die schockieren. Ich würde gerne wissen, wie viel Herr und Frau Südtiroler für etwas ähnlich Sinnloses ausgeben, denn statt Homöopathie könnten sie sich einen Kamillentee genehmigen und auf dessen heilsame Wirkung hoffen, oder ein Glas Rotwein, oder Schokolade. Kostet meist dramatisch weniger und zeigt effektiv beruhigende Wirkung. Ich glaube, die Zahl würde uns alle plätten. Und doch, mea culpa, ich habe ja auch selbst dazu beigetragen: Immer, wenn ich mich besonders schlau und aufgeklärt fühle, belehrt mich der Blick in mein Badezimmerschränkchen eines Besseren. Dort stehen sie, zwar schamhaft in die Ecke gedrängt, aber doch in stattlicher Zahl, die kleinen braunen Fläschchen mit weiß-rotem Etikett eines lokalen Zuckergrallelle-Herstellers: Arnika DH30 und Belladonna DH6, Calcium Phosphoricum DH12 und Chamomilla DH6, usw. Klingt wissenschaftlich, ist aber immer nur „10g globuli di saccarosio“.

 

Ich hatte ein Baby, das viel schrie, und eine Hebamme, die, wie so viele von ihnen, Globuli-Anhängerin war. Half das eine Mittelchen nicht, musste man halt ein anderes probieren, und glauben Sie mir: Wenn die Nerven aufgrund von Schlafentzug und Stress so dünn sind, dass man kurz vor dem Halluzinieren steht, dann erscheinen einem aufgeklärten Geist auch Voodoo oder Runenwerfen als praktikable Möglichkeiten. Eine geleerte Brieftasche und immer noch schreiendem Kind später beschwerte ich mich bei der Hebamme, dass nichts half, worauf sie endlich mit der Sprache herausrückte: Mein Kind sei halt eben so. Punkt. Dass manche Unannehmlichkeiten, sei es Zahnen, Schnupfen, Juckreiz oder eben Babygeschrei einfach ausgehalten werden müssen und von alleine vorübergehen, den Mut, das auszusprechen, den wünsche ich allen Hebammen und auch den Haus- und Kinderärzten, da letztere erfahrungsgemäß meist schnell darin sind, uns zugegebenermaßen nervige Mütter und Väter, die nur zu oft wegen Lappalien anklopfen, mit einem „quick fix“ wie den Globuli abzuspeisen. Ich lobe mir den meinen, der sich die Zeit nimmt, mir zu erklären, dass er wohl irgendwas aufschreiben könne, ich aber genauso gut einfach abwarten  und die Sache sich selbst erledigen lassen könne, weil sie so dramatisch nicht ist. Nähmen sich mehr Mediziner die Zeit, ihre Patienten aufzuklären und zu beruhigen, müssten letztere ihre Beruhigung nicht aus den eigentlich wirkungslosen Wasserlen und Grallellen schöpfen.

Ich verwehre mich dagegen, für ein ernstes Anliegen, das ich habe, Nutzloses angedreht zu bekommen. Nicht in einer Apotheke. Nicht von jemandem, der Pharmazie studiert hat.

„Was nicht nützt, schadet nichts“, könnte man denken, aber auch das trifft nicht zu. Neben den Kosten verleitet die Homöopathie dazu, immer gleich etwas einnehmen zu wollen, was auch zu einem leichtfertigeren Umgang mit wirklichen Medikamenten führen kann, da man sich sozusagen daran gewöhnt, bei jedem Wehwehchen etwas zu schlucken. Ebenso kann der Glaube an sie dazu führen, auch ernsthafte Erkrankungen mit Globuli und Co. zu „therapieren“, und die dringend nötige wirkliche Therapie so hinauszuschieben. Das kann schlimmstenfalls tödlich ausgehen, wie im Fall eines Siebenjährigen aus den Marche.

Homöopathie ist also per se wirkungslos, aber nicht harmlos, und deshalb verstehen sie nun meinen eingangs geschilderten Raptus hoffentlich besser. Der ist übrigens gut ausgegangen: Ich musste gar nicht auf das an der Kasse ausgestellte „Globuli-Notfallset im modischen Lederetui“ zurückgreifen, sondern bekam letztendlich etwas Pflanzliches ausgehändigt. War doch gar nicht so schwer, Herr und Frau Apotheker. Verbannen Sie Globuli und Co. doch dorthin, wo sie hingehören: In den Esoterik-Shop. Dort können sie neben Wünschelrute und Heilkristallen auf die gutgläubigen KäuferInnen warten.

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ceteris paribus Fr., 07.02.2020 - 12:11

Antwort auf von Elisabeth Garber

"Naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Studien bedeuten oft, aber nicht immer, unverrückbare Gesetzmäßigkeiten"

Widerspruch! Naturwissenschaftliche Erkenntnisse bedeuten NIE unverrückbare Gesetzmäßigkeiten, das sind Dogmen! Die Gesetzmäßigkeiten gelten nur so lange, bis sie jemand evidenzbasiert widerlegt.

Selbstverständlich bleibt es jedem und jeder unbelassen an Kügelchen welcher Art auch immer zu glauben, genauso wie an den Weihnachtsmann, die Zahnfee, fliegende Untertassen oder das Spaghettimonster....kritisch wird's wenn es darum geht, öffentliche Gelder für Phantasieprodukte einzusetzen. Da sehe ich die Konfliktlinie.

Fr., 07.02.2020 - 12:11 Permalink
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ceteris paribus So., 09.02.2020 - 15:21

Antwort auf von Elisabeth Garber

ja
2 Bsp.: homöopathische Produkte können von der Steuer abgesetzt werden - H. wird in der Komplementärmedizin eingesetzt, was auch Kosten verursacht.

Wie viel? keine Ahnung, ich mag auch nicht googlen... aber das was hier eingesetzt wird, kann nicht dort verwendet werden wo es nicht um nichts geht: Erforschung neuer Therapien bei Krebs, genetisch bedingten Krankheiten (crispr cas9) ect. pp...es ist halt letzten Endes leider ein Nullsummenspiel.

So., 09.02.2020 - 15:21 Permalink
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Dieter Florian Fr., 07.02.2020 - 12:10

Wenn ich mir so die verschiedenen Kommentare durchlese, dann scheint es so, als ob der Mensch immer wieder Beweise und fundierte Wissenschaft fordert, wenn es um sein Wohlergehen geht. Dass die Wirkungsweise homöopathischer Mittel wissenschaftlich noch nicht erklärbar ist, heißt noch lange nicht, dass eine Wirkung unmöglich ist. Wie auch das Verhalten in der Quantentheorie, auch für deren Entdecker, jeder wissenschaftlichen Grundlage trotzen, sollte man der Wissenschaft ihren gebührende Rolle als Teil des Ganzen zukommen lassen. Ich selbst habe die besten Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht. Bei Tieren, die nur wenige Stunden mehr hätten leben dürfen, haben sich dennoch erholt - alles Einbildung? Die Wissenschaft akzeptiert nur jene Errungenschaften, welche beliebig oft unter den selben Umständen die selben Resultate hervorbringt. Habe ich Fieber und der Arzt verordnet mir ein fiebersenkendes Mittel so wird mit großer Wahrscheinlichkeit das Fieber gesenkt, wie bei tausend andere Menschen bei Fieber mit demselben Medikament auch. In der Homöopathie wird der Mensch als Ganzes betrachtet und deshalb muss auch das homöopathische Mittel individuell angepasst werden - homöopathisch (ähnliches mit ähnliches) sein. 100 Menschen mit Fieber können 100 verschiedene homöopathische Mittel benötigen. Somit kann die homöopathische Wirkungsweise zur Zeit noch nicht wissenschaftlich erklärt werden. Jeder Mensch ist ein Individuum und somit einzigartig. Genauso einzigartig muss das homöopathische Mittel sein, das verabreicht wird und das ist schwer zu finden. Zudem benötigt dies ein langes Studium. Ein falsches Mittel in einmaliger Gabe wird nur in den seltensten Fälle eine negative Reaktion hervorbringen. Darüber kann ein homöopathisch verschreibender Arzt weitere und genauere Auskünfte geben. Ein weiterer Aspekt der Wissenschaft ist folgender: 1/2 + 1/2 = 1 Darüber ist sich jeder einig. Jedoch aus einem halben Ei und noch einen halben Ei kann niemals ein Küken heranwachsen, auch wenn chemisch gesehen exakt dieselben Inhaltsstoffe vorhanden sind. Das Leben lässt sich nicht auf chemische Reaktionen in unseren Körper beschränken. Es ist bestenfalls Folge von vorhergegangenen Ereignisse unserer emotionaler oder mentaler Bereiche. Wenn wir das Wunder der Zeugung und der Geburt auf die Wissenschaft und dem hochgelobten Realitätsbewusstsein reduzieren, dann würde die Welt aussterben. Denn, jetzt absolut rationell betrachtet, welche Folgen hätte ein Kind für die Eltern: Opferbereitschaft, finanzielle Einbußen, schlaflose Nächte, Umstrukturierung des Tagesablaufes über Jahre und und und... Wie jetzt allen bewusst geworden sein wird, ist unser Verstand und die Beweise, die er in der Wissenschaft erhofft zu finden, nicht der Weisheit letzter Streich. Vernunft, Liebe und der Wille etwas für sein Umfeld zu tun, können auch nicht wissenschaftlich erklärt werden, machen uns aber glücklicher und damit auch gesünder. Wie viele Menschen rauchen, trinken Alkohol oder nehmen andere Drogen zu sich, obwohl deren Wirkung von der Wissenschaft als eindeutig schädlich für unsere Gesundheit eingestuft wird, zu sich. Aber wenn es um die Wirkung von "Placebo" Effekten handelt, dann wird protestiert. Wenn unsere Gedanken auf unsere Gesundheit einen so großen Effekt haben - wovon ich überzeugt bin - warum wird dann nicht mehr in dieser Richtung hin geforscht? Ist eventuell der Verdienst einiger Lobbies zu gering oder wird so die Verantwortung für seine Gesundheit auf jeden selbst zurückgeworfen und ist somit jeder seines Glückes Schmied.

Fr., 07.02.2020 - 12:10 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.02.2020 - 13:18

Antwort auf von Dieter Florian

„Wirkungsweise homöopathischer Mittel wissenschaftlich noch nicht erklärbar ist“...,
verschleiert die Informationen, wonach die Wissenschaft die *Wirkungslosigkeit* der Homöopathie bereits nachgewiesen hat.
Wie auch soll die Wissenschaft etwas „erklären“, was erwiesenermaßen nicht vorhanden ist?

Fr., 07.02.2020 - 13:18 Permalink
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ceteris paribus Fr., 07.02.2020 - 13:56

Antwort auf von Dieter Florian

Ich sehe viele Missverständnisse - auf einiges möchte ich eingehen:
"Dass die Wirkungsweise homöopathischer Mittel wissenschaftlich noch nicht erklärbar ist, heißt noch lange nicht, dass eine Wirkung unmöglich ist."
wie wahr: die Wissenschaft ist qua Definition offen für Neues und wartet auf die schlagenden Beweise. Ist es auch umgekehrt so, dass Evidenzen die die Wissenschaft hervorbringt anerkannt werden?

"Vernunft, Liebe und der Wille etwas für sein Umfeld zu tun, können auch nicht wissenschaftlich erklärt werden, machen uns aber glücklicher und damit auch gesünder."
Leider völlig falsch, evolutionsbiologisch können diese Aspekte hervorragend erklärt werden, und Sie ahnen es... Evolutionsbiologie ist Wissenschaft.

"Bei Tieren, die nur wenige Stunden mehr hätten leben dürfen, haben sich dennoch erholt"
Interessant. Können Sie das näher ausführen. Was haben Sie diagnostiziert und wie?

Fr., 07.02.2020 - 13:56 Permalink
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Elisabeth Garber Fr., 07.02.2020 - 14:35

Antwort auf von ceteris paribus

Ach ja? Sie wissen aber schon, dass man lange Zeit zwischen, Kunst, Wissenschaft, Handwerk gar nicht unterschieden hat. Die düsteren Seiten der Aufklärung hat F. de Goya in seinem berühmtesten Blatt: "Der Traum der Vernunf gebiert Ungeheuer" verarbeitet. Die Interpretation ist frei...und deshalb ist meiner Meinung nichts " völlig falsch", was Dieter Florian schreibt...

Fr., 07.02.2020 - 14:35 Permalink
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ceteris paribus Fr., 07.02.2020 - 15:08

Antwort auf von Elisabeth Garber

was man lange Zeit gedacht hat - damit kann ich nichts anfangen.

Ich spreche bewusst nicht von Vernunft sondern von Evidenzen, das sind nicht nur etymologisch gesehen zwei Paar Schuhe

Philosophisch gesehen, gebe ich Ihnen recht, nichts ist "völlig falsch", aber dieses Fass möchte ich in diesem thread nicht aufmachen

Fr., 07.02.2020 - 15:08 Permalink
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Dieter Florian Fr., 07.02.2020 - 18:46

Antwort auf von ceteris paribus

Es handelte sich um einen Hasen, der nicht mehr fressen wollte und nur mehr apatisch da lag. Das erste Mittel brachte keine Besserung, nach 2 Stunden ein weiteres Mittel ohne Effekt. Das 3 Mittel wurde in CH1000 verabreicht. Nach etwa 1 Stunde leichte Besserung. Am nächsten Morgen, 10 Stunden später, war der kleine Hase quickfidel. Am Vortag wollte die Tierärztin den Hasen einschläfern, was die Besitzerin auch wegen der Kinder, verweigerte. Die Nacht würde er wohl nicht überleben. Diagnosen sind in der Homöpathie nebensächlich, es werden die Symptome zur Mittelfindung verwendet; hierzu hilft ihr Homöopath weiter.

Fr., 07.02.2020 - 18:46 Permalink
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Peter Gasser Fr., 07.02.2020 - 18:50

Antwort auf von Dieter Florian

es ist also anzunehmen, dass er sich auch mit "gar nichts tun" erholt hätte.
Hier wird ein Kausalzusammenhang konstruiert, es wird lediglich *angenommen*, aber eben nur angenommen, was weiß es nicht.
Hätten Sie den Hasen zufällig bei den Ohren gezogen, würden Sie nach dessen Genesung auch nicht sagen, dass "Ohrenziehen" todgeweihte Hasen rettet...

Fr., 07.02.2020 - 18:50 Permalink
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Sepp.Bacher Sa., 08.02.2020 - 08:34

Antwort auf von ceteris paribus

Um das Blickfeld ein bisschen auszuweiten: Ich lese und höre heute in den Medien vom "Entschlackungspapst oder Gesundheitspapst" HENRI CHENOT. Man kann also "Gesundheitspapst" werden, ohne Medizin studiert zu haben? Und es kreist viel Geld um diesen Papst. Was ist nun sein Geheimnis? Er hat sich großes Wissen im Umgang mit Menschen und in alternativen Heilmethoden angeeignet. Jede dieser Methoden kann wahrscheinlich wissenschaftlich in Frage gestellt werden. Und doch wirken sie, bzw. glauben viele daran. Da kommt eine alte Weisheit ins Spiel (wissenschaftlich nicht belegt?): der Erfolg einer Therapie hängt vor allem von der Beziehung von Heiler mit dem Heilung-Suchenden zusammen. Wie man es auch definieren will, ist es nicht zuletzt auch eine Beziehungs- oder Glaubensfrage!

Sa., 08.02.2020 - 08:34 Permalink
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Peter Gasser Sa., 08.02.2020 - 09:04

Antwort auf von Sepp.Bacher

„der Erfolg einer Therapie hängt vor allem von der Beziehung von Heiler mit dem Heilung-Suchenden zusammen. Wie man es auch definieren will, ist es nicht zuletzt auch eine Beziehungs- oder Glaubensfrage!“
... eine nicht uninteressante und gleichermaßen gefährliche Betrachtung, wenn aus Heilung dann Heil wird, und dann ein ganzes Volk gläubig sein Heil sucht beim Heiler, und es dafür dann plötzlich Orden statt Salben gibt... nein, nein, Medizin sollte auf dem Boden von Fakten bleiben, solange es „Medizin“ ist;
Für die Wirksamkeit eines Antibiotikums oder Schmerzmittels oder Blutverdünnungsmittels benötige ich weder eine Beziehung zum Arzt noch zum Apotheker.
Wenn es Esoterik ist, sollte man es als Esoterik bezeichnen.
Daher sollte es immerwährend eine klare Trennung von „Arzt“ und „HEILer“ geben...

Sa., 08.02.2020 - 09:04 Permalink
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ceteris paribus So., 09.02.2020 - 15:28

Antwort auf von Sepp.Bacher

"Erfolg einer Therapie hängt vor allem von der Beziehung von Heiler mit dem Heilung-Suchenden zusammen"

das ist kein unerhebliches Argument. Der gute Hahnemann hat schon vor 200 Jahren erkannt, dass seine Wasser besser gewirkt haben, wenn er sie persönlich verabreicht hat. Die Patienten waren beeindruckt und von großem Vertrauen durchdrungen, was nicht unerheblich für eine Gesundung sein kann. Daraus hat er gute Doktor dann seine Homöopathietheorie begründet, vor etwa 200 Jahren, nur haben die Wasser damit nichts zu tun.

Die Beziehung Arzt Patient - davon kann die Schulmedizin von der Homöopathie lernen.

So., 09.02.2020 - 15:28 Permalink
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Matthias Mühlberger Fr., 07.02.2020 - 20:58

Antwort auf von Dieter Florian

Lustig wie sich in Erklärungs- und Rechtfertigungsnot geratende Homöopathen immer wieder auf die Quantentheorie berufen, um doch noch einen Anschein von (eigentlich verachteter) Wissenschaftlichkeit zu erwecken. Dabei wissen wir doch seit Richard Feynman:
"Wer glaubt, die Quantentheorie verstanden zu haben, hat sie nicht verstanden."

In diesem Sinne: Bei Erkältung unbedingt die weissen TicTac, das ist zumindest ein bisschen Minzgeschmack drin.

Fr., 07.02.2020 - 20:58 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 08.02.2020 - 09:28

Antwort auf von Matthias Mühlberger

Ich finde es lustig wie die Schulmediziner und Schulmedizinfans höchst ungern etwas anderes gelten lassen können und immer wieder spöttische Beiträge liefern, obwohl die Verfechter der Homöopathie (Bacher Sepp ausgenommen, dem die Einseitigkeit wohl auch auffällt...) aus der Diskussion längst (!) ausgestiegen sind.
Was ist mit der Magnet-Resonanz-Therapie und was mit Akupunktur oder chinesischen Kräutermischungen - ist das alles bis ins letzte Detail wissenschaftlich erklär- und beweisbar?

Sa., 08.02.2020 - 09:28 Permalink
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Peter Gasser Sa., 08.02.2020 - 09:44

Antwort auf von Elisabeth Garber

Ich finde, es geht nur darum, klar zu machen, um was es geht.
Homöopathie hat nun mal das Problem, dass deren Unwirksamkeit nachgewiesen ist. Sogar die bundesdeutschen Grünen stehen da vor einer innerparteilichen Zerreißprobe, da - wer öffentliche Funktionen ausübt - ein gewisses Maß an Fakten und Erkenntnissen nicht ignorieren darf.
Jede Privatperson darf das natürlich: ich hatte auch schon Akupunktur.
Magnet-Resonanz-Therapie ist ebenso ohne Nutzen und ohne Schaden.

Ich bin überzeugt, dass man hier Medizin und Psychologie auseinanderhalten sollte: mir geht es auch besser, und ich „gesunde“, wenn ich mein Gesicht 10 Minuten in die Sonne halte, wenn meine Hausärztin verständnisvoll mit mir spricht, wenn mir ein Freund beim Glas Wein gut zunickt, von mir aus auch, wenn ich an frischer Erde rieche und den Sternenhimmel betrachte.
Auch, wenn ich ein Flasche selbst abgefülltes Quellwasser im Eichenwald trinke, und vorher eine Arnika hineinbrösle... auch dann fühle ich mich gesundet... aber ich fülle das nicht ab und verkaufe es als Medizin. Und darum geht es hier.

Sa., 08.02.2020 - 09:44 Permalink
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Frank Blumtritt Sa., 08.02.2020 - 14:42

ich verstehe diesen Zornausbruch nicht. Wenn Sie zum Autohändler oder in den Supermarkt gehen, werden Ihnen auch unsinnige, oder gar schädliche Produkte angeboten und Sie müssen - je nach Weltanschauung - Rat suchen, wählen, oder einfach vertrauen. Homöopathica verursachen wenigstens keine nachgewiesenen Schäden, wie sehr viele andere Produkte am freien Markt. Wenn wir eine bessere Welt wollen, dann fangen wir doch lieber damit an, SUV's mit 300 PS zu verbieten, nicht Zuckerkugeln.

Sa., 08.02.2020 - 14:42 Permalink
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Peter Gasser Sa., 08.02.2020 - 15:41

Antwort auf von Frank Blumtritt

Wenn ich im Autohaus ein Auto kaufe, hat es einen Motor und Räder und ist geprüft und zugelassen für den Transport von Personen;
es ist nicht ein ausgehöhlter Baumstamm ohne Räder und ohne Motor, und wenn ich drin sitze, „glaube“ ich zu fahren, und somit ist es ein gleichwertig einem Auto.

Sa., 08.02.2020 - 15:41 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 08.02.2020 - 18:59

Antwort auf von Frank Blumtritt

In Deutschland zahlen sogar Krankenkassen gewisse homöopathische Behandlungen (bis zu 2 Drittel), hab ich irgendwo gelesen. Irgendwie passt das alles auf keine Kuhhaut mehr, wo doch Krankenkassen sehr geizig sind. Vielleicht auch Fake, nachdem ich zu wenig recherchiert hab. Wer kennt sich da besser aus?

Sa., 08.02.2020 - 18:59 Permalink
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Klaus Hartmann Sa., 08.02.2020 - 19:06

Hier scheint ins Wespennest gestochen worden zu sein. Es wird ordentlich darauf losgedroschen. Dabei sind es doch nur Zuckergrallelen.
Natürlich, wenn man wie Herr Gasser das Ganze weiter denkt, kann aus der Sehsucht nach Heilung (einer Krankheit) schnell ein Heiler fürs Volk auferstehen und aus Salben Orden werden. Hat eine gewisse verführerische Logik. Könnte man wahrscheinlich noch lange darüber diskutieren. Wer weiß, wohin uns dieser Ansatz führen würde.
Aber erst Mal zum Runterkommen ein Zitat von Paul Lafargue:
"Die Medizin ist ohne ein gewisses Maß an Scharlatanerie nicht auzuüben."

Sa., 08.02.2020 - 19:06 Permalink
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Frank Blumtritt So., 09.02.2020 - 22:02

Hi Chris,
1. als "Esoterismus-Befürworter" rate ich zu mehr Gelassenheit (das wirkt gegen böse Geister und vor allem beleidigt man Andersdenkende nicht - von wegen Mittelschüler und so..)
2. Homo sapiens ist gottseidank voller Widersprüche. Nur so konnte er sich überhaupt entwickeln.
3. Die Komplementärmedizin in Meran gibt es seit ca 13 Jahren. Sie arbeitet Hand in Hand mit der Schulmedizin, wie zB der Onkologie. Unser Vorbild war damals das Krankenhaus Scuol in unserer geschätzten Schweitzer Nachbarregion. Auch in Deutschland hat schon lange jedes KH, das etwas auf sich hält , eine Komplementärmedizin.
4. Eigentlich sollten Aussagen zur Angemessenheit komplementärer Methoden nur zwei Gruppen zugestanden werden: dem Gesundheitspersonal und den behandelten Patienten.
5. Die oft angesprochenen randomisierten Doppelblindstudien haben in der Medizin ihre Grenzen, da letztere keine reine Wissenschaft ist, wie Mathematik, Physik, Biologie und Chemie, sondern ein komplizierter Mix aus all diesen und vielem mehr aus den Bereichen der Humanwissenschaften. Der Mensch ist keine Maschine und keine chemische Formel, sondern in sich unendlich komplex wie das Universum. Ursache und Wirkung können nur statistisch erfasst werden, werden dem Individuum nie wirklich gerecht.
Die Qualität von Studien hängt übrigens auch nur von den Menschen ab, die sie sich ausgedacht haben. Beispiel? Männer die Medikamente bei Männern studierten und gar nicht auf die Idee kamen, dass die Wirkung bei Frauen anders sein könnte. Erst die neue Gender-Medizin hat entdeckt, wie viele (weibliche) Opfer das gekostet hat.. Fazit: besser kein blindes Vertrauen in Blindstudien..

So., 09.02.2020 - 22:02 Permalink
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Peter Gasser Mo., 10.02.2020 - 06:50

Antwort auf von Frank Blumtritt

Wenn ich einen Arzt benötige, hoffe ich, dass er kein „“Esotheriker“ ist und „böse Geister“ vertreiben will. Gott bewahre, sag ich da nur!
Zu Punkt 4: „Wer gehört nun zum Gesundheitspersonal“?

Zudem: dann dürfen analog dazu über die Angemessenheit des Rauchens nur das Gesundheitspersonal und Raucher reden - wer nicht Arzt oder Raucher ist: Mund halten.
Dasselbe über die Angemessenheit des Militärs: wer nicht Politiker ist oder Soldat: Mund halten.

Mo., 10.02.2020 - 06:50 Permalink
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Frank Blumtritt Mo., 10.02.2020 - 08:08

Antwort auf von Frank Blumtritt

Nachtrag zur Klarheit: Medizin ist natürlich auch immer ein politisches Phänomen und somit sollen und müssen alle mitreden. Ich sprach von der Angemessenheit einer Therapie. Letztere basiert auf einer individuellen therapeutischen Beziehung zwischen "Heilendem" und Patient und dort ist die Einmischung Dritter sehr problematisch.

Mo., 10.02.2020 - 08:08 Permalink
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gorgias Mo., 10.02.2020 - 08:49

Antwort auf von Frank Blumtritt

zu Punkt 5.
Es stimmt dass Medizin keine Wissenschaft ist. Es ist eine Praxis. Es gibt viele Verfahren in der Schulmedizin die nicht wissenschaftlich belegt sind, weil man sie unter anderem auch noch nicht erforscht hat.
Doch dort wo man genug Studien gemacht hat, ist es nicht mehr eine Frage von tradierter Praxis, sondern geklärt, was wirklich hilft.
Ich verstehe wirklich nicht wo bei der Untersuchung von Homöopathie es an die Grenzen von randomisierten Doppelblindstudien kommen sollte.
Solange es möglich ist diese technisch zu Verblinden (was bei Homöopathika sehr leicht ist) und es möglich ist eine genügende Anzahl an Probanden aufzunehmen ist es keinerlei Problem eine Studie durchzuführen.
Das zu untersuchende Objekt kann noch so komplex sein, doch durch die Kontrollgruppe ist es möglich dieses zu untersuchen ohne es grundsätzlich verstanden zu haben. Denn man sieht sich die Differenz zwischen der Kontrollgruppe und der behandelten Gruppe an. Wenn diese richtig randomisiert und doppelverblindet wurde, die Anzahl der Probanden statistisch gesicherte Ergebnisse bringen kann, dann sehe ich nicht wo das Problem gibt.
Es stimmt auch, dass es Studien verschiedener Qualität gibt, doch diese können in Metastudien evaluiert. Denn eine Studie ist nur relevant, wenn man die Ergebnisse publiziert, sondern den ganzen Ablauf samt Hypothesenbildung dokumentiert ist. Es gibt genug Studien und alle in Deutschland anerkannten wissenschaftlichen medizinischen Gesellschaften sind zum Schluss gekommen, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt.

Mo., 10.02.2020 - 08:49 Permalink
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Frank Blumtritt Mo., 10.02.2020 - 22:20

Wer ich bin können Sie googeln.
Wissenschaftliche Studien können in der Medizin zB quantitativ messen und statistische Aussagen machen, ob ein Molekül den Blutdruck senkt. Damit haben Sie aber nur einen Teilwert des Phänomens Gesundheit, die von der WHO als Gleichgewicht des physischen, psychischen, seelischen und sozialen Zustands definiert ist.
Bezüglich Ihrer "Brise" Ironie, rate ich Ihnen (ganz unironisch) keine Rechtschreibfehler zu machen, während Sie an der Schulbildung Anderer zweifeln.

Mo., 10.02.2020 - 22:20 Permalink
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Peter Gasser Mo., 10.02.2020 - 22:31

Antwort auf von Frank Blumtritt

„... Gesundheit, die von der WHO als Gleichgewicht des physischen, psychischen, seelischen und sozialen Zustands definiert ist“:
und wo ist darin Esoterik verborgen, da Sie deren „Befürworter“ sind?
Weder Physik, noch Psychologie (psychisch = seelisch), noch Soziologie bedürfen der Esoterik. Daher ist Ihre Definition unkorrekt wiedergegeben: es geht ums „Wohlbefinden“, nicht ums (esoterische) Gleichgewicht.
Die genaue Definition von Gesundheit durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“.

Mo., 10.02.2020 - 22:31 Permalink
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gorgias Di., 11.02.2020 - 01:41

Antwort auf von Frank Blumtritt

Studien sind nicht auf rein naturwissenschaftliche Messungen beschränkt. Wo liegen dann genau die Grenzen von wissenschaftlichen Studien in der Medizin?
Auch das Komplexitätsargument greift nicht, da die Differenz zwischen den zwei Kontrollgruppen festgestellt wird.
Wäre es Voraussetzung, dass man Studienobjekte in seiner ganzen Kompexität schon erfasst haben müssen, um eine Studie zu machen, würden Studien entweder unmöglich oder unnötig.

Di., 11.02.2020 - 01:41 Permalink
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gorgias Di., 11.02.2020 - 08:41

Antwort auf von Frank Blumtritt

"4. Eigentlich sollten Aussagen zur Angemessenheit komplementärer Methoden nur zwei Gruppen zugestanden werden: dem Gesundheitspersonal und den behandelten Patienten."

Ist es jetzt auch noch zu komplex, dass Patienten und das Gesundheitspersonal Aussagen über das Wohlbefinden und Gesundheitszustand von Patienten äußern?

Ich hoffe nein, denn sonst würde wohl alles ins Absurde führen. Und wenn man diese Ausssagen zulässt, kann man diese im Rahmen einer medizinischen Studie mit einbeziehen und evaluieren und Schlüsse über die Wirksamkeit von Homöopathika ziehen, die über rein naturwissenschaftliche Messungen hinausgehen.

Di., 11.02.2020 - 08:41 Permalink
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gorgias Di., 11.02.2020 - 09:25

Antwort auf von Frank Blumtritt

Ich spreche von der Erfassung des Wohlbefinden und Gesundheitszustandes. Dies können vom Patienten und vom Personal vorgenommen werden. Was schlußendlich der Grund für die Besserung war, lässt sich bei einem Einzelfall aber nicht feststellen, weil wie Sie doch selbst sagen Menschen dafür zu komplex sind.

Es gibt viele Gründe für den Verlauf einer Krankheit. Doch um herauszufinden, was geholfen hat, ist es notwendig es durch einer kontrollierten Studie vorzunehmen, wo der einzige Abweichende Faktor, das einzunehmende Mittel ist. Dafür wird der Vergleich mit einer Kontrollgruppe vorgenommen, die ein Placebo eingenommen hat, aber der anderen Gruppe so weit als möglich ähnelt (randomisierung) und groß genug ist statistisch relevant zu sein. Damit es zu keiner Selbst- oder Fremdbeinflußung kommt wird diese Studie doppelverblindet.
Wenn ein Mittel einer Gruppe einen Teil der Probanden zumindest Teilweise hilft, dann wäre das statistisch relevant.

Ist es aber bei Homöopathie nicht.

Di., 11.02.2020 - 09:25 Permalink
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gorgias Mi., 12.02.2020 - 22:55

Antwort auf von Elisabeth Garber

@Garber
Wo man hier ansetzen sollte, um eine Diskussion zu führen ist mir unklar.
Warum erklären Sie nicht, was in der Dokumentation inhaltlich zu dieser Aussage geführt hat.
Ansonsten bleibt das hier Gesagte eine Mischung aus Pauschalurteil (einseitig) und Unterstellung (voreingenommen).

Mi., 12.02.2020 - 22:55 Permalink
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Elisabeth Garber Do., 13.02.2020 - 01:20

Antwort auf von gorgias

@ GORGIAS Die will ich gar nicht führen - aber vielleicht steigt ihnen ja jemand nochmal ein in den Random-Zug. PS: Es gibt bessere Reportagen oder Diskussionen zu H. - insbesondere unter Mitwirkung von Psychologen und deren Erkenntnissen...

Do., 13.02.2020 - 01:20 Permalink