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Thunderbolts*

Werden die Thunderbolts den angekratzten Ruf des Marvel Cinematic Universe retten und das Schiff wieder auf Kurs bringen? Wir waren guter Dinge und freuten uns nicht nur auf ein Wiedersehen mit Black Widow, sondern auch auf den Red Guardian und Bucky Barnes.
Thunderbolts* (Screenshot)
Foto: Marvel Studios / Disney
  • Ein angemessenes Review zum aktuellen MCU-Film „Thunderbolts*“ zu schreiben, ist relativ einfach, weil Kevin Feige, der Boss im MCU, und die Marvel Studios hier nicht viel falsch gemacht haben. Der zweitstündige Film ist kurzweilig, unterhaltsam, gut gemacht, hat eine Story, die eigentlich recht einfach ist, aber trotzdem gut ausgewählt ist und mit überraschenden Wendungen aufwarten kann. 

    Auch wenn die Superstars aus Hollywood à la „Avengers“ fehlen, so ist das Casting sehr gut: Florence Pugh als Yelena Belova/Black Widow war bereits in ihren bisherigen Auftritten eine überzeugende Alternative zu Scarlett Johansson, die als Black Widow in den diversen „Avengers“ und in ihrem eigenen Film brillierte. Pugh macht aus Yelena Belova eine nachvollziehbare, überzeugende, dreidimensionale Figur und steht nicht mehr im Schatten von Johansson.

    Gefreut haben wir uns auch darüber, dass David Harbour als Alexei Shostakov/Red Guardian und Sebastian Stan als Bucky Barnes/Winter Soldier zurück sind. Beide sind perfekt in ihren Rollen. Sogar Robert „Bob“ Reynolds, gespielt von Lewis Pullman, der in den Trailers eher deplatziert wirkt, macht seine Sache gut und überzeugt. Überraschend gut und mit den Füßen am Boden auch Wyatt Russell als John Walker/U.S. Agent, den wir als arroganten und missglückten Captain America-Ersatz in Erinnerung hatten.

    „Thunderbolts*“ hat etwas von „The Guardians of the Galaxy“ (oder „Suicide Squad) an sich, ist aber trotzdem anders, dunkler, „realistischer“ und eher ein politischer Action-Thriller wenn man so möchte. Der Film verliert das Überthema Schuld nie aus den Augen und bleibt immer nah an den einzelnen Charakteren. Der Film nimmt sich also nicht zu ernst, verliert diesbezüglich aber nie das Gleichgewicht, d.h. kippt nie in reine Blödelei.

    Gibt es etwas zu kritisieren? Eigentlich nicht viel: Die Musik ist lediglich funktional und fällt nicht weiter auf und vielleicht ist der „Bad Guy“, Valentina Allegra de Fontaine (gespielt von Julia Louis-Dreyfus) etwas zu cool, zu abgehoben.

    In „Thunderbolts*“ werden zwei Geschichten erzählt, die eine kann ohne Spoiler nicht erzählt werden, die andere schon, denn es geht darum, wie sich fünf mehr oder weniger gescheiterte Existenzen zusammenraufen müssen, um als Gruppe – sprich Thunderbolts* – handlungsfähig zu sein. Und das entspricht der grundsätzlichen Aussage der Marvel Comics: Das Gute suchen, den eigenen Schwächen und Fehlern zum Trotz.

  • „Thunderbolts*“ (Offizieller Trailer)
    (c) Marvel Studios / Disney

  • Es hat sich für uns ein weiteres Mal gelohnt, ohne große Erwartungen, aber mit einer gewissen Vorfreude in ein neues Marvel-Abenteuer einzusteigen, beziehungsweise, nach den Fehltritten und dem Abflauen des MCU-Hypes dem Ganzen wieder eine Chance zu geben. Marvel scheint sich tatsächlich wieder auf seine Stärken zu besinnen. Mehr als „Avengers: Endgame“ geht eh nicht, sei es vom Star-Aufgebot, sei es von der Story her. Das „Multiverse“ ist letztlich genau daran gescheitert. Und so werden jetzt – so scheint es – Geschichten aus den Comics erzählt, die – wie in den Comics – lose zusammenhängen und sich aufeinander beziehen. 

    Nach der hervorragenden ersten Staffel von „Daredevil: Born Again“ und nach „Thunderbolts*“ hatten wir exakt diesen Eindruck, nämlich dass Marvel hier wieder das macht, was sich ein Comicfan eigentlich wünscht, die Geschichten also so erzählt, wie sie auch im Comic gelesen werden können. „Fantastic Four: First Steps“ kann kommen.

    P.S.: Wofür das Sternchen im Titel steht wissen wir zwar immer noch nicht, aber dafür wissen wir, wie es weitergeht, das verrät nämlich die zweite der beiden Post-Credits-Scenes. War das jetzt ein Spoiler?

  • Links:

  • Kommt bei einem Großteil der Fans und der Kritik sehr gut an: „Thunderbolts*“ ist nach einigen eher schwächeren (und schwachen) Marvel-Produktionen endlich wieder ein Highlight. Foto: Marvel Studios / Disney
  • Movies & Streamingseries 2024/2025 – Reviewed & Ranked – Best to Worst

    2025:

    1. Daredevil: Born Again (1. Staffel) (03/25) (03/25)
    2. Sinners (04/25)
    3. Thunderbolts* (05/25)
    4. Nosferatu (01/25)
    5. La città proibita (03/25)
    6. Captain America: Brave New World (02/25)
    7. Star Trek: Sektion 31 (01/25)

     

    Auf dem „Einkaufszettel“:

    • Predator: Killer of Killers (06/25)
    • The Fantastic Four: First Steps (07/25)
    • Star Trek: Strange New Worlds (Staffel 3) (Sommer 25)
    • Predator: Badlands (11/25)!
    • Star Trek: Starfleet Academy (??/25)

     

    2024:

    1. Planet der Affen: New Kingdom (05/24)
    2. Star Trek: Discovery Season V (07/24)
    3. Alien: Romulus (08/24)
    4. Furiosa: A Mad Max Saga (05/24)
    5. Deadpool & Wolverine (07/24)
    6. Echo (01/24)
    7. „What If...?“ Season 2 (01/24)
    8. Godzilla x Kong: The New Empire (04/24)
  • Ist seit wenigen Tagen in den Kinos: „Thunderbolts*“ ist der aktuelle Film aus den Marvel Studios, aber der nächste- „Fantastic Four: First Steps“ – lässt nicht mehr lange auf sich warten. Foto: Red

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