Politik | Flughafen

Kompatscher auf Kriegsfuß

“Man will mir mit dem Flughafen einen Strick drehen.” Im ff-Interview attackiert Arno Kompatscher die Dolomiten. “Eine Polemik mit einem ganz klaren Hintergedanken.”
Arno Kompatscher
Foto: Oliver Oppitz

Wer Arno Kompatscher kennt, weiß, dass er selten die Fassung verliert. Doch wenn es ihm zu viel wird, dann “ist das ein ernsthaftes Problem für den, der mich verärgert hat”, sagte der Landeshauptmann im salto.bz-Interview im Sommer. Ein Problem mit Kompatscher hat jetzt: die Tageszeitung Dolomiten.

“So etwas zu unterstellen, ist eine Sauerei.” “Ich bin fuchsteufelswild.” “Da wird eine Polemik erzeugt mit einem ganz klaren Hintergedanken.”

Im ff-Interview, das am heutigen Donnerstag (22. November) auf drei Seiten erscheint, lässt Kompatscher ordentlich Dampf ab. Es geht um den Flughafen bzw. die Verlängerung der Start- und Landebahn. Ein Privater, der den Betrieb nach der Ausschreibung der ABD übernehmen könnte, könnte die Piste von 1.294 auf 1.432 Meter ausbauen. Weil es die Auflagen der nationalen Luftfahrtbehörde ENAC so vorsehen.

Als die Nachricht vergangene Woche die Runde machte, gab es einen Aufschrei. Vor allem im Unterland und in Leifers, wo der Stadtrat das Verfahren zur Streichung der Pistenverlängerung aus dem gemeindeeigenen Bauleitplan eingeleitet hat. Am Ende muss aber auch das Land zustimmen, um die Möglichkeit der Pistenverlängerung endgültig aus der Welt zu schaffen.

“Nun hat das ein Medium herausgezogen und geschrieben, dass in der Ausschreibung die Pflicht zur Verlängerung drinnen stünde. Aber das stimmt nicht.”
(Arno Kompatscher im ff-Interview)

Hatte es Kompatscher vergangene Woche noch vorgezogen, sich vage zu äußern – “Dazu kann ich momentan keine Aussage treffen. Die Frage ist, ob das Land die Streichung einfach beschließen kann, wenn die ENAC-Auflagen die Verlängerung vorsehen”, hatte der Landeshauptmann nach der Sitzung der Landesregierung gemeint –, geht er jetzt in die Offensive: “Man kann den Bauleitplan ändern. Dann glaube ich nicht, dass die ENAC einfach hergehen und sagen kann, das geht nicht. Das kann alles das Land und der Landtag entscheiden. (…) Wenn der Bauleitplan abgeändert würde, wäre es nach meiner Ansicht nicht mehr möglich, die Verlängerung zu machen.”

Im Gespräch mit ff-Redakteur Karl Hinterwaldner spricht Arno Kompatscher Klartext: “Es gibt keine Entscheidung zur Verlängerung der Startbahn.” Für ihn steht fest: Die Polemik, die rund um die Sache entstanden ist, sei mit einem “ganz klaren Hintergedanken” ins Rollen gebracht worden, “vonseiten eines gewissen Mediums”. Die Dolomiten hatte vergangene Woche als erste über die ABD-Abtretung und die ENAC-Auflagen von 2012, die die Pistenverlängerung vorsehen, berichtet – und laut Kompatscher damit “eine Falschspielerei” betrieben. “Wir haben daran nichts geändert”, sagt der Landeshauptmann über die ENAC-Auflagen, die in der ABD-Ausschreibung aufgelistet werden. “Nun hat das ein Medium herausgezogen und geschrieben, dass in der Ausschreibung die Pflicht zur Verlängerung drinnen stünde. Aber das stimmt nicht.” Das habe er auch den Grünen gesagt, die die Nachrichten in Alarmstimmung versetzt hatten.

Die Landesregierung habe keine Entscheidung für die Pistenverlängerung getroffen, wiederholt der Landeshauptmann im ff-Interview mehrmals. “Es gibt von unserer Seite kein Falschspielen und gar nichts.” Und es ärgere ihn “furchtbar”, “dass man mir so etwas unterstellt”: “Wir haben weder etwas gedreht noch ein taktisches Spielchen gemacht noch sonst etwas. So etwas zu unterstellen ist eine Sauerei.” Die Dolomiten, so Kompatscher habe ihm “da ein richtiges Ei gelegt”.