Politik | Mobilität

Die Informations-Offensive

Letzthin wurden gleich mehrere Landtagsanfragen zum Ausbau der Meraner Bahnlinie eingereicht. Mit einer Informations-Offensive wendet man sich nun an die Öffentlichkeit.
Linea Merano Bolzano treno ferrovia
Foto: USP
  • Zwar wurde die Entscheidung für den zweispurigen Ausbau der Bahnstrecke Bozen – Meran bereits im Jahr 2015 getroffen, die geplante Änderung in der Trassenführung und insbesondere die Verlegung des Terlaner Bahnhofs, der zukünftig außerhalb des Dorfkernes liegen soll, sorgten für einigen Unmut bei den Anrainergemeinden. Mit den Grundeigentümern nicht abgesprochene Probebohrungen ließen die Wogen zusätzlich hochgehen, was den Bauernbund auf den Plan rief. Naturschützer wie die Vereinigung der Südtiroler Biologen wiederum kritisierten die Trassenführung, die ihrer Meinung nach zu nahe an der Etsch vorbeiführe. Ihrer Ansicht nach würde damit die Jahrhundertchance für eine Flussaufweitung im Sinne einer Renaturierung vertan. Auch die anhaltende Kritik seitens der Oppositionsparteien, was Trasse, Haltestellen, Taktfrequenz und Kosten betrifft, sorgt für regelmäßige Negativ-Schlagzeilen. Immer wieder wurden Forderungen nach einer Bürgerbeteiligung und transparenten Informationsweitergabe laut. Letzterer kommt das Ressort Mobilität nun mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen nach, in deren Mittelpunkt der zweigleisige Ausbau der Bahnlinie steht. Im Rahmen von vier Informationsnachmittagen informieren Techniker die interessierten Bürgerinnen und Bürger über den derzeitigen Stand der Arbeitsunterlagen. Die Besucher der Info-Days werden dabei auch die Möglichkeit erhalten, Fragen zu stellen. 

  • Termine

    Die Veranstaltungen finden jeweils am Nachmittag zwischen 14.00 und 20.00 Uhr statt, und zwar:

    • Donnerstag, 27. Juni 2024, Bozen, Mehrzwecksaal Ortler, A.-Frank-Platz 21
    • Freitag, 28. Juni 2024, Burgstall, Ratssaal, Dorfplatz 1
    • Donnerstag, 4. Juli 2024, Terlan, Raiffeisenhaus, Dr.-Weiser-Platz 5
    • Freitag, 5. Juli 2024, Meran, Bürgersaal Mairania, Otto-Huber-Straße 8
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Heinrich Zanon Fr., 21.06.2024 - 11:51

Ist der Ausbau der Bahnlinie Bozen-Meran auf zwei Spuren nicht ein grandioser Etikettenschwindel, wenn in den Bereichen Bozen Hbf-Bozen Süd und ab Untermais bis zum Meraner Bahnhof weiterhin nur eingleisig gefahren werden könnte, da ein zweites Gleis auf den vorgenannten Abschnitten dem Vernehmen nach nicht Platz fände?
Hat man eventuell auch die Möglichkeit studiert, zwei Gleise übereinander vorzusehen (so wie vor Jahrzehnten im Apennin zwischen der Emilia und der Toskana Autobahnspuren übereinander angelegt wurden und seither klaglos ihren Dienst tun)?

Fr., 21.06.2024 - 11:51 Permalink
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Linus Scheibe Fr., 21.06.2024 - 23:19

Antwort auf von Heinrich Zanon

Sicherlich wäre ein komplett durchgehend zweigleisiger Ausbau zwischen den Bahnhöfen Bozen und Meran vorteilhafter für die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Strecke. Aber zur Realität von derartigen Bauprojekten gehört auch, dass besonders im dicht besiedelten städtischen Raum Platz für derartige Planungen knapp ist. Ich kann mir vorstellen, dass im vglw. eher dünn besiedelten Apennin-Raum insbesondere Ein-/Ausfädelungen und Überführungen von Fahrbahnen leichter zu planen sind (mit ebenfalls z. T. deutlich geringeren Kurvenradien)

Fr., 21.06.2024 - 23:19 Permalink
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Sergio Fratucello Fr., 21.06.2024 - 15:32

Eine Verdoppelung der Linie ist gar nicht nötig. Die Benutzung von leichterem Zugmaterial ( U-Bahn ) und eine Moderne Steuerung der Züge, wenn man bedenkt dass an jedem Bahnhof zwei Gleise schon parat stehen, würde die ganze Strecke in Schwung bringen.

Fr., 21.06.2024 - 15:32 Permalink
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Linus Scheibe Fr., 21.06.2024 - 23:00

Antwort auf von Sergio Fratucello

Was sollen denn noch leichtere Züge bewirken? Die sechsteiligen Flirt-Züge von Stadler, die jetzt im Einsatz sind, haben pro Fahrgast schon ein ähnliches Gewicht wie eine U-Bahn. (Flirt steht übrigens für "flinker leichter Regional-Triebzug")

Und die Strecke wird mit ETCS Level 2 als Zugsicherungs- und -beeinflussungssystem ausgerüstet, was soll denn noch moderner sein?

Fr., 21.06.2024 - 23:00 Permalink
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Salto User
nobody Sa., 22.06.2024 - 21:58

Wenn man einen Bauingenieur mit der Planung beauftragt, dann macht der mit einem Lineal eine Strecke zwischen zwei gegebenen Punkten. Eine gerade Linie, schnörkel- und phantasielos. Was erwartet ihr euch von einem Bauingenieur?

Sa., 22.06.2024 - 21:58 Permalink
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Salto User
nobody So., 23.06.2024 - 21:15

Hundertwasser ist leider schon im Himmel, der mochte keine geraden Linien und rechten Winkel. Heller hätte vielleicht Zeit, das könnte ja Hr. Brunner arrangieren.
M.M. nach sollte die Trasse bleiben, wie sie ist. Auf dieser Strecke braucht es keine Freccia rossa. Außerdem hängen die Terlaner an ihrem Bahnhof, das kann ich nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich, für ein Nebengeleis haufenweise Geld zu verpulvern.

So., 23.06.2024 - 21:15 Permalink