„La cittá proibita“

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Wollte man die Geschichte von „La città proibita“ herunterbrechen, dann könnte man den Film getrost als mitunter brutales Rache-Drama umschreiben. Nicht nur die Filmgeschichte ist voll derlei Stories, wenn diese Rache-Geschichten aber gut erzählt sind, dann sind sie kurzweilig und packend, weil sie Themen wie Gerechtigkeit auf sehr emotionale Art und Weise anpacken können.
„La città proibita“, ein Film des italienischen Regisseurs Gabriele Mainetti, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, macht genau das.
„La città proibita“ ist hier zum einen die Bezeichnung für die chinesische Hauptstadt Peking, zum anderen der Name eines kleinen Restaurants in Rom, das sich versucht durchzuschlagen, gefangen im Dickicht von Kriminalität und dem täglichen Überlebenskampf der unteren Bevölkerungsschichten in dieser ganz besonderen Großstadt.
„La città proibita“ erzählt den Weg von Mei (Yaxi Liu), die China verlässt, um ihre Schwester zu suchen, die in Rom zur Prostitution gezwungen wurde. Als Mei nach Rom kommt, ist ihre Schwester aber bereits tot und Mei macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen. Das Restaurant „La cittá proibita“ spielt dabei eine ebenso zentrale Rolle wie die in wunderbaren Bildern gezeichnete Stadt Rom. -
„La città proibita“ (Trailer ufficiale)(c) Wildside / Goon Films / Vision Distribution
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Mainetti ist aber nicht nur ein Könner, wenn es darum geht den ganz besonderen Charme von Rom auf die Leinwand zu bringen, ihm gelingt es auch erstaunlicherweise gut, unterschiedliche Genres nahtlos miteinander zu einem funktionierenden Ganzen zu verbinden. Immer wieder gibt sich „La città proibita“ wie ein etwas überspannter, brutaler, actiongeladener asiatischer Kung Fu-Film, und dann gibt es immer wieder Szenen, die sich an der bitter-süßen commedia all'italiana ausrichten. Zudem ist es eine gar nicht so auf der Hand liegende Liebesgeschichte, es ist die Erzählung einer Familie, die versucht mit den Gegensätzen ihrer Lebensrealität klarzukommen und es ist ein Nachdenken über jenen Bereich, an dem das Gute auf das Böse trifft, oder besser, wo beide ineinander übergehen.
Diese unterschiedlichen Metaebenen laufen aber parallel und ohne Zeigefinger und fast nebenbei, denn die Geschichte ist straight und kurzweilig erzählt und wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf. Die verschiedenen Kämpfe, in denen sich Mei wie eine Furie ihren Gegner entgegenstellt, sind brutal und over the top und die ruhigen Passagen sind eine willkommene Verschnaufspause.
Schön auch, mit wie viel Lockerheit die Mulitkulturalität im gegenwärtigen Rom in den Film als fester Bestandteil des Lebens aufgenommen wird. Dasselbe gilt für die Musik, die als klassischer, dramatischer Soundtrack zum Tragen kommt, sich aber auch immer wieder mit einzelnen Songs direkt mit der Geschichte und mit dem Leben der beteiligten verbindet, ob dies ein chinesisches Kinderlied ist, ein Rap-Track auf CD oder „E se domani“ von Mina, das von einem Plattenspieler kommt.
Der Film hat großen Spaß gemacht und zeigt, dass das italienische Kino längst mit der angeblichen Übermacht von jenseits des Ozeans mithalten kann.
Nur eines müssen wir eingestehen: Obwohl wir zweisprachig sind, und mit einem stabilen, wenngleich mittel-guten Italienisch ausgestattet sind, hat uns der römische Dialekt immer wieder zu schaffen gemacht, ai mortacci tua! -
Link:
„La città proibita“ bei IMDB: https://www.imdb.com/de/title/tt27766538/
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