Politik | Landesregierung

Florian Zerzer bekommt Spitzenposten

Die SVP hält trotz heftiger Kritik am neuen Abteilungsdirektor für die Urbanistik fest. Christian Bianchi, Marco Galateo und Ulli Mair enthalten sich bei der Abstimmung.
Florian Zerzer
Foto: Seehauserfoto
  • Die Landesregierung hat heute Florian Zerzer als neuen Direktor der Abteilung für Natur, Landschaft und Raumentwicklung bestätigt. Die anwesenden Regierungsmitglieder der Südtiroler Volkspartei (SVP) stimmten geschlossen für den Vorschlag aus dem Ressort von Umweltlandesrat Peter Brunner. Christian Bianchi (Forza Italia), Marco Galateo (Fratelli d’Italia) und Ulli Mair (Freiheitliche) enthielten sich bei der Sitzung der Landesregierung.

    „Landesrat Brunner hat die Gründe und Kriterien erläutert und den Vorschlag vorgestellt, so dass wir ihm zugestimmt haben", erklärt die Stellvertreterin des Landeshauptmanns Rosmarie Pamer heute bei der wöchentlichen Pressekonferenz der Landesregierung. Landeshauptmann Arno Kompatscher ist derzeit in Urlaub, auch Landesrat Hubert Messner fehlte bei der Sitzung. 

    Zerzer soll auf Virna Bussadori folgen, die in Fachkreisen hohe Anerkennung genießt. Claudio Sartori, Präsident der Ingenieurkammer und Vorsitzender des ständigen Ausschusses der Berufsverbände (CUP) Südtirols, erklärte gegenüber SALTO: „So etwas ist noch nie passiert. An der Spitze dieser Abteilung stand immer eine technisch-ausgebildete Person. Was weiß ein Informatiker von Raumordnung?“

    Auch der Südtiroler Alpenverein (AVS) und der Beirat für Chancengleichheit sprachen sich gestern dafür aus, dass Bussadori an der Spitze dieser wichtigen Abteilung bleibt. Der Gemeindenverband hingegen unterstützt die Ernennung von Zerzer und hofft auf schnellere Verfahren. Er ist derzeit Sonderbeauftragter für Digitalisierung des Landes und muss sich wegen der Masken-Affäre vor Gericht verantworten. Auch gegen Bussadori war im Zuge des Benko-Hager-Skandals ermittelt worden, die Untersuchungen wurden nun aber eingestellt. Der Anwalt von Bussadori, Igor Janes, behält sich vor, die Ernennung von Zerzer vor Gericht anzufechten

     

    Virna Bussadori könnte sich für eine dieser „freien Stellen“ bewerben.

     

    Landesrat Bianchi ließ zu Protokoll geben, dass sich die Landesregierung um eine Lösung bemühen werde, die das berufliche Profil von Virna Bussadori stärke. Bei der Nominierung der Führungskräfte wurden die Abteilungen für italienische Kultur, Vermögen und Mobilität noch nicht besetzt. Bussadori könnte sich für eine dieser „freien Stellen“ bewerben.